der erstere faßt seinen Gegner an der Hand, ent⸗
windet ihm das Beil, wobei der Mordlustige sich
elbst stark am Kopfe verwundet. Hierauf bearbeitet
der Hausherr seinen Gegner derart, daß derselbe
nach dem Krankenhause geschafft werden mußte.
F Die Kaiserin von Oesterreich wünschte
einer Uebung im Fechtsaal der Heidelberger Uni—
oersität unbemerkt beizuwohnen. Es wurde der
johen Frau die Gelegenbeit geboten, die Mitglieder
des Corps Saxo⸗Borussia während des Fechtunter⸗
richts zu beobachten, ohne daß die Studenten eine
Ahnung hatten, vor welcher erlauchten Zuschauerin
sie die Uebung vornahmen. Nachdem dies beendigt
uind der Saal geräumt war, wurde von deun vier
Behilfen des Fechtlehrers eine „Mensur“ dargestellt,
wobei der Univerfitäisfechtmeister und dessen Vater
als. Sekundanten sigurirten. Es lief natürlich
hne „Blutige“ ab. Die Kaiserin sprach sich sehr
zeifällig aus. — Der Erzherzogin Valerie wird es
jewiß bortrefflich ergehen. Auf Befehl der Kaiserin
wurden die Sänger, welche der jungen Fürstin am
Vorabende ihres Namenstages ein Ständchen ge-
bracht hatten, in dem Lokale der Gesellschaft „Har⸗
nonie“ mit Champagner bewirthet. Sie lehrten
30 Flaschen auf das Wohl der Erzherzogin und
angen dabei maunches Lied mit dem Refrain:
Valleri — Vallera, der Erzherzogin soll's wobl⸗
ergehen!“
FIn der kleinsten Stadt eines kleinen
deutschen Staates wird der Landesherr von zwanzig
weißgekleideten Fräulein empfangen. Mit einem
Raffinement, das eines höheren Magistrats würdig
wäre, sind in die erste Reihe die zehn hübschen, in
die zweite die — minder hübschen gestellt. Seine
Hoheit, vom Anblick des Vortrabs entzückt, thut,
was seine sechzig Jahre und seine kleine Fürsten⸗
pürde ihm gestatten — er küßt eine schöne Stirn
nach der anderen. Am Ende der ersten Reihe
macht er betroffen Halt — aber nur eine Sekunde,
dann winkt er dem Adjutanten: „Svarrenholz,
tüssen Sie weiter!“
Paris, 6. Mai. Banquier Hirsch kommt
unter der Anklage, falsche englische Banknoten aus—
gegeben zu haben, am 8. Mai vor das Zuchtpoli-⸗
deigericht.
pMadrid, 6. Mai. Aus Barcelona wird
jemeldet, daß auf einer Eisenbahnbrücke in der Näbe
der Stadt gestern vier Dynamitpatronen gefunden 4
vurden, in dem Augenblicke, als ein Zug auf die
Brücke zukam. Dir Patronen waren so gelegt, daß
eine Explosion unvermeidlich gewesen wäre, hätte
nan den Zug nicht rechtzeitig zum Stehen gebracht.
New⸗York, 5. Mai. Das norwegische
Schiff „Alantine“, von Drammen kommend, ist dei
den Magdalenen⸗Inseln gescheitert. 19 Personen
extranken und ist der zweite Steuermann der einzig
leberlebende.
(Ein See verschwunden.) Red Fish
rdake, ein See auf einer Bergkette in Idaho, der
nehrere Meilen lang und sehr tief war, ist plötzlich
u der Tiefe verschwunden. Der See lag etwa
1,000 Fuß über dem Meeresspiegel und war mit
inem dichten Wald umgeben. Die Felsen bestehen
uus Grauit und Kalkstein und eine ungeheure Oeff⸗
aung hatte sich gebildet. Der See enthielt Milli⸗
en rother Fische. welche mit dem Wasser spurlos
n die Tiefe versunken sind.
FGeichsgerichts-Entscheidungeny
der Umstand, daß dem Angeklagten das letzte Wort in
»er Hauptversammlung verlichen worden ist, be⸗
zründet die Revision nur dann, wenn dadurch die
Hertheidigung erschwert ist, insbesondere der Ange⸗
lagte behauptet, daß er andernfalls noch weitere
dertheidigungsmittel vorgebracht haben würde (I.
ztrafsenat, 3 Dezember 1883.)
F Das Anbietenvon Geschenken an einen
Bolizeibeumten, der eine strafbare Handlung
intdeckt zu haben glaubt, um ihn zu bestimmen,
zie Anzeige zu unterlassen ist als Bestechung auch
ann zit bestrafen, wenn eine strafbare Handlung
n Wirklichkeit nicht vorliegt. (DIII. Strafsenat. 19.
stovember 1883.)
Stervbefälle.
Gestorben: in Kaiserslantern Herr Carl Heus⸗
er, Rentner, 64 J. a.; in Landau Herr August
IAtto Weyland, Banquier, 64 J. a, in Burr⸗
veiler Katharina Barbara Eberlhe, geb. Hoffmann;
n Niederkirchen Phil. Erlewein, 74 J. a., in
Dagersheim Carl Schuhmann, 67 J. a. in
Bellheim Friedrich Müller, 60 J. a; in Herx⸗—
seim Maria Theresia Geiger, geb. Avril, 64 J. a.;
n Kaiserslautern Frau Magdalena Mayer Wwe.,
—
—XILDD
Pfälzische Eisenbahn⸗Dienstesnachrichten.
Versetzt wurden vom 1. Mai ab: der Diatar Jatol
zudwig von der Material verwaltung Ludwigshasen 5
leicher Eigenschaft zur Bahnhofverwaltung Berxbach da
Ddiatar Eugen Derheimer von der stontrole zur Mael
jalverwaltung und der Tiätar Christ Gortner vonn
kontrole zur Eilgutexpedition Ludwigshafen.
— — —
Fur die Redaktion verantwortlich: F. XR. Demeß
— Eingesandt.
In der Stadtrathssitzung vom 6. d. M. wurd
olgender Beschluß gefaßl:
„Die Stadt St. Inabert verpflichtet sich, so
ange Wasser vorhanden ist, der Kahn'schen Fabut
yor Allem 3 Etm. Wasser zu liefern und ist mit
dahn über dieses Uebereinkommen durch Hertn
Bürgermeister, die Herren Graffion, Friedrich und
Pflug als Vertreter der Gemeinde, eine notariell
Urkunde errihten zu lassen, und sind Letztere he.
nuftragt, die fragliche Angelegenheit mit Kahn be
änitiv zu ordnen.“
Die Stadt hat bereits nach Wasser suchen lassen
ind besitzt nun ein Bohrloch, welches bis jetzt un—
uureichend befunden wurde. Die reichliche Quell—
jehört immer noch Morlo. Die Stadt hat kaum
3 Cim. Wasser und behält also nichts übrig, wenn
ie Herrn Kahn diesen nur für ihn günstigen
Akt notariell verbtieft; denn Herr Kahn muß vor
Ullem 3 Ctm. Wasser haben und wenn dann etwaß
ibrig bleibt, bekommts die Schafgasse und da
zosephssthal. Was kann die Stadt dafür, wem
hderr Kahn durch irgend welche Umstände ein Theil
eines Wassers verlor! Wozu hat denn die Stad
rach Wasser gebohrt? Warum all die Aufregung
n den letzten Wochen, wenn es denn doch so enden
oll, daß Herr Kahn sein nöthiges Wasser von der
Stadt erhalten und Letztere leer ausgehen soll!
Oder sollen die Bewohner der Schafgasse und des
Josephsthales in Wirklichkeit mit sogenannten März—
juellen verlieb nehmen?
Ging man mit Ankauf des Bauplatzes des
nieuen Schulhauses bezüglich des Kostenpunkties nichi
o stiefmütterlich zu Werke, so kann man auch mit
zutem Gewissen die von Morlo gefundenen und
reichliche Quellen um einen der Sache angemessenen
BZreis erstehen und der allzu bekannten Wassernofn
st abgeholfen. —
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