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Amtliches Organ des königl. Amtsqgerichts St. Inabert.
der „St. Ingberter Anzeiger⸗ erschernt woͤchentliich funfmalz: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag ind Sonntag; 2mal wöchentlich mit Unterhaltunss
glatt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Reilage. Das Blatt toftet vierteljährlich 1.4 60 4 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1 75 5, einschlieklich
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auf welche die Expeditide Auskuntt ertheilt. 15 4, Reclamen 30. Re 48 linee tinrockunn wir« nur dremalige berechnet.
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Donnerstag, 29. Mai 1884.
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Menschenmaterial zur Bevölkerung ihrer wüsten
andschaften verwenden. Man hat sich, sagten wir,
rnicht träumen lassen, daß das eines schönen Tages
inders werden könnte. Dieser schöne Tag ist nun
iber erschienen und wird nicht verfehlen, im Aus—
ande einen sehr unbehaglichen Eindruck hervorzu⸗
ufen. Es giebt Traditionen in jedem Kreise und
o wird mon denn auch im Kreise der Kolonial-⸗
nächte Denschland als einen Eindringling betrachten,
»ssen überseeische Politik mit scheelen und neidischen
Blicken verfolgt wird. Vorläufig handelt es sich ja
aur um ein Protektorat über die Besitzungen des
derrn Lüderitz, aber alle Welt sagt sich, daß von
»a bis zur eigentlichen Kolonie nur ein Schritt ist,
»en Deutschland unzweifelhaft sehr bald thun wird.
Bald, so hoffen wir, wird die deutsche Flagge in
Afrika wehen, und zwar in einem der besten Lande
dieses Erdtheils. Die Engländer haben von einer
o eminent friedfertigen Macht, wie Deutschland ist,
zewiß nichts zu fürchten, und doch werden sie sich
rehr beklemmt fühlen — ihr ungemessener Stolz
sagt ihnen, daß schon darin, daß man sie in ge—
vissen Theilen der Erde nicht unbeschränkt gewähren
säßt, daß man es überhaupt, wagt, neben ihnen
ristieren zu wollen, eine Feindseligkeit gegen ihre
illes verschlingende Macht liegt. Solche Anschau—
aingen werden in England gewiß geäußert — wir
önnen dazu nur die Achseln zucken und freuen
ins, daß unsere Regierung mehr als ihre Pflicht
hut, daß sie in der glänzendsten Initiative dem
»eutschen Volke die Bahnen weist, die dasselbe zu
jehen hat, um das mächtigste, reichste und freieste
Volk der Erde zu werden.
hrem Blute, sondern im T.nck. Zwanzig Meter
yon ihnen entfernt log Spitz und war mausetot.
Die zwei Freunde aber rafften sich auf und gelobten
nie mehr nach der „neuesten Mode“ schießen zu
vollen.
— Zur Warnung für Eltern und Dienstherren
diene folgender traurige Fall. Am Montag früh
vurde zu Eschringen ein zehnjähriges Kind mit
)er Kuh auf die Weide geschickt. Das Kind führte
die Kuh am Strang, den es sich um die Hand
Jewickelt hatte. Durch die Bremsen wild gemacht,
ließ die Kuh sich nicht mehr halten, sondern rannte
nach Hause; das Mädchen, das sich nicht mehr
osmachen konnte, über Stock und Stein nach sich
chleppend. Bloslegen des Hinterschädels, des
stückgrates und zerschundene Glieder waren die
Folgen, an denen das Kind muthmaßlich sterben
muß. Man kann sich die Verzweiflung der Eltern
vorstellen. Die Mutter fiel aus einer Ohnmacht
n die andere.
— Kaiserslautern. Die Postboten
»er Pfalz werden am 8. Juni im Café Krämer
ier eine Versammlung zur Gründung einer Witt⸗
ven⸗ und Waisenunterstützungskasse abhalten.
— Wie die „M. N. N.“ hören, werden die
Ingenieur-Direktonen München und Würzburg
nufgelöst und nur diejenigen in Germersheim
ind Ingolstadt beibehalten. — Herr Buͤrger—
neister Brandt in Bamberg veröffentlicht folgende
erklärung: „Die in der Presse verdreiteten Gerüchte
iber die Aufhebung des kgl. Oberpostamts Bamberg
ind dessen Vereinigung mit dem kal. Oberpostam
Bürzburg entbehren nach mir soeben aus zuver—⸗
ässigster Quelle gewordener Mittheilung jeder that⸗
ächlichen Unterlage.“
— Ludwigshafen, 26. Mai. Herr Bau⸗
unternehmer Barnatz hier bekam heute per Bahn
direkt von Amsterdam einen vier Pferdekraft starken
Schraubendampfer; derselbe ist dazu bestimmt,
derrn Barnatz jeden Tag ju seinen übernommenen
Wasserbauten zu bringen.
— Unter dem Namen „Rechts-Agenten-Innung
für die Pfalz“ haben sich die pfälzischen Geschäfts
nänner in einer am Sonntag in Ludwigshafen
abgehaltenen Versammlung vereinigt.
Vermischtes.
F München, 26. Mai. „Das andere Vater⸗
land“, dem natürlich dafür die Verantwortung
bleiben muß, nennt in seiner neuesten Nummer 4
den Dr. Sigl einen „Peterspfennigmarder“ und
zlaubt nachweisen zu können, daß bei einer Abliefe—
rung der eingegangenen Gelder 2000 Mk fehlten,
welche der verstorbene Graf Ludwig Arco-Zinneberg auf
Sigl's fußfällige Bitten aus seiner eigenen Tasche
darauf gezahlt und dann die betreffende Quittung
ausgestellt habe; auch liegen, nach Weinrich, auf
der Kanzlei eines hiesigen Antwaltes beweiskräftige
Schriftstuücke. Man darf wohl darauf gespannt sein,
vann und wie Dr. Sigl den ihm hingeworfenen
Dandschuh aufheben wird.
Am Pfingstmontag eröffnet am Mannhei⸗
mer Hoftheater der erste Gesangs- und
Charakter-Komiker vom Theater an der
Wien, Felix Schweighofer, ein auf drei
Abende berechnetes Gastspiel. J
F In Karlsruhe sollen am Samstag bei
einer Zigeunerbande drei geraubte Kinder gefunden
worden sein, davon eins aus Straßburg und eins
nus Freiburg. Die Anführer der Bande wurden
derbaftet
Lokale und pfälzische Nachrichten.
M Hassel, 28. Mai. Am Montag Abend
neranstaltete der Verein „Gemüthlichkeit“ aus St
zngbert in dem geraumigen Saale des Herrn Jos
—
Ernste und heitere Chorgesänge wechselten mit Klavier
und komischen Einzelnvorträgen und gaben uns den
desten Beweis von der oft gerühmfen Leistungs
ähigkeit des genannten Vereins. Allzu rasch
chwanden die Stunden und „Feuerabend“, der uns
die lieben — leider seltenen — Gäste vertrieb, kam
viel zu früh. Den „Gemüthlichen“ aber sagen wir
innigen Dank für den uns bereiteten genußreichen
Abend.
.Als ich in letzter Zeit von den Dynamit⸗
derbrechen las, fiel mir auch eine heitere Dynamit⸗
zeschichte ein. Neujahr war herangekommen und
hatte Rechnungen in Fülle in's Haus geschneit und
nun kam auch noch die — Hundesteuer. Das war
dem guten Manne, von dem hier die Rede ist, zu
bunt. Daß Spitz sterben müsse, stand fest, nur
äüber das Wie war man noch nicht einig. Nach
anger Berathung mit einem Freunde wurde be⸗
chlossen, daß Spitz nach der „neuesten Mode“ —
nit Dynamit — umgebracht werden sollte. Eine
Dynamit⸗Patrone hatte der Mann, er war Berg—
nann, bald und am Sonntag gingen die zwei
Freunde mit Spitz auf's Feld. Hier befestigten sie
dem Hunde die Dynamit,Patrone auf dem Kopfe,
»anden ihn an einen Baum, zündeten an und ent⸗
»ernten sich schleunigst. Da schaut der eine noch
inmal um und gewahrt mit Schrecken, daß Spitz
nit großen Sprungen ihnen nacheilt. „Kamerad
auf', er kommt!“ schrie er. Und wie liefen sie!
— Ein starker Knall und beide lagen — nicht in