Mannheim, 3. Juni. Gestern Nach⸗
mittag gegen 4 Uhr ertranken, im Floßhafen in
Manuͤheim abermals zwei Knaben im Alter von
11 und 12 Jahren beim Baden. Der Eine sank
und rief um Hilfe, welche ihm ein Mithadender,
der des Schwimmens ziemlich kundig ist, auch bringen
wollte. Die Folge von diesem Rettungsversuche
war jedoch, daß Beide, ein Sohn der Wiw. Rickert
und in Sohn des Kohlenträgers Kumpf ihren Tod
in dem nassen Elemente fanden. Die. Leichen wur⸗
den noch im Laufe desselben Nachmittags aufgefunden
und nach dem Friedhofe gebracht.
F Berlin, L. Juni. Dr. Strousberg ist
gestern plötzlich im sechszigsten Lebensjahre gestorben.
Heboren als Jude trat er später zum Protestaatis-
mus über und lebte längere Zeit in England als
Jour alist. Seine Thätigkeit auf finanziellem Ge⸗
biete, insbesondere seine hervorragenden Eisenbahn⸗
bauten in Deutschland, Oesterreich, Rumänien u. s. w.,
sind bekannt. Zahlreiche Gegnerschaften, mit denen
er fortwährend zu kämpfen hatte, brachten ihn endlich
zum Falle. Er verlor sein ganzes Vermögen und
geriet) endlich in Konkurs. Er sah sich genöthigt,
vor ungefähr drei Jahren Deutschland wieder den
Rücken zu kehren, lebte dann in England, kam je⸗
doch vor wenigen Monaten wieder nach Berlin
zurück und lebte hier in sehr bescheidenen Verhält—
nissen, vorzugsweise mit der Vollendung eines groͤßeren
politisch literarischen Werkes beschäftigt.
fGeldern, 28. Mai. Reicher Segen wurde
vor einigen Wochen einem Bewohner unseres be⸗
nachbarten Ortes Straelen zu Theil. Den Betref—
fenden beschenkte seine Frau mit Zwillingen, am
selbigen Tage gebar eine seiner Kühe 2 Kälber,
sein Hund bekam 6 Junge, eines seiner Schweine
schenkie ihm 10 Ferkelchen und in seiner neu an—
gelegten Hühnerzucht krochen so viele junge Küchlein
Zus“ den Eiern, daß alles in allem 2 Menschen
Freiwillig gerichtliche
Versteigerung.
Montag, den 23. Juni 1834,
Nachmittags 23 Uhr zu St. Ing—
bert, im Cfé Oberhauser,
wird durch den unterzeichneten ge—
richtlich hiezu beauftragten kgl. Nota'
Kemmer in St. JIngbert,
die nachbeschriebene Liegenschaft in
der Steuergemeinde St. Ingbert öffent—
lich in Eigenthum versteigert, nämlich
Plan Nr. 85, 70 qm Fläche.
worauf ein Wohnhaus mit Hof,
gelegen zu St. Jngbert auf'm
Höfchen am Großbach neben
Andreas Stief.
Eigenthümer sind:
J. Catharina Adele Ritter, gewerb⸗
los, in St. Ingbert wohnhaft, Wittwe
des daselbst wohnhaft gewesenen und
allda veriebten Schlossers Karl Um—⸗
behr, in ihrer Eigenschaft als Theil⸗
haderin an der zwischen ihr und ihrem
genannt verlebten Ehemanne bestande⸗
nen Gütergemeinschaft;
II. Die Kinder dieser gewesenen
Eheleute, als a. Friedrich, b. August,
c. Katharina und d. Heinrich Karl
Christian Umbehr, alle noch minder⸗
jährig, welche ihre genannte Mutter
Catharina Adele Ritter zur gesetzlichen
Vormünderin und den Jakob Umbehr,
Schreiner in Altstadt wohnhaft, zum
Nebenvormund haben.
St. Jugbert, den 4. Juni 1884.
Kemmer,
k. Notar.
und 141 Thiere an ein und demselben Tage das
dicht der Welt erblickten.
Klausenburg (ungarn), 4. Juni. In
Byergyvalfalu haben zwischen Parteien Schlägereien
Statt gefunden. Die einschreitende Gendarmerie
purde mit Steinwürfen empfangen und angegriffen.
Zioei Gendarmen wurden schwer verletzt, acht Per⸗
sonen niedergeschossen. Unlersuchung ist eingeleitet
F Lille, 1. Juni. Der mit zwanzig Personen
besetzte Korb an dem auf der Esplanade der Zita⸗
delle aufgestellten hydraulischen Aufzug stürzte
heute aus einer Höhe von vierzig Metern herunter;
bier Personen wurden getödtet, sieben oder acht
schwer verletzt.
London, 2. Juni. Am Samstag Abend
hrannten in Glasgow die Stallungen und Wagen—
remisen der Pferdebahn- und Omnibus-Gesellschaft
nieder, wobei außer einem ganzen Wagenpark 200
Pferde in den Flammen umkamen. Man fücrchtet,
daß auch ein Mann bei dem Versuche, die Pferde
zu retten, das Leben eingebüßt habe.
p London, 2. Juni. Bei Millstreet in der
Grafschaft Cork ist gestern Abend der Pächter eines
kleinen Landgutes in seinem Hause erschossen wor—
den; zwei andere in dem Hause anwesende Personen
wurden verwundet. Wie der Meldung hinzugefügt
wird, handelt es sich um einen Agrarmord. Die
Mörder sollen einer sog. Mondscheinbande angehören.
London, 4. Juni. Ein Theil eines
Zuges, welcher von Salisbury nach Wimborne
Jing, ist einen Damm hinabgefahren. Vier Passa⸗
Jiere wurden getödtet, 24 verwundet, davon sechẽ
bis acht schwer.
ppPetersburg, 3. Juni. Einer Meldung
uus Taschkent zufolge ist im Kreise Kuramin ein
zroßer, 15 Werst langer und 7 Werst breiter Heu⸗
hreckenschwarm mit einem Aufgebot von 20,000
Menschen vernichtet worden.
4 Kairo, 1. Juni. Major Turner von —
egyptischen Armee, der sich nach Ober: Eghpten
zab, um Kameele einzukaufen, ertrank beim Vad⸗
in Keneh. Die Leiche wurde nicht auf gefunde,
Man vermuthet, daß ihn ein Krokodil gefressen ha
p New-York, 1. Juni. Eine in Alb—
wohnende deuische Frau, welche durch den Verlu
ihres Bankbuches wohnsinnig geworden, tödtete
ihrer Kinder und warf sich, mit ihrem sechsten Kim
in den Armen, vor einem vorüberfahrenden Bahnzu
auf die Schienen. Mutter und Kind wurden zermalß
Sterbefälle.
Gestorben: in Waldsee Wilhelm Motzen
hächer, kalh. Pfarrer und Definitor des Landlehn,
Speher, 37 J. a.; in Biliigheim Frau Judiß
Becher Wwe., geb. Bär, 74 J. a; in Bellhei—
Zeinrich Feitiig, in Pirmasens Frau Wilhelmin
Deuberger, geb. Grisot, 23 J. a.; in Lauterz
zeim Joh. Jakob Worster, 56 J. a.; in Zwe
‚rücken Frau Babette Pfeffer geb. Herz 76 J.a.
n Ludwigshafen Georg Deubel 42 J. a.;
Frankenthal Fräul. Johanna Zöller 61JN4
n Kirkel der Adjunkt Jakob Ebersold, 49 J.
—Fur die Redaklion verantwortlich: F. X. Demet.
Telegraphischer Schiffsbericht.
Mitgetheilt von Jean Peters in St. Ingbert.
Das Hamburger Postdampfschiff „Bohem—
Fap. Harlowa von der Linie der Hamburg-Amen
anischen Packetfahrt-Aktien-Gesellschaft, welches—
14. Mai von Hamburg via Havre abging, ist nu
einer glücklichen Reise am 28. Mai wohlbehalten
New⸗NYork angekommen.
Das Postdampfschiff „Belgenland“ Cap. Bist
nann der Red Star Line, am 17. Mai von An
verpen abgegangen, ist nach einer glücklichen Rer
im 29. Mai wohlbehalten in New-NYork and
kommen.
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Nächsten Sonntag, den 8. Juni ds. Is.
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Eröffnung des vom Gartenbauverein von Saarbrücken, St. Johann und
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Wegen coneurrirender Lotterien war es
nicht möglich, das gesetzlich vorgeschriebene
Quantum Loose abzusetzen und muß daher die
Ziehung bis auf Weiteres verschoben werden.
Die kathol. Kirchen-Verwaltung.
Giesing, den 4. Juni 1884.
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