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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Inabert.
Fe St. Ingberter Anzeitzer“ erscheint wochentlich fünfmalz: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2mal wöchentlich mit Unterhaltungs
glatt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljaäͤhrlich 1 “ 60 — einschließlich Tragerlohn; durch die Post bezogen 1 75 , einschließlich
d A Zustellungsaebuhr. Die Einrückungsgebühr fur die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 —, bei außerpfälzischen und solchen
auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, I3 H, Neclamen 30 . Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet.
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Monats Abbestellung erfolgt. Neu hinzutretende
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indert.
Ergebenste
Redaktion und Expedition des
„St. Ingberter Anzeiger“.
Volitische Uebersicht.
Deutsches Reich.
Berlin, 25. Juni. Im Reichstage spricht
Ibg. Blum gegen den Antrag Ackermann (Lehr⸗
ings⸗Paragraph) sich aus, weil derselbe den Ge—⸗
werbestand in zwei Hälften theile und dazu ange⸗—
han sei, Nachtheile und unbegründete Privilegien
uu schaffen, wodurch die Gleichheit des Rechtes auf⸗
ehoben werde. Abg. Bebel erblickt nur in der
ozialdemokratie Hoffnungen für den Handwerker.
äine Erzielung gewerblicher Vortheile sei bei der
ätziehung des Lehrlings selbst durch ein Innungs⸗
nitglied nicht möglich, da die Theilung der Arbeit
u groß sei. Wie sollten Handwerker vom Lande
n die Innung kommen? Falls der Antrag an⸗
enommen werde, müßten auch die sozialdemokra⸗
ischen Meister den Innungen beitreten. Auf diese
heise würden die letzteren dann ein wirksames
itationsmittel zu Gunsten der Sozialdemotratie.
ibg. Reichenzperger sieht in der —XRX
cheilung der Arbeit keinen Grund, der gegen die
unnnungen geltend zu machen sei. Wenn auch ein
eehrling nicht eine dollstandige gewerbliche Ausbil⸗
ung erhalte, so koͤnne er doch wenigstens ein guter
S„pezialist werden. Der Antrag wird von Abg.
Dalter Ereisinnig) bekampft von Abg. Gün⸗
her (Sachsen) befürwortet. Nachdem noch Abg.
„Kleist⸗Retzow geredet, wird der Antrag
Adermann schließlich in namentlicher Abstimmung
nit 134 gegen 150 Stimmen angenommen. Der
Antrag Wendthorsi (Aufhebung des Priester—
lutweisungs· Gesetzes) führt zu keiner Debatte. —
der Antrag Windthorst wurde in namentlicher
dtimmung mit 2460gegen 84 Sltimmen ange
ummen. (Morgen ⸗ Unfall- Gesetz Nachtrags-Etat
n Reichs⸗-Versicherunas ⸗Amt und Kelicten
p
Berlin, 25. Juni. Der „Reichsanzeiger“
greibt: Aniaßlich der Rachrichten über den Aus-
uth einer choleraahnlichen Krantheit in Toulen
n von Reichswegen nahere Ermittelungen über
Natur der Krautheit und die an Oit und Siel⸗
Pltoffenen sanilaͤren Maßnahmen veranlaßt. Gleich⸗
nn werden fur den Fall, daß die Krantkheit sich
— die asiatische Cholera herausstellen sollte, ent⸗
rechende Abwehrmaßregeln deutscherseits vorberenet
Samstag, 28. Juni 1884.
79. Jahrg.
Zur Freude Aller soll sich auch dieses Jahr
vieder die Begegnung unseres greisen Kaisers
Wilhelm mit dem Kaiser von Oesterreich
und zwar am 9. August zu Ischl wiederholen.
Seit dem 11. August 1870 bereits sind wir ge—
wohnt, diese fürstlichen Besuche im Salzkammergut,
vo Kaiser Wilhelm alljährlich an den Gastelner
Quellen neue Kräftigung sucht und findet, als eine
Fri edesbürgschaft aufzunehmen und ein sichtliches
Merkzeichen der Achtung darin zu erblicken, welche
»em neuen deutschen Reich selbst von jener Seite
zezollt wird, wo so gern von den Römlingen in
elbstsüchtiger Absicht eine ständig im Hinlerhalt
lauernde Gefahr gewittert wird. Kaiser Franz
Joseph und seine Minister haben im Gegentheil
längst die Ueberzeugung gewonnen, daß die Erstärkung
des deutschen Reiches unter dem Szepter der Hohen⸗
zollern im Herzen Europa's eine Wohlthat fuͤr den
zanzen Welttheil war und dem österreichischen
Staate gerade zum festesten Halt diene. Deutsch⸗
auds Kraftgefühl hat sich vor Allem auch der
deutschen Stammesbevölkerung in Oesterreich mitge⸗
heilt, welche nun den Muth findet mit aller
Energie an der Idee der Reichseinheit gegenüber
den übermäßigen Ausprüchen der einzelnen Kron⸗
länder festzuhalten. Oesterreichischerseiiß hat man
dafür ein ganz richtiges Verständniß und daraus
erklärt sich die ungekünstelte Freude, mit der unser
Kaiser Jahr für Jahr in Gastein empfangen wird.
Die Ereignisse von 1866 und 1870 — das sieht
Jeutzutage Jedermann dort ein — sind Oesterreich
n gleichem Maße zu Gute gekommen wie uns
Das Nachbar⸗Reich steht mächtiger, geachteter und
jesunder da, seitdem es seiner italienischen und
einer deutschen Stellung entledigt ist, die Ber⸗
»indung der deutschen Bevölkerung mit ihren
Brüdern im neuen deutschen Reiche aber ist eine
nnigere und fruchtbarere als sie es je gewesen, wei⸗
ie sich nicht mehr auf eine Politik bezieht, welche
zeide nothwendig trennen mußte. (Pf. L. C.)
Diejenigen, welche noch immer im Unglauben
heharrten, daß die Regierung die kolonialpolitischen
Wünsche der Nation in Berüchksichtigung ziehen
verde, haben aus des Kanzlers eigenem Munde
uun gehoͤrt, daß sich die Aufmerksamkeit der Reichs
egierung allerdings auf ein Fußfassen Deutsch
ands in überseeischen Ländern richte. Die viel⸗
rorterre Dampfersubventions-⸗Vorlage
ollte, wie Fürst Bismarck in der Budgetkommission
im Montag geäußert, nur ein Fühler in dieser
dinsicht sein und event. das erste Glied werden
n der Kette der weiteren Maßnahmen, vor welchen
Deutschland stände um „mit dem Schilde der
nationalen Protektion zu folgen“ wo
rreiwillig ohne Staatshilfe deussche Anfiedelungen
in fremden Ländern gegründet würden. Es handle
ich dabei nicht um Colonien nach französischem
Muster, sondern vorerst lediglich um kaufmannische
Tinrichtungen nach Art der englischen ostindischen
Compagnien, „die unter deutsche Jurisdiction zu
nehmen seien.“ Das deutsche Reich scheint somit,
was seinen Territorialbestand betrifft, keineswegs
pereits an der Grenze seiner Wünsche angelangt
zu sein und die Erwerbung von Kolonien in
'remden Welttheilen, von welchen der deutsche
Liberalismus träumte, als er noch in seinen
dnaben⸗ und Jünglingsjahren ftand, wird wohl
nicht für alle Zeiten mehr eine „patriotische Phan⸗
asie“ bleiben. Ueber den Widerspruch, den solche
Wünsche auf fortschrittlicher Seite finden, wird die
station hoffentlich über kurz oder lang auch binüber—
kommen. Hochbedeutsam war die kanzlerische
Rede, mit welcher derselbe beim ersten Anlauf
schon parirt wurde, ja die Kundgebung über deutsche
Colonialpolitik, welche damit aus erster Hand an
die Nation gelangte, berechtigel dazu die Budget—
kommissionssitzung vom 28. Juni den wichtigfien
Ereignissen dieser Session zuzuzählen. Des Reichs—
ags sofortige Entscheidung in der kolonialpolitischen
Frage, herbeizuführen ist fürs Erste an der Wieder⸗
harigkeit der Deutschfreisinnigen und des Centrums
Jescheitert, dem Volke selbst indessen ist es in die
Hand gegeben, bei der bevorstehenden Wahl gerade
diese Angelegenheit nun zum Prüfstein wahrhaft
aationaler und liberaler Gesinnung werden zu
lassen. (Pf. L. C.)
Ausland.
Paris, 26. Juni. Eine vom Handelsminister
dublizirte Mittheilung, wonach heute zwei Cholera—
Todesfälle in Toulon vorgekommen sind, besagt
veiter, daß alle Aerzte übereinstimmend meinen,
die Cholera trete nur sporadisch auf. Der allge—
neine Gesundheitszustand in Marseille und im ganzen
Bebiet um Toulon ist fortdauernd günstig. Nach
einer weiteren Meldung sind im Laufe des Nach—
nittags drei Cholera-Todesfälle vorgekommen, alfo
im ganzen Tag fünf, während keine Neuerkrankten
ins Zivilhospital eingebracht wurden. Die Bevöl⸗—
kerung beruhigt sich jetzt wieder.
London, 28. Juni. Die „Pall Mall Gazette“
pricht ihre Freude aus über die vom Fürsten
Bismarxck in der Montagssitzung der Budget⸗
om mission des deutschen Reichstags erwaͤhnte
ẽrwerbung von Kol onialbesitz seitens Deutsch⸗
ands und meint, die in Betreff Angra Pe—
Juenas hervorgetretene Schwierigkeit sei in einer
Weise beigelegt, welche geeignet erscheine, die guten
Beziehungen zwischen England und Deutsch-
and zu befestigen. Das genannte Blatt weist auf
die große Anzahl von Deutschen hin, welche in den
englischen Kolonieen ansässig seien, und sagt, daß
die Freundschaft zwischen dem englischen und deut-
schen Volke von aͤußerster Wichtigkeit für die aus⸗
wärtigen Beziehungen Englands sei.
London, 26. Juni. Die Times drückt bei
Besprechung der Angra Pequena · Angelegenheit ihre
Befriedigung darüber aus, daß in diefer kleinen.
iber nicht unbedeutenden Frage die zwei großen
colonisirenden Lander der Welt: England und
Deutschland es moͤglich fanden, ohne ernste Schwie⸗
iakeit zu einer Verständiaung zu gelangen.
Lokale und pfälzische Nachrichten.
G. Blieskastel, 26. Juni. Gestern wurde
hier ein seltenes Fest gefeiert. Es waren nämlich
im gestrigen Tage 285 Jahre, seit der hochwürdige
derr geistliche Rath und Pfarrer P. Schieffler
in unserer Stadt weilt. Die ganze Gemeinde hatle
sich vereinigt, um diesen Tag wurdig zu begehen.
Am Vorabend begaben sich die Mitglieder des
Fabrikrathes zu dem hochw. Jubliar und überreichten
ihm im Namen der Pfarrgemeinde Geschenke: 8
neue Levitenmeßgewänder, 1 Rauchmantel, 1 Statue
des hl. Aloysius u. s. w. Später versammelte sich
die Schuljugend und eine große Anzahl Burger auf
dem Marktplatze, und mit Musik an der Spitze zog
nan vor das Pfarrhaus. Hier spielte die Kapelle
wei Stücke, und Herr Bürgermeister Meyer hielt
an den Jubilar eine Ansprache, die mit einem Hoch
nif den Gefeierten endigte. Zum, Schluß der
Dyvation, die den alten Herrn sichtlich ergriffen