Denkmal enthüllt. Zu demselben hatte auch die
deutsche Kaiserin einen Beitrag geliefert.
F Berlin, 4. Juli. Wegen Mordes und
Todtschlags wurde der angeklagte Arbeiter, Gronack,
zum Tode und 10jähriger Zuchthausstrafe, sowie
dauerndem Ehrverlust verurtheilt.
7 Dessau, 2. Juli. Eine äußerst aufregende
Szene spielle sich vor einigen Tagen im benach—
barten Zerbst ab. Dort war einem Fleischerlehr⸗
ling beim Transport eine Kuh davongelaufen und
raste nun wüthend durch die Straßen, Alles in
Angst und Schrecken setzend. In voller Karrière
rannte das Thier zunächst die Brüderstraße entlang,
lief dort ein Kind um, ohne es indeß zu beschä⸗
digen. Dann stürmte es auf ein mit zwei Pferden
bespanntes Lohnfuhrwerk und stieß dem einen
Pferde mit furchtbarer Kraft das Horn in die
Weichen, so daß ein mächtiger Blutstrom hervor—⸗
quoll und das Pferd sofort verendete. Jetzt aber
stellte fich ihm der Bürstenwaarenfabrikant Herr
Schumann, mit einem Gewehr bewaffnet entgegen
und streckte das Thier, als es sich eben gegen ihn
wenden wollte, mit sicherem Schusse nieder. Und
nun passirte etwas sehr Eigenthümliches. Während
sich nämlich sämmtliche Anwohner der bedrohten
Gegend vereinigten, um dem Herrn Sch. ihren
Dank auszusprechen, erschien der Polizeiwachtmeister
und kündigte Herrn Sch. an, daß er wegen unbe—
fugten Schießens 6 Mk. Strafe zu entrichten habe!
F Der „Deutsche Colonialbverein“ er—
läßt folgenden Aufruf: „Der erfreuliche Um—
schwung der öffentlichen Meinung über die Noth—
wendigkeit des Eintreten Deutschlands in die Reihe
der kolonisirenden Völker ist jedenfalls zum Theil
der systematischen Klärung der Anschauungen des
deutschen Volkes durch den deutschen Colonialverein
und die bestehenden, gleiche Ziele verfolgenden
Vereine zu verdanken. Aber der Ausgang der
Verhandlungen des deutschen Reichstages über die
Vorlage der Reichsregierung betreffend die staatliche
Unterstützung deutscher Postdampfer-Linien hat auf's
Neue bewiesen, wie nothwendig eine weitere und
verstärkte Thätigkeit in fest organisirten Vereinen
ist, um bedeutende praktische Erfolge zu erreichen.
Noch einmal wenden wir uns daher an alle
patriotisch gesinnten Deutschen, welche die Bestreb⸗
ungen unseres Vereins billigen, mit der dringenden —
Bitte, nicht gleichgültig bei Seite zu stehen, viel—⸗
mehr durch zahlreichen Beitritt zu dem Vereine
seine materiellen Mittel zu verstärken und seinen
moralischen Einfluß zu erhöhen. In einem Augen—
blick, in welchem die Frage zur Entscheidung ge—
langt, ob Deutschland auch auf diesem Gebiete
neue Bahnen einschlagen und sich ebenbürtig an
die Seite der übrigen Culturvölker siellen wird, ist
es für alle Gesinnungsgenossen patriotische Pflicht,
nach Kräften mitzuwirken. Beitritts-Erklärungen
sind an das Bureau des deutschen Colonialvereins
zu Frankfurt a. M. zu richten. Das Präsidium
des Deutschen Colonialvereins. Fürst zu Hohen—
lohe⸗Langenburg.“
Die „Preuß. Lehrerzeitung“ erzählt von einer
zöchst auffälligen Pensionirung eines Lehrers. Dieser,
52 Jahre im Amt und 735 Jahre alt, bezieht
„rund'“ 379 Mark Pension. Davon soll er mit
Frau und Töchtern leben. Der Gendarm des
Rachbardorfes, der etwa 55 Jahre alt ist, erhält
348 Mark. Warum hat der gute Mann nicht
Bendarm „studirt“?
F Aussig, 1.4Juli. In der letzten Nacht
zrachen mehrere verwegene Gauner beim Oekonomen
Jakob Kraus in Tschischkowitz bei Lobositz durch
ein Fenster ein und raubten einen Koffer, welcher
gegen 30,000 Gulden in Werthpapieren, Spar—⸗
kassebüchern und in Baargeld enthielt. Kraus er—⸗
wachte, schlug Lärm und verfolgte die Diebe, aber
erfolglos. Bei der Sullowitzer Mühle wurde der
doffer leer aufgefunden.
F Gastein, 1. Juli. Für den deutschen
Kaiser sind kürzlich im Badschloß dieselben Ge—
mächer, die Se. Majestät früher bewohnt hat,
wieder gemiethet worden. Die Ankunft des Kaisers
Wilhelm wird für den 15. ds. erwartet. Die Zu—
ammenkunft mit dem Kaiser Franz Joseph
vird, wie schon seit einer Reihe von Jahren, nicht
in Gastein, sondern in Salzburg oder Ischl statt⸗
iinden.
f Paris, 1. Juli. Heute fand hier ein
Doppelselbstmord statt. Zwei Brüder, Reutner,
wohnten zusammen, von denen der eine an einer
unheil baren und sehr schmerzhaften Krankheit litt,
ind sich deshalb eine Kugel durch den Kopf jagte. Als
'ein jüngerer Bruder nach Hause kam und die Leiche
erblickte, riß er dem Selbstmörder den Revolvbver
aus der Hand und erschoß sich ebenfalls. Alg m
herbeieilt, lagen die Veichen der beiden hrhe
nebeneinander.
F Toulon, 4. Juli. Von gestern biz heut
Vormittags 10 Ühr sind hier fünf Cholera Tun
fälle vorgekommen.
F London, 1. Juli. Es geht doch nitht
aäber einen zärtlichen Gatten! Der wackere Jdoh⸗
Rowley, ein ehrsamer Schuster in —E
Tyne hatte große Sorgen um seiner Frau ein an—
ständiges Begräbniß zu verschaffen. Jeder den
sich natürlich den armen Rowley als trauernde,
Mann an der Todtenbahre seiner Gattin. Die
war aber keineswegs der Fall, er war lustig un
munter und freute sich, gleich seiner Frau de
Lebens, die nicht an's Streben dachte; aber Rowler
Jatte sich trotz alledem in den Kopf gesetzt, er wo—
ie begraben. Am Sonnabend arbeitete er bis spa
Abend in seinem Garten und grub ein regelrechte
Brab und am Sonntag früh schleppte er sen
Frau vom Frühstückstisch weg zu der ihr zugedach
sen Ruhestätte, warf sie in das Grab hinein und
degann rasch die Grube mit Erde zu füllen. Ah
ich die Frau wehrte, gab er ihr mit der Schaufel
einen Schlag auf den Kopf und sie brach ohnmäaͤchte
usammen. Rogwley arbeitete jetzt mit aller Mi
als Todtengräber und wer weiß, was gescheher
väre, wenn der Lärm nicht die Aufmerksamkeit de
Nachbarn erregt hätte. Diese eilten herbei um
jolten die Frau aus dem Grabe hervor, ehe e
noch zu spät war. Am Montag vermochte di
Wiederauferstandene vor dem irdischen Richter zu
erscheinen, dem ihr Gatte als Gefangener vorgeführt
worden. Sie weigerte sich aber gegen ihn die An
klage zu erheben und der zärtliche Gatte kam mit
ꝛinem bloßen Verweise davon.
f Der amerikanische Unternehmer Maplesor
jat Frau Patti für den nächsten Winter engagirt.
Die Sängerin erhält 20,000 Franken für jed
Borstellung und ließ sich nahe an 400. 0)0 Franfen
horausbezahlen.
Fur die Redaktion verantwortlich: F. X. Demeß
xrFeuerwehr!
Montag, den 7. d. M.,
Abends 6 Uhr
—44 WBou 2* 1
————— —
Die Mitglieder werden hiermit zu der am Freitag, den 11. Juli d.
J., Abends 7 Uhr, stattfindenden ordentlichen
General-Versammlung,
im Lokale des Wirthes M. Schnéider, freundlichst eingeladen.
Tagesorduung:
1. Rechnungslegung pro 1883484.
2. Neuwahl des Verwaltungsrathes und Vorstandes.
3. Tantième an den Vorstand.
Mariannenthaler Glashütte, den 3. Juli 1884.
Der Vorsikende des Verwaäaltungsrathes.
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