Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Inabert. 
der St. Ingberter Anzeiger“ erscheint wochentlich fünfmalz: Am Montag, Dienstat, Donuerstag, Samstag und Sonntag; 2mal wöchentlich mit Unterhaltungs 
ßlatt und Sonntags mit Sseititger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich 14 60 einschließlich Tragerlohn; durch die Post bezogen 14 75 , einschließlich 
( A Zustellungsgebüuhr. Die Einrückungsgebühr fur die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 B, bei außerpfalzischen und solchen 
auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, I5 ßR, Neclamen 30 . Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet. 
X 140. 
Politische Uebersicht. 
Deutsches Reich. 
Berlin, 19. Juli. Ordensverleihung. 
dem Geh. Regierungsrath Dr. Koch ist von der 
ftanzösischen Regierung der Orden der Ehrenlegion 
netlichen worden. Die Decoration wurde ihm durch 
die hiesige französische Botschaft übermittelt. 
Berstaatlichung des Versicherungs⸗ 
vesens. Eine in mehreren Blättern abgedruckte 
sorrespondenz berichtet, es werde die Verstaatlichung 
es Versicherungs⸗, speciell des Feuerversicherungs- 
besens zur Zeit an competenter Stelle einer ernst⸗ 
ichen Etrwägung unterzogen; die Vorarbeiten sollen 
eteits im Gange sein. Wir müssen dahingestellt 
ein lassen, sagt dazu die Nat.Ztg., ob positive 
khatsachen vorliegen, welche den Anlaß zu dieser 
seldung gegeben haben; an Anzeichen, welche auf 
herstaatlichungsabsichten dem Versicherungswesen 
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zeit nicht gefehlt, und der erste Schritt ist durch 
uus Unfallversicherungsgesetz vermöge der Ausschließ- 
ing der privaten Arbeiter-Unfallversicherung ge— 
chehen. 
Kolonialpolitische Kundgebungen in 
daden. Aus Karlsruhe, 18. Juli wird ge— 
chtieben: Die Kundgebungen zu Gunsten der vom 
gürsten Bismarck eingeschlagenen Kolonialpolitik 
ind insonderheit der Postdampfervorlage mehren 
ih in unserem Lande noch immer. So hat der 
vewerbeverein Villingen eine Versammlung veran⸗ 
tüt, die sehr zahlreich besucht war. Neben der 
dampfersubvention, der Congo- und Angra Peque- 
wfrage kam auch die Haltung der Herren Bam—⸗ 
derger und Richter zur Sprache, und wurde deren 
undeutsches, manchesterliches Gebahren einer scharfen 
dtik unterzogen. Man beschloß, an den Reichs— 
lunzler eine Adresse abzusenden, den Entwurf der⸗ 
bhen aber vorher noch den anderen Gewerbevereinen 
do industriereichen Schwarzwaldes mit der Auffor⸗ 
decung zur Mitunterzeichnuͤng zugehen zu lassen. 
de Ndresse wird dann nur um so bedeutungsvoller 
Iee Ansichten der Gewerbetreibenden Badens 
sechen. 
Die Ausweisungen aus Berlin auf Grund 
s Gesetzes gegen die Jemeingefährlichen Bestreb— 
ungen der Sozialdemokratie nehmen in letzter Zeit 
vieder zu. Wie vor einigen Tagen der Vorsitzende 
r Arbeiterbezirksvereins für den Osten Berlins, 
xr Tischler Grothe, so soll heute der Arbeiter Eitun 
Grund des genannten Gesttzes den polizeilichen 
befehl erhalten haben, Berlin zu verlassen. 
Ueber die Entrevnue der Kaiser von 
eutschland und Oefterreich bringt die 
Lieuzztg.“ in einer Zuschrift aus Gastein folgende, 
— bisherigen Meldungen widersprechende Angaben: 
n 6. August Vormuͤtags wird der Kaiser von 
r abreisen, in Salzburg übernachten und am 7. 
ut in Ebensee mit Kaiser Franz Joseph zu⸗ 
n nttesfen und mit diesem nach Ischl gehen. 
Aufenthalt daselbst sol bis 10. August“ früh 
nn Prinz Wilhelm, welcher um dieselbe Zeit 
osterreichischen Kronprinzenpaare in Laxenbuͤrg 
— Visite abstatten wird, soll mit dem Kronprin⸗— 
e vereint diese beiden Tage in Ischl zu— 
Ien und von dort zugleich mit Kaiser Wilhelm 
— Berlin zurückkehren. 
n eise des deutschen Kronprinzen 
* Bukarest. Wiener Blätter wird aus 
s berichtet, daß der deutsche Kronprinz dort⸗ 
im Herbst zum Besuch des Könias Katl ein 
Montag, 21. Juli 1884. 
70. Jahrg 
Lokale und pfaälzische Nachrichten. 
* St. Ingbert, 21. Juli. CDie zehnjäh—⸗ 
rige Stiftungsfeier des Kriegervereins St. Ingbert.) 
Schon wochenlang rüstete unser Kriegerverein zur 
vürdigen Begehung dieser Feier; was an ihm lag, 
var gethan, und was andere anging, die Feier zu 
einer glänzenden zu gestalten, das sollte nicht fehlen. 
Böllerschüsse leiteten am Samstag Abend und gestern 
Morgen die Festfeier eia. Einzelne Gäste stellten 
sich schon im Laufe des Vormittags ein; gegen 
Ptittag aber wurde es lebendiger. Von allen Seiten 
nahten die Kriegervereine aus der Nachbarschaft, zu 
Fuß und per Bahn; unter Trommelwirbel und 
dörnerklang hielten dieselben mit wehenden 
Fahnen ihren Einzug. Die zu Fuß Ankom— 
menden wurden vor der Stadt durch Depu⸗ 
thationen empfangen, während die mit der Bahn 
Angekommenen vom ganzen hiesigen Kriegerverein 
mit der Festmusik am Bahnhofe abgeholt wurden, 
um in die mit Fahnen festlich geschmückte Stadt 
zeleitet zu werden. Ehrenpforten riefen den Ein⸗ 
iehenden ein patriotisches „Willkomm!“ entgegen. 
die Zeit bis 3 2 Uhr Nachmittags wurde der 
Erholung gewidmet. Alsdann begannen sich die 
nerschiedenen Vereine am kgl. Bergamte in der 
Oberstadt zu sammeln und zum Festzuge aufzu— 
tellen. Um 2 Uhr setzte sich der Festzug in fol⸗ 
gjender Ordnung in Bewegung: Voranging der 
hereinsdiener des Kriegervereins St. Ingbert, dann 
olgte die Festmusik (Bergkapelle Altenwald), die 
Hereinsfahne, die Ehrengäste mit dem J. Vorstande 
»es hiesigen Kriegervereins, eine Sektion der Aus⸗ 
chußmitglieder des Festvereins und die fremden 
Bereine, den Schluß bildete der festgebende Verein. 
ẽs war ein imposanter Zug, der sich nach dem Takte eines 
eurigen Marsches in strammem Schritte durch die 
daupt⸗, Ludwigs⸗, Josephsthaler- und Elversberger⸗ 
traße nach dem Festplatze im Walde oberhalb des 
S—„chlosses Elsterstein bewegte. Schier endlos schien 
die Reihe und fast unsere ganze Bevölkerung war 
auf den Beinen, um sich das Schauspiel anzusehen 
ind dem Zuge nach dem Walde zu folgen. Auf 
dem Festplatze hielt es schwer, ein Plätzchen an den 
ahlreichen Tischen zu finden, so groß war der Zu— 
zrang. Vier Wirthe sorgten für Speise und Trank. 
Die verschiedenen Kapellen suchten sich in ihren 
Leistungen zu überbieten und wir wissen nicht, welcher 
don ihnen die Palme gebührt. Am meisten Anklang 
fand neben der Festmusik die Kapelle des Krieger— 
dereins Forbach. Die Festrede hielt der J. Vorstand 
des hiesigen Kriegervereins, Herr Kaufmann Fischer; 
es war ihm aber recht schwer gemacht, sich in dem 
Gewirre und Gesumme der nach Tausenden zählenden 
Menge verständlich zu machen. Nach einer herz⸗ 
ichen Begrüßung der fremden Vereine warf der 
Festredner einen historischen Rückblick auf die Ent— 
tehung und Entwicklung der Kriegervereine über⸗ 
jaupt und des festgebenden Vereines insbesondere. Er 
jedachte der großen Thaten unserer Krieger im letzten 
zeutsch⸗französischen Kriege, betonte, wie die Kriegerver— 
ine geeigenschaftet seien, ächte KAameradschaft und Vater⸗ 
andsliebe zu pflanzen undzu pflegen und forderte schließ⸗ 
ich zu einem dreifachen Hoch auf Se. Maj. den greisen 
Heldenkaiser Wilhelm J. und den edlen Bayernkönig 
Ludwig U. auf. Begeistert stimmte die Menge ein⸗ 
müthig in dieses Hoch ein. Später sprachen ein 
Herr aus Forbach, Mitglied des dortigen 
driegervereins, dem hiesigen Vereine seinen 
Ddank für die freundliche Einladung zur 
Festfeiet aus. Anschließend an das Dichter 
nort Mu's Maersand an's heuere cchliek“ vi4 
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an!“ ermahnte er, treu zusammenzustehen im einigen 
deutschen Reiche. Sein Hoch galt dem Krieger⸗ 
hereine St. Ingbert. Unterdessen war für manche 
Lereine schon die Zeit zum Abmarschieren gekommen. 
Der Abend kam und allmählig begann sich der 
Festplatz zu leeren. Erwähnt sei hier, daß die 
Feier im Walde auch der Commandeur des Land⸗ 
vehr⸗Bezirks Zweibrücken, Herr Oberstlieutenant 
LUmend mit seiner Gegenwart beehrte. — Nach 
stückkehr in die Stadt begann programmgemäß im 
harten des Café Oberhauser die Reunion, 
velche äußerst stark besucht war. Mit derselben 
chloß die Feier, die ohne den geringsten Mißton 
»erlief. Als einen Ehrentag im besten Sinne des 
Wortes darf der Kriegerverein St. Ingbert den 
jestrigen Tag in seine Geschichte eintragen. Möge 
»x solche Tage noch mehr erleben! 
— Die pfälzischen Rekruten werden, 
vie das „Pf. Bbl.“ meldet, in diesem Jahre 
neistens in pfälzische Garnisonen kommen; nur ein 
leiner Theil wurde nach Metz eingereiht. Damit 
st das kgl. Kriegsministerium längst ausgesproche— 
ien Wünschen entgegengekommen. Auch die Lehrer 
oönnen ihre sechswöchentlichen Uebungen in Landau 
ind Germersheim machen, und zwar in diesem 
Jahre vom 20. Sept. bis 5. November. 
— Aus dem der bayer. Staatsregierung zur 
Berfügung stehenden Gewinnantheile der Munche⸗ 
ier⸗Aachener Mobiliar Feuerversicherungsanstalt für 
»as Jahr 1883 wurden folgende Unterstützungen 
in Gemeinden der Pfalz bewilligt: 1. Duͤmbach, 
zur Herstellung eines Brunnens und Wasserreser⸗ 
voirs 800 M., 2. Altleiningen, zur Herstellung 
eines Brunnens 500 M., 3. Blattenberg, zur 
Unlegung eines Stollens 200 M., 4. Karlsberg, 
zur Wiederherstellung einer Wasserleitung 500 M., 
5. Mehlingen, zur Herstellung eines Pumphbrun⸗— 
nens 300 M., 6. Otterberg, zur Herstellung eines 
Brunnens auf dem Münchschwanderhof 200 M.., 
J. Bubenheim, zur Herstellung eines Brunnens 
300 M., 8. Föckelberg, zur Herstellung einer 
Wasserleitung mit Brunnen 800 M., 9. Leistadt, 
zur Herstellung der Wasserleitung, eines Brunnens 
und Reservoirs 500 M., 10. Fehrbach, zur Her⸗ 
tellung eines Wasch- und Tränkebrunnens 200 M., 
Zumma 4000 Mark. 
— Niederwürzbach, 20. Juli. Durch 
Erlaß des Herrn kgl. Oberstaatsanwaltes zu Zwei— 
brücken vom 4. d. Mts. wurde der Standesbeamte 
odon Niederwürzbach wegen mußsterhafter Führung 
der Standesregister im Jahre 1883 mit einet Be— 
lobung ausgezeichnet. Wegen dieses Ereignisses be— 
willigte der Gemeinderath von Niederwuͤrzbach in 
einer heutigen Sitzung dem Gemeindeschreiber Peter 
Wolf die Remuneration von 90 M. 
— Wilgartswiesen, 17. Juli. Von 
uverlässiger Seite wird versichert, daß bei dem 
gestrigen Unwetter im hiesigen Staats- und Ge— 
neindewalde über 1000 Ster Holz gefallen sind. 
Die gerade im Walde beschäftigten Arbeiter und 
Fuhrleute waren in großer Lebensgefahr. Recht 
»ernpfindlich ist auch für unsere Gemeinde der Ver— 
just an alten, tragfähigen Obstbäumen, da der be⸗ 
annte Winter des Jahres 1880 ohnedies nicht 
viel übrig gelassen. 
Vermischtes. 
F Die Preußisch⸗Pfälzische Konferenz 
sindet am Mittwoch, 23. Juli, vormittags 10 Uhr, 
ju Homburg im Cappel'schen Saale stait. Tages⸗ 
dnung: 1) Biblische Ansprache von vegtr 
Zyieß in Friedrichztbal ber Gaf