Full text: St. Ingberter Anzeiger

welche im Ganzen 3658 Jünglinge herangebildet 
hat, deren noch lebender Theil in allen Lebens⸗ 
stellungen wirkt. 
betrug im Ganzen 660,000 fl. Sie war in zehn 
Packete verpackt, von denen eines 300,000 fl., ein 
anderes 100,000 fl. enthielt. Sämmtliche Packete 
waren in der von den beiden Kassen untereinander 
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Reifen umgeben. Die Geldsendung traf mit dem 
Wien⸗Raab⸗Pester Zuge auf dem Postamte in der 
Ofener Festung ein. Tort wurden sie von den 
Beamten der Staatskasse übernommen und in jenes 
Lokal dieses Amtes gebracht, welches zur Eröffnung 
von Geldsendungen bestimmt ist. An dem Kistchen, 
in welchem statt des Geldes ein Ziegel gefunden 
wurde, waren auf dem Siegel Abdrücke eines öster⸗ 
reichischen Silberguldens sichtbar. Der Ziegel war 
in eine Zeitung gewickelt. Die bisherige Unter⸗ 
suchung hat bereits ergeben, daß das Kistchen mil 
demselben Gewichte in Wien aufgegeben wurde. mit 
dem es hier ankam. Man vermuthet daher, daß 
der Diebstahl schon in Wien geschah. 
7 Gein doppelt geprellter Wirth.) In ein 
Basthaus in Wien kam ein junger Mann, aß und 
rank mit bewundernswerthem Appetit, was gut 
ind theuer war. Als er bezahlen sollte, stellte sich 
Jeraus, daß er keinen Kreuzer Geld in der Tasche 
hatte. Kellner, Oberkellner und Wirth in eigener 
Person prügelten ihn mit vereinten Kräften durch 
wie es in Oesterreich der Brauch ist, und zogen 
hm zuletzt noch den Rock aus als Pfand. Der 
arme Teufel ließ sich das alles gefallen und sagte 
nur heulend: „In Hemdärmeln kann ich doch nicht 
auf die Straße gehen.“ Das sah der Wirth ein, 
gab ihm seinen Kellerkittel und einen Puff, daß 
er hinausflog. „Der ist bezahlt“, sagte der Wirth. 
In der That war der junge Mann sehr gut be— 
zahlt, denn in dem Kellerrock stak eine Brieftasche 
mit 450 Gulden. Das fiel aber dem nunmehr 
voppelt geprellien Wirth viel zu spät ein. 
F Gie Ehescheidung in Frankreich.) 
Das französische Ehescheidungsgesetz ist jetzt im 
„Journal Offiziel“ bekannt gemacht worden. Im 
Justizpalaste soll man seiner Veröffentlichung mit 
gzeheimen Schrecken entgegengesehen haben und für 
die erste Woche schon 2- bis 3000 Gesuche getrennter 
Hatten erwarten, welche die Trennung von Tisch 
und Bett in Scheidung umzuwandeln wünschen. 
Es ist sogar davon die Rede, einen besonderen 
Berichtshof einzusetzen, welcher sich nur mit solchen 
Fällen zu beschäftigen hätte, denn sonst laufen die 
Betheiligten Gefahr, einige Jahre des erlösend 
Spruches harren zu müssen. sender 
F Paris, 3. Aug. In Toulon kam bo 
zestern Ahend bis heute Vormittag 10 ühr 
einziger Choleratodesfall vor, in Marseill 
während derselben Zeit 11 Personen an der Cholet⸗ 
gestorben. 
Gochzeit mit Hindernissen) I 
einer Dorfkirche in der Nähe Kopenhagens son 
vie man dem „Berl. Tagbl.“ schreibt, vor einigen 
Tagen eine Trauung stattfinden. Unmittelhar dedo 
die Hochzeitsgüäste sich einfanden, hatte ein Vienc 
chwarm sich über der einzigen Kirchenthür festgt. 
jetzt. Der Küster versuchte unter einem Regenschun 
in die Kirche zu gelangen, aber der Versuch miß⸗ 
lang. Unter diesen Umständen blieb nichts wein 
übrig, als die Trauung in der Kirche aufzugeben 
der Geistliche traute jedoch das nicht wenig erschredt 
Paar in einem großen Zimmer des nächstgelegenen 
Bauernhofes. 
Die überseeisch Auswanderung «au— 
dem dentschen Reiche über deutsche Häfen und Am 
werpen betrug im ersten Halbjahre 1884 (1. Jan 
bis Ende Juni) 90,801 Personen, d. i. 384 
Personen weniger, als im gleichen Zeitraum de 
Vorjahres. Noch viel weiter bleibt die Zahl hinte 
der des Jahres 1882, wo 117,801, und des Jahre 
1881, wo 126,139 Auswanderer im ersten Halb 
jahr gezählt wurden, zurück. 
— 
Bermischtes. 
F Saarbrücken, 2. Aug. Das Regiments- 
exerzieren unseres Dragoner⸗Regiments hat begonnen. 
Am 15. ds. verläßt das Regiment, mit Ausnahme 
eines kleinen Kommandos, die hiesige Garnison, 
um an den diesjährigen Herbstübungen und am 
Kaisermanöper Theil zu nehmen. Die Rückkunfl 
erfolgt am 6. Okt. (S. 3.) 
FIn Schlettstadt (Elsaß) hat sich, so 
schreiben die „Els. Nachrichten“, ein merkwürdiger 
Beburtsfall ereignet. Eine Arbeiterfrau mit Namen 
Hülser hat ein Doppelwesen zur Welt gebracht, an 
dem deutlich zwei Köpfe, zwei Arme und zwei 
Beine unterschieden werden, das aber derart zu 
einem Leibe verwachsen ist, daß sich die beiden Ge— 
sichter ansehen. Das Geschöpf starb, nachdem der 
eine Kopf etwa eine Stunde gelebt hatte. 
F Ein merkwürdiges Beispiel von Fruchtbar— 
keit wird den „gamb. Nachr.“ aus NiederOlm 
(Rheinhessen) mitgetheilt. An einem dortigen Hanse 
sind zwei Traubenstöcke, Portugieser, an denen 652 
hand⸗ bis fußgroße Trauben hängen. Im vorigen 
Jahre konnte der Besitzer von beiden Stöcken einen 
Zentner Trauben verkaufen. 
München, 4. Aug. Redakteur Sigl meldete 
gegen das Urtheil des Schwurgerichts vom 8. Juli 
(die Beleidigung des Kriegsministers und mehrerer 
Generalstabs-Offiziere betreffendd wegen erheblichen 
Formfehlers Revision beim Reichs gericht an. 
In Erkner bei Berlin brannte dieser Tage 
die Nolte'sche Hühnerzüchterei nieder, wobei 900 
Hühner, zum Theil sehr werthvolle Exemplare, in 
den Flammen umkamen. 
F (Ger Telegraphendraht — cholera— 
verdächtig!) Eine italienische Grenzbehörde hat 
beschlossen, die Telegraphendrähte abzuschneiden, da⸗ 
mit nicht durch deren Benutzung die vielgefürchteten 
Mikroben und Bacillen ins Land gebracht würden. 
F Ein großer Postdiebstahl wird der 
„Neuen Freien Presser“ von Pest (Ungarn) ge— 
meldet: Die Sendung der Wiener Staatszentralkasse 
an die hiesige Staats⸗Zentralkasse ist mit einem Ab⸗ 
gange von 80,000 fl. hier eingelangt. Die Sendung 
Sterbefälle. 
Gestorben: in Birkenhördt der kath. Pfarr— 
Bernhard Gabel; in Ramstein die Gattin vo— 
Jakob Bardens, Margaretha geb. Stuppy, 8 
J. a.; in Landau Mathilde, 19 J. a., T.p 
Joh. Ewald, pens. Wallmeister; in Kaiserslauter 
Heinrich Leppla; in Cincinnati (Am.) Fra— 
atharina Vollmer, geb. Ruth, 27 J. a.; au 
Thaleischweiler, in San Francisco Daniel Fauß 
50 J. a., aus Quirnbach; in Cincinnati Fra 
Louise Günther, geb. Müller, 62 J. a., au 
Dietschweiler, in Kirchheimbolanden die Gattin vo 
Hermann Engel, Elise geb. Scheffer, 25. J. 
Für die Redaktion verantwortlich: F. X. Demeß 
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J. Peters, 
St. Ingbert. 
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zur Beförderung von Reisenden und Auswanderern 
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MN)ru⸗)t. G. EngeInardt. Zeiu⸗ 
w goborers Pamiliendien 
wird im neuen Quartal verötfentlicht: 
Der Gnadenlöhner 
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Beschreibungen und Landkarten von Amerika stehen unentgeltlich 
zur Verfügung. Briefliche Anfragen werden prompt beantwortet. 
von E. VELV. 
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schiidert in Neser Erzählung ein erschi 
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lichen Leben der Rauen Alb, velches sr 
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gewonnen worden, und für die Herstellung aͤg 
derden jahrsich nicnt wenigor als 70.000 
ausgabt. 
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And MHefte werden nachsgeliefert. 
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Ni dist bildet 
iemand ist so gebildet, 
als daß er nicht noch lernen könnte und mancher möchte lernen, es fehlten 
ihm aber die Zeit und die Mittel, Unterricht zu aehmen. Allen solchen bietet 
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Niederlage in St. Ingbert bei: 
Frau Anna Treitz. 
Oruck und Verlag von 7F. X. Demetz in St. Jugorri