Eine ähnliche Unsitte. „Mansami“, oder sonst mit
einem süßtönenden Namen genannt, war bis vor
wenigen Jahren ganz gewöhnlich. Wenn zwei
Männer mit einander stritten und der Schwächere
ich nicht mehr zu helfen wußte, so drohte er mit
dem Mansami, ging heim und ergriff eines seiner
Zinder und zerschmetterte diesem am ersten besten
Stein den Kopf, damit das unschuldig vergossene
Blut als ein Fluch auf das Haupt seines Gegners
romme. Die einheimische Regierung that nichts
dagegen, da die Brahmanen diese Art von Kinder⸗
mord aus den heiligen Büchern vertheidigten. Der⸗
selbe nahm aber, wie überhaupt der Kindermord,
o überhand, daß Oberst Bannermann, der Vertreter
der britischen Regierung, eine Proklamation dagegen
erliceß, in welcher er das „Mansami“ einfach für
ein Verbrechen erklärte.“
fF (Einwanderung in die Vereinig—
ten Staaten. Die Zahl der in den Vereinig⸗
—A
vanderer betrug 385,952.
fF Ein Student der Theologie wird
von vier Professoren geprüft. Derselbe hat noch
reine Frage richtig beanwortet. Da reißt einem der
Examinatoren die Geduld, und er schreit den Kan⸗
didaten an: „Sie können ja nicht eine Bibel—
telle richtig citiren.“ — „Doch“, ruft der Kandidat,
„soeben fällt mir eine Stelle aus der Offenbarung
des Johannes ein, sie lautet: „Und ich erhob
neine Augen und sah vor mir vier ungeheuere
Thiere.“
jehoben werden. Dieselbe Wirkung soll ein Stückchen
Zucker, mit Essig befeuchtet und ebenso gebraucht,
hervorbringen. In schweren, sehr hartnäckigen Fäl⸗
en soll Vanilletinktur, bei hysterischen Frauen
Moschus helfen. Kinder soll man in warme, wollene
decken einschlagen.
Nr. 93 des praktischen Wochenblattes für all
dausfrauen „Fürs Haus“ enthält:
Tafelschmuck. — Russische Dienstboten. — Eine
VBegetarierin für den Vegetarismus. — Solbader
- Absteige· QOuartiere. — Die Sparbüchse meiner
leinen Tochter. — Er konnte auf angenehmere Arl
abschlagen, als andere Leute bewilligen. — Stärlen
uind Plätten der Oberhemden. — Täglich nur zehn
Pfennigel — Lehrerinnen. — Zahnkünstlerinnen
Der Hausgarten im August. — Das liebe Vieh
auf Reisen. — Zungenlosen, eine überflüssige Thien
jualerei. — Bücher für weibliche Arbeiten. — Veit.
eppiche aus alten Tuchsachen. — Uebergangsmode
— Vergiftete Federn. — Nickelgefäße. — Leber
hranflecke zu entfernen. — Toilettenbürsten zu
einigen. — Fußbodenglanzlack. — Mehl vor
MNilben zu bewahren. — Pergamentpapierdärme.
Pudding von Kronsbeeren (Preißelbeeren). — Heidel⸗
deer⸗Gelse. — Weißer kalter Puddiug. —
Fitronen · Cröme. — Billige Chokoladenspeise. —
Pastilla von Vogelbeeren (Eberesche). — Rothe Grütze.
— Huhn zur Suppe, danach als Braten. — Bier.
alteschale. — Schott, ein kühles Getränk. —
stussische Paftilla (Marmelade) von Preißelbeeren.
— Kürbis einzumachen. — Schinkennudeln. —
Eingemachte Mohrrüben. — Roher Himbeer und
Johannisbeersaft. — Kornelkirschen einzumachen. —
Wiener Küchenzettel. — Räthsel. — Fernsprecher.
— Echo. — Der Markt. — Anzeigen. — Probe—
nummern gratis in allen Buchhandlungen. — Preis
ierteljährlich 1J Mark. — Notariell beglaubigie
Auflage 40,000. Wochenspruch:
Willst Du klug durchs Leben wandern,
Prüfe andre, doch auch Dich!
Jeder täuscht gar gern den andern,
Doch am liebsten jeder sich.
Kunstn otiz.
(Eingesandt.) Ueber das Zapf'sche Vo—
lal-Künstler⸗Quartett, welches heute
Ubend im Cafs Oberhauser auftreten wird, kann
der Einsender dieses aus eigener Erfahrung sowohl,
vie aus auswärtigen Blättern, nur Rühmliches
ind Empfehlenswerthes berichten. Vor Kurzem er⸗
angen sich die Künstler in den Universitätsstädten
hießen und Marburg großen Beifall. In letzterer
ztadt sah man mit großer Spannung dem Auf-⸗
reten der Sänger entgegen, da man befürchtete,
in Konzert, nur aus Männergesangspièecen be—⸗
sehend, möchte ermüden; aber nur einige Nummern
es schönen Programms genügten, um diese Befürch⸗
ung vollständig zu widerlegen. Mit seltener Prä⸗
ision, vollkommen reiner Intonation, sehr deut⸗
icher Textaussprache und großem Gefühle, frei von
eder Effekthascherei, wurden alle Chöre zur Geltung
jebracht. Vorzügliches leisten die Sänger gerade im
bolksliede. Wer von diesen Sängern „Ach, wie
sts möglich denn“ und „Jetzt gang' i an's Brünnele“
ingen hört, dem muß das Herz aufgehen, der muß
ingeregt werden und sich hingezogen fühlen zu unserm
o schönen deutschen Volksliede. Die schönste Nummer
)»es Abends war vielleicht „Waldandacht“ von Abt,
»ie so gut gesungen wurde, daß sich die Sänger in
Wahrheit ein „Muster⸗Quartett“ nennen koͤnnen.
Zämmiliche Professoren mit Familie, Rektor an der
AIVV
hoffentlich wird ein zahlreicher Besuch auch hier den
künstlern zu Theil werden.
Für die Redaktion verantwortlich: F.X. Demers
Gemeinnütziges.
(Schluchzen.) Dieser oft sehr lästige Zustand
zesteht in einem Krampf des Zwerchfelles. In
eichteren Fallen kann er nach der „Fdagr.“ durch
inen starken Druck auf den Magen, durch einige
döffel voll warmen Wein oder durch eine Prise
dochsalz, die man auf der Zunge zergehen läßt,
—t e⸗ — n
Oeffentliche Zustellung.
Vorladung des Angeklagten.
Abschrift.)
Riegelmeier Hermann Joseph,
jeb. am 22. Juli 1854, Bedienter,
zuletzt auf Elsterstein, Gde. St. Ing⸗
bert wohnhaft gewesen, Reservist, der—
zeit ohne bekannten Wohn- und Aufent⸗
haltsort abwesend, wird hiermit vor⸗
jeladen am
Nittwoch, den 24. Seplbr. 1884,
Vormittags 8 ilhr,
jei dem königl. Amtsgerichte dahier in
dessen Sitzungssaale zu erscheinen, da⸗
nit daselbst zur Hauptverhandlung
uüͤber die gegen ihn erhobene Anklage
wegen unerlaubter Auswanderung im
Jahre 1883 geschritten werde.
Zugleich wird dem Angeklagten er—⸗
zffnet, daß er bei unentschuldigtem
Ausbleiben auf Grund der vom Land⸗
vehrbezirks⸗-Kommando Zweibrücken
interm 83. Juli 1884 in Gemäßheit
des 8 472 ReSt. P.O. an
Erklärung werde verurtheilt werden.
St. Ingbert, den 11. August 1884
Der Amtsanwalt
am königl. Amtsgerichte St. Ingbert
gez. Cantzler.
Zur Beglaudigung:
Der königl. Gerichtsschreiber.
Krieger,
igl. Sekretär.
St. VBbert.
Dienstag, den 19. August 1834, Abends 8 Uhr,
in der Gartenballe des Cafe Oberhauser,
Sämmtliche Landwehr—
eute und Reservisten,
velche keinem andern Kriegerverein an⸗
gehören und beim hiesigen (St. Ing⸗
berter) Landwehrverein beitreten wollen,
önnen sich beim Vorstand schriftlich
der mündlich anmelden.
Der provisorische Vorstand.
les Za p schen Voxkal-Künstler-Quartetts
Musterquartett aus Wiesbaden.)
Eintrittskarten à 50 Pf., sind im Laufe des Konzerttages bei Herrn
Zaumann (Café Oberhauser) und in der Buchdruckerei ds. Bli., Abends an
er Kasse zu 75 Pf. zu haben, daselbst werden auch Programms ausgegeben
Zei unqünktie⸗r Witteruve sindet der Synzert im Saale katt.
1Ia gobore“ps Paniligublatt
vird im neuen Quartal veröffontlicht:
Der Gnadenlöhner
von E. VELV.
Die rübmlichst bekannte Schriftstellerin
childert in dieser Erzühlung ein erschüt-
cerndos Familienschicksal aus dem bäuer-
ichen Leben der Rauen Alb, wolches sich
farbenfrisech vor unsern Augen entwickelt
und Phantasie wie Gemũt in gleicher Meiso
nregt.
Ferner erscheint die Eortsetzung der
Memoiren der Moucdhe
der letaten Liobo Heines
nd eine ãusserst spannende, Przühlung
Den verbkaufte Appeétit
von Besant und Rice,
zowie neue Novellen von J. Niemann,
U. v. Reiehenbach, IIse Frapan,
Jdermann Heiberg u. s. w.
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Zeitsehritt Doutschiands anerkannt. Die ersten Schrift-
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