hdienstbereiten Försters Hrn. Euler den Ballon ins
Freie dirigirte. Um 1 Uhr Nachts traf Hr. Se⸗
curius per Chaise wieder in Neustadt ein.
— Herrn Haupilehrer OH. Ham mel! in Berg⸗
zabern ist mit Rüchicht auf seine mit Eifer und
Treue zurückgelegten 50 Dienstjahre die Ehrenmünze
des Ludwigsordens verliehen worden.
— Freinsheim, 19. Aug. Bereits gestern
versandte Herr E. Froelich von hier « Stück
1884er weißen Most nach Karlsruhe. (D. A.)
— Auf Grund des Sozialistengesetzes ist in
Ludwigshafen, wie der „Pf. K.“ schreibt,
Montags Nachmittag im Verfolg einer in Baden
mnhängigen Untersuchung ein Arbeiter verhaftet und
nach Frankenthal abgeführt worden, und fand am
Montag in einer namentlich von Socialdemokraten
tark frequentirten Wirthschaft durch den Franken⸗
haler Untersuchungsrichter eine Haussuchung nach
ozialdemokratischen Schriften statt.
verden. Beide Herren haben im „Hotel zur Stadt
düttich“', wo sie am 12. d. verhaftet worden sind,
zie letzte Nacht verbracht, nachdem der Vater des
Ruhlmann, ein Besitzer aus dem Elsaß, hier ein⸗
getroffen war, um mit ihnen gemeinsam die be—⸗
gonnene Rheinreise fortzusetzen.
Die Angabe, daß die Ueberlebenden der
Breely'schen Nordpolexpedition durch den
ürchterlichsten Hunger zum Genuß menschlichen
Fleisches getrieben worden seien, bestätigt sich.
rxin Telegramm aus Rochester im Staate Newyhork
neldet nämlich, daß die Leiche des Lieutenants Kis⸗
lingbury auf Veranlassung seiner Verwandten aus—
jegraben und ärztlich untersucht worden sei. Die
ANerzte fanden, daß die Leiche fast nur noch aus
Znochen bestand und bloß ein Gesammtgewicht von
noch nicht 50 Pfund hatte. Alle größeren Mus—⸗
eltheile und sogar das Fleisch von Gesicht, Händen
ind Füßen waren mit einem scharfen Instrumente
ntfernt worden. Lieutenant Greely hat dem Marine⸗
ninister einen amtlichen Bericht über die Erschießung
henrys gesandt. Die öffentliche Meinung nimmt
ntschieden für die gezwungenen Menschenfresser
zartei, aber grausig bleibt die Thatsache im höchsten
grade. Lieutenant Greely selbst scheint der Sache
erngestanden zu haben; doch gibt er die Verur⸗
heilung und Hinrichtung des gemeinen Soldaten
d)enry zu. Es war eine That der Selbstverthei⸗
igung. Schon am 24. März, als die Ueberleben⸗
jen halb verhungert waren und die Vorräthe auf
ie Neige gingen, stahl Henry zwei Pfund Speck
ind bezechte sich in Schnaps, welcher für den all⸗
semeinen Gebrauch auf Seite gesetzt war. Die
Mannschaft verurtheilte ihn zum Tode; Greely
ettete ihn diesmal noch, erklärte aber seine Hin—
ichtung im Wiederholungsfalle für unausbleiblich.
Als er daher am 6. Juni wiederum im Winter⸗
ager sich an den Vorräthen vergriff, konnte auch
Zreely sich der Vollstreckung des Urtheils nicht mehr
wvidersetzen. Die Schwierigkeit bestand aber darin,
ihn zu überwältigen; denn dank seiner Dieberei
var er stärker geblieben, als die übrigen. d
Matrosen schlichen sich an ihn heran, erschossen te
ind aßen sein Fleisch. Offiziell aber wurde in
dinrichtung nicht anerkannt. Die Matrosen band
eine Gebeine an Stöcke, ersetzten den —*
dopf durch einen Stein und täuschten dadurch n
ibrigen, die fich gern täuschen ließen. Viele u
denen, deren Leichen durch die Fluthen weg
chwemmt worden sein sollen, wurden ohne *
benfalls aufgezehrt. Daß die Ueberlebenden di
janze Geschichte zu verhehlen suchten, ist leicht de
lärlich. — Der „Köln. Ztg.“ geht mit Bezu
ierauf noch folgende Mittheilung zu: „Hannoß d
6. Aug. Der vom Lieutenant Greely berda
nach ihm benannten Expedition erschossene und ven
einen Kameraden angeblich verzehrte Matrose Henrh
st, wie sich jetzt herausstellt, ein Stadthannoberane
ind ein Sohn des hiesigen kgl. Stationsbeamten
Bucdk. Die Eltern sind trostlos über die Art und
Weise, wie ihr Sohn angeblich umgz Leben ge
ommen ist.“
— Grabschrift. Auf einem altbaierischen Fri⸗
jofe steht zu lesen:
„Hier ruht der Braͤuersepp,
Bott Gnad für Recht ihm geb',
Denn Viel hat, was er gemacht,
Frühzeitig in das Grab gebracht.
Da, liegt er nun, der Bierverhunzer,
Bet' o Christ, zwölf Vaterunser!“
BVermischte.
—Die Thaisache der Besitzergreifung von Angra
Pequena durch Herrn Lüderitz kommt bereits
zer badischen Industrie in erfreulicher Weise zu gut.
Die Firina L. Stromeyer und Komp. in Kon—
Tanz hat nämlich von Herrn Lüderitz Aufträge
erhallen zur probeweisen Lieferung von Zelten, Decken,
Eimern u. s. w. nach Angra Pequena.
Coblenz, 19. Aug. Die beiden unter
dem Verdacht der Spionage verhafteten französischen
Offiziere Klein und Ruhlmann sind gestern
Nachmittag auf freien Fuß gesetzt und heute früh
nach Köln abgereist. Wie es scheint, meint die
„Cobl. Ztg.“, muß ihr Verschulden doch weniger
lar zu Tage liegen, als es nach der bekannten,
nuch in dieser Zeitung wiedergegebenen Meldung
der „Köln. Zig.“ der Fall sein sollte. Wie wir
zören, waren die Skizzen und Aufzeichnungen,
welche Klein bei sich führte, ziemlich harmloser Art.
Wie es sich mit der famosen Depesche des Generals
Campenon verhält, wird vielleicht später bekannt
V——
Sterbefälle.
Gestorben: in Birkweiler Frau Julie Schwarz
zeb. Mühlhäußer, 36 J. a.; in Dudenhofen Joh
dehr II. 63 J. a.; in Kaiserslautern Heinrih
Sander, Instrumentenmacher 2393 J. a.
Für die Redaktion verantwortlich: F. X. Demetz.
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Heute Nachmittag verschied nach längerem Leiden unsere liebe
Mutter, Großmutter und Schwiegermutter
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geb. Prestinari, Steuer-Einnehmerswittwe.
im Alter von nahezu 79 Jahren.
Webenheim, Landau und Edenkoben, den 20. August 1884
Die tieftrauernd Hinterbliebenen.
Die Beerdigung findet nächsten Freitag, Nachmittags 3 Uhr
dahier, von der katholischen Kirche. aus statt.
Montag, den 15. Septbr.
nächsthin, Nachmittags 3 Uhr zu
St. Ingbert, in der Wirthschaft von
Johann Joseph Heinrich, läßt Frau
Margaretha Schmeltzer, ohne
Hewerbe in St. Ingbert wohnhaft,
Wittwe von Johaun Peter Eich
ihr zu St. Ingbert an der Kaiser⸗
Jraße unten am Viadukt gelegenes
zweistöckiges Wohnhaus, enthaltend 9
Zimmer und 2 Mansarden, mit Keller,
Stall, 2 Schweinställen, Schoppen,
Backhaus, Brunnen und Hofraum,
begrenzt von Johanß Hofmann und
Bahneigenthum auf Eigenthum ver—
teigern.
St. Ingbert, den 22. Aug. 1884.
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