wohnhaft, wurde des Kinds mords unter Annahme mil⸗
dernder Ümstände schuldig befunden und zu 4 Jahren Ge⸗
fangniß verurtheilt. Die k. Staatsanwaltschaft war ver⸗
reten durch Hrn. III. Staatsanwalt Wagner, die Verthei⸗
zigung durch Hrn. R⸗chtspraktikanten Nössel
Imstandes, daß jetzt meist Holz zur Fabrikation
des Papiers benutzt wird, sind die Lumpen fast
verihlos geworden; trotzdem verlangen unsere Haus—
rauen die früheren hohen Preise und der arme
dumpensammler hat einen schweren Stand und
einen Verdienst bei seinem mühsamen Berufe.
Ein Schuhmacher Hellmann aus Klein—
jeide hat die Aufgabe gelöst, einen Schuh aus
inem Stücke Leder ohne Naht zu fertigen. Als
Prämie waren 800 Mk. ausgesetzt.
F(Sonderbare Ehevermittelung.)
Bor dem Standesamte in Heldburg ist dieser Tage
ine Ehe geschlossen worden, die eine englische
dogge eigentlich zu Stande gebracht hat. Eine
unge Dame, die Tochter eines Kaufmanns, wurde
yon einer Dogge gebissen und kam dadurch um
einen Finger der rechten Hand. Der Besitzer des
hundes, ein verwittweter Rentier, war außer sich
iber den Unfall und bot jede Entschädigung an,
die aber zurückgewiesen wurde. Da kam er eines
Tages in Frack und weißen Handschuhen und hielt
im das Mädchen an, das ihm mit Freuden die
hand mit den vier Fingern zum Bunde reichte.
— Ein originelles Legat hat eine alte Jungfer
n St. Nikolas (Belgien) den dortigen Armenhäusern
»ermacht. Sie setzte der Armenverwaltung eine
Zumme von 150,000 Francs aus mit der Be—
timmung, daß für die Zinsen alljährlich am 6.
zuni, dem Tage der heiligen Pauline, und am
25. August, dem Tage des heiligen Ludwig, alten
ind verwaisten Bedürftigen eine Portion Bratwurst
nit einem feinen Weißbrod und einer Kanne guten
zieres verabreicht werde, doch nur, wenn die Daten
nicht auf Freitag fallen, wo Fleisch zu essen nach
dem Ritus der katholischen Kirche verboten ist.
Marseille, 19. Sept. Gestern wurden
ieben Cholera-Todesfälle konstatirt. Das Wetter
st wieder heiß.
FPer Bicyclhe um die Welt ist die
Aufgabe, welche ein abenteuerlustiger Geselle aus
dem fernen nordamerikanischen Westen sich gestellt.
Er traf vor Kurzem in Buffalo ein. Ein dortiges
Blatt schreibt darͤber: Thomas Stevens, ein „Cow
Boy“ aus Wyoming Territorium, 29 Jahre alt,
und gut, wenn auch sonnverbrannt aussehend, kam
gestern auf einem Bichcle von San Francisco hier
in, das er vor drei Monaten verlassen hatte. Da
eine 50 Zoll „Columbia-Maschine“ einer kleinen
steparatur bedürftig war, machte er mittlerweil⸗
inen kleinen Abstecher nach dem Niagara · Fol
deute Morgen kam er zurück und heute Mitlg
etzte er seine Reise, dem Aufgange der Sonne ent
gegen, fort. In New-Hork will er einen Dampfer
nach London besteigen, dann quer durch England
reiten, von Hull nach Hamburg wieder einen Dampfer
henutzen und dann mitten durch Deutschland, Oefter—
reich, Bulgarien nach Konstantinopel sreiten. Er
zedenkt dort im Oktober oder Anfangs November
dem Sultan seine Aufwartung machen zu können
und seine Reise dann durch Klein⸗-Asien und China
ortzusetzen. Ob er dem Schah von Persien in
Teheran und dem Kahm von Afghanistan, sowi⸗
anderen Machthabern im Innern Asiens Besucht
abstatten wird, davon verlautet nichts. Jedenfali
wird es ihm nicht leicht werden, die Gebirge Thi—
bets zu übersteigen, um geraden Wegs nach Ehiug
zu gelangen. Stevens beabsichtigt, Hongkong in
China zum Endpunkte seiner Reise auf der zwei—
cädrigen Maschine zu machen und von dorf auf
einem Dampfer nach San Francisco zurückzukehren.
In einem Tagebuche notirt er Alles getreulich, waß
er unterwegs Interressantes sieht und was ihm
Absonderliches zustößt. Er will dann späterhin
seine Beobachtungen, mit Illustrationen versehen,
in London in Druck erscheinen lassen. Stevens
sagt, als er San Franzisco verließ, habe er 158
Pfund gewogen und auf dem Wege von dort biß
Theyenne 25 Pfund eigebüßt; von dort big
Buffalo habe er wieder 3 Pfund zugenommen.
In Omaha wollte man ihm nicht erlauben, au'
dem Bichcle über die Eisenbahnbrücke zu reiten,
velche 150 Fuß hoch den Missouri⸗Fluß über⸗
pannt. Die Brücke ist ein Trestle⸗Werk, und blos
eine schmale Planke, entlang den Schienen, konnte
»enutzt werden. Er erhielt schließlich die Erlaub⸗
niß, ritt ungefährdet und rasch hinüber, und zwar
in Gegenwart von Tausenden von Zuschauern.
Vermischtes.
f Wie kürzlich ein Bergmann einen
Grobian Höflichkeit lehrte, darüber theilt
man der „S. Z3.“ Folgendes mit: „Fuhr da in der
Eisenbahn eine junge, anständige Dame, welche wohl
bon weit hergekommen sein mochte und welche des
lühlen Abends wegen ein Fenster eines Kupees
weiter Klasse geschlossen hatte. Der Ueberfüllung
der Wagen dritter Klasse wegen wurden die auf
iner Zwischenstation einsteigenden Passagiere in die
weite Klasse gewiesen, darunter auch ein schlichter
Bergknappe, der sich bescheiden mit seinem Gruben⸗
licht in eine Ecke setzte. Ein ebenfalls eingestiegener
eleganter, junger Herr, der angeraucht von der
irmes klommen mochte, riß, ohne die bereits im
Nupee gewesene junge Dame zu befragen und ohne
deren Bitte es geschlossen zu lassen, da sie sich un⸗
wohl fühle, das Fenster auf und hatte sogar die
Frechheit, der jungen Dame schmutzige Worte zu⸗
surufen. Da stand denn unser Bergmann auf, und
versetzte dem Bengel eine weithin schallende Ohrfeige
und schloß das Fenster mit den Worten: „Es is
und bleibt jetzt zu, und wenn du mir das Mädel
do nit in Ruh loscht, dann schlag ich dir die Lamp
aff de Kopp!“ Mit einem tückischen Blick auf die
zornig emporgerichtete stattliche Gestalt des wackeren
Nnappen setzte sich der gemaßregelte Zierbengel in
eine Ecke des Wagens, muckte sich nicht mehr und
ttieg in Saarbrücken ohne Adieu aus.
Mannheim, 18. Sept. Bei der gestrigen
Wahl der ‚Stadtverordneten seitens der zweiten
Wählerklasse siegten die Demokraten gegen die ver⸗
einten Anstrengungen der Nationalliberalen und
Sozialdemokraten.
4 Schweizer Heu ist in den letzten Tagen in
Wagenladungen in Frankfurt a. M. eingetroffen;
dasselbe ist von ausgezeichneter Qualität und kaum
theuerer, als das in hiesiger Gegend gezogene.
Dem Vernehmen nach wird Frankfur!
aim Main demnächst eine Versammlung tagen sehen,
vie sie bis jetzt nur in Paris statthatte; Eine Ver⸗
ammlung der Lumpensammler. Die Noth zwingt
zie Leute zu einem ernsten Schritte. Infolge des
Sterbefälle.
Gestorben: in Edenkoben Dr. Jakob Frauft
k. Subrektor a. D., 74 J. a.; in Neuburg Joseph
17 J. a., S. v. Martin Knöll; in Ramsen
Frau Christina Mawer, geb. Riegler.
Flir die Redaktion verantwortlich: F. X. Demesß.7]
4 *
Hesucht
Ein Fuhrmann,
ʒer täglich vorläufig ca. 25
Arbeiter nach Frebach
jährt und Abends wieder abholt. Be—⸗
verber wollen sich Sonuntag, 21.
Sept. Nachmittags 3 Uhr, in der
Heusser'schen Wirthschaft einfinden,
wo Näheres zu erfahren ist.
Im Namen Aller
Nifk. Gries.
Zwoeoibrücker Pforderennen
vom 25. bis 29. September 1334:
Pferdemarkt, Preisevertheilung am Kgl. Gestüt,
Rennen, Verloosung ꝛc. ꝛc.
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9
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