Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
er „St. Ingberter Anzeiger“ erscheint wochentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2mal wöͤchentlich mit Unterhaltung 
lan und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt koftet vierteljährlich 1 x 60 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1 75 , einschließlic 
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—* 192 Samstag 4. Oktober 1884. 
19. Jahrg. 
Die Wahlschlachtordnung 
in der Pfalz. 
PLC. Den Parteifreunden glauben wir einen 
gienst zu erweisen, wenn wir die bisher so zerstreut 
egebenen Nachrichten über die Lage in den einzelnen 
Jalzischen Wahlkreisen, nach den uns direkt zuge⸗ 
jangenen neuesten Mittheilungen sichten und in 
nein Gesammtbilde den Wahlergebnissen von 1881 
eerart gegenüberstellen, daß sich erkennen läßt, welche 
harteifuͤhnlein wieder auf dem Plane erscheinen 
herden, inwiefern dieselben unter eine andere Füh— 
ung gestellt wurden und welche Siegeschancen sie 
ewa haben. 
J. Wahlkreis: Speyer-Frankenthal. 
1831 kandidirten und erhielten: 
Dr. Groß, NL., .. 6541 Stimmen 
Dr. Jäger, Centr, .3170 F 
A. Drersbach, S.«D. 2912 * 
von Haas, Kons,. 2898 
Fortschritt.. 47 
Zersplittert. .. 43 “ 
544 kandidiren: Dr. Groß, N.“L. Dr. Jaͤger, 
Centr. A. Dreesbach, S.D. (noch in Frage 
Kons.) Adj. Braunsberg, F. 
II. Wahlkreis: Landau⸗Neustadt. 
1881 kandidirten und erhielten: 
Stenatspräs. Petersen, NL... 7397 Stimmen 
(bezw. 11157 St. engere Wahl) 
andgerichtsdir. Reiffel, F, .. 3989 Stimmen 
(bezw. 10189 St. engere Wahl) 
Gutsbesitzer Sieben, Centr, .. 2794 Stimmen 
Grohé, V,. ..404 
Or. Medicus, K..... 236 F 
I. Dreesbach, S. D... .12427 
1334 tandidiren: Dr. Bürklin, N.⸗L. O. Sar— 
torius, F. Gutsbesißer Sieben, Centrum. 
Grillenberger, S.«D. 
NB. Ein konservativer Kandidat wird, wie man 
jermuthet, nicht aufgestellt werden, ebensowenig ver⸗ 
autet etwas von einem demokratischen Kandidaten. 
III. Wahlkreis: Germersheim⸗-Bergzabern. 
1331 kandidirten und erhielten: 
Landrichter Bolza, NL,. 8483 St. 
Frhr. v. Frankenstein, Centt. 4255, 
hofpr. Stöcker, Kons, .. 121, 
Eug. Richter, F,. .. 41, 
Zersplittet. 158, 
1334 kandidiren: Landgerichtsrath Brünings, NL., 
eb. Frhr. v. Frankenstein. 
VB. Ob neben dem Centrum noch andere Parteien 
den Nat.⸗Lib. versuchen werden den Sieg streitig zu 
machen, steht noch in Frage. Auch ist die defini— 
side Nominirung von Frankenstein's noch nicht erfolgt. 
IV. Wahlkreis: Zweibrücken-Pirmasens. 
13831 kandidirten und erhielten: 
Eisenwerkbesitzer Oskar Krämer, NL., 7610 St. 
Dr. Jäger, Centr....... 535605, 
Zersplittetet. 30, 
1334 kandidiren: 
Eisenwerksbesitzer Oskar Krämer und ver— 
muthlich Dr. Jäger. 
XB. Die Centrumspartei hat sich noch nicht 
chlüssig gemacht. 
V. Wahlkreis: Homburg-Kusel. 
1381 kandidirten und erhielten: 
ODr. A. Buhl, NL,, .. . 5988 St. 
Butsbesier Krafft, B.. .2467 , 
Oberamtisrichter Graf, Centr. 2257 St. 
Zersplittet..835, 
1384 kandidiren: Dr. A. Buhl, Gutsbesitzer Krafft, 
eb. Oberamtsrichter Graf. 
NB. Die Centrumspartei hat sich über ihren 
dandidaten noch nicht offen erklärt. 
VI. Wahlkreis: 
Kaiserslautern-Kirchheimbolanden. 
1381 kandidirten und erhielten: 
Butsbesitzer Janson, NL., 5687 St. 
(bezw. 10180, engere Wahl) 
Tr. Herz, VP.... . 3642, 
(bezw. 7834 , 
Domkapit. Dahl, Cenir. 1728, 
von Gienanth, Kons. . 646, 
Drechslerm. Bebel, SV., 117, 
Müller Hofmann, F.. 47 
Zersplittert...34, 
13834 kandidiren: Bürgermeister Neumayer, NL. 
Gutsbesitzer Grohé, V. Dr. Windthorst 
Centrum. Drechslerm. Bebel. 
NB. Konservativerseits scheint auf die Aufstel⸗ 
ung eines Kandidaten verzichtet zu werden; die 
ibrigen konservativen Kandidaten für die Pfalz 
ollen am kommenden Sonntag von einer Versamm⸗ 
ung in Neustadt bekannt gegeben werden. Die 
Forischrittler werden vielleicht noch als Zählkandi⸗ 
daten Herrn Rektor Dr. Recknagel nominiren. Die 
stonservativen werden zum Theile für den nat. lib. 
andidaten simmen. — Betreffs der diesmaligen 
aat.lib. Kandidaturen in der Pfalz bemerkt der 
dannov. „Kourier“ mit Recht: da auch Herr Land⸗ 
serichtspräsident Kiefer sich geneigt erklärt ein 
eichstagsmandat im 2. badischen Wahlkreise anzu⸗ 
nehmen, eröffne sich die erfreuliche Aussicht die 
Jeistigen Urheber jener großartigen Neubelebung des 
nationalen Gedankens in Süddeutschland, welche in 
Ddeidelberg ihren Ausdruck fand, sämmtlich im 
Jächsten Reichsstag zu sehen. 
oder „pens.“ beizusetzen. Die Militärbeamten 
Auditeure, Intendanturbeamte, Zahlmeister, Vete⸗ 
cinärärzte, Zivilbeamte der Militärverwaltung) und 
die Gendarmen sind wahlberechtigt. Ausge⸗ 
schlossen von der Berechtigung zum 
Wählen sind: 9) Personen, welche unter Vor— 
nundschaft oder Kuratel stehen; 2) Personen, über 
deren Vermögen Konkurs- oder Fallitzustand gericht- 
lich eröffnet worden ist, und zwar während der 
Dauer dieses Konkurs- oder Fallitverfahrens; 8) 
Personen, welche eine Armenunterstützung aus 
öffentlichen oder Gemeindemitteln beziehen, oder nach 
dem Oktober 1883 noch bezogen haben; 4) Per⸗ 
sonen, denen in Folge rechtskräftigen Erkenntnisses 
der Vollgenuß der staatsbürgerlichen Rechte entzogen 
ist, für die Zeit der Entziehung, sofern sie nicht in 
diese Rechte wieder eingesetzt sind. 
17 1 
Die westafrikanische Flotten⸗Sta— 
tion. Die Kolonialpolitik des Reichskanzlers und die 
Ereignisse in Westafrika haben die Vermehrung der 
äberseeischen Flotten-Stationen zur Folge gehabt. 
Wie bereits gemeldet, wird Anfangs Oktober ein 
aus vier Korvetten bestehendes Geschwader unter 
dem Befehl des Kontre-⸗Admirals Knorr nach West⸗ 
afrika abgehen. Es ist dies ein so stattliches Ge— 
ichwader, aus den besten Schiffen unserer Flotte 
destehend, wie es bisher auf keiner überseeischen 
Flotten⸗ Station vereinigt war. 
Während nach dem Flotten-Gründungsplan vom 
Jahre 1873 nur zwei Flottenstationen angenommen 
waren, machten später die Entwickelungen der 
Handelsbeziehungen des deutschen Reiches und die 
Vertretung der deutschen Interessen im Auslande 
ünf solcher Stationen nothwendig, nämlich: die 
stasiatische Station, die westamerikanische Station, 
die australische Station und die Mittelmeerstation. 
Die Besetzung der Stationen geht, wenn nicht un⸗ 
vorhergesehene Ereignisse dazwischen treten, im All⸗ 
zemeinen derartig vor sich, daß sich die festgesetzte 
AÄnzahl von Schiffen immer an Ort und Stelle 
hefindet, während alljährlich meistens im Herbst oder 
Frühling die zur Ablösung bestimmten Schiffe aus- 
saufen und etwa zu derselben Zeit die abgelösten 
Schiffe in die Heimath zurückkehren. Es geht 
hieraus hervor, daß zu Zeiten der Ablösungstermine 
die auf einer Station befindlichen Seestreitkräfte 
erhöhte Stärke haben. Auch läßt sich eine Station 
von der benachbarten aus oder dadurch verstärken, 
daß ausreisende oder heimkehrende Schiffe ihr Ziel 
aicht direkt aufsuchen, sondern erforderlichen Falles 
Umwege machen. Endlich ist zu berückhsichtigen, 
daß die heimkehrenden wie die auslaufenden Schiffe 
während ihrer Fahrt vielfach die Gewässer anderer 
als der für sie bestimmten Stationen durchschneiden, 
so daß auch hierdurch ein Geschwader zusammen⸗ 
gezogen werden kann, da die einzelnen Schiffe nur 
an den betreffenden Stellen festgehalten zu werden 
brauchen. 
Keine andere Flottenstation hat aber eine so 
günstige Lage, wie die neu zu errichtende westafri⸗ 
kanische Station sie haben wird. Dieselbe wird 
fortwährend von ausreisenden und heimkehrenden 
Schiffen berührt werden, und wenn es die Ver—⸗ 
hältnifse erfordern sollten, würde ein Heranziehen 
von Schiffen anderer Stationen hier leichter zu 
ermöglichen sein, als anderswo. Bei einem festen 
Stamm von vier Korvetten wird ein Geschwader 
an jener Küste in kurzer Frist um noch weitere 
drei bis vier Schiffe vermehrt werden können, wahr⸗ 
Politische Uebersicht. 
PLC. Durch persönliche Erfahrung von der 
Nothwendigkeit belehrt, an Ort und Stelle sich 
arüber zu vergewissern, ob die zur Zeit bei den 
Irtsbehörden aufgelegten Reichs⸗ und Land⸗ 
agswählerlisten hinsichtlich des eigenen Na— 
nens eines jeden Wahlberechtigten vollständig und 
orrekt sind, legen wir es namentlich unseren Par—⸗ 
eigenossen nochmals ans Herz, die Prüfung der 
Wählerlisten nicht zu verabsäumen, da die Ausübung 
ꝛes Wahlrechts vor Allem von dem richtigen Na— 
menseintrag in die Listen abhängig ist. Wahl— 
berechtigt zum Reichstag ist jeder Deuitsche, 
welcher das fünfundzwanzigste Lebensjahr 
urückgelegt hat, in dem Wahlbezirke in dem er 
vohnt. Wahlberechtigt sind deshalb 
nicht die Angehörigen des österreichischen Staates, 
der Schweiz ꝛc.; dagegen ist es gleichgiltig, ob 
ein Angehöriger des deutschen Reiches Steuer 
jahlt oder nicht. Gewerbegehilfen und Fabrik 
arbeiter sind dort einzutragen, wo sie wohnen, 
nicht wo sie arbeiten Das Wahlrecht der 
Personen des Soldatenstandes ruht, 
so lange sich dieselben bei der Fahne befinden. 
Wahlberechtigt sind deshalb alle Militärpersonen 
außer Dienst, demnach die Angehörigen der Reserve, 
Landwehr, Ersatzmannschaft, so lange sie nicht zur 
Dienstleistung einberufen sind, und die Militärben« 
ionisten. Bei letzteren ist die Bezeichnung „a. D.“