Full text: St. Ingberter Anzeiger

Urbeitsmangels die Arbeitszeit auf Dreiviertel des 
Tages und entlassen laut Verständigung mit der 
Polizeibehörde mit Schluß des Monars Oktober 
115 Arbeiter; 75 sind bereits in der Vorwoche 
entlassen worden. Sollte die Arbeitsstockung an⸗ 
dauern, so erklärt die Direktion, das Etablissement 
zänzlich schließen zu müssen, wodurch über 1000 
Arbeiter brodlos würden. Die Hauptursache der 
Katastrophe ist der Mangel jeglicher Waggonbestel⸗ 
ung seitens der Direktion der Staatsbahnen. 
Fe Paris, 22. Okt. Gestern Abend 11 Uhr 
brachen funf Diebe (Italiener) bei einer Weinwirthin 
in Noget⸗sur⸗Marne bei Paris ein, ermordeten den 
sellner, der um Hülfe rief, und bemächtigten sich 
einer Summe von 15,000 Fres., die sich in der 
Kasse befand. Die Polizei soll auf ihrer Spur sein. 
F Ein staatlich pensionirter Bandit ist gewiß 
eine Seltenheit, das mancher Leser nicht für moͤglich 
halten wird. Aber diese Seltenheit kommt that⸗ 
jächlich vor, und zwar — in dem gesegneten Ita⸗ 
lien. Auf der herrlichen Insel Ischia lebt 
ein älterer Mann, der in seinen „besseren Jahren“ 
ein berühmter Räuberhauptmann und Banditen⸗ 
führer gewesen war. Keine Gewaltthat war ihm 
u schrecklich, kein tollkühner Streich zu gewagt. 
gor Allem zeichnete er sich aber durch ein großes 
Irganisationstalent und einen listigen, erfindungs⸗ 
zeichen Kopf aus, so daß es der Regierung nicht 
nöglich war, seiner weitverzweigten Bande habhaft 
zu werden. Infolge dessen schloß die Regierung 
nit diesem gefährlichen „Helden“, der den aben⸗ 
euerlustigen jungen Leuten förmlich den Kopf ver—⸗ 
zrehte und im Volksmunde gefeiert wurde, ein Com⸗ 
romiß ab; sie ficherte ihm Straflosigkeit und eine 
ebenslängliche „Pension“ zu, wenn er sein Hand⸗ 
werk aufgeben und die Bande aufloöͤsen würde. Der 
Bandit ging auf diesen Vorschlag ein und sezzte sich 
nuf einer der schönsten Inseln der Welt zur Ruhe. 
kr erhielt da das Amt eines Thürschließers und 
Fremdenführersb, und bezog eine Pension von fünf 
Franks pro Tag. Nach einiger Zeit glaubte er 
zamit nicht mehr auskommen zu können, er reichte 
ine Petition ein und erhält jetzt täglich sechs Franks. 
Er führt ein behagliches ungestörtes Leben, braucht 
ich keinen Genuß zu versagen, und erzählt mit 
ichtlichem Wohlgefallen den Fremden, denen er 
iese schöne Insel zeigt, von seinen kühnen Raub— 
cügen und grausamen Mordthaten. „Aber freilich“ 
ügt er dann wehmüthig hinzu, „heute koönnte id 
das nicht mehr vollbringen, seitdem ich doch scho 
ilter geworden bin.“ J 
F Rom, 283. Olt. Von heute ab werden dit 
Fholerabulletins aus den Provinzen, wo die Cholero 
'ast erloschen ist, nicht mehr veröffentlicht. 
——— — 
Furt die Redaktion verantwortlich: F. X. Demeß. 
Aschaffenburg; Von allen laufender 
ꝛotterien ist die, Spessart⸗Lotterie die einzige 
velche ohne Verschub, unwiderruflich berein 
6. Dezember stattfindet. Hiebei hat die Spessarl. 
dotterie günstigere Gewinnchancen als alle übrigen; 
dereits auf 9 Loose kommt ein Gewinn. Haupi 
reffer 30,000 Mark baar Geld ohne jeden uAbzug 
das Loos kostet 2 Mark. Zweck des Unternehmen 
st die Unterftützung Tausender in größter Armul 
chmachtender leiner Kinder und Waisen. Wer 
dem ein fühlendes Herz in der Brust schlägt, mochte 
da noch mit seiner Spende zurückhalten, die duig 
den Dank einer wackeren Bevollerung und durgs 
Bottes Segen reichlich belohnt wird. 
Der St. Johannis⸗Zweig⸗Verein 
—52 
Güterversteigerung.“ 
Samstag, den 8. November 
nächsthin, Nachmittags 8 Uhr, zu 
St. Ingbert in der Wirthschaft 
»on Wittwe Poller 
lassen Peter Menges, Ladknecht 
und dessen Ehefrau Maria Friedrich, 
in St. Ingbert wohnhaft, folgende in 
der Steuergemeinde St. Ingbert ge—⸗ 
egene Liegenschaften öffentlich auf Eigen⸗ 
hum versteigern, als: 
1. Plan Nr. 1743, 52 40 qm 
Wiese im Rischbach; 
Plan Nr. 34834, 9 4 20 qm 
Acker in den obersten Seyen; 
Plan Nr. 4259, 19 4 10 qm 
Acker auf Hobelsahnung; 
Plan Nr. 1133, 24 4 50 qm 
Acker rechts der Kapelle; 
Blan Nr. 4371, 18 à 10 qm 
Acker im Roth; J 
ßZlan Nr. 2539, 1 4 70 qm 
Viese in den Stegwiesen; 
Plan Nr. 2547, 6 a 10 qm 
—AX 
Plan Nr. 1781, 9 a Wiese auf'm 
Güttenwieschen 
Plan Nr. 1784, 14 4 80 qm 
Wiese allda; I 
Plan Nr. 1983, 11 4 20 qm 
ücker im Rockenthal, mittlere 
Ahnung; 
11. Plan Nr. 4600, 5 a 80 qm 
Wiese auf der Spick. 
St. Ingbert, den 22. Okt. 1884. 
Kemmer— k. Notar. 
Oeffentliche 
Bekanntmachung. 
Nachdem durch Beschluß des königl. 
Amtsgerichts St. Ingbert vom gestrigen 
Tage in dem Konkursfahren über den 
Nachlaß des zu St. Ingbert wohnhaft 
gewesenen und verlebten Geschäfts— 
aͤgenten Ludwig Bechthold sowie 
über die Gütergemeinschaft, welche 
zwischen diesem und seiner hinterlassenen 
Wittwe Cäcilie Schaller bestanden hat, 
die Vornahme der Schlußvertheilung 
zenehmigt und zur Abnahme der 
Schlußrechnung sowie zur Erhebung 
von Einwendungen gegen das Schluß-⸗ 
perzeichniß der SAi— 
Montag, 17. November 1384, 
Morgens 9 Uhr, 
im Sitzungssaale des k. Amisgerichts 
St. Ingbert anberaumt worden ist — 
vird hiemit gesetzlicher Vorschrift gemäß, 
iffentlich bekannt gemacht, daß der zur 
Lertheilung verfügbare Massebestand 
1917 M. 11 pf. beträgt. Die p⸗ 
zugsberechtigten Forberungen betragen 
»8 Mk. und die übrigen zur Berück 
chtigung kommenden Forderungen be⸗ 
aufen sich auf 22,266 Mk. 88 Pf. 
Die Konkursgläubiger erhalten dem 
ach 8 d ihrer Forderungen. 
Ein Verzeichniß der bei obiger Ver— 
heilung berücksichtigt werdenden For⸗ 
erungen ist auf der Gerichtsschreiberei 
»es kgl. Amtsgerichts St. Ingbert zur 
Finsicht der Betheiligten niedergelegt. 
St. Ingbert, den 24. Oltober 1884. 
VDer Coucursvermalter: 
P h. F i tz — 4 
Geschäftsmann. 
Mahleorvorsammlung 
der 
Centrumspartei 
Honntag, den 26. Oktober 
J Machmittags 3 Uhr 
VXE 
GBaumanny hier. 
Zu recht zahlreichem Besuche ladet ein 
Das Lokal-WMahlkomitoeo. 
Umev — 
16. Dezember 188⸗ 
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der letaten 
eczapt. Totthi. 
zum Beston arr- Ri-cy, 
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Pallpt- Lassee- Brenperez 
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— Sierzu „Illustrirtes Sonntaasblatt“ Nr. 4-