Nähe des Poͤre⸗la⸗Chaise zerstört. Gegen hundert
Familien find obdachlos und mehrere Kinder werden
ꝛermißt.
FDas fürchterliche Unwetter, weilches
im Ende der letzten Woche den ganzen Nordwesten
jon Europa heimsuchte, hat seine seltsamste Er⸗
scheinunggfform in Antwerpen gezeigt. Nach⸗
dem dort vier Tage lang ein mächtiger Sturm
gewüthet hatte, der in der Nacht vom Sonnabend
sum Sonntag ein brausender Orkan ward, verfin⸗
terte sich plößlich am Sonntag Nachmittag um halb
drei Uhr der Himmel, und es gab ein Gewitter.
Starke Blitze, iangrollender Donner und ein feiner,
dichter Regen: ein richtiges Gewitter im Januar!
Dieses Schauspiel hatte kaum fünf Minuten lang
jedauert, als sich auch schon der Regen in Schnee⸗
docken verwandelte, und bald nachher fielen an
Stelle des Schnees kleine Eisstücke bis zu der Größe
yon Hasselnüssen hernieder. Um drei Uhr bereits
euchtete wieder die Sonne von einem blauen Him⸗
nel hernieder, nachdem im Laufe einer halben
Stunde alle erdenklichen Naturerscheinungen mitein⸗
inder abgewechselt hatten. Selbstverständlich haben
n diesen Tagen auch die Bahnverbindungen stark
zelititen. So kam der Zug, welcher von Brüfsel
jach Lüttich geht, dort mit einer Verspätung von
rei Stunden an, trotzdem die ganze Fahrzeit nicht
inmal so viel beträgt. In jedem Augenblick wurde
r durch die Telegraphenstangen, die der Wind auf
die Gleise warf, aufgehalten. Die Telegraphendrähte
nußten zerschnitten werden, da sie sich um die
Vagen wickelten. Die Reisenden befanden sich in
en Nachtzügen in absoluter Finsterniß, da jede
zampe in den Wagen sofort von den Windstößen
usgelöscht wurde. Auch im Theater hat der Orkan
nitgewirkt, und natürlich hat er es sich angelegen
ein lassen, dabei für Sarah Bernhardt Reklame zu
nachen. Diese Dame spielte gerade den zweiten
kt der Cameliendame im Theater der Porte St.
Martin, als der Wind die Fenster des Foyers mit
olcher Gewalt öffnete, daß man sie nicht leicht
vieder schließen, sondern sie zunageln mußte. Bei
—EV
enster auf der Buͤhne, und es gab einen Moment
es Schreckens. Aber gleich darauf waren Publi⸗
um und Schauspieler wieder guter Laune, denn
zer Dialog des Stückes paßte gar zu gut auf die
Situation. „Es war schönes Wetter heute.“ —
Ja, sehr schönes.“ — „Es wird so bis zum End⸗
»es Monats bleiben.“ — Der Wind tremulirte
zierzu und machte die Cameliendame zu einem
zugstück im wahrsten Sinne des Wortes.
Moskau, 28. Jan. Am hiesigen Deut—
chen Theater spielte heute Herr Ernst Possart
nit großem Erfolge als Gast den Shylock. Daz
zaus war vollständig ausverkauft. Der Gast
vurde nicht weniger als 72 Mal hervorgerufen,
ind am Schlusse wurden ihm vier silberne Eichen⸗
ind Lorbeerkraänze mit goldenen Schleifen, sowie
heschenk imn Werthe von 8-9000 Mk. über⸗
eicht. Morgen findet dem Gast zu Ehren ein
Zankett in der Eremitage statt
erbefaͤlle.
Gestorben: in Niederhochstadt Georg Syrinqg
n Kaiserslautern Jakob Preis.
Sienstesnachrichen.
Der interimist. Verweser an der 2. protest. Knaben⸗
chule zu Speier, Ph. Henr ich, wurde zum 2. Hilfslehrer
in der Taubstummenanstalt in Frankenthal ernannt.
Fur die Redaktion verantwortlich: * F. Demeß.
—R Zustellung.
Krieger—
Verein.
Auf dem Wege von St. Ingber
nach Schnappbach, ging gestern eine
Remontoir⸗Uhr MNickelh) verloren.
Der redliche Finder wolle dieselbe an
rriedr. Einz, Rollknecht bei J. Schwarz
en. St. Ingbert, gegen Bel. abgeben
Vorladung.
Grauvogel Nitolaus, 25 J. a.
hufschmied, zuletzt zu Ommersheim,
RKeservist, zur Zeit ohne bekannten
Wohn⸗ und Aufenthalisort abwefend
vird hiemit vorgeladen
Mitimoch, den 5. März 1884,
Vormittags 8i Uhr
n der ödͤffentlichen Sitzung des Schöf⸗
jengerichtss St. Ingbert in dessen
Sißungssaale allda zu erscheinen, da⸗
nit daselbst über die gegen ihn erho—
zene Anklage wegen unerlaubten Aus
vanderns im Dezember 1883 zur
dauptverhandlung geschritten werde.
Zugleich wird dem Angeklagten er⸗
zffnet, daß bei unentschuldigtem Aus—
zieiben, seine Verurtheilung auf Grund
der vom kgl. LandwehrbezirksCommando
Zweibrücken unterm 15. Januar 1884
n Gemäßheit des 85472 R. St. P. O.
abgegebenen Erklärung erfolgen werde
St. Ingbert, 30. Januar 1884
Der Amtsanwalt am kgl. Amtsgerichte
gez. Cantzler.
Zur Beglaubigung:
Der Amäisgerichtsschreiber
Krieger,
kgl. Sekretär.
Sonntag, den 3. Febr., Nachmittags 4 Uhr bei Kamerad
ßBaumann
General-Versammlung.
Tagesordnung:
Aufnahmen.
3. Vorlesung: Die Schlachten von Weissenburg und Wörth und ihre
Folgen.
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heker S. Radlauer in Posen—
mpfiehlt
J. Friedrich.
Der Vorfstand.
Einem verehrlichen Publikum von Si. Ing bert und Umgegend hiermit
zie ergebene Anzeige, daß ich unter'm heutigen Herrn Georg Bleif, Kaufmann
n St. Ing beri, Blieskastelerstraße, als Agent meines Geschäftes betraut
abe.
Derselbe nimmt Bestellungen von
Grabsteinen
Fast verschenkt. —
Das von der Massaverwaltung der salirten
grossen Voroinigten Briftaniasilber—
F'a PrIX ũbernommene Riesentager vird wegen
eingegaugenen, grossen Zahlungsverptliehtungen
und baldigster Rumung der Loealitaten
IF um 76 Proxent untor dem Bræeugungse.
proiss vorkauft, A aaher also-:
Fast verschenkt
Flr nur 15 Mark (sags fünfrehn Reiebsmark)
also Xaum dis Halfto des Worthes vom blossen
Arbeitslohn erhalt Jodermanu nachstehon des
Ausserst pracht- und esfeetvolles Britannia-
Silber-⸗Spoĩao-corvięo, velehos fruher sogar im
on gros Preiss
F60 Mark kostete, &—
aus dom feinston, gediegenston Britania-Silber'
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massive Qualitaüt
s Stück Britaniasuber Theeltösfel,
feinste Qualitãt
1 8Stũck Britaniasilber Suppenschö-
pPser, supersein sechwer
1Stüch Britaniasisser Milchschö-
pfer, gross, massiv
6 Stück grosse, massive Britaniasilber
Desserttôsffelt auch als Kinder-
ösfel benũützen
2 Stück Britaniasilber Tafelteuchter,
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Mit Hochachtung ergebenst,
Zweibrücken im Februar 1884.
—XV
8i1dhauer.
—IIIV
—
—8
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Hiezu Illustrirtes Sonntagsblatt Nr. v