J8 9
3 — —
F 9
23 55— 4 — 4
* : * — — —* *XxX* 9 J —86 *7* —
*7 694 —— 3 —— 34 JJ * —8 — I
det 5* —9vV 7 — —S— — * —538 —3 — 38 3 *
— 5* 5 39 53 — —I —9 3 7 —3 —38 38 5
* * 2*8 — 38 A 3 * 5 34* — F 58BVVaeæe *
—— — ——454 63 * — * — J * —5368 —
* 153418 3 3 * * —— * *. —— — — —35
— 8 — —8* * J —53 ——2 —868 —AA F
—95 JJI —————— 3 9 — A
—— —— A 3 * —* 5* —XA 33 F 3 — —
733 J ö ———— I 4 —— —
* —æ —, * — 89 9
*8— — 7 — 5388 8 —32 3
Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Inabert.
der „St. Jugberter Anzeiger“ erscheint wöchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2mal wöchentlich mit Unterhaltun
zlatt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich ! AM 60 A einschließlich Tragerlohn; durch die Post bezogen 1M 75 4, einschließliz
O A Zustellungsgebuhr. Die Einrückungsggebühr fur die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 —, bei außerpfalzischen und solchen
auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, I35 . Reclamen 30 . Bei a4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet.
Mę 230.
Donnerstag, 27. November 1884.
19 Jahig
Politische Uebersicht.
Bei Empfang des Reichstagspräsidiums beglück⸗
vünschte der Kaiser den Präsidenten v. Wedell⸗
hziesdorf zu seiner Wahl und sprach sein Bedauern
zarüber aus, daß Herr v. Leweßow nicht wieder
n den Reichstag gelangt sei. Der Kaiser unter—
sielt sich darauf noch einige Zeit huldvollst mit
en drei Vräsidenten.
eichnet die Nachricht, Deutschland habe das Pro⸗1 Berlin, 25. Nob. In der heutigen Sitzung
ektorat über Zanzibar übernommen, als höchst un- der Konferenz-Kommission wurde der Bericht über
vahrscheinlich; seiner Ansicht nach dürfte dagegen die Handelsfreiheit in dem Kongogebiete verlesen
in Vertrag, welcher Deutschland gewisse Vortheile aund festgestellt. Derselbe wird der übermorgen
ichert, abgeschlossen sein.) tattfindenden Sitzung der Conferenz vorgelegt werden.
Berlin, 25. Nov. Die Rückkehr ver Kai⸗
jerin nach Berlin wird am 2. Dezember erwartet.
— Am Freitag trifft der König von Sachsen hier
ein, um den Kaiser zur Jagd nach Hubertusstock
zu begleiten.
Deutsches Reich.
Berlin, 25. Nov. Der Reichskanzler beab⸗
ichtigt, morgen im Reichstag bei der Diätendebatte
u sprechen. Die nächste Sitzung der afrikanischen
donferenz sindet voraussichtlich morgen statt, wenn
er Commissionsbericht heute fertig wird; Bericht⸗
rstatter ist der zweite Bevollmächtigte Belgiens,
ꝛambremont. Gestern dinirlien Stanley und Woer⸗
nann beim Kanzler, welcher beide nach Tische lange
m Gespräche zurückbehielt und sich von den Ver⸗
ältnissen Inner-Afrikas erzählen lietz. Bismarck
rmunterte insbesondere Stanley durch häufige
xragen zu Schilderungen seiner Erlebnisse, Ein—
rücke und Ansichten über die Gestaltung der Zu⸗
tände daselbst
Aus der Motivirung der Dampfers'ub—
jentions-Vorlage istfolgende Berechnung von
Interesse: Während Deutschtands gesammter inlän—
ischer und ausländischer Verkehr sich im Jahre
1882 auf rund 1667 Millionen Postsendungen
belaufen hat, betrug die Zahl der Sendungen in
Großbrittanien 1868 Millionen, in Frankreich 1350
Millionen. Hiervon fallen auf den internationalen
terkehr Deutschlands 1598,4 Millionen, Großbri⸗
aniens 162 Millionen und Frankreichs 1164
Millionen. Es verhält sich hiernach der inländische
zum ausländischen Verkehr in Deutschland wie 9
u 1, in Großbritanien wie 102 zu 1 und in
Frankreich wie 10*/8 zu 1, so daß unser Vaterland
»en verhältnißmäßig stärksten internationalen Vost⸗
serkehr hat.
Auslanud.
Paris, 26. Nov. Gleich nach Schluß der
Zörse wurde das Gerücht verbreitet, der deutsche
daiser sei plößlich gestorhen, worauf die Renten⸗
ourse sofort wichen. Die Nachricht war gestern
Abends in den Klubs und in den Bureaus der
Fournale, auch gegen Schluß der Sitzung in den
Louloirs der Kammer verbreitet. Den Reportern,
velche auf der deutschen Botschaft um Auskunft
ebeten hatten, ließ Fürst Hohenlohe antworten, er
önne glücklicherweise die Nachricht entschieden de—
nentiren, da er im Besitze eines offiziellen Berliner
Telearamms von 2 Uhr Nachmittags sei.
Berlin, 25. Nov. An dem heutigen Diner
u Ehren Stanley's und der wissenschaftlichen Mit—
lieder der Konferenz nahmen ungefähr 275 Per—⸗
onen Theil. Von den letzteren waren u. A. an—⸗
vesend Stanley, der Spanier Coello, die Franzosen
Desbussons und Ballay, der Engländer Archercrowe,
ie Italiener Negri und Mantegazza, der Holländer
glöme und von der Internationalen afrikanischen
vesellschaft Oberst Strauch. Dieselben nahmen an
er präsidirenden Tafel mit den Vorständen der
jeographischen und anthropologischen Gesellschaft,
Dr. Reis, Virchow, Bastian, Beyrich, Waitz, Sie⸗
nens, Du Bois, Güßfeld und Ministerresident
drüger Platz. Den Toast auf den Kaiser brachte
zleich zu Anfang des Diners Professor Beyrich aus;
»ie übrigen Reden erfolgten nach Tisch. Zuerst
oastete Reis auf die Afrikaforscher, sodann sprach
ser Italiener Negri in deutscher Sprache über
deutschlands Bedeutung für die Wissenschaft und
jedachte in seiner eigenen Berliner Jugenderinnerung
m Humboldt. Ritter erklärte unter großem Beifall
er Versammlung, seinen Landsteuten sagen zu
hollen, daß Deutschland jetzt, wie in jenem antiken
dunstwerke, unter Vorantritt eines Herkules, den
Nusen den Weg bahne. Der Spanier Coello toastete
n französischer Sprache auf die deutschen Afrika—
orscher. Strauch und Ballay dankten in franzö⸗
scher Sprache fuür die ihnen gewordene freundliche
lufnahme. Professor Bastian toastete auf Stanley;
ztanley in englischer Sprache erwidernd, erzählte
n humoristischer Weise, wie er dazu gekommen sei,
ivingstone aufzusuchen, und gedachte ebenso humo⸗
stisch, wie unglaublich und wegwerfend die erste
dunde seiner Entdeckungen von den verschiedenen
dationen aufgenommen sei, wie man ihm später
orgeworfen hätte, warum er nicht gleich Anfangs
eine Zwecke enthüllt hätte, während es doch selbst⸗
erständlich eine Vorbedingung jedes Gelingens sei,
till und unbeirrt des Weges zu gehen. Er diene
einer Sache um ihrer selbst Willen. Der Islam
sabe in Afrika keine Zukunft, nur dem Christen⸗
hum und seiner Civilisation sei eine Zukunft vor⸗
»ehalten. Virchow erhofft von den zukünftigen
Forschungsrefultaten und den Ansiedelungen in
Afrika auch Resultate für die Wissenschaft und
zrachte einen Toast auf den Präsidenten der itali—
mischen anthropologischen Gesellschaft, Mantegazza,
mus. Mantegazza toastete in italienischer Spracht
rnuf die Alliance zwischen Politik und Wissenschaft.
Zokale und pfälzische Rachrichten.
*St. Ingbert, 27. Nov. Vor einigen
Tagen hatten zwei Bergleute in der hiesigen Gruͤbe
»as Unglück, durch sogenannte schlagende Wetter
in Gesicht und Hünden Brandwunden davon zu
ragen, daß sie in Folge dessen in's Spital ver—⸗
racht werden mußten.
— ReDie Gemeinderathswahl von Kirkel⸗—
Neuhäusel am 19., 20. und 22. d. M. nahm
dolle 18 Stunden in Anspruch und machten von
183 Wahlberechtigten nur 104, demnach 5600,
von ihrem Wahlrechte Gebrauch; 12 mußten, weil
nicht in der Wahlerliste eingetragen, zurückgewiesen
verden. Gs kamen bei der Wahl 115 Buͤrger in
Vorschlag. Gewählt wurden 1. Spieler Ludwig
yon Kirkel mit 65 St., 2. Schwitzgebel Christian l.
»on Kirkel mit 57 St., 8. Schleppi Karl vom
kschweilerhof mit 56 St., 4. Seel Jakob vom
Abstäberzof mit 56 St., 3. Kleis Valentin von
dirkel mit 50 St., 6. Oberkircher Christian von
dirkel mit 49 St., 7. Schwartz Daniel von Kirkel
nit 48 St., 8. Klein Sebastian von Neuhäusel
nit 47 St., 9. Jakob Johann Jakosß von Kirkel
nit 47 St., 19. Bettinger Ludwig von Neuhäusel
nit 46 St., 11. Herzog Ludwig von Kirkel mit
415 St., 12. Welsch Jakob von Kirkel mit 42 St.,
ind 18. Jakob Ludwig von Reuhäusel mit 40 St.
Da Schwartz Daniel von Kirkel die Funktion eines
Bemeinderathes nicht annahm, trat der 1. Ersatz⸗
nann Jakob Schwarz von Neuhäusel in dessen
Stelle. Sogleich nach der Wahl der Gemeinde.
räthe schritten diese zur Wahl eines Ad⸗
unkten und wurde der seitherige Adjunkt Spieler
rudwig von Kirkel wieder gewählt.
MA Blieskastel, 255 Oli. Es ist jetzt ein
zahr her, daß eine Schauspielertruppe hier, in
Blieskastel „der schoͤnen Stadt, die ganz hübsche
Umgebung hat“, vorübergehend gastierie und das
unstliebende Publikum durch mehrere Vorstellungen
»egeisterte. Dieses Jahr muß sich das Verlangen
nach den Brettern, die die Welt bedeuten, wieder
secht fühlbar gemacht haben. Mimen, wenn auch
nicht von Fach, fanden sich denn auch in hiesigen
Damen und Herren. Am Sonntag traten dieselben
um erstenmale auf und über die Bühne ging als
krstlingsfrucht der Saison „Der Verschwender“,
iin Zaubermärchen mit Gesang in 3 Alten v. Ferd!
Tine überraschende Nachricht kommt aus Brüssel,
dberraschend, daß für einen Augenblick selbst die
tongokonferenz dagegen zurücktritt. Das Brüsseler
Mouvement Gesgraphique“ berichtel nämlich, wie
ereits in vor. Nr. kurz erwähnt, Deutschland
abe das Protettorat über die Insel
zanzibar und das dem Sultan von Zanzibar
ributäre Gebiet an der Küste von Ostafrika von
er Jubamündung bis zum Cap Delgado über⸗
ommen. Die Mündung des Jubaflusses liegt fast
nter dem Aequator, das Cap Delgado 11 Grad
idlich von demselben. Die Nachricht klingt nach
em, was in jüngster Zeit in Westafrika vorging,
erade nicht unwahrscheinlich, ebenso möglich ist es
ber, daß die ganze Mittheilung nur eine freie
jearbeitung der bekannten Thatsache ist, daß in der
erson unseres berühmten Landmannes Gerhard
kdohlfs ein deutscher Berufskonsul nach Zanzibar
eschickt wurde, weil über den bisherigen kauf-
zännischen Wahlkonsul Deutschlands dortselbst ver⸗
hiedentlich Klage geführt wurde. Das genannte
zebiet würde oder könnte die Einbruchsstelle sein,
ermittelst welcher man über das große ostafrika⸗
ische Seen ⸗Gebiet den schiffbaren oberen Kongo
treicht. Wie wünschten, die Nachricht von der
ebernahme dieses Protektorats bestätigte sich. Das
z„ultanat Zanzibar ist einer der wohlgeordnetsten
trikanischen Distrikte und der eingebore Herrscher
eiselben ist den Deutschen wohlgesinnt. Der
handel auf der Insel Zanzibar selbst ruht haupt⸗
chlich in deutschen Händen, derjenige an der
egenüberliegenden Küste wird meistens von ara—
jchen und indischen Händlern betrieben und ist
ach dem Urtheile deutscher Kaufleute und Reisenden
mnes guten Aufschwunges fähig. Sollte übrigens
»Sache sich bestätigen, so würde ein weiterer
nabalt für die Anschauung gewonnen sein, daß die
nzuziehung der Pforte zu der jetzigen Kongo—
onferenz mehr als ein einfacher Höflichkeitsakt des
ürsten Bismarck war und geschehen ist, weil bei
er beginnenden Aufschließung Afrikas auch große
Jezirke und Völkerschaften in Kechnung kommen, wo
er Islam herrscht, dessen geistiges Haupt der Sultan
, insbesondere träfe dies in Ostafrika zu. (Ein
derliner Berichterstatter des „Frkf. Journ.“ be—