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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Inabert.
der ‚St. Ingberter Anzeiger“ erscheint wochentlich füufmalt: Am Montag, Dieustag, Donnerstag, Samstag und Sonutag; 2mal wöchentlich mit Unterhaltun
zlatt und Sonntags mit Sseitiger illussrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich 1 A G60 A einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 10 75 A, einschließli⸗
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auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, I5 4, Neclamen 30 4. Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet.
M 231. —A— 19. Jahrg.
werde. Sachsen und Württemberg sollen ursprüng-, und 40,941 Mark an Kosten der Zucker⸗Unter⸗
lich ebenfalls dagegen gewesen sein, später aber sich suchungsKommission.
für die Einführung erklärt haben. Braunschweig, 26. Nov. Windthorst er—
klärte heute Nachmittag auf dem hiesigen Amisgerichte
für den Herzog von Cumberland dessen Erbschafts⸗
antritt.
Politische Uebersicht.
*Mit großer Spannung sieht man den Reichs⸗
agsverhandlungen über den Antrag auf Einführung
xx Berufungsinstanz für Strafsachen
utgegen. Aus Bundesrathskreisen hatte schon zu
inde der vorigen Session verlautet, daß die bis—
erigen Verhandlungen des Reichstages über diese
rage in Regierungskreisen Beachtung fänden und
as Reichsjustizamt mit Erörterungen in dieser Be—
ehung beschäftigt sind. Dieser Angabe ist nicht
idersprochen worden. Es ist auch nicht unbekannt,
aß die Regierungen verschiedener größerer Bundes—
aaten der Einführung der Berufungsinstanz ge—
eigt sind. Der Reichstag hat am Mittwoch den
ialdemokratischen Antrag auf Einstellung des
cgen den soz. Abg. Heine eingeleiteten Strafver⸗
rens angenommen und ist dann in die Berathung
Diäaäten⸗Antrazs eingetreten. Frhr. v. Stauffen⸗
erg begründete denselben; der Großgrundbesitz,
ute er u. A., sei im Reichstag zu stark vertreten;
e Vertretung des bäuerlichen Grundbesitzes und
⸗er Handwerker verschwinde dagegen. Das rühre
n der Diätenlosigkeit her. Der Kostenpunkt falle
cht so gar schwer ins Gewicht; in Betracht kämen
o Jahr 116 Tage. GBei einem Sazt von z. B.
O Mk. pro Tag würde die Gewährung von Diäteu
ne jährliche Ausgabe von 921,040 Mk. bedingen.
ie Red.) Um 1 Uhr trat Fürst Bismarck in den
itzungssaal v. Benda gab Namens der National⸗
veralen die Erklärung ab, daß die Frage der
Riäten für sie eine offene bieibe. Was die Eisen—
ahn-Freikarten betreffe, sei die Form der Abän—
erung nicht sehr freundlich gewesen; indeß werde
Rerst, wenn bei der Etatsberathung der betreffen—
en Position eine Erklärung der Beweggründe
geben werden würde, darauf zurückkommen.
zürst Bismarck: Bei den Bahnfreikarten seien Miß—
xäuche vorgekommen. Die Ausschließung der Be—
ufsparlamentarier sei ein Vortheil; dadurch würden
oermäßig lange Sessionen abgekürzt. Das Land
abe ein Interesse an kurzen Sessionen. Einzelne
zarteien kämpften um die Herrschaft; 157 für
»aiser und Reich, 100 für die Herrschaft der Kirche;
e Freisinnigen, die Sozialisten und die Volkspar—
iler halte er in seinem Innersten für Republikaner.
Die haben also gegen uns eine große geborene
Rajorität.“ Seine frühere Besorgniß, daß der
rinheit Deutschlands durch die Regierungen selbst
inmal Gefahr drohen könne, habe sich als unbe⸗
cundet erwiesen; dagegen habe er in den letzten
9 Jahren keinen Reichstag gesehen, der ein natio—
ales Band genannt werden könne. Gegenüber
-zchorlemer (Zentrum) und Rickert (Deutsch⸗Freis.),
oelche gegen die ihre Parteien betreffenden Aeußer—-
mngen des Reichskauzlers Verwahrung einlegen,
emerkt Fürst Bismarck, so gut der Reichstag seine
Neinungen und Handlungen kritisire, ebensogut
alte er sich zur Kritisirung einzelner Fraktionen
es Reichstags für berechtigt. Die deutsch-freisinnige
zartei erstrebe nur eine parlamentarische Regierung;
ieselbe sei aber keine monarchische mehr. Eugen
stichter vertheidigt die Haltung der Freisinvigen
ind tritt ebenfalls für den Antrag auf Gewährung
on Diäten ein. Der Reichstag nahm darauf den
lntrag auf Gewährung von Diäten an die Reichs—
agsabgeordneten mit 180 gegen 99 Stimmen an.
kin Theil der Nationalliberalen stimmte gegen den
Antrag. — In nächster Sitzung Etatsberathung.
* Die „Weser Zeitung“ berichtet: Drahtnach⸗
ichten aus Kapstadt melden, daß einer der
h)erren von der Expedition Höpfner mit neuen
daufkontrakten über Gebiete nördlich von
Angra Pequena angekommen ist und sich am
26. November nach Bremen begeben wird.
Auslaud.
Paris, 27. Nov. Die „Agence Havas“
meldet: Die zwischen Fraukreich und Marrolko
bestandenen Schwierigkeiten sind beseitigt, indem
der Sultan in einem an Ordeja gerichteten Schrei—
ben die betreffenden Maßnahmen der marrokkanischen
Beamten vollständig desavouirte.
* Zu dem Projekte eine Quittungssteuer
ringt ein Münchener Korrespondent des „Pfälz—
dur.“ in Erinnerung, daß eine solche Steuer von
em patriotischen Abg. Schels schon am 17. Okt,
879 in der bayerischen Abgeordnetenkammer in
Anregung gebracht worden ist und zwar u. a. mit
er Behauptung, sie treffe nur den Wotlhabenden;
daß aber auf diese Anregung weder vom Minister—
ische noch aus den Abgeordnetenkreisen eine Ant—
wort erfolgt ist.
Ein Bauernbrief an Fürst Bismarck.
Ein Bauer in Rorheim bei Kreuznach hat
rin Schreiben an den Reichskanzler gerichtei, in
welchem er sich über die wirthschaftlichen Verhälinisse
ausspricht. Das Schreiben, welches gerade für
Süddeutschland Interesse bietet, lautet:
„Gnädigster Fürst und Herr!
Mit zitternder Hand ergreife ich die Feder, um
Ihrer Exzellenz ein paar Zeilen zu schreiben. Ich
zitte mir aber im Voraus Verzeihung aus, wenn
Ihrer Exzellenz mein Schreiben vielleicht plump
und ungeschickt vorkommt, bemerke Ihrer Exzellenz
iber, daß ich kein gelehrter Schreiber, sondern ein
irmer Bauerssohn bin. Ich will Ihrer Erxzellenz
dilfe gnädigst in Anspruch nehmen und Ihre
Erzellenz womöglich baldigst zu helfen. Dieses
Jahr ist inbezug auf Qualität wie Quantität ein
jutes Weinjahr. Die Weinhändler von Kreuznach
'auften auf dem Lande viel Most auf, erklärten
iber, wenn es das nächste Mal wieder so viel gebe,
väre kein Platz mehr da. Wenn aber genannte
Zerren Wein auch Naturwein sein ließen und keinen
Zusatz von Wasser und Zucker machten, so gäbe
s wohl Plaßg, aber aus 1 Stück (à 1200 Liter)
nachen sie 2 oft 83 Stück. Durch diese Wein—
chmiererei kann der Bauer, der seinen Most selbst
elterte, seinen Wein entweder gar nicht oder sehr
„illig mehr verkaufen. Durch die Weinschmiererei
jeht dem Wein Aroma, Gehalt und Gewicht ver⸗
oren, abgesehen davon, daß es oft gesundheits—
chädliches Getränk, ist der Wein doch bei den
Wirthen theurer als früher. Dies Jahr kostet das
Biertel (à 8 Liter) 1,20, 1,60 bis æ Mi., das
Aiter also 20 Pf. Nun verkaufen aber die Wirthe
das Liter zu 60, 70, 80 bis 100 Pfennig. Der
Broduzent wird durch schlechte Preise abgeschächt,
der Konsument durch theure und schlechte Getränke
bgeschreckt. In der republikanischen Schweiz kam
ein Weingesetz zu Stande, daß jeder Weinschmierer
in sein Haus den Namen Weinfabrik, auf jedes
Faß geschmierten Wein, gemachten Wein schreiben
nußte, und für das Liter Geschmier einige Centimes
Weinsteuer zahlen muß. Man sollte meinen, was
n einer Republik fertig zu bringen ist, sei auch in
riner Monarchie fertig zu bringen. Zweitens muß
»em Makler⸗Unwesen hier zu Lande gesteuert wer⸗
den. In unserer Nachbargemeinde brachte ein
Makler einen Weinkäufer mit, der 1,60 Mt. an⸗
egen wollte, der Makler geht zu dem Mann und
agt, die Bauern haben viel Schulden und müssen
verkaufen, ich schaff' ihn Euch für 1,30 Mk. das
Viertel. In Sponheim gab es dies Jahr circa
15000 Zentner Aepfel, die größtentheils nach Berlin,
döln, London, dem Niederland und Schwaben ver—
chickt wurden. Ein schwäbischer Aepfelhändler hat
Aepfel im Betrage von 444 Mark per Zentner
jekauft, die Bauern mußten sie brechen, nach Kreuz—
nach an die Bahn fahren. Der Händler hat alst
Auf Veranlassung des Reichskanzlers sind in
üngster Zeit namhafte Industrielle aufgefordert
vorden, sich über eine eventuell nothwendige oder
vünschenswerthe Abänderung der Fabrik—
zesetzgebung eingehend zu äußern.
* Wedell⸗Malchow brachte im Reichstage
den vorjäheigen Bundesrathsentwurf als selbststän⸗
ziigen Börsensteuer-⸗Antrag ein.
Den Vorsiz indernationalliberalen Fraktion
es Reichstages haben die Herren v. Benda
ind v. Marquardsen übernommen.
⁊ Von der sozialdemokratischen Fraktion des
steichstages wird ein Ausschuß niedergesetzt werden,
velchem die Ausarbeitung eines Arbeiter—
—chutzgesetzes übertragen werden soll. In
iesem Entwurfe wird eine gesetzliche Regelung der
Forderungen gebracht werden, welche von sozial⸗
demokratischer Seite bezstglich der Einführung des
Rormal ⸗Arbeitstages, der Beseitigung der Frauen—
ind Kinderarbeit, des Schutzes der Arbeiter in
en Fabriken, der Errichtung von Schiedsgerichten
ind Arbeitsämtern aufgestellt werden.
Deutsches Reich.
Berlin, 26. Nov. Die Mittheilung, daß
Deutschland beabsichtige, das Protektorat über die
Insel Zanzibar zu übernehmen, wird hier an un—
errichteten Stellen bestritten. Zunächst wird da—
auf hingewiesen, daß der Sultan von England
zedeutende jährliche Subsidien erhält, dagegen
cheint es unzweifelhaft zu sein, daß das deutsche
sdeich demnächst in ein näheres Verhältniß zu
Janzibar tritt, vielleicht in der Weise, daß ein
rreundschafts-, Handels- und Schifffahrts-Vertrag
nit demselben unter besonderen Bedingungen ab⸗
eschlossen wird.
Berlin, 26. Nov. Bon dem Digspositions⸗
onds des Reichskanzlers in Höhe von 120,000 Mi.
ind 1883584 nur 107,389 Mark ausgegeben
vorden, darunter 3814 Mark für Betheiligung des
seichegesundheitsamts an der Hygiene-Ausstellung
n Berlin, 23,975 Mark für die Betheiligung
Deutschlands an der Ausstellung für Kolonieen und
5öxport in Amsterdam, 24,948 Mark für die Kom—
nission zur Erforschung des Wesens der Cholera
14242,
Aahern har sich im Bundesrathe dahin er—
»utßz es die Postsparkassen nicht einführen