mann in der Ziegelhütte des Herrn Adjunkt Karl
Gutermann erschossen aufgefunden wurde.
Jedenfalls liegt hier ein Selbstmord vor.
— Wie die „Pf. Ztg.“ von zuverlässiger Seite
erfährt, hat Herr Pfarrer Hofherr von Ludwigs-
hafen auf seine Pfründe verzichtet. Derselbe be—
absichtigt angeblich in ein Kloster zu treten.
Pfaälzisches Schwurgericht.
V. Quartal 1884.
sei er nun mit seiner Frau auf deren Zureden Jzu
seiner Schwiegermutier nach Altrip gegangen
Starken Regens wegen seien sie erst am Morgen
folgenden Tages nach Waldsee zurückgekehrt, wobei
jeine Frau vorgeschlagen habe, den Weg längs des
Rheines zu nehmen. Unterwegs habe sich plößlich
wieder der Zorn in ihm geregt, und habe er nicht
unterlassen können, seiner Frau wiederholt Vor—
stellungen über ihre Untreue zu machen, und habe
sie ihm dabei unter Thränen erklärt, fie könne und
wolle unter solchen Umständen nicht mehr länger
leben, sie wolle den Tod im Wasser suchen. Zu—
gleich sei sie gegen den Rhein zugegangen; er wäre
ihr gefolgt. Am Ufer des Rheines habe üe ihn
erwartet. Er sei hinzugetreten und habe ihr, nach—
dem sie auf seine Frage, warum sie ihr Vorhaben
nicht ausführe, geschwiegen, einen Stoß gegeben
sodaß fie hinabgestürzt; noch einmal sei sie an die
DOberfläche gekommen; er habe sie wiederholt hin⸗
abgestoßen, und nun sei sie in den Fluthen ver—
schwunden. — Urtheil: 12 Jahre Zuchthaus, 10
Jahce Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte.
fUnglücklicher Sturz. In Frank—
furt stürzte ein Offizier der thüringischen Dra—
goner mit seinem Pferde, das sich überschlug, so
unglücklich, daß er bereits nach zwei Stunden eine
Leiche war. Der Verblichene, v. Rainsdorf
Adjutant der Frankfurter Kavalleriebrigade, stant
im 32. Lebensjahre, war verheirathet und Vater
von zwei Kindern. Die Frau des Verunglückten,
welche das Unglück ansah, stürzte von der Treppt
und brach ein Bein.
FWabern, 1. Dez. Ein entsetzliche;
Unglück — so schreibt man der „Kass. Zig.“
— trug sich in der Siebert'schen Wirthschaft (Hotel
zum Koͤnig von Preußen) zu. In vergangener
Nacht erstickten daselbst 3 Kinder an Kohlenoxydgas.
Dieselben hatten sich gegen 7 Uhr Ahends zu Bett
begeben; als die unglücklichen Eltern gegen 11 Uhr
auch zur Ruhe gehen wollten, entdeckten sie, daß
ihre sämmtlichen 3 Kinder Leichen waren. — Der
Ofen war nicht in Ordnung und dadurch das Un—
qglück herbeigeführt.
Fur die Redaktion verantwortlich: F. X. Deme
(Auf so herrlicher Höhe) mit wundervoller
Aussicht in die bayerischen Alpen und auf eine
Viertelmillionenstadt, findet man nicht leicht eine so
schöne Kirche, wie die innen noch nicht ausgehautt
und eingerichtete Pfarrkirche der Münchener Vorstadi
Giesing werden wird.
Die Vollendung und Ausstattung derselben, um
zur vollen und wahren Verehrung Gottes dienen
zu können, erheischen aber noch bedeutende Mittel,
weßhalb Allerhöchst noch eine „letzte Geld-Prämien⸗
Collekte“ zu diesem Zwecke bewilligt wurde, deren
Ziehung unwiderruflich bereitz am 11 Dezember
latifindet. Mögen sich doch noch recht Viele durch
Abnahme von Loosen à 2 Mark zur Errreichung
des erhabenen Zweckes betheiligen, zumal außer
diesem bei dieser Lotterie 15,200 Gewinnste —
deren Haupttreffer 50,000 Mark beträgt — im
Gesammtbetrage von 161,800 Mark zur Verloosung
gelangen und demnach die denkbar günstigsten Ge—
winn⸗Chancen geboten sind.
— — — —E
Bekanntmachung.
An Stelle des ausgetretenen Nacht—
wächters Stief“ wird vom 1. Januar
nächsthin an eine andere Person an—
gestellt.
Der Gehalt beträgt pro Jahr 400
Mark. Bewerber haben sich bis zum
25. d. Mts. auf dem unterfertigten
Amte zu melden.
Das Rürgermeisteramt:
Custer.
j j ass
pilopsio 63
Krampf⸗ und Nerven—
leiden heilt selbst in den
veraltetsten Fällen ge—
wöhnlich in 3 Tagen.
Zweibrücken, 1. Dez. Heute Vormittag
82/2 Uhr begannen unter dem Vorsiße des Herrn
Oberlandgerichtsrathes Nösssel die Schwurgerichts
verhandlungen des IV. Quartals pro 1884. Nach—
dem der Vorsitzende die Geschworenen auf die ein⸗
schlägigen gesetzlichen Bestimmungen in's Detai
aufmertsam gemacht hatte, wurde zur Verhandlung
des 1. Falles geschritten, und zwar gegen: 1. Niko⸗
laus Retzer, 85 J. alt, Schreiner von Waldsee.
Anklagesache: Todtschlag. Vertreter der k. Staats⸗
behörde: Herr J. Staatsanwalt Petri. Verthei⸗
diger: Herr Rechtspraktikant Dr. Mahyr. Dem
Angeklagten liegt zur Last. am 4. August d. J.
in der Nähe von Alkrip seine Frau vorsätzlich in
den Rhein gestoßen zu haben, um sie vom Leben
zum Tode zu befördern, sich somit eines Verbrechens
im Sinne des 8 212 R.St.G.«B. schuldig ge—
machl zu haben, Auf die gegen ihn erhobene An⸗
schuldigung erwidert der Angeklagte, wie folgt:
Kurz, nachdem er sich im Februar abhin mit seiner
nunmehr verlebten Ehefrau verheirathet hatte, habe
er über das voreheliche Leben seiner Frau verschie⸗
dene, dieselbe in graver Weise kompromittirende
Mittheilungen erhalten. Er habe denselben Anfangs
keinen Glauben geschenkt, sei aber durch wieder⸗
holte Vorwürfe, die er seiner Frau über ihre eheliche
Untreue gemacht habe, später zu der Ueberzeugung
gekommen, daß die im Umlaufe befindlichen Ge—
rüchte auf voller Wahrheit beruhten. Nachdem sie
ihm nun schließlich eingestanden, mit einem Wirthe
aus Waldsee geschlechtlichen Verkehr gepflogen zu
haben, seien ihm alle Zweifel über ihre Schuld
geschwunden. Am Abende des 3. Auqust J. Is.
A— Eigenthümer sind
genth 2
Bekanntmachung. — J. Gertraude Danzer, gewerb˖
los, Wittwe des in St. Ingbert wohn⸗
haft gewesenen und verlebten pensio
nirten Bergmannes Johann Quirin;
II. die Kinder und Erben des Verleb—
len aus dessen Ehe mit der genannten
Bertraude Danzer, als: 1. Joseph
Quirin, Wirth und Bergmann; 2
Johann Quirin, Bergmann; 3
Peter Joseph, genannt Nikolaus
Zuirin, Bergmann; 4. Gertraude
Zuirin, gewerblose Ehefrau von
Joseph Morlo, Schmelzarbeiter; 5.
Franz Quirin, Bergmann; alle in
St. Ingbert wohnhaft; 6.) Peter
und 7. Heinrich Quirin, beide voll
jährige Bergleute aus St. Ingbert,
dermalen ohne bekannten Wohn⸗- und
Aufenthaltsort abwesend, welche den
Caspar Schwarz, Wirth und Berg⸗
mann in St. Ingbert wohnhaft, zum
Turator haben.
St. Ingbert, den 3. Dezember 1884
Kemmer,
*Notar.
Bermischtes.
F Baden-Baden, 29. Nov. Heute Vor—
mittag ist hier ein schreckliches Unglück vorgefallen
Ein Brautpaar, in der Hahnenhofstraße wohnend
wollte zur Trauung fahren. In dem ersten Wagen
saß der Bräutigam, Heinrich Reich, Landwirth von
Baden, mit seiner Mutter. Da ertönten plötlich
drei von jungen Burschen abgegebene Schüsse, wo⸗
zurch die Pferde scheuten und der Wagen umstürzte
Der Bräutigam wurde schwer am Kopfe verletzt
und der Kutscher, Barnabas Weber, Vater von vier
indern, sogleich getödtet. Nur die Mutter blieb
unbeschädigt. Die Braut, welche im zweiten Wagen
folgte, kam mit dem Schrecken davon. Die Bursche,
durch deren muthwilliges Schießen das Unglüch
hgerbeigeführt wurde, sind bereits verhaftet.
F München, 2. Dez. Das königl. Hof
»räuhaus ist auch dem schönen Beispiele der
Spatenbrauerei gefolgt und schenkt seit gestern
Abend den Liter Bier zu 22 Pfg. aus.
Danklagung.
Für die zahlreiche Betheiligung an
dem Leichenbegängniß unseres unver—
geßlichen, durch den Tod uns so un—
erwartet entrissenen Gatten und Vaters,
des Lehrers
O. RaAarI,
und insbesondere für die erhebenden
Gesänge des hiesigen CäcilienVereins
und der so zahlreich erschienenen Herrn
Kollegen des Dahingeschiedenen, sowie
auch für die trostreiche Grabrede des
Herrn Pfarrer Schramm dahier
sagen wir hiemit unsern aufrichtigsten
tiefgefühltesten Dank.
Ommersheim, den 3. Dez. 1884
tranu A Barth mit ihren Kindern
Gutes Ohmet
abzugeben bei
P. SHhmidt sSem.
neben d. kath. Kirche.
Die auf letzten Samstag auberaumt
in Nr. 223 d8s. Bl. eingerückt ge—
wesene Haͤusversteigerung von
Nikolaus Redel, Krämer dahier
konnte eingetretener Hindernisse wegen
nicht abgehalten werden und wird nun⸗
mehr Samstag, den 6. Dezbr
1334, Nachmittags 34 Uhr, zu
St. Ingbert in der Wirthschaft von
Wittwe Poller stattfinden.
St. Inqhert, den 3. Dezember 1884
J Remi mer,
— k. Notar.
Licitation.
Montag, den 22. Dezember
13834, Nachmittags 2 Uhr, zu St
Ingbert in der Wirthschaft von Kaspar
ẽchwarz,
werden durch den unterzeichneten ge
richtlich hiezu beauftragten kgl. Notan
stemmer in St. Ingbertt,
die nachbeschriebenen Liegenschaften
in der Stenergemeinde St Ingbert,
der Abtheilung wegen öffentlich auf
Figenthum versteigert, nämlich:
Plan Nr. 2864 und 286b, 3 3
10 qm Fläche, worauf ein Wohn⸗
haus mit Hofraum und Pflanz—
garten, gelegen zu St. Ingberi
an der Haide (Bergstraße) neben
Johann Jungfleisch und Adam
Schenkelberger:
Plan Nr. 4021 und 4022, 27 2
30 qm Acker hinter Hobels neben
Johann Jungfleisch;
Plan Nr. 412194, 2 a 40 qm,
früher Acker, jetzt Garten in den
Hobelsgärten neben Johann Josepb
Feichtner;
Plan Nr. 3990/., 12 4 40 qm
Acker hinter Hobels neben Johann
Schwarz und Peter Badar's
Erben.
auch brieflich.
D. MahIler,
Hannover, Marktstraße Nr. 14.
Heilberichte über die schnellen und
segensreichsten Erfolge liegen zahlreicht
pox.·
J
—
Z
Ich Bah
Jakob: Na, wie is gange!
Anres: Schlecht, Jakob, der alt
Burjemester isch wirrer worre. Denn
vu mer hawe zum Burjemester machen
wolle, wär um en Stimm nit in de
Gemenerat kumme.
Jakob: Geh wec, soll's möalich
ünn!
w 358.
Christkindl⸗sotterie.
Leoetate Prcimien- Collecte
der Stadtpfarrkirche zum heil. Kreu
GIESING-MUNCMHEM.
IS 200 Gew. 161500 M. Bnar.
7j ch unvwiederruflio
IIICn. dezbr. —*
2 schöne Zimmer
Jan eine stille Familie vermiethet
Frau Hellenthal,
Pabnbofstraße
1IMVPI3ttTGIGCM:
50000, 10000, 3000, 2500 “
4mal 1000, 6mal 500, 10mal 300.
50mal 100, 100mal 50 Mark ete.
nur baares Geld, ohne jedon Ahbzug.
Das Loos 2 Mart J
zu haben bei allen bekannten Verkaufsstellen, bei Johann Woeirich
eeen iSt. Ingbert und dei der HZaunpt-Agent. Jul. Goldschwit
m fFudmingbafen a R
Eine Person sucht Stelle als
⸗ 2 6
Haushälterin.
Näheres in der Exped. ds. Blattes. —
Druck und Nexlsag bon F. X. Demek in St. Inghert