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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Inabert.
der „St. Ingberter Anzeiger“ erscheint wöchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2mal wöchentlich mit Unterhaltungh
ziatt und Sonntags mit Sseitiger illuftrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljahrlich 1.AM 60 4 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1)4 75 4, einschließu
o A Zustellungsgebuhr. Die Einrückungsgebühr fur die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 —,, bei außerpfälzischen und solche
auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, I35 4. Meclamen 30 4. Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet.
M 2373
Politische Uebersicht. —
*Dem aus 7 Mitgliedern bestehenden Vorstande
er nationalliberalen Fraktion des Reichstages gehört
uch der Abgeordnete für Homburg-Kusel, Herr
1. Buhl an.
Das erste Blaubuch über die deutsche koloniale
Aktion in Westafrika ist eben erschienen, es be⸗
rifft das Kongogebiet und die Biafrabay, beginnend
nit dem 14. April 1888 und schließend mit dem
3. Oktober 1884. Es enthält zunächst einen
ftlaß an den Gesandten in Hamburg, in welchem
ieser beauftragt wird, bei den Senaten der Hanse⸗
ädte anzufragen, welche Wünsche bezüglich des
handelsstand⸗Schutzes in dem Verkehr mit West⸗
frika sie haben. Sodann folgten die Antworten
ierauf, zunächst die Denkschrift der Hamburger
andelskammer. Am 22. Dezember 1888 wurde der
amburger Gesandte über die Maßnahmen unter⸗
ichtet, welche die Reichssregierung an der Westküste
Afrikas getroffen und von der Absicht verständigt,
nit den unabhängigen Negerstaaten Verträge ab⸗
aschließen, sowie die bestehenden zu erweitern. Am
Februar schlagen Janzen und Thormälen aus
amburg vor, mit den Häuptlingen an der Küsten⸗
recke von Kamerun bis Gabon Verträge abzu⸗
hließen. Am 19. Mai erhielt Nachtigal die dies⸗
züglichen Aufträge, welche inzwischen bekannt
eworden sind. Am 23. August erfolgte die tele—
raphische Nachricht über den Vertragsabschluß mit
en Bevollmächtigten des Königs von Togo, am
'8. August die Mittheilung über das Aufhissen der
eutschen Flagge in Biaftrabai und am 29. August
nn Erlaß an den Botschafter in Paris, daß das
zorgehen Nachtigal's südlich von Batanga, sofern
ranzösische Interessen verletzt seien, nicht aufrecht⸗
halten würde. Am 9. Juli lief der Bericht Nach⸗
gal's ein über die Verhältnisse in Klein-Povo und
ber den Abschluß eines Protektionsvertrages mit
em Konig von Togo, am 29. August ein Schreiben
es englischen Botschafters über die Beziehungen
englands zu den Häuptlingen des Kamerungebieles,
m'19. August der Bericht Nachtigal's über den
ibschluß eines Protektionsvertragez und das Auf⸗
issen der deutschen Flagge in den Gebieten Kamerun,
alimba, Klein-Batanga, P'rantation City und den
idlicheren Gebieten, am 25 September ein Bericht
ber eine Unterredung des Kanzlers mit den Firmen,
iie an der Biafrabay interessiert sind und endlich
im 13. Oktober der Erlaß an die Botschaften,
zesaudtschaften ꝛc.,, in welchem die fremden Mächte
ber die Gebietstheile informiert werden, die Deutsch⸗
and an der Westküste Afrikas in Schutz genommen.
leber alle diese Vorgange findet sich detaillierte
luskunft im Blaubuch. Weitere 4 Blaubücher,
delche andere Theile Afrikas ꝛc. betreffen, erscheinen
n 8—14 Tagen.
— r—
Doutsches Reich.
Berlin, 4. Dez. Der Reichstag genehmigte
Etats des Reichstags, des Reichskanzlers und
er Reichskanzlei (mit Ausnahme der beantragten
zulagen für die Subalternbeamten der Reichs—
anzlei, welche an die Budgetkommission verwiesen
vurden). Der Reichskanzler war unter Hinweis
uuf die vierzehnstündige Arbeitszeit dieser Beamten
ir die Bewilligung der Mehrforderung eingetreten.
dierauf begann die Berathung des Militäretats.
fortsetzung morgen.
1J
Sonntag, 7. Dezember 1884.
Berlin, 4. Dez. Der Bundesrath genehmigte
jeute in erster Lesung den Geseßentwurf über die
lusdehnung der Kranken- und Unfallversicherung
ind nahm den Handelsschifffahrtsvertrag mit Griechen⸗
and an.
Auslaud.
Bern, 4. Dez. Ingenieur Ritter von Frei⸗
zurg hat dem Bundesrathe das Gesuch um Be—
villigung einer Eisenbahn für den Großen St.
Zernhard überreicht.
Paris, 4. Dez. Einer Depesche des Generals
Briere vom 2. Dez. zufolge wurde in einem Dorfe
hei Lognan eine vom Vicekönig der beiden Kuang⸗
provinzen unterzeichnete Proclamation aufgefunden,
velche zur Vergiftung der Franzosen auffordert.
London, 4. Dez. (F. J.) Auf dem Ge⸗
eise der großen Nordbahn bei Breadsall in der
Rähe von Derdh ist gestern eine Schachtel mit drei
Dynamitpatronen gefunden worden. — Einem Ber⸗
iner Telegramme der „Times“ zufolge beschloß auch
zie englische Regierung, die internationale afrikanische
Hesellschaft anzuerkennen.
Lokele und pfälzische Nach richten.
* St. Ingbert, 6. Dez. Unter denjenigen
sevieren, deren Verwaltung durch Forst⸗
imts-Assessoren beabsichtigt ist, befindet sich
uuch St. Ingbert.
— In Zweibrücken hat der neugewählte
Stadtrath die bisherige Spitze der stadtischen Ver—
valtung wiedergewählt, und zwar: Herrn Theodor
Märcker, Rentner, als Bürgermeister, Herrn
xsmil Zorn, Rentner, als J. und Herrn Ph. J
heck, Rentner, als I1I. Adiunkten.
— In Ommersheim wurde Herr J.
Vannemacher, Kaufmann, wieder zum Bürger⸗
neister gewählt.
— Kusel, 4. Dez. Der Zimmermann Adam
hzub von hier, Vater von 7 Kindern, fiel heute
stachmittag zwischen 2 und 3 Uhr im Malzspeicher
jei Bierbrauer Häberle durch die dort befindliche
zodenöffnung dis in den Keller und verletzte sich
zerart, daß er unter den fürchterlichsten Schmerzen
im 4 Uhr seinen Geist aufgab.
— Am 14. Dezember findet in Neustadt
eine Versammlung der Gerichtsvollzieher⸗
dandidaten der Pfalz und nach dieser eine
olche des Gerichtsschreiberei⸗Personals aus den
streisen der Gerichtsvbollzieher ˖ Kandidaten statt.
— Von der Alsenz, 4. Dez. Heute war
ine Fuhre von Standenbühl in Winnweiler um
Nalz zu holen. Auf dem Heimwege kamen die
ßferde (zwischen Börrstadt und Standenbühl) durch
in vorüberjagendes Fuhrwerk scheu gemacht, ins
Springen, sodaß der Knecht (ein Vater von 7
indern) herabfiel und todtgefahten wurde. Die
Pferde kamen allein in Standenbühl an, und als
jach dem Knecht gesucht wurde, fand man ihn todt
Pfälzisches Schwurgericht.
IV. Quartal 1884.
Zweibrücken, 4. Dezember, Vormittage
3/2 Uhr, Verhandlung gegen Joh. Wendel Mer—
zenthaler, 66 J. a., Tagner von Godram⸗
tein. Anklagesache: Versuch der Brand—
tiftung. Vertreter der königl. Staatsbehörde:
derr II. Staatsanwalt Wagner. Vertheidiger
herr Rechtspraktikant Nössel.
Der Angeklagte lebte srüher in guten Ver—
nögensverhältnissen, kam aber durch Müßiggang
ind Arbeitsscheu schließlich so herunter, daß seine
9 Jahrg.
Frau Veranlassung nahm, eine Gütertrennung zu
hetreiben und zulttzt sich ganz von ihm zu trennen.
Da sie sich den Nachstellungen ihres Ehemannes,
der sie in roher und brutaler Weise beschimpfte
und bedrohte, nicht zu entziehen wußte, entschloß
tie sich im September ds. Is. nach Amerika aus⸗
uwandern. Ende August abhin begab sie sich zu
hrem in Nußdorf wohnenden Bruder, dem Ackerer
Jak. Schwarz, um hier noch einige Zeit vor ihrer
Abreise zu verweilen. Kaum hatte der Angeklagte
den Aufenthalt seiner Ehefrau erfahren, als er
ebeufalls in Nußdorf erschien. Nachdem er hier
einige Tage in verschiedenen Wirthschaften sich
herumgetrieben, über seine Verwandten und ins⸗
desondere über seine Ehefrau in grober Weise
überall geschimpft hatte, kam er am 1. September
lf. Is. gegen 7 Uhr in die Wirthschaft von Zim⸗
pelmann daselbst, ließ sich ein Glas Wein geben,
legte den Kopf auf den Tisch und schlief ein.
Gegen 10 Uhr erwachte er, ging aus dem Zimmer,
und kurze Zeit darauf, nachdem er wieder zurück⸗
gekehrt war, wurden die Gäste in besagter Wirth⸗
schaft durch Feuerlärm aufgeschreckt. Das Feuer
war im Holzschuppen des dem Schwager des An⸗
klagten gehörigen und der Zimpelmann'schen Wirth⸗
schaft gegenüber liegenden Anwesens ausgebrochen.
Der Verdacht ruhte sofort auf dem Angeklagten, da
mehrere ganz in der Nähe der Brandstätte woh⸗
nende Personen behaupteten, sie hätten gesehen, wie
der Angeklagte aus obiger Wirthschaft gekommen,
durch den Hof seines Schwagers auf jenen Holz⸗
schuppen zugegangen sei, in demselben herumhantirt,
dann einige Streichhölzchen angezündet und sich
eiligen Schrittes in die Zimpelmann'sche Wirth⸗
schaft zurückbegeben habe. Das Feuer wurde so⸗
tort gelöscht.
Urheil: 4 Jahre Zuchthaus, sowie 5 Jahre
Perlust der bürgerlichen Ehrenrechte.
Sermischtes.
f Neunkirchen, 5. Dez. Mit großer Freude
vird es unsere Bürgerschaft begrüßen, schreibt die
„S.⸗ u. Bl.“Z.“, daß man endlich doch eine höhere
rinsicht in den tiefen Schmuß, der besonders unsere
dauptstraßen zur Prüfung wasserdichter Stiefel so
ußerordentlich befähigte, belommen und eine
Straßenreinigungs⸗Maschine angeschafft hat; gestern
arbeitete dieselbe bereits in der Bahnhofstraße
F (Gaunerstreich.) Der Vater eines Mün⸗
hener Universität?⸗Studenten erhielt dieser Tage ein
Telegramm mit der Bitte, dem Absender, angeblich
dem Sohn, 200 Mk., postlagernd, zu senden. Er
schicke das Geld. Der Absender des Telegramms
war ein Betrüger.
F* Straubing, 4. Dez. Der 28jährige
Mühlbursche Josef Kumpfmüller von Kleegarten
vurde heute wegen Mordes zum Tode verurtheilt.
Derselbe hatte in der Nacht vom 10. auf 11. Aug.
den am Kammerfenster der Häuslerstochter Franziska
Kerscher befindlichen Mühlburschen Josef Reitmayer
von der Leiter heruntergeschossen.
F Aachen, 5. Dez. Siebzehn bei Rochefort
zescheiterte deutsche Seeleute trafen heute von Parißs
hier ein und werden nach ihrem Stationtorte
Danzig weiter befördert.
FBremen, 5. Dez. Das Reitungsboot
„Köln“, Station Cuxhafen, rettete heute von der
iuf dem Krazsand gestrandeten Oldenburger Brigg
„Chatarine“, Capitän Brumund, 11 Personen.
das Schiff ist verloren.
für die Redaktion verantwortlich: JF. X. Deme ü.