Full text: St. Ingberter Anzeiger

selben so unglücklich ins rechte Auge, daß vie viiun 
Gabelspitze durch die Augen- und Kopfhoͤhle noch 
cwan6 im. in das Gehirn eindrang, sodaß in 
Folge dieser Verletzung unbedingt der Tod eintreten 
mußte. Der Verletzte starb auch schon 2 Tage nach 
der That. Die Anklage erblickt hierin das Ver— 
brechen der Körperoerletzung mit nachgefolgtem Tode 
im Sinne des 8 226 R.⸗St.« G.B. — Der An— 
geklagte will die That in völlig trunkenem Zustande 
vollbracht haben und behauptet, daß ihm die 
Einzelheiten des Vorfalles vollständig unbekannt 
seien. 
Die Geschworenen sprachen den Angeklagten der 
Körperverletzung mit nachgefolgtem Tode unter An⸗ 
nahme mildernder Umstände schuldig, und wurde 
derselbe vom Gerichtshofe in eine Gefängnißstrafe 
von drei Jahren verurtheilt. — Mit dieser Ver— 
handlung schlossen die Schwurgerichtssitzungen des 
IV. Ouariais bro 1884. 
Aus Wurzoucg wird orm „PMunchenel 
Fremdendlatt“ dem wir auch die Verantwortung 
dafür überlassen, Folgendes gemeldet: „In der 
letzten Schulausschußsitzung der hiesigen Studien⸗ 
anstalt kamen zwei merkwürdige Gesuche um Er⸗ 
mäßigung des Schulgeldes zur Verbescheidung. 
Nämuͤch Herr Regierungspräsident Graf Luxburg 
kam hierum für seine drei an der Anstalt stu— 
direnden Söhne, der Geheimrath und Medizinal⸗ 
professor der hiesigen Unwersität, Dr. von Ger⸗ 
hardt, welcher eine Jahresrente von 35,000 Mart 
besitzt, für seine beiden Söhne ein. Der Lehrer⸗ 
rath bewilligte mit schwacher Mehrheit die Schul— 
geldermäßigungen!“ Unglaublich!! 
Am 30. Nov. ist unserm berühmten Lands⸗ 
mann Herrn Henry Villard (Hilgard) in 
Berliu das von seinen deutschen Gästen dem 
Andenken an die Eröffnung der Northern-Pacific 
Bahn gewindmete kunstoolle Album feierlich über 
reicht worden. Die Anrede hielt Prof. Gneist 
Herr Villard, umgeben von seinen Angehörigen, 
dankte gerührt. Insbesondere gedachte er auch 
seines vor einiger Zeit verstorbenen Freundes Dr. 
Friedrich Knappe, welcher gleichzeitig mit ihm 
Villard) die Idee jener Reise über den Ozean ge⸗ 
faßt habe und später, als Niedertracht und Ver⸗ 
ieumdung über den Erbauer der Northern⸗ Pacific⸗ 
Bahn hergefallen, als schneidiger Kämpe für ihn 
auf den Plan getreten sei. Ein kleines Mahl 
beschloß die Feier. 
— In der Nähe der Insel Rügen ist wahr— 
scheinlich der Lübecker Dampfer „Sirius“ unter⸗ 
gegangen. An dem Land wurde eine Flasche mit 
dem Zettel gefunden: Es ist keine Rettung mehr, 
wir sehen den Tod vor den Augen,. Möge die 
Lüheckec Kaufmannschaft für unsere Wittwen und 
Waisen 'sorgen. Es grüßt Frau und Kinder H 
Mull, Führer des Dampfers Sirius. 
Sboe vberurtheut worden. Atlo VUUPiS«qιν 
diesem Urtheil wurde geltend gemacht: Wenn 
Hunger nicht einmal Diebstahl gestattet, so soll er 
einen Mord entschuldigen? Doch sind die Verur— 
theilten der Gnade der Königin empfohlen worden. 
(Unglück zur See.) Der bei Holyhead 
untergegangene Dampfer „Lochard'“, von London 
über Liverpool nach Rotterdam unterwegs, hatte 
keine Passagiere an Bord, aber seine 24 Köpfe 
zählende Mannschaft ist ertrunken. — Auf der 
Höhe von Boscastle, einem der wildesten Theile 
der Küste von Cornwall, scheiterte in der Nacht 
von Freitag zum Sonnabend während eines fürch— 
terlichen Sturmes der Schraubendampfer „Alliaunce“ 
aus Cardiff. Die aus 28 Personen bestehende 
Mannschaft des Schiffes fand ein Wellengrab. Die 
Stürme der letztverflossenen Tage haben auch viele 
andere Schiffsunfälle zur Folge gehabt, von denen 
die meisten mit Verlust an Menschenleben verknüpft 
waren. Im Ganzen sind 65 Menschenleben zu 
beklagen. 
Ein Verein zur Bekleidung der Hunde 
ist, wie der „Sswel“ mittheilt, aus Damen der 
Petersburger hohen Aristrokatie zusammengetreten. 
die Mitglieder des Vereins zahlen 10 Rubel jährlich 
und verpflichten sich, ihre Hunde nicht ohne Kleidung 
aus dem Hause gehen zu lassen. In den Statuten 
dieses — originellen Vereins heißt es unter Anderem. 
„Die Façon und die Farbe der Hundekostüme wird 
auf den monatlichen Versammlungen des Vereins 
durch Beschluß der Majorität bestimmt. Der Verein 
erwählt aus seiner Mitte Resisoren, die sich davon 
zu überzeugen haben, ob alle Mitglieder des Vereins 
ihre Hunde wirklich comme il faut kleiden. Viel— 
leicht dilden nun die bekleideten Hunde einen Gegen— 
verein, der den Zweck hat, die Petersburger Damen 
vernünftig zu machen. 
Vermischtes. 
Saarlouis, 9. Dez. Vor zwei Jahren 
desertierte vom hiesigen 30. Inf.⸗Regt. ein aus der 
Gegend von St. Wendel gebürtiger Soldat. Vor 
kurzem wurde der Ausreißer auf einem Werke des 
Sautreviers entdeckt und hierhin verbracht. Jetzt 
liegt derselbe krauk im Lazarett und hat, nach seiner 
Erklärung infolge von Gewissensbissen, das Bekennt⸗ 
niß abgelegt, in der Nähe von Innsbruck in Ge⸗ 
meinschaft mit einem etwa fünfzigjährigen Mann 
einen Raubmord begangen zu haben. Die einge—⸗ 
leitete Untersuchung wird das Nähere ergeben. 
p.Aus Altenach, Kauton Dammerlkirch 
(Reichslande) wird berichtet: Dieser Tage setzte das 
Verschwinden eines 14jährigen Knaben von den 
Täuferhöfen, der Dienstag Abend eine Kuh auf 
die Weide geführt hatte, aber mit derselben nicht 
zurückgekehrt war, die Eltern in große Angst. 
Anderen Tages hat man im Walde ein Bein des 
Kindes mit dem Schuh daran gefunden. Man 
nimmt an, daß der Knabe von einer Wölfin, 
welche in der Umgegend Junge hatte, zerrissen 
worden ist. 
London, 9. Dez. Die sogenannten „See⸗ 
kannibalen“ Dudley und Stephans, welche den 
Schiffszjungen auf der „Mignonette“ tödteten und 
dehebtien, sind heute vom Lord Oberrichter zum 
Für die Redaktion verantwortlich: F. X. Demetz 
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Brust⸗ u. Lungenleidende 
und solche Personen, welche an 
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