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* P 7 *
Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
der ‚St. Jugberter Anzeiger“ erscheint wöchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2mal wöchentlich mit Unterhaltur gk
Blatt und Sonntaqgs mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt koftet vierteljährlich 1 AM 60 4 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1.M 75 à, einschließli
10 ⸗ Zustellungsgebaͤhr. Die Einrückungsgebühr fur die 4gespalitene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 —, bei außerpfälzischen und solchen
auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, 15 , NReclamen 30 . Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet.
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AM 247. 19. Jahrg.
Politische Uebersicht.
Der Reich stag hat in seiner Sitzung vom
Donnerstag u. A. das Präsidium für die weitere
Sessionsdauer bestätigt und sich dann bis 8. Januar
pertagt.
Die „Nordd. Allg. Ztg.“ schreibt: Bezüglich
westafrikas gehen dem Auswärtigen Amte aus
allen Gegenden Deutschlands zahlreiche Gesucht
mannigfachster Art zu, und betreffen Belehrung
ind Auskunft über die dortigen Verhältnisse, ferner
Ersuchen um Beförderung nach den unter deutsche
Oberhoheit gestellten Gebieten, namentlich um An⸗
tellunug und Verwendung daselbst. Die „Nord⸗
zeutsche“ theilt demgegenüber mit, daß das Aus⸗
värtige Amt unter den gegenwärtigen Verhältnissen
nußer Stande sei, derartige Gesuche zu berücksichtigen
ind zu beantworten. Die bezüglichen Anträge und
Wünsche können bisher nur von den Handelshäusern
zeantwortet werden, welche die Niederlassungen in
)en unter deutschen Schutz gestellten Gebieten Wesst-
ffrikas besitzen.
Deutsches Reich.
Berlin, 18. Dez. Die Schifffahrtsakte für
zen Congo und Niger wurde heute fertig gefstellt.
MNorgen ist Kommissionssitzung über einige unter—
zeordnete Punkte. Der heutigen Sitzung prasidirte
ꝛer Unterstaatssekretär Busch, da Hazfeld heftig
rkrankt ist
Ausland.
London, 19. Dez. Dum Reuter'schen Bureau
urd aus Melbourne gemeldet, daß das Gerücht
irculire, auf einzelnen Theilen Neu⸗Irlands, Neu—
ritannient, der Admiralitäts-Inseln und auf einem
heile der Nordküste von Neu⸗Guineg sei die deutsche
cagge aufgehißt worden.
Lokale und pfälzische Rachrichten.
*St. Ingbert, 20. Dez. Wie wir er⸗
fahren, wurden gestern die hiesigen Volksschullokali—
läten durch den Herrn kgl. Landgerichtsarzt Dr. Ul!l
mann aus Zweibrücken inspiziert.
— Die „M. Z.“ bringen die Nachricht, daß
im pfäl zischen höheren Justizdienste demnächst
mehrfache Veränderungen vor sich gehen. Manchem
Juftizbeamten ist damit die Aussicht auf ein er⸗
wünschtes Weihnachts- oder Neujahrsgeschenk eröffnet.
— In der jüngsten Sitzung des Kreiskomite's
es landwirthschaftlichen Vereins delr
ßfalz wurde die Frage des Ausschusses der Ver⸗
ehrsinteressenten in Berlin: „Halten Sie die Be—
eitigung des Frachtzuschlages für sperrige Güter
ür eine erhebliche und dringend wünschenswerthe
berkehrserleichterung und zwar aus welchen Grün⸗
den?“ verneint. — Bezüglich eines Antrages des
Vereinz der Branniweinbrenner der Pfalz auf Auf⸗
jebung der Gewerbesteuer für landwirihschaftliche
Nennereien wurde eine Subkommission aus den
derren E. Geitner von Truppacherhof, Hauter vom
bebsweilerhof und Kreissekretär Hauter mit der
Jefugniß der Cooptalion gebildet, welche die Sache
ꝛingehend berathen und ein Referat an das Kreis⸗
vmite einreichen soll, in welchem die einschlägigen
berhältnisse möglichst klar gelegt sind, um auf Grund
dessen weitere Schritte in dieser Angelegenbeit thun
u koönnen.
F In der Nähe von Wittenberg duellirten
ich zwei Gutsbesitzer. Nur eine Pistole wurde ge—
naden und der sie zog, schoß seinem Gegner in den
Magen, aber ungefährlich, da die Kugel an einem
Znopf anprallte. Man sieht, wie gut es manchmal
st, wenn man zugeknöpft erscheint.
— Einem Arbeiter von Bierbach, der durch
einen Unfall in der Dingler'schen Maschinenfabrik zu
Zweibrücken ein Krüppel geworden ist, wurde kürzlich
»urch die betreffende Versicherungsgesellschaft die
SZumme von 6000 Mk. ausbezahlt.
— Homburg, 18. Dez. Die hiesige Stadt
cheint im Begriffe zu sein, sich durch verschiedene
seubauten zu verschönern. So wurde unlängst die
Bierbrauerei des Hrn. Weber dahier vollendet; das
Amtsgerichtsgebäude geht seiner Fertigstellung ent—
jegen und sollen, wie vernommen wird, für nächstes
Jahr der Bau eines Bezirksamtsgebäudes und eines
protestantischen Pfarrhauses in Aussicht gestellt sein.
Auch die Erbauung eines Distrikts-Krankenhauses
vird bald in Angriff genommen werden, nachdem
chon jetzt ein beträchtlicher Fond zu diesem Zwecke
zur Verfügung steht. (K. 3.)
— Eppenbrunn, 18. Dez. Im hiesigen
Staatswalde verunglückte gestern ein Mann von
zier, Namens Breuner. Derselbe hatte sich eine
Fuhre Lesholz gesammelt und wollte nach Hause
ahren, als ihm an einer abschlüssigen Stelle der
Wagen umfiel, wobei er unter denselben zu liegen
am und erdrückt wurde. (P. A.)
— Der 45 J. a. Ackerer Nikolaus Wirth
wein von Freitbach wurde am 16. d. von
der Strafkammer des k. Landgerichts Frankenthal
vegen Aufforderung zur Begehung eines Verbrechenß
u 9 Monaten Gefängniß verurtheilt. W. hätte
jern einen bei ihm im Vorbehalte wohnenden alten
Onkel bei Seite geschafft und wandte sich zur Er⸗
reichung seines Zweckes an die als Kartenschlägerin
bekannte Frau des Schreiners Jakob Ehrhardt
in Speyer. Diese war bereit, zu helfen, und ver⸗
chaffte sich unter einer Vorspiegelung in einer
Speyerer Apotheke mit Strychnin vergiftete Weizen⸗
örner, die sie anf einer alten Kaffeemühle mahlte
dann begab sie sich mit dem „Mittel“ nach Freis—
hach, konnte aber an diesem Tage Nichts ausrichten,
weil W. — keine Suppe gekocht hatte. Dadurch
entging der Vorbehaltsmann, Peter Mehr, dem
Tode. Die Ehrhardt konnte noch nicht abgeurtheilt
verden. da ibre Niederkunft bevorsteht.
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Vermischtes.
F Elberfeld, 17. Dez. Es verdient als
uriosum erzählt zu werden, daß infolge der Mit⸗
heilung, es sei am Sonntag Abend ein Lebens—
nüder in die hochgehenden Fluthen der Wupper
gesprungen, bis jetzt bereits sieben Frauen auf der
Polizei sich gemeldet haben, deren Manner alle seit
Sonntag nicht wieder in ihr trauliches Heim zu—
rückgekehrt sind. Die Frauen befürchten sämmtlich,
daß der Lebensmüde ihr treuer Gatte gewesen und
vegen fortgefetzter Familienstreitigkeiten sich das Leben
jenommen haben könne.
f Leipzig, 19. Dez. Im Hochverraths—
PBrozesse fanden heute die Plaidoyers statt. Der
Oberreichsanwalt beantragt gegen Reinsdorf Todes⸗
trafe und 15 Jahre Zuchthaus, Ehrverlust und
Stellung unter Polizei⸗Aufsicht, gegen Rupsch und
düchler Todesstrafe und 12 Jahre Zuchihaus
Ehrverlust und Stellung unter Polizei-Aufsicht,
jegen Bachmann 12 Jahre Zuchthaus, 10 Jahre
Ehrverlust und Stellung unter Polizei-Aufsicht,
zjegen Holzhauer 10 Jahre, gegen Söhngen und
Kheinbach je 5 Jahre Zuchthaus. gegen Töllner
Freisprechung.
F Vor Schreck sprachlos ist eine sehr
gebräuchliche Redensart. Daß sie zur Wahrheit
werden kann, beweist folgender Vorfall: Ein Mädchen,
das in Goßnißz, im Altenburgischen, im Dienst stand,
wurde in ihrer Kammer von einem Manne über⸗
fallen, der sich dort versteckt hatte und ihr die Zoͤpfe
ibschnitt. Der Schreck lamte dem Mädchen die
Sprache. Dasselbe wurde nach Altenburg gebracht
ind ist noch jetzt sprachlos, aber nicht geistesgestört,
denn sie machte die Mittheilung des emporenden
Hergangs ihren Angehörigen in klarer Weise schriftlich.
Der Attentäter ist spurlos verschwunden.
F Folgende drollige Geschichte erzählt die
„W. P.“: Ein Apotheker zu Paderborn
jat ein Eichhoͤrnchen, das so zahm ist, daß man
2s8 frei im Hause herumlaufen lassen kann. Es
vohnt in einem Kaäfig in einer Stube neben der
Apotheke. Gefaͤllt es ihm, so kommt es in die
Apotheke und macht seine posierlichen Sprünge.
Als die kalten Tage kamen, machte es sich aus dem
Werg, das es zusammensuchte, ein warmes Lager
nn der Rocktasche seines Herrn. Dieser hatte die
Bewohnheit, am Abende seinen Geschäftsrock auszu⸗
siehen und in seine Stube zu hängen, worauf er
zum Schoppen ging. In der einen Tasche befanden
ich seine Schlüssel, darunter der Geldschrankschlüssel.
Ein Dieb, der dies gemerkt haben möchte, brach,
als alles in tiefem Schlafe lag, in die Apotheke.
Da ein Hund nicht vorhanden war, so gelangte der
Spitzbube ungehindert zu dem Rocke. In dem
Augenblicke, da er seine Hand in die Tasche steckte,
um den Schlüssel zu nehmen, stieß er auf das Eich⸗
jörnchen, welches ihn tüchtig biß. Ein gellender
sothschrei, der ihm entschlüpfte, weckte den Apotheker.
Mit einem alten Säbel stürmie er an, jedoch gelang
s dem Diebe, zu entspringen. Der Apotheker soll
ein Eichhörnchen noch mehr pflegen, da es ihm
eine wohlgespickte Kasse gerettet hat.
Bremen, 18. Dez. Der Bremer Lloyd⸗
dampfer „Rhein“, welcher am 14. d. von hier ab⸗
zefahren und am 16. d. von Southampton weiter⸗
jegangen ist, stieß am 17. d, um 2 Uhr Morgens
in der Höhe von Lezard mit einem englischen
Dampfer, wahrscheinlich „PYork“, welcher zuerst den⸗
elben Cours hielt, dann den Cours des „Rhein“
zu kreuzen versuchte, zusammen. Der „Rhein“ ist
nach Southampton zurückgekehrt und geht nach
Ausbesserung der erhaltenen leichten Beschädigung
nach Newyork weiter. — Der britische Dampfer
ist in Falmouth eingelaufen. Menschen sind nicht
berunglückt.
F Der Jahresabschluß für das Finanzjahr vom
1. April 1883 bis 31. März 1884 der Kaiser—⸗
Wilhelmspende verzeichnet einen Jahresgewinn
bon 50,980 Mtk. und 78 Pfg. Die Aktiven der
Kasse betragen 8,148,763 Pit. 79 Pfg.“*
F (Tragische Komik.) Zwei Gymnasiasten
in Mittau, noch Schüler der Tertia, haben es für
rothwendig erachtet, wegen einer unglücklichen Liebe
ich zu duellieren, und zwar mit Pistolen. Die
Zekundanten haben ein Gymnasiast und ein Real⸗
chüler gespielt. So komisch die Sache auch sonst
lingt, hat dieselbe leider dech ein trauriges Ende
zenoinmen, denn der tapfere G. hat seinen unglück⸗
ichen Gegner J. an solch einer Stelle verwundet,
daß derselbe kurze Zeit darauf verstarb. G. da⸗
zegen ist flüchtig geworden. Die Dame, um derent
villen das Duell stattgefunden, besucht dort die
Schule.
F Dover, 18. Dejz. Bei einer von den Zoll⸗
beamten vorgenommenen Durchsuchung der geslern