Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 
Der ‚St. Ingberter Anzeiger“ erscheint woͤchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstagg, Donuerstag, Samstag und Sonntag; 2mal wöoͤchentlich mit Unterhaltunge 
Biatt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage · Das Blatt kostet viertelijahrlich 1 A 60 4 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1.4 75 , einschließt. 
10 A Zustellungsgebühr. Die Einrückungsgebühr fur die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 ⸗, bei außerpfalzischen und solche 
auf welche die Expedition Auskunft ertbeilt, I5 ß, Reclamen 30 H. Bei 4maliger Einruckung wird nur dreimalige berechnet. 
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ß Indem wir hoffen, zu den bisherigen Lesern 
Einladung zum Abonnement. und Freunden unseres Blattes eine Reihe weiterer 
zu gewinnen, laden wir zur Erneuerung des Abon 
sements, zu zahlreicher Neubestellung und rege⸗ 
Benutzung des Blattes hinsichtlich Veröffentlichungen 
aller Art ergebenst ein. 
St. Ingbert im Dezember 1884. 
Cxpedition und Redaklien 
des „St. Ingb. Anz.“ 
die Kannibalen an und besiegte sie in heißem 
ampfe, wobei 50 Menschenfresser getödtet wurden. 
Die Uebrigen zwang er, einem friedlichen Verkehr 
ich zu bequemen. Von den Fidschi-Inseln aus 
vurden diese kriegerischen Vorgänge untersucht mit 
dem Ergebniß, daß der britische Gouverneuer das 
Vorgehen des Missionars Brown für gerechtfertigt 
erklärte. Christlicher Unterricht wurde nun in den 
unterworfenen Dörfern eröffnet. An diesem Er— 
folge ermuthigten sich deutsche Händler zu ähn⸗ 
lichem Kriegszuge auf den Duke York⸗Inseln (wie 
es scheint, auch unter Bown's Mitwirkung) und 
sie setzten es durch, daß ihnen 1879 die Häfen 
Mioko und Makada abgetreten werden mußten, 
die jetzt unter den Schuß der deutschen Flagge ge⸗ 
stellt sind. 
Mit dem 1. Januar nächsthin beginnt ein 
neues Abonnement auf den wöchentlich fünfmal, 
Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage er⸗ 
scheinenden 
„St. Ingberter Anzeiger“, 
imtliches Organ des k. Amtsgerichts St. Ingbert. 
Der „Anzeiger“ wird auch für die Folge über 
die Vorgänge auf dem Gebiete der Politik stetẽ 
objektiv berichten und sich von persönlich⸗ gehäffigem, 
politischem oder konfessionellem Parteigezaͤnke fern⸗ 
halten; seine Haltung wird immer eine echt deutsche, 
aͤber auch gul bayerische bleiben. Besondere Auf⸗ 
merksamkeit wird er den lokalen und provinziellen 
Angelegenheiten zuwenden. In der Rubrik „Ver⸗ 
mischtes“, sowie in der illustrirten Sonntagsbeilage 
und in dem, dem Hauptblatte zweimal wöchentlich 
beigegebenen Unterhaltungsblatte findet der Leser 
cinz Fülle von Stoff zur Unterhaltung und Be— 
ehrung. 
Unsere illustrirte Sonntagsbeilage wird zum 
zevorstehenden Quartale neben einer Fülle fesselnder 
„Miacellen?“ und einem „Preisrebus““, aus der 
Feder Sr. Erzellenz des Koriglich griechischen Ge⸗ 
sandten und außerordentlichen Ministers am Berliner 
Hofe A. R. Rangabe eine sensationelle Criminal⸗ 
aovelle „Serlindis“ und des Weiteren eine hoch⸗ 
interessante Original Humoreske „das Gedicht“ von 
dem beliebten Schriftfteller Dr. Stavenow enthalten. 
Außerdem wird dasselbe jede 14 Tage in einem 
besonderen , Mode und Haus“ betitelten, der 
Mode und dem Erziehungs⸗ und Hauswesen gewid⸗ 
neten Theile trefflich ausgeführte Modebilder mit 
Erklärung der vorgeführten Muster, Winke für die 
Auswahl der Kleidüng, Rezepte für die Küche u. s. w. 
bringen und so eine größere Modezeitung ju ersetzen 
suchen. Wir hoffen, uns durch diese dem praktischen 
Bebürfniß vorzüglich angepaßte Aenderung den Beifall 
aller Leserinnen zu gewinnen, und zwar dieses um 
io mehr, da wir Einleitungen getroffen haben, welche 
s uns ermöglichen, bereits von Nr. 83 der illu⸗ 
trirten Sonntagsbeilage ab die in dem „Mode⸗ 
u. Haus-Theil“ abgedruckten neuesten Modebilder 
unseren geehrten Abonnenten insoferne praktisch ver⸗ 
werthbar zu machen, als wir denselben auf Verlangen, 
zegen eine die Selbstkosten deckende Vergütung, mit 
den Modebildern harmonirende, aus festem Seiden⸗ 
papier ausgeschnittene, also in ihre einzelneu Theile 
jerlegbare, zur Auflage auf den zu verarbeitenden 
Stoff fertige paßrechte Schnittmuster zur Ver— 
fügung stellen können. 
— Inserate — 
finden im „Anzeiger“, der in Stadt und Kanton 
St. Ingbert das gelesenste Blatt ist, erfolgreiche 
Verbreitung. Hinsichtlich der Berechnung derselben 
verweisen wir auf das am Kopfe des Vlattes Ge⸗ 
fagte. Bei mehrmaliger Wiederholung tritt immer 
enisprechender Rabatt ein. 
Der „St. Ingberter Anzeiger“ kann bei allen 
igl. Postanstalten und Postboten, oder hier auf der 
unterzeichneten Expedition und bei den Austrägern 
desselben bestellt werden. Neubestellungen 
zitten wir gefälligst bald zu machen. Unsern bis— 
herigen, hiesigen Abonnenten, die das Blatt durch 
die Träger erhalten, wird dasselbe auch im neuen 
ZDuartale fortgeliefert werden, wenn nicht vor Schluß 
c8 Monats Dezember ausdrücklich Abbestellung 
rfolqgt 
Zur Vorgeschichte des deutschen Inselreiches 
chreibt man der „Eur. Korr.“ vom Rhein: Mela⸗ 
jesien war uns Deutschen bisher eine sehr fremde 
ind ziemlich gleichgiltige Weltgegend. Merkwürdige 
Dinge mochten sich dort zutragen, Kriege geführt 
verden gegen Strandräuber, Zauberer und Men⸗ 
chenfresser, selbst Landerwerbungen und Nieder⸗ 
assungen deutscher Kaufherren konnten vor sich 
Jehen, ohne daß die Masse der Nation sich dafür 
rwärmte. Seit es aber weltkundig ist, daß man 
nicht nur auf einem Theile Neu⸗;Guineas, sondern 
auch auf Neu-Britannien, Neu⸗Irland und ver— 
muihlich auf den Duke of Pork-Inseln, wie auf 
Neu⸗Hannover die deutsche Keichsflagge aufgehißt 
hat, beginnt der gegenwärtige Zustand dieser Inseln 
Ind ihre Vorgeschichte auch bei uns für die weite⸗ 
ten Kreise Interesse zu bekommen. Man schlägt 
nach in lange vernachlässigten Reisebeschreibungen 
und Missionsberichten, und findet namentlich in 
»en letzteren so manches Ueberraschende. Wenig 
n Deiitschland haben bis zur Stunde gewußt, daß 
chon seit fünf Jahren zwei Seehäfen im neubritan⸗ 
nischen Archipel von deutschen Kaufleuten erworben 
ind, und zwar auf dem Wege der kriegerischer 
Froberung, wobei ein australischer Misfionar, Rev 
Zrown, als siegreicher Fuͤhrer eingeborener Streit⸗ 
träfte voranging. 
Gewiß wirs man nun den Vorgängen dieser 
Art mehr Aufmerksamkeit als bisher schenken und 
Re melanesische Kriegsgeschichte von 1878 nach— 
räglich durch kompetente Federn schildern lassen 
Sehen wir einstweilen, was eine der gediegensten 
Missionsschriften, die des Herrn H. Gundert in 
Falw: „Die evangelische Mission, ihre Länder, 
gölker und Arbeiten“ über die neue deutsche Insel— 
zruppe zu berichten weiß! — Nach H. Gundert 
st die Hauptinsel Neubritanniens, Birara, ein 
anglich geformtes, schön bewaldetes Eiland, vor 
wa 120 Stunden Ausdehnung. Dieses Eiland, 
owie die Nachbarinsel Tombara (auch Neu⸗Irland 
Jenannt) wurde 1874 von Methodisten aus Sid⸗ 
gey unlersucht und mit Lehrern von den Witt⸗ 
(Fidschi-) und Tonga⸗Inseln versehen. Ihre Haupt 
ration errichteten die australischen Missionare (deren 
Pionier⸗Arbeit vielleicht den australischen Kolonial⸗ 
Regierungen Anlaß gibt, gegen die deutschen Er⸗ 
werbungen zu protestiren,) am Hafen Hurter auf 
den zum neubritannischen Archipel zählenden Duke 
of York⸗Inseln. 
Vier Jahre lagen die Australier ihrer Gesitt 
ungssarbeit ob, — da hetzten die Zauberer ihre 
wbergläubischen Melansier auf gegen die Weißen. 
Vier Lehrer von den Witt⸗ oder Fidschi-— Inseln 
wurden erschlagen und aufgefressen. Das war den 
wackeren Missionaren zu bunt. Tapfer, wie die 
treitbaren Bischöfe des Mittelalters, stellte sich 
Missionar Brown an die Spitze der Streitkräfle, 
nus seinen eingeborenen Schülern bestehend und 
sou Kaufleuten (auch Deutschen) ausgerüstet, griff 
Politische Uebersicht. 
Von verschiedenen Seiten ist angeregt worden, 
die Gelder, welche zur Besoldung der abgelehnten 
Direktorstelle aufgebracht worden, zu einer Bis— 
mark⸗Sittiftung zu verwenden, die dem Fürsten 
zu seinem 70. Geburtistage und 50jährigen Dienst⸗ 
ubiläum am nächsten 1. April als Nationalge— 
chenk zur Verfügung gestellt werden soll. 
Aus militärischen Kreisen verlautet, daß sich in 
Folge des in der deutschen Armee eingeführten 
neuen Schießreglements dieOffiziere schon in der 
nächsten Zeit eingehenden Schießübungen zu unter⸗ 
ziehen haben, um das neue Scheibenmaterial sowie 
die nunmehrigen Bestimmungen genau kennen zu 
lernen, bevor der Unterricht an die Mannschaften 
beginnt. Die Münchener Regimenter haben damit 
bereits auf dem großen Garnisons⸗Schießplatz be— 
gonnen. 
Die sozialistischen Arbeiter Frankreichs be— 
gnügen sich nicht mehr mit Kundgebungen, Droh⸗ 
ungen und kleinen Zusammenstößen mit der Polizei, 
sie haben in der letzten Zeit vielmehr die alte Idee 
der Verbindung der sozialistischen Parteien der ver⸗ 
schiedenen europaischen Staaten zum Zwecke der 
Bekämpfung des Kapitals in Aussicht genommen. 
Die Empfänglichkeit für eine solche Verbindung ist 
ängft vorhanden. Man braucht in dieser Hinsicht 
aur an die der deutschen sozialistischen Partei wäh— 
rend der Wahlbewegung vor den letzten Reichstags— 
vahlen don der französischen Arbeiterpartei gewährte 
BHeldunterstützung zu erinnern. Die bezügglichen 
Vorarbeiten sind schon so weit gediehen, daß noch 
im Laufe dieser Woche in Paris eine Abordnung 
englischer Arbeiter erwartet wird, welche mit der 
franzoͤsischen Arbeiterpartei in Verbindung treten 
soll, um die Grundlagen eines internationalen 
Bundes gegen die Ansprüche des Kapitals und der 
Arbeitgeber zu entwerfen. 
Die Wirbelsäule des amerikanischen Kontinenis, 
die Cordisleren, bietet in Centralamerika 2 große 
Senkungen, in der Panama⸗Enge und dort, wo 
der Nicaragua-See nur durch eine Landbarre 
von einer Breite von zwei Meilen und einer Scheitel⸗ 
höhe von noch nicht zweihundert Meter vom stillen 
Ocean getrennt ist. Dort gräbt Lesseps seine Welt⸗ 
straße, hier wird Nordamerika sich eine Seeverbin— 
dung zwischen seinen östlichen und westlichen Küsten 
ichaffen. Die Vereinigten Staaten, welche an dem 
Nicaragua-Kanal ein großes volkswirthschaftliches, 
oolitisches und strategisches Interesse nehmen, haben