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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
Der St. Insberter Anzeiger“ erscheint woͤchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonnutag; 2mal wöͤchentlich mit Unterhaltur
tBlatt und Sonntags mit Sfeitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljahrlin 1A 60 A einschließlich Tragerlohn; durch die Post bezogen 14 75 , einschließle
40 ⸗ Zustellungsgebuhr. Die Einrückungsgebühr fur die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 —9, bei außerpfälzischen und solchen
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Donnerstag, 5. Februar 1885
220..Jahrg.
Politische Uebersicht.“
Dem deutschen Reichsstage bezw. Herrn Dr.
A. Buhl wurde von Landwirthen aus den Kantonen
Fautereken (Wahlkreis Homburg⸗Kusel) eine Peti
qon min ca. 300 Unceschriften eingesandt, in
welcher angesichts der sehr schlechten landwirth⸗
schaftlichen Geschäftslage gebelten wird, zur mög—
iichsten Beseitigung der eingerissenen Verhältnisse
im Reichstage den wahrscheinlich bald zum Vor⸗
trage kommenden Antrag „Erhöhung der Eingangs—
zölle auf landwirthschaflliche Produkte (Getreide
Ind Mehl)“ nach Kräften zu unterstützen und den
in genannter Petition enthaltenen Sätzen 3. Weizen
pro 100 Kgr. 6 Mk., b. Korn pro 100 Kgr. 4
Mark, e. Mehl im Verhältniß zu den Sätzen ad
3. und b., zur-Annahme zu verhelfen.
Erfweiler, 4. Februar. Gestern voll⸗
zog sich dahier ein ebenso schönes als seltenes Fest.
Es feierte nämlich der pensionirte Zimmermeister
Herr Adam Lang hier, der früher auf St. Ing⸗
Ferter Grube thätig war, in seltener Rüstigkeit und
Beistesfrische seine goldene Hochzeit. Der
hiesige Cäcilienverein leitete die Feier ein, indem
ir dem glücklichen Jubelpaare am Sonntag Abend
mit einem Fackelzuge zugleich ein Ständchen brachte.
Tiefergriffen dankte der Jubilar für diese Ehre.
Bei der Feier des Festes umgab das Jubelbraut⸗
daar bei dem Gange zur Kirche eine zahlreicht
Schaar Kinder und Enkel. Der Cäcilienverein
sang während des Gottesdienstes eine dreistimmige
Messe. Die Gemeinde war ungemein zahlreich in
der Kirche vertreten, um das Paar zu ehren. Hoffen
wir, daß dasselbe in ungebrochener Rüstigkeit eine
ihnliche Feier in 10 Jahren erlebe.
— Zweibrücken, 8. Februar. MNatur⸗
eltenheite) Seit langer Zeit spielt hier eine Wette,
die sich um die Beschaffung eines Karpfens im
Hewicht von mindestens 20 Pfund dreht. Dieser
Tage nun kam ein solches Unikum, das 24 Pfund
wog, aus Augsburg hier noch lebend an. Der
Freis entspricht auch dem Gewichte: der Lieferant,
Jem aufgegeben gewesen sein soll. ein solches Exem⸗
»lar um jeden Preis beizuschaffen, berechnet für
die 241 Pfund 72 Mark. 6Gw. Ztg.)
Die Brüder Philipp und Daniel Schäfer
aus Mauschbach geriethen in Zweibrücken, wo
ie im Tagelohn arbeiteten, in Streit, wobei der
etztere von seinem Bruder VPhilipp einen Messerstich
rrhielt und dadurch schwer verletzt wurde. Der
Thäter ist verhaftet.
— In Niederkirchen wurde am Montag
»er Postbote Walther wegen zahlreicher Unter⸗
chlagungen ihm auvertrauter Gelder verhaftet.
DIn der Nacht vom Sonntag auf Montag
türzte ein 69jähriger Mann zu Dürkheim von
er Treppe zu seiner Wohnung herab. Der Ver
anglückte verletzte sich bei dem Sturze am Kopfe.
vas seinen Tod zur Folge hatte.
— In Freinsheim wurde die Familie des
Ackerers Jakob Müller sen. in bedeutenden Schrecken
zersetzt, als plößlich durch Einsturz des Kellets der
dau⸗ flur, Küche und Boden eines Zimmers mil
Aler daraufstehenden Habe in die Tiefe stürzte
Zum Glück weilten die Bewohner bei der Kata⸗
irophe im verschont gebliebenen Wohnhaus.
DAus Anlaß der Prozeßstreitigkeiten zwischen
Lahr und Magdeburg, welche das den armen
Waisen gespendete Geld verschlingen und angesichts
des großen Prozentsatzes armer Bevölkerung in
Ludwdigshafen selbst wollen dortige Fechtmeister
der Magdeburger Reichsfechtschule aus diesem Ver⸗
bande austreten und sich auf die Lokalarmenpflege
verlegen. Dieses Projekt einer Fechtschule für die
Ortsarmen wird von der Einwohnerschaft Ludwigs-
hafens sehr sympathisch begrüßt.
herrührenden Blutlache wälzte, um glaubhaft zu
machen, 'er sei ebenfalls gestochen, wurde verhaftet
und in das Untersuchungsgefängniß übergeführt.
FSaarbrücken, 2. Febr. Durch einen
rigenthümlichen Unglücksfall, der andern zur War⸗
aung dienen mag, wurde gestern eine in der Gar⸗
enstraße zu Si, Johann wohnende Familie in
Trauer versetzt. Es wurde von derselben ein ein⸗
ähriges Kind auf ein hohes Stühlchen gesetzt und
illein im Zimmer gelassen. Jedenfalls hat das
Kind dann durch ungestüme Bewegungen das
Stühlchen zum Umfallen gebracht und eine der
dehnen desselben legte sich zwischen Kopf und Rumpf
und drückte auf den Hals des Kindes so, daß es
ersticen mußte. Bei Rückkehr fanden die Eltern
ihren Liebling todt.
F Dudweiler, 3. Februar. Wie dem
„St. Joh.Sbr. Anz.“ mitgetheilt wird, hat gestern
Abend hierselbst ein 20 Jahre alter Bergmann
einen andern gleich alten Kameraden bei einem
m Wirthshause gusgebrochenen Streite mit einem
Messer erstochen; der Getroffene war in wenigen
Minuten eine Leiche.
F Regensburg, 3. Februar. EKine hiesige
Bürgersfrau, welche vor einigen Jahren schon wegen
Beisteskrankheit ins Irrenhaus verbracht werden
nußte, nach einem Vierteljahre jedoch als geheilt
vieder entlassen wurde, erkrankte vor einiger Zeit
zufs neue. In einem unbewachten Augenblicke er⸗
zriff sie eine mit Spiritus gefüllte Flasche, goß
ich den Inhalt über den Kopf und zündete den
Spiritus an. Die Unglückliche erlitt dadurch
furchtbare Verletzungen, denen sie gestern Abend
unter schrecklichen Qualen erlag.
Das in München für eine patriotische
Feier des 70. Geburtsstags Bismarck's gebildete
Comité beschloß die Ueberreichung einer künstlerisch
ausgestatteten Adresse an den Fürsten. Ferner soll
am genannten Tage ein Festzug nach dem Maxi⸗
milianeum sich begeben, wo eine größere allgemeine
Festlichkeit stattfindet.
F (Ein jäher Tod.) Wie einmal hat der
schwarze Tod ein hoffnungsvolles junges Leben aus
den Reihen der studirenden Jugend in Bonn er—
barmungslos und jählings dahingerafft. Stud. jur.
). Kr. aus Berlin, Sohn eines dortigen General⸗
onsuls a. D., noch nicht volle 18. Jahre alt und
erst seit dem vergangenen Herbst Student und Mit⸗
glied des Bonner Corps „Hansea“, kehrte am
Sonntag gegen Morgen von einer Festlichkeit in
der Lesegesellschaft in seine Wohnung zurück, und
twa eine Stunde später fand man seine Leiche
daselbst an der Thür liegend, vor. Eine brennende
derze war vom Tische heruntergefallen, hatte Tep⸗
zich, Gardinen und Bett entzündet und in dem
dadurch entstandenen Rauch hatte der unglückliche
unge Mann den Tod durch Erstickung gefunden.
VBorübergehende, durch den hellen Feuerschein der
Fenster aufmerksam gemacht, drangen in die Woh⸗
aung ein, fanden aber bereits die Leiche vor.
F London, 4. Februar. 6 verlautet, daß
Dudley, die Attentäterin Rossa's, früher Kranken—
värterin in einem Londoner Hospital war. Sie
ist excentrischen Temperaments und versuchte zwei—
mal im Eisenbahnwagen einen Selbstmord. Der
zestern im Whitechapel Verhaftete wurde im Besitze
des dem Angeklagten Cunningham gehörenden
Kdofferz gefunden
Deutsches Reich.
Berlin, 8. Febr. Der Kaiser konferirte
heute Nachmittag mit dem Reichskanzler Fürsten
Bismarck. — Gegenüber dem Gerücht, daß die Re—
gierungen auf die Durchberathung des Postspar⸗
lassengesetzes keinen Werth legten, bemerkt die, Nord—
deutsche Algemeine Zeitung“: Die Regierungen
wünschen dringend nicht nur die Durchberathung,
sondern auch das Zustandekommen des Gesetzes in
dieser Session.
Berlin, 3. Februar. In informirten Kreisen
gilt der Schluß der Reichstagssession zu Ostern als
sehr wahrscheinlich; nur die Dampfersubvention
und die Zolltarifnovelle dürften erledigt werden.
Ausland.
Paris, 3. Februar. Meldung des Admirals
Conrbet aus Kelung: Eine aus 1500 Mann mit
4 Geschützen bestehende französische Kolonne nahm
am 25. Januar mehrere befestigte Werke, welche
den durch die südöstlichen Positinen bedrohten Zu⸗
gang zu den Minen bedrohten. Die Franzosen
machten vor einer steilen, stark befestigten Hochfläche
Halt und befinden sich auf fester Basis. Sie setzen
ihre Oprration fort, sobald die Truppen ausgeruht
haben. Der Widerstand des Feindes war heftig,
das Feuer desselben vorzüglich. Die Verluste der
Frauzosen sind 9 Todte und 53 Verwundete.
Paris, 4. Februar. Die Hast, mit welcher
italienischerseits rücksichtlich der Occupationen an
der Küste des Rothen Meeres vorgegangen wird,
wird hier vielfach auf die Absicht zurückgeführt,
die Besitzergreifungen zu realisiren, noch bevor der
Schluß der afrikanischen Conferenz erfolgt und be—
bor die Beschlüsse der Conferenz in Kraft treten
lönnen.
London, 3. Februar. General Wolseley
zeigte dem Kriegsminister in einer Depesche aus
Korti vom Montag 9 Uhr Abends an, Earle be—⸗
setzte am Sonntag das vom Feinde geräumte Berti.
Die Nillschifffahrt ist sehr schwierig. Die Colonne
Earle überwand aber bisher alle Schwierigkeilen.
Dermischtes.
St. Johann, 3. Februar. In blutigen
Streit gerieth gestern Nachmittag ein dem Trunke
ergebener Schuster mit einer Frau. Die Frau
wehrie sich gegen die Angriffe des betrunkenen
Mannes jo gut sie eben konnte und schlug den sie
hätlich Angreifenden mit einem Stod. Voll Wuth
vandte sich der Geschlagene und stach der Frau mit
einer sog. Schusterkneip in die linke Seite. Die
Berwunduͤng soll eine sehr gefährliche sein. Der
Fster. welcher sich später in der von der Verlekten
Zkokele und pfälzische richten.
X Bezüglich der Anmeldung solcher Invaliden
aus dem Kriege von 1870771, welche sich bis zum
Schlusse des Jahres 1875 um eine Pension nicht
beworben haben, dürfte die Mittheilung von In—
teresse sein, daß gegen den abweisenden Beschluß
des jeweiligen General-Commando's der Recurs
zum Kriegsministerium offen steht. In einigen
Fällen ist von diesem Rechte bereits Gebrauch ge⸗
macht worden
Fur die Redalktion ver antworflich‘ F. X. Demeß.