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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
de St. Ingberter Anzeiger“ erscheint wochentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2mal wöoͤchentlich mit Unterhaltunga
ziatt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich 1.M 60 A einschließlich Tragerlohn; durch die Post bezogen I)M 78, einschließlia
id A Zustellungsgebühr. Die Einrückungsgebühr fur die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 , bei außerpfalzischen und solche⸗
auf welche die Erxpedition Auskunft ertheilt, 1I5 A. Reclamen 30 . Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet.
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M 33. Sonntag, 15. Februar 1885.
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Politische Uebersicht.
Der Reichsstag setzte am Donnerstag die
Beneraldebatte über die Zolltarifaovelle fort. Abg.
hamberger erklärte, die freifinnige Partei werde an
hrem Widerstande gegen die neue Wirthschafts⸗
zolitik festhalten und sich durch keine Niederlagen
rre machen lassen. Der Reichskanzler Fürst
8i8smarck ergriff dann das Wort und erklärte,
venn man immer von der Benachtheiligung der
Armen zu Gunsten der Reichen spreche, so sei zu
verücksichtigen, daß die Reichen auf beiden Seiten
jäßen. Bisher habe der Staat der Landwirthschaf
seit 30 Jahren nur steigende Lasten auferlegt.
Bisher sei das inländische Getreide noch immer 4
his 5 Mal höher besteuert, als das ausländische.
Daß das Ausland Zoll trage, darüber sei man im
Auslande überall einig. Troß des erhöhten Zolles
werde übrigens das Getreide nicht theurer werden
denn das Ausland werde sich den Zoll gefallen
assen müssen, wenn es sein Getreide überhaupf
os sein wolle. Die Landwirthschaft leide in hohem
Maße unter diesem Nothstande. Ueberall seien die
Werthe gestiegen, nur die landwirihschaftlichen nicht.
die Lasten, welche dem inländischen Landwirth⸗
chaftsbetrieb auferlegt waren, sollen nun der aus⸗
aͤndischen Konkurrenz auch auferlegt werden. Bei
dem Holzzoll gelte dasselbe. Besonders der
russische Holzhandel, der den Verkehr durch Deutsch⸗
and nicht entbehren könne, werde bei diesem Zolle
engagirt. Der Reichskanzler betonte dann: „Ich
zin jetzt ganz entschieden für den Schutzzoll, wenn
ch auch früher nur Finanzzölle gewünscht habe“
ind fuhr dann fort, indem er seiner Meinung
Uusdruck gab, in der ganzen bisherigen Diskussion
sei der Satz, daß das Sinken der Getreidepreise
eine Kalamität sei, nicht widerlegt worden, und das
sei die Hauptsache. Der landwirthschaftliche Jur-
beiter wisse sehr wohl, daß es ihm gui oder schiecht
Jjehe, je nach dem Ergehen seines ürodherrn, des
Landwirthes. Der Reichstag werde die Holzzoͤlle
wohl an eine Kommission verweisen, dagegen bitte
er (der Kanzler), man möge die Kornzölie nicht an
eine Kommission verweisen, denn je schneller diese
Frage erledigt werde, desto vortheilhafter sei es für
Die Landwirthschaft und den Fiskus. Nachdem noch
d. Puttlamer für, Möller gegen die Vorlage ge.
sprochen hatten, wurde die Debatle gegen die Stim⸗
men der Deutschfreifinnigen, der Sosialdemokraten
und der Volkspariei geschlossen und die Vorlage
an eine 21gliedrige Kommission verwiesen. Die
dolzzölle gehen an eine besondere 21gliedrige Kom⸗
n Die Getreidezölle werden im Plenum be⸗
tathen.
Rom, 183. Febr. Die Vorbereitungen der
dritten großen Expedition nach Afrika wurde
suspendirt.
London, 12. Febr. Der „British Austra⸗
'afian“ veröffentlicht folgendes Kabal ⸗ Telegramm:
„In Neu-Seeland herrscht große Aufregung in
Folge der Mittheilung, daß Deutschland die Samoa—
Inseln annektirt hat. Der englische Konsul pro⸗
testirte, die Situation ist ernst.“
London, 183. Februar. Eine Depesche Ge—
neral Wolseley's meldet: „Ein Soldat fand in der
Nähe der durch die Kolonne Earle's genommenen
Position die Kopie eines Briefes des Gouverneurs
»on Berber an den Gouverneur des Distrikts
derbekan, worin Ersterer mittheilt, das er ein
Schreiben des Mahdi erhalten habe, worin dieser
anzeigt, daß Khartum am 26. Januar genommen,
Bordon getödtet und die Dampfer und Boote des⸗
elben erbeutet worden sind.“
das Krankenkassengesetz überhaupt, sondern nur
gegen die Bestimmung, daß auch ledige Arbeiter⸗
'nnen in einem gewissen Falle unterstützt werden
ollen. Die Arbeiter glauben, daß sie nicht ge⸗
wungen werden dürften, für andere Sündengeld
zu zahlen und daß durch diese Bestimmung die Un⸗
sittlichkeit nur wachse.
— Ueber das Vermdgen des Buchdruckerei⸗
besitzers Ferdinand Worthoff in Kaiserslautern,
Verleger des daselbst erscheinenden „Pfälzischen
Volksbl.“, ist unter dem 10. Februar Konkurs er⸗
öffnet worden.
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Vermischtes.
F Saarbrücken, 12. Februar. Für den
Prinzen Carneval scheint das hiesige Bürgermeister⸗
amt nicht viel übrig zu haben. Es erläßt nämlich
folgende Bekanntmachung: „Nach den bestehenden
Polizeiverordnungen ist jeder, welcher sich waͤhrend
der drei Faschingstage verkleidet oder maskirt auf
den Straße sehen läßt, verpflichtet, eine für den
Tag der Ausstellung giltige Karte zu losen, welche
auf dem Polizei⸗Amte gegen Erlegung einer Ab⸗
gabe von 50 Ppf. ertheilt wird.“
Folgende Jagdgeschichte wird aus Lauf—⸗
fohr, im Kanton Aargau, einem badischen Blatte
gemeldet: Auf der Wildschweinpürsche hatten zwei
altberühmte Jäger Glück; zwei Säue sianden fest
wie die Sägeböcke und schienen in Ergebung der
Kugeln zu warten, die da kommen sollten. Und
dennoch ereignete sich das Unglaubliche: die treff⸗
sicheren Schützen fehlten. Wie das kam? Es ist
eine merkwürdige Geschichte wildschweinischer Hinter⸗
list. Die Jäger hatten sich in weiser Besonnenheit
herabredet, welcher der Saue ein Jeder den Garaͤus
machen wolle; der Eine wählte die mit dem geraden,
der Andere die mit dem geringelten „Schwänzli“. Als
sie aber losdrücken wouten, geschah etwas Merk.
vürdiges: die mit dem geraden Schwanzli ringelte
zasselbe, und die mit dem geringelten streckte das
hrige. Die Nimrode wurden konfuͤs, fehlten beider-
seits und die „Säuli“ liefen freudig grunzend ob
des gelungenen Schabernacks von dannen.
F München, 12. Februar. Das heute auß—
zegebene Justizministerialbblatt Nr. 2 veröffentlicht
das Verzeichniß der in den Rechtsanwaltslisten der
t. bayer. Gerichte eingetragenen Rechtsanwalte nach
bem Stande vom 1. Jan lfd. Is. Hienach treffen
auf den Oberlandesgerichtsbezirk München 204
Rechtsanwälte; auf den Oberlandesgerichtsbezirt
Zweibrücken 40, Bamberg 82, Nürnberg 83,
Augsburg 75. Die Gesammtzahl der Rechtsan⸗
wälte beträgt 488.
f. Das bose Gewissen. Der Münchener
Korrespondent der „Fr. Z.“ schreibt: Laut einer
Bekanntmachung der hiesigen Polizei hat sich am
Sonntag ein Lebensmüder in der Isar ertränkt.
Wie nun ein hiesiges Blatt mildet, haben sich bis
Jestern Dienstag bereits sieben Ehefrauen auf der
Polizei gemeldet, deren Männer alle seit Sonntag
nicht wieder in ihr trauliches Heim zurückgekehrt
sind. Die Weiber befürchteten sämmtlich, daß der
Lebensmüde ihr treuer Gatte gewesen uͤnd wegen
'ottgesetzten Familienstreitigkeiten sich das Teden
genommen haben könnte.
FOtto Krug v. Nidda. Dieser Tage ist
in Berlin nach langen Leiden der frühere Ditektor
der Abtheilung für Bergwerke, Hütien und Salinen
im Ministerium für Handel, Gewerbe und öffent⸗
LEokale und pfälzische Nachrichten.
*St. Ingbert, 14. Febr. In der letzten
Schöffengerichtssitzung dahier wuͤrde
u. A. die Johanna Bickel von hier wegen Beleidi
gung des Herrn Lehrers Schindler zu 4 Tagen
Befängniß und zu den Kosten des Verfahrens ver—
artheilt.
* St. In gbert, 14. Febr. Gestern Nach—
nittag wurde hier das 8ajährige Kind des Berg⸗
nannes Horst beerdigt, das zwei Tage vorher
uuf schauderhafte Weise seinen Tod gefunden hat.
Das Kind stand an einer Kiste, auf welcher seine
Mutter Erbsensuppe anrichtete. Unversehens griff
»s in die Schüssel, wodurch diese umschlug und
hren glühend heißen Inhalt dem bedauernswerthen
leinen über Hals und Brust ergoß. Die dadurch
jervorgerufenen Verletzungen waren so schwer, daf
das Kind denselben schon nach kurzer Zeit erlag
— Aus der Pfalz, 11. Februar. Im
Weinhandel war es letzter Tage elwas lebhafter,
vie auch die Abforderung von Proben, besonders
besserer Weine des unleren Haardgebirges, eine
cegere ist, was auf flotteren Gang des Verkaufe
ür nächste Zeit schließen läßt. Die Nachfrage nach
Weinen des oberen Haardtgebirges isi zur Zeit
ioch immer nicht im Verhaltniß zum Ängedot
1000 Liter 1884er wurden bezahlt in Gleisweiler
mit 285-315 M., in Böchingen mit 260 -300
M. in Frankweiler mit 270 — 300 M. und in Burr⸗
weiler mit 300-325 M. — Die für den 2
März in Neustadt angesetzte Weinversteigerung des
Herrn G. Schäfer findet vorerst nicht statt.
R. Breitfurt, 13. Februar. Gestern Abent
in der Fütterzeit stürzte der 81jährige Ackerer
Ddaniel Knerr so unglücklich vom Scheunegebäll
jerab auf die Tenne, daß er nach Ls Stunden
in den hiedurch erhaltenen Verletzungen starb. Der
Verungklückte war ein fleißiger, draver und ruhiger
Mann und wird dessen jäher Tod, sowie seine hier
purch schwer heimgesuchte Familie allgemein aufs
iefste bedauert. Er hinterläßt eine Wittwe und 8
aoch im unschuldigsten Alter stehende Kinder, von
denen das älteste kaum 4 Jahre alt ist.
— Aus Pirmasens, 12. Februar, wird
der „Zw. Zig.“ berichtet: Die am letzten Montag
begonnene Strike hiesiger Fabrikarbeiter hat nicht
ange gedauert. Schon am Mittwoch haiten fasi
ämmtliche Schuhmacher ihre Arbeit wieder aufge⸗
iommen. Die Demonstration richtete sich Ubrigens
richt, wie die „P. Z.“ irrthümlich berichtete, gegen
Deutsches Reich.
— —
München, 12. Februar. Se. Majestät der
onig ist heuie Morgen 6 in Uhr aus der Hinter⸗
tiß kommend, in hiesiger Residenz eingetroffen. Se.
Maj. fuhr mittelst Extrazuges von Staliach bis
jur Laimer Ueberfahrt und von da zu Wagen zur
.. Residenz.
Ausland.
Paris, 12. Febr. General Briere hatte am
J. Januar ein leichtes Gefecht mit den Chinesen
wobei die Letzteren auf Thannoi zurückgeworfen
vurden. Auf französischer Seite beirug der Ver—
ust 2 Todte und 6VBerwundeteeAn folgenden
lage setzte General Briere seinen Marsch fott.