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254. 9— — J98 ⸗
Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
Der ‚St. Ingberter Anzeiger“ erscheint wöͤchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstatzz, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2mal wöchentlich mit Unterhaltum ga⸗
Blatt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich 14 60 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 14 75 Z, einschließlich
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auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, I8 4. Neclamen 30 —. Bei 4maliger Einruckung wird nur dreimalige berechnet.
— H
M 42.
Samstag, 28. Februar 1885.
20 Jahrg.
Politische Uebersicht.
Graf Hatzfeldt wird, wie nach der „W.
3. bestimmt verlautet, in seine bisherige Stellung
nücht zurückkehren. Als Staatssekretär des Aus⸗
värtigen Amtes wird Graf Herbert Bismarck
bezeichnet. Prinz Han djery ist zum Regierungs-
bräsidenten in Liegnitz ernannt.
Paris, 25. Februar. Der Handelsminister
Kouvier erhielt heute, als er die Kammer verließ,
von einem Individuum zwei heftige Faustschläge;
der Minister brachte den Angreifer zu Falle.
ꝛetzterer ist ein entfernter Verwandter Rouviers, der
en Minister lange Zeit mit Stellen⸗ und Geld—
zesuchen verfolgte. Derselbe wurde verhaftet. —
der Munilipialrath nahm mit 52 gegen 2 Stimmen
ine die Kolonialpolitik der Regierung tatelnde Motion
in. — Eine Havas-Meldung aus Shanghai theilt
as Gerücht mit, Admiral Courbet habe die Insel
Jutu, östlich von Chusan, besetzt und sei dann nach
Fformosa zurückgekehrt.
London, 25. Februar. Das heute ausge⸗
ebene Blaubuch über Neuguinea und die anderen
Zzüdsee⸗-Inseln enthält eine Depesche des englischen
zZotschafters in Berlin, Sir Malet an Lord Gran⸗
ille vom 24. Jan. über eine Unterredung mit
em Fürsten Bismarck. Fürst Bismarck bezog sich
n derselben auf einen Erlaß, welchen er am 5.
Nai vorigen Jahres an den Grafen Münster ge—⸗
ichtet habe und in welchem er der Kolonialfrage
owie den freundschaftlichen Beziehungen zwischen
deutschland und England große Bedeutung beilegte.
ferner wird darin bemerkt, daß England beim
zeginn der deutschen Kolomialunternehmungen
Ddeutschland wichtige Dienste hätte leisten können,
ür welche Deutschland seine. Bemühungen zu
Bunsten Englands in den seine Interessen näher
ind heimwärts berührenden Fragen aufgeboten
sjaben würde. Wenn eine Verständigung mit Eng⸗
and über die schwebenden Fragen nicht erzielt
verden könnte, so würde Deutschland sich mit
rrankreich auf derselben Grundlage, auf der es
etzt England zu begegnen sich bestrebe, verbinden.
Fürst Bismarck setzte hinzu, leider sei es ihm nur
jelungen, die allgemeinen freundlichen Versicher⸗
ungen des Wohlwollens zu erlangen, die angesichts
der späteren Ereignisse von geringem Werthe waren.
Aus Newyork, Mitte Februar, wird dem
„Frkf. Journ.“ geschrieben: In Chicago, Phila⸗
»elphia, Pittsburg, Cleveland, hier in Newyork,
äberhaupt in allen größeren Industriestädten des
dandes ist man anarchistischen Verschwörungen auf
der Spur Nach dem Vorbilde der (von uns be—⸗
ceits geschilderten) Chicagoer Organisationen sollen
die Fuͤhrer der Anarchisten oder Sozialisten (man
nacht hierzulande wenig Unterschied zwischen beiden)
in jenen Städten ihre Anhänger militärisch ein⸗
rerziten, Munition und besonders Dynamit an⸗
äufen, um jederzeit gerüstet zu sein, wenn „es ein⸗
nal losgehen sollte.“ Wenn die Berichte über diese
Irganisationen auch übertrieben sein mögen, so ist
ie nicht bestrittene Existenz solcher geheimer Ver⸗
chwörerbanden genügend, um unsere Bundes- und
ztaatsbehörden an ihre Pflicht zu mahnen. Man
arf nicht vergessen, daß es zur Ausführung von
ynamit⸗ Attentaten nur eines kleinen Häufleins
oaghalsiger Verbrecher bedarf. Besonders gefährlich
iegt die Sache in Pittsburg, sowie der augrenzen⸗
»en Kohlenregion, und es ist wohl noch in Aller
hedächtniß, daß die Aufruhre des Sommers 1877,
velche die Entfaltung einer großen Macht (freilich
varen es nur Milizen) nöthig machten, von Pitts-
vurg aus sich über den ganzen Osten verbreiteten.
Man verkennt denn auch gerade in Pittsburg am
venigsten das Bedenkliche der Situation und der Gene⸗
aladjutant der pennsylvanischen Staatsmiliz soll
en Obersten des 14. und 18. Regiments der
ennsylvanischen Nationalgarde den Befehl ertheilt
rhen. solche Maßnahmen zu treffen daß die ihrem
Befehle unterstehenden Regimenter in voller Kriegs⸗
ausrüstung nöthigenfalls sofort in Aktion treten
önnten. Leider besteht kein Zweifel, daß nächst
dem irländischen das deutsche Element den größten
Brozentsatz zu den anarchistischen Mordbanden stellt.
Die Verschwörung in Pittsburg soll von den New⸗
jorker Anarchistenführern Most, Obermann und
Rothgerber organisirt worden sein und in loco unter
deitung von Joseph Frick, Heinrich Frey, A. Staub
ind Heinrich Müller stehen; unter den Dynamitern
in Philadelphia und Chicago erscheinen ebenfalls
biele mit deutschen Namen, und von der Dynamiter⸗
Llique in Newyork, welche eine Art Vollziehungs⸗
Ausschuß bildet, sind die deutschen Mitglieder im
janzen Lande am schlimmsten berüchtigt. Das
pvirft auf die Deutsch-Amerikaner als Nationalität
ꝛinen Schatten, der für fie unangenehm, wenn nicht
hedrohlich ist, und den sie begreiflicher Weise von
der Bildfläche entfernt zu sehen wünschen, umso—⸗
mehr, da zu befürchten steht, daß in demselben
Brade, wie die deutsche Führerschaft in diesem ruch—
osen Treiben stärker hervortritt, auch die mörde—
cische Agitation der Irländer von den Amerikanern
mehr und mehr auf die deutsche Rechnung gesetzt
vird. Es ist ein durchaus berechtigtes Verlangen
der eingeborenen Amerikaner, daß die Eingewander-
en die ihnen unter einer freien Regierungsform
allhier gewährten Rechte nicht zur Bedrohung der
mmerikanischen Gesellschaft mißbrauchen, und man
hegreift daher die Entrüstung, welche die bezeich-
neten Organisationen, Drohungen und Alttentate
ei unseren Nativisten hervorrufen. Die „Newy.
5t.Ztg.“ hält es daher auch für ihre Pflicht, die
Deutsch-⸗Amerikaner aufzufordern, dem Gebahren der
Anarchisten, ohne Unterschied der Nationalität, mit
iller Entschiedenheit entgegenzutreten.
In hiefigen diplomatischen Kreisen geht das
Gerücht, daß eine neue Konferenz der europäischen
Mächte in Aussicht stehe. Veranlassung hierzu
geben, wie es heißt, die Verwickelungen zwischen
Ftalien und der Türkei, welche trotz aller gegen⸗
cheiligen Versicherungen der italienischen Offiziösen
mmer mehr zu einem ernsten Zerwürfniß auszu⸗
wachsen drohen. Sollte die Türkei ihre Kriegsschiffe
nach dem Rothen Meere entsenden wollen, so würde
hnen die italienische Flotte den Weg dorthin ge⸗
valtsam versperren, wozu bereits alle Vorkehrungen
Jetroffen seien. Ob jenes Gerücht irgend einen
hositiven Anhaltspunkt hat, wollen wir einstweilen
zahingestellt sein lassen. Wir glauben vor allen
dingen nicht an die Absendung türkischer Kriegs—
chiffe nach dem Rothen Meere, wenn wir auch
nicht in Abrede stellen, daß das Vorgehen Italiens
her Türkei einen Anlaß dazu gegeben hat, der nur
gei der bekannten Energielosigkeit der Pforte ohne
Folgen bleiben kann.
Der Rückzug der Enghänder vor den näher⸗
sommenden Horden des Mahdi verdient nach Aeuße⸗
rungen vornehmer Mohamedaner in London eine
tatastrophe genannt zu werden, da er den Frieden
)es größten Theils der alten Welt gefährde. Nicht
nur England, sondern auch Frankreich, Rußland
uind Oesterreich seien persönlich an dem Ausgange
der Mission des Mahdi interessirt, und nicht eine
dieser Mächte dürfe die Bedeutung dieser Bewegung
yon dem eroberten Chartum nach Norden zu unter⸗
chätzen. Begeisterte Moslems würden sich einbilden,
haß nach einer langen und dunklen Finsterniß der
nilitärische Kuhm des Islam die Welt auf's Neue zu
olenden bestimmt ist. Konstantinopel befindet sich bereits
in Gährung. Prophezeiungen sowohl, wie sonstige
Umstände begünstigen Mahomed Achmed im Sudan.
kngland sollle daher keine Zeit verlieren in der
eintsendung großer Verstärkungen an Mannschaften
und Schiffen nach Indien und der Levante.
Deutsches Reich.
Berlin, 25. Februar. Der Kaiser konferirte
jeute Nachmittag mit dem Fürsten Bismarck.
Ausland.
Wien, 28. Februar. In der Zollkonferenz
st eine Einigung der beiderseitigen Regierungen noch
nicht erfolgt, weil Dunajewski“ daran festhäͤlt, Ge—
reidezollerhöͤhungen nur gegen Compensation von
Industriezöllen zuzugestehen. Man erwartet zuver⸗
ichtlich eine Ausgleichung dieser Differenzen.
Paris, 25. Februar. Die Kammer nahm
nit 316 gegen 175 Stimmen den Zuschlagszoll
uf Getreide an; der Getreide-Importzoll beträgt
»emnach im ganzen 8 Franks. Der Eingangszoil
uͤr außerhalb Europas producirtes, aus europaischen
ẽntrepots importirtes Getreide mit 6,60 Frs. wurde
benfalls angenommen. Morgen findet die Be—⸗
— des Mehlzolles statt. — Die Regierung
hete neuerdings wieder Dampfer zum Transpori
n Kohlen und Nropiont nach Tonating
Bekanntmachung,
hbetreffend die Anmeldung unfallversicherungspflichtiger
Baubetriebe.
Vom 11. Februar 1885.
Laut Bekanntmachung im Reichs-Gesetzblatt
Nr. 5 Seite 13 hat der Bundesrath auf Grund
des 81 Abs. 8 des Unfallversicherungsgesetzes vom
s. Juli 1884, Reichsgesetzblatt Seite 69, beschlossen:
Arbeiter und Betriebsbeamte, welche von
einem Gewerbtreibenden, dessen Gewerbebetrieb
sich auf die Ausführung von Tüncher⸗, Ver⸗
putzer⸗ (Weißbinder⸗,) Gypser⸗, Stuckateur⸗,
Maler (Anstreicher⸗), Glaser⸗, Klempner⸗ und
Lackirer⸗Arbeiten bei Bauten, sowie auf die
Anbringung, Abnahme, Verlegung und Re⸗
paratur von Blitzableitern erstreckt, in diesem
Betriebe beschäftigt werden, für versicherungs⸗
pflichtig zu erklären.
Gemaß 81I des Unfallversicherungsgesetzes hat
aher jeder Unternehmer eines der vorgenannien
Zetriebe denselben unter Angabe des Gegenstandes
ind der Art des Betriebes, sowie der Zahl der
zurchschnittlich darin beschäftigten versicherungs
»flichtigen Personen binnen einer vom Reichs⸗-Ver⸗
icherungsamt zu bestimmenden Frist bei der unteren
herwaltungsbehörde anzumelden.
Diese Frist wird hiermit auf die Zeit bis zum
2. März d. J. einschließlich festgesetzt.
Welche Staats- oder Gemeindebehörden als
intere Verwaltungsbehörden im Sinne des Unfall⸗
ersicherungsgesetzes anzusehen sind, ist von den
Fentralbehörden der Bundesstaaten in Gemäßheit
es Z 109 des genannten Gesetzes seiner Zeit be—
limmt und äöffentlich bekannt gemacht worden