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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
der „St. Ingberter Anzeiger“ erscheint wöchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sounntag; 2mal wöchentlich mit Unterhalturge
giatt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich 1 A 60 — einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1.4 78 H, einschließit
0 A Zustellungsgebuhr. Die Einrückungsgebühr für die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 —, bei außerpfälzischen und solche
auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, I5 A, NReclamen 80 B. Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet.
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Dienstag, 6. Jannar 1885.
20. Jahrg.
Bestellun en gerechnet, etwa 32 pCt. direkte und 68 pCt. in⸗
q hirekte Steuern, ähnlich wie in den jüngsten 40
auf den Jahren; in Oesterreich ist das Verhältniß, das
rüher 40: 60, später 33: 67, hernach 388: 62
It. Ingberter Anzeiger »Ct. war, gegenwärtig 24: 76 pCt., in Ungarn
agegen 45: 55, in Rußland 29: 71, in Italien
36: 64, in Frankreich 15: 85, in Großbritannien
ind Irland 21: 79 pCt. Was die Vertheilung
er Ausgaben anbetrifft, so bieten namentlich die
Zätze Interesse, welche auf die Staatsschulden und
»ie Landesvertheidigung zu verwenden sind. Hier⸗
iber gibt folgende Zusammenstellung Auskunft. Es
ntfallen von den gesammten Staatsausgaben in
»en einzelnen Ländern auf:
Schulden Landesver- andere Aus⸗
theidigung gaben
deutschland 12,08 pCt. 19,2 pCt. 68,3 pCt.
NResterreich- AUngarn 27.8,, 158, 567
tdußland 22, 35, 43 ,
Italien 34 , 20, 46,
zrankreich 34 ,31 35
hroßhritannie 344 , 33,, 33,
Die „andern Ausgaben“ lassen sich unter einem
inheitlichen Gesichtspunkte allerdings nicht beur—⸗
heilen, da der Kreis der Staatsaufgaben in den
inzelnen Ländern verschieden bemessen ist und der
Imfang der den Gemeinden übertragenen öffent⸗
ichen Ausgaben vielfach von einander abweicht.
und durch die ganz kürzlich und fast gleichzeitig
vorgenommenen Durchsuchungen deutscher und fran⸗
öösischer Kasernen erhält die neue Mittheilung einen
zewissen Hintergrund der Wahrscheinlichkeit.
mit
IIIIStITtIMm BOnntas PIatt
verden noch fortwährend angenommen, hier
von der Expedition oder den Trägern, aus—
värts von den Königl. Postanstalten und
bostboten.
E Inserate finden im „St. Ingberter
nzeiger“', der in Stadt und Kanton St.
zingbert das gelesenste Blatt ist, erfolgreiche
Verbreitung. Die 4gespaltene Zeile kostet für
ie Pfalz 10 Pf, für außerpfälzische 15 Pf.
Ergebenst
Redaktion und Expedition
des „St. Ingberler Anjtiger“.
In einer neulichen Ausführung der „Nordd.
Allg. Ztg.“ wurde die Nothwendigkeit
iner kleineren Scheidemünze als der bestehende
Pfennig hervorgehoben. Dem gegenüber mag
)arauf hingewiesen werden, daß in dem Gesetze
»om 4. Dezember 1871, die Ausprägung von
Reichsmünzen, dieser Fall für das Königreich Bayern
zereits vorgesehen ist, indem es in 8 13 bestimmt,
»aß in Bayern im Falle des Bedürfnisses eine
Antertheilung des Pfennigs in zwei Halbpfennige
tattfinden kann. Von dieser Bestimmung wurde
iber in Bayern bisher kein Gebrauch gemacht
ind darf man daraus wohl den Schluß ziehen,
haß sich ein Bedürfniß nach dieser Richtung bisher
noch nicht geltend gemacht hat. Im Uebrigen be—
jegnet die Behauptung der „Nordd.“, daß durch
»as Fehlen einer kleineren Scheidemünze dem kon—
umirenden Publikum eine Mehrausgabe von 600
Millionen, also auf den Kopf der Bevölkerung etwa
15 Mark, auferlegt werde, starken und jedenfalls
nicht ganz unberechtigten Zweifeln.
Ueber die Finanzlage der europäischen
Groß mächte
erbreitet sich Professor Dr. Richard v. Kaufmann
neinem auch in besonderem Abdruck erschienenen
Aufsatz, in welchem zunächst auf die Bedeutung
juter Finanzen für den Staat hingewiesen, dann
nie Herkunft der Staatscinnahmen in den ver—
chiedenen Ländern erörtert, endlich ein Vergleich
wischen der Verwendung der Staatseinnahmen
nach den verschiedenen Zwecken der Ausgaben an⸗
gjestellt wird. Das Ergebniß der Untersuchungen
»ꝛes Verfassers ist ein für die deutschen Verhältmisse
erfreuliches. Denn nächst England ist jetzt Deutsch⸗
'and zweifellos derjenige europäische Großstaat,
velcher die besten Finanzen hat. Von dem vor—
ibergehenden Fehlbetrag im Reichshaushalt ist
iatürlich hierbei abzusehen, da ersterer, wenn auf
auernden Bedarf gegründet, jedenfallz aus neu
u erschließenden Einnahmen gedeckt werden wird.
In Bezug auf Einnahmen des Staates aus eige⸗
em Besitz steht Deutschland sogar entschieden besser
ls England da. Die Domänen oder Staats güter
ller Art (Landgüter, Forsten, Bergwerke, Hütten,
kisenbahnen) liefern in Preußen, dem größten
eutschen Einzelstaat, 64 pCt. der Roheinnahmen,
nämlich für 1883184 688 Millionen Mart gegen⸗
iber einer Gesammteinnahme von 1083 Millionen
Nark. An der Reineinnahme von 540 Millionen
Nart haben die unmittelbaren und mittelbaren
Zteuern einen Antheil von 202*6 Millionen Mark,
leich 37 pCt. In andern deutschen Staaten ist
er Sachverhalt ein ähnlicher. Namentlich zieht
Bürttemberg aus seinem „Kammergut“ 21,432,7 18
Mark Einnahmen gegenüber 26,328,851 M. Steuer⸗
inkünften. Die Einnahmen aus eigenem Besiz der
remden Staaten betragen nach den Ermittelungen
es Verfassers: in Rußland 6pCt. der gesammten
3taatseinnahmen, in Oesterreich annähernd 3 pCt.,
n Ungarn fast 15 pCt., in Italien 2 pCt. in
fraukreich 492 pCt., in Großoritannien und Ir⸗
und noch nicht 1pCt. Von Belang für den
tatsl aushalt ist die Art der Vertheilung seiner
asten auf die Staatsangehörigen. Hierbei kommen
amentlich die beiden Systeme der mittelbaren und
inmittelbaren Steuern in Betracht, deren Verhält-
zu einander in den Großstaaten folgendes ist:
Nreußen zahlt man. di⸗ Peichésteuern mitein—
Während in der Presse die Frage der Priorität
der deutschen oder englischen Ansprüche in der
St. Lucia-Bai noch mit begreiflicher Zurüd
Jaltung erörtert wird, erfährt der „Reichsbote“
»ereits von gut unterrichteter Seite, daß die deutsche
Regierung schon Ordre ertheilt hat, in der St. Lucia⸗
Bai die deutsche Flagge zu hißen und daß zwischen
»em auswärtigen Amt und dem Cabinet von St.
James gegenwärtig ein lebhafter Meinungsaustausch
äber die Lüderitz'schen Vertragsansprüche stattfinde.
Man ist diesseits fest entschlossen, die Priorität der
deutschen Ansprüche unbedingt zur Geltung zu bringen.
Politische Uebersicht.
Der Reichstag tritt am nächsten Donnerstag,
3. d., nach Ablauf seiner Weihnachtsferien wieder
usammen. Seine wichtigsten Aufgaben betrafen
is jetzt den Etat; sonst sind wichtige Vorlagen
soch nicht eingegangen, insbesondere fehlt jeder
Inhalt dafür, wie der bedeutende Fehlbetrag im
daushalte gedeckt werden soll. Man darf anneh⸗
nen, daß der Fehlbetrag für diesmal durch eine
Unleihe oder durch Erhöhung der Matrikular-Um⸗
agen beschafft werden soll und daß man aus dem
Reichstage heraus die Anregung darüber erwartet,
velche dauernden neuen Einnahmen dem Reiche
zeschaffen werden können. Diese Frage ist die zur
Zeit brennendste. Dem jetzigen Reichstage „aus
der Seele gesprochen“ wäre die Erhöhung der land—
virthschaftlichen Zölle einerseits, die Einführung
einer Börsensteuer anderseits. Durch diese beiden
Vaßregeln könnte dem Reiche sehr wohl eine Mehr⸗
einnahme von 40 - 60 Millionen Mark zugeführt
werden. Zihllose Petitionen verlangen, wie schon
n frühern Nummern erwähnt, die Erhöhung der
Betreidezölle, und Herr v. Wedell Malchow hat
inen Antrag auf eine prozentuale Börsensteuer be—⸗
eits eingebracht. So viel steht fest: an den Zoll⸗
ragen wird der neue Reichstag nicht scheitern, denn
r besitzt die stärkste schutzzöllnerische Mehrheit, die
e ein Reichssstag aufwies. Gefährlich könnten aber
dem Reichstag die Verhandlungen über die Mehr—
orderungen im Heeresetat und die Dampfervorlagen
verden
Deutsches Reich.
Berlin, 5. Januar. Der „Reichsanzeiger“
zublicirt ein königliche Verordnung, nach welcher
)eide Landtagshäuser zum 15. Januar einberufen
verden.
Berlin, 5. Januar. Professor von Treisschke
st zum Geheimen Regierungsrath ernannt wor den.
Ausssland.
Wien, 4. Jan. Laut einer Meldung des
offiziösen „Fremdenblaits“ hätte die deutsche
Kegierung Verhandlungen behufs Ankaufs einer
zroßen Triester Schiffswerfte mit der Gesellschaft
Navala Adriatico“ eingeleitet.
Paris, 5. Januar. Der Armeekorps⸗Com⸗
mandeur General Courcy wird Oberbefehlshaber
er gesammten Streitkräfte in Tongking und China.
Beneral Briere behält das Commando des Corps
n Tongking. Die radikalen Organe greifen den
neuen Kriegsminister General Lewal als einen an—
geblichen Orleanisten heftig an.
Aus Berlin erhält die Londoner „Allgemeine
dorrespondenz“ von angeblich zuverlässiger Seite
ine Mittheilung, wonach zwischen Deutschland,
Zesterreich und Rußland „zur Unterdrückung der
dachsenden nihilistischen Tendenzen in der
Armee und Flotte“ eine Vereinbarung geschlossen
ein soll, welcher auch Fraukreich beigetreten sei.
chon nach der Zusammenkunft der drei Kaiser in
zkierniewice waren ähnliche Gerüchte im Umlaus
Eos le und vfälzische Machrichten.
* St. Ingbert, 6. Jan. Besitzwechsel.)
Das Ehrhardt'sche Anwesen an der Hauptstraße
ieben dem großen Schulhause in der Unterstadt
vurde gestern von Herrn Maurermeister Pfleger
im die Summe von 10600 Mke. ersteigert.
*St. Ingbert, 6. Januar.Glück im
Unglück hatte vor einigen Tagen der Schaffner
khrmannstrauth. Derselbe stürzte zwischen Scheidt
ind hier während der Zug im valssen Taohreu war.