Full text: St. Ingberter Anzeiger

Familie keine Nachricht hatte, kam am letzten Frei⸗ 
jag auf einer Geschäftsreise in München an und 
var eben im Begriffe, vom Bahnhofe aus sich nach 
»er Wohuung seiner Eltern zu erkundigen. Unter⸗ 
vegs führte ihn der Zufall in ein Kaffeehaus. 
Fr nahm eine Zeitung und das erste, was ihm in 
zie Augen fiel, war die Todesauzeige seines Vaters. 
Da nur noch eine Stunde dis zur Beerdigung Zeit 
war, eilte er sofort auf den Kirchhof, um wo 
möglich den theuren Todten noch einmal zu sehen. 
Fr kam an und fand bereits seine Familie am 
deichenhaus eingetroffen. Welch' ein Wiedersehn! 
fCGittlinger Lotterie.) Um die Kon⸗ 
kurrenz anderweitiger Lotterien zu vermeiden, hat 
die kath. Kicchenverwaltung Tittling beschlossen, 
daß die Tittlinger Ziehung am 14. März und 
war unwiderruflich vorgenommen werden muß. 
4 Das jüngst erschienene Buch des Grafen 
VHerisson, welcher als Ordonnanzoffizier im Stabe 
des General Trochu die Belagerung von Pari⸗ 
nitgemacht hat, enthält auch Mittheilungen darüber 
was damals in Paris die Lebensmittel gekoste! 
haben. Darnach betrug am Neujahrstag 1871 
der Preis von 1 Kilo Pferdefleisch 20 Franks 
Hundefleisch 8, Schinken 80 Frks. eine Katze kostett 
30 Frants, ein Kaninchen 50, eine Ratte 2, ein 
Puter 150, eine Taube 15, ein Ei 5 Fr., ein 
kilo Butter 160, ein Liter Bohnen 8, ein Scheffel 
dartoffel 35 und ein Kohlkopf 16 Franks. Wie 
ein Speisezettel des Jokeyklubs vom Neujahrstag 
ersehen läßt, haben die reichen Leute vom damaligen 
Mangel wenig verspürt, denn dieses Menu enthielt 
algende Gerichte: Brodsuppe, gebratenes Ochsen⸗ 
Jeich, Huhn mit Reis und Spinat und Vanille⸗ 
Befrorenes. Graf d'Herisson behauptet, daß in 
Paris bei der Uebergabe nicht vlos für wenige 
Tage, sondern noch für mindestens 2 Monate 
ceichlich Lebensmittel vorhanden gewesen seien, do 
noch Wochen später Massen von verdorbenen 
Mehl, Speck, Zwieback ꝛxc. im Geheimen aus der 
Magazinen geschafft wurden. 
(Aus Italien) In Maandola (in 
Modenesischen) brachten Burschen des Ortes den 
sechszigiährigen Wittwer Terreri, der ein junge 
Mädchen freien wollte, eine Katzenmusik. Terrer 
dadurch in Wuth versetzt, feuerte auf die Burschen 
von den 2 sofort todt blieben, einer tödtlich um 
sechs schwer berwundet wurden. Nach dem Gemezze 
ertränkte sich Terreri im nahen Leiche. 
London, 2. März. In der Kohlengruh— 
Usworth bei Newcastle sind vergangene Nacht 360 
Grubenarbeiter durch schlagende Wetter getödte 
worden. 
Fur die Redaktion verantwortlich: F. X. Demet. 
— — 
Konkursverfahren.“ 
Vorschrift gemäß, öffentlich bekannt ge⸗ 
macht, daß der verfuͤgbare Massebestand 
in obigem Concursverfahren 900 Mt. 
11 Pf. beträgt. 
Die vorzugsberechtigten Forderungen 
helaufen sich auf 353 Mk. 53 Pf. 
o daß an die Concursgläubiger 346 
Mark 58 Pf. zur Vertheilung gelangen.“ 
die zu berücksichtigenden Forderungen 
»etragen 3096 Mk. 70 Pf. und es 
rhalten demnach die Concursgläubiger 
I1IsSasz 80 ihrer Forderungen. 
Ein Verzeichniß der bei obiger 
Schlußvertheilung berücksichtigt werden · 
den Forderungen ist auf der Gerichts 
chreiberei des kgl. Amtsgerichts St. 
Ingbert zur Einsicht der Betheiligten 
niedergelegt. 
St. Ingbert, den 4. März 1885. 
Der Concursverwalter: 
Ph. Fitz, 
Geschäftsmann. 
de 
In dem Konkursversahren über den 
Nachlaß des zu St. Ingbert wohnbaft 
zewesenen und verlebten Kaufmannes 
deinrich Klein ist zur Abnahme 
zer Schlußrechnung des Verwalters, 
zur Erhebung von Einsendungen gegen 
das Schlußverzeichniß der bei der Ver⸗ 
theilung zu berüchichtigenden Forder 
ungen und zur Beschlußfassung der 
Bläubiger über die nicht verwerthbaren 
Vermögensstücke der Sghlußtermin auf 
diens⸗tag den 31. März 1335, 
Vormittags 1092 Uhr 
m Sizungssaale des k. Amtsgerichts 
zahier anberaumt. 
St. Ingbert, den 4. März 1885. 
Krieger, 
Secretär. 
Oeffentliche 
Bekanntmachung. 
BierbrauereibGeb. Becker. 
Von heute ab 
Bock. 
aneg het unsern Kunden. 
MA 
Samstag 
den 4. März nächsthin 
werden ausgeloost bei der 
Tittlingex Kath. Kirehen bau-Lotfrie 
2160 tausend Mark sg 
5. 30 tausend Mark *28 
viele andere sehr hohe Gewinne im Ganzen 
11,. 000 Geldgewinne mit 
151.500 Mk. baar Geld 
ohne jeden Abzug. 
Ziehung wird nicht verschoben! 
Loose à 2 Mk. vorräthig bei: J. Weirich, Friseur; Frz. 
Woll, Buchhandl., sowie bei der Hauptagentur für die Pfalz: P. 
NRirius in Ludwiashafen a. Rh. 
Nachdem durch Beschluß des königl. 
Amtsgerichts St. Ingbert, vom gest⸗ 
trigen Tage, in dem Concursverfahren 
iber den Rachlaß des zu St. Ingbert 
vohnhaft gewesenen und dverlebten 
Zaufmannes Heinrich Klein, die 
Vornahme der Schlußvertheilung ge⸗ 
nehmigt, sowie zur Abnahme der 
Schlußrechnung um zur Erhebung von 
Einwendungen gegen das Schlußver ⸗ Zu verkaufen 
eichniß, Termin auf isst ein doppeltes Wohnhaus 
Vienstag, den 31. März 1883, mit Hofranm *8* Dehrn 
Vormittags 109 ülhr, Naͤheres bei 
im Amisgerichtslocale dahier, anbe— Adam EXnei P. 
raumt wurde, wird hiermit, gesetzlicher Metzget. 
N 22 0 
Hoͤhere Toöchterschule zu St. Ingbert. 
Die höhere Töchterschule dahier, welche bisher den Charakter einer Privat⸗ 
schule hatte, wird, die Genehmigung Hoher K. Regierung vorausgesetzt, von, 
Ostern l. Is. ab in eine öffentliche, allgemein zugängliche, paritätische Anstalt' 
umgewandelt. 
Gegenstände des Unterrichts, welche von zwei Lehrerinnen und vier Lehrern 
erteilt werden, sind: Religion, französische, englische u. deutsche Sprache, Lite 
ratur, Rechnen, Geschichte, Geographie, Zeichnen und Handarbeiten. 
Das erreichte 10. Lebensfahr ist Bedingung für die Aufnahme ir 
den untersten Curs. Das Schulgeld beträgt jaährlich 130 Mk 
Das Schuljahr beginnt am 13. April. Anmeldungen nimmt Fräu— 
ein Hermine II gen entgegen, hei welcher auch nähere Aufschlüsse zu er⸗ 
jolen sind. 
St. Ingbert, den 4. März 1885. 
Die Vorstandschaft. 
Solide 9 
ZAu Ageuten 
verden unter günstigen Be⸗ 
dingungen zum Verkauf staat⸗ 
lich erlaubter Prämienloose u. 
Gewinnstscheine angestellt. 
Offerten an Baukhaus. 
Engel& Co., Cöln a. Rh. 
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I HAιααα, Stuttgart. 
Von den rablreichen lobenden Entrieblungen, des Werkes können wir hier nur einige auführen; 
—öA Anbug, siauneuswert bei näherer Prüjung, ungemein 
j2ů—_ νο αrjitq beim Gehnrauch rc.“ — 
Beriiner Tageblatt. in handliches Vademekum für jeden Gebildeten, das die fruchtbarsten n —— 777 
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SDeulsches Tangeblatte Gin Wunder auf dem Gebiet der Lexikogravhie rꝛc.“ 
ðderner Bund. 26 lange die Weit telbt. ist es ürscheinlich der Menschheit noch niemals so leicht * 
gemnact woeden, die garze Woe uztiversalen Wissene in ciner Roltasche überall hin zu tragen ic. * 2* 
Leipriger Iina VLas nbriereiblibe — hier ist es gethan ec Seu Wuch er 8* 
ieer Fren:denolait. „ius? der originelsten Griengmife des dentichen Büchermarltes ic.“ 7 . 
zunstritete Zeitung. „Ben Kbita wurde angesichts dieses Bucherzwerges seinen belannten Aua⸗ Fritæa 
seruch „nies ichon da e weien zurucdnehnien tc.“ J H Sehuls Lepri 2 
deaucr Morgenzeitüage „iein VWieisterwert ein nicht genug zu bewunderndes Beispiel n Dberal 2 ã. Pa r 
eutid,en Fleikes, denticher, Nusdauer und — dentscher GGedurd!“ h 
Vorraiig oder zu bezichrn durch alle Buczhzamdlungen . Nach Orten, in denen solche — ⸗ 48 * 20. Ebenni 8 
aicht Jistieren, üctert der Aerleger direlt gegen vortzecige Ein sen dung des Betrags· entungꝗg auf — —— 5 UIIMIAMMC 7 GIhIIA. 
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Druck und Versag von F. X. Demetß in St. Inabert. 
Frachtbriefe für gewöhnliches Gut 
„GEilgut 
zu haben bei 
F. X. Demetz