damin der Maschine. Ein seltsamer Anblick und
eine räthselhafte Situation. Doch Herr Maschinen⸗
führer Glaser wußte sich zu helfen. Ein altes
Dfenrohr, das bald gefunden war, mußte, mit
Draht auf der Maschine befestigt, die Stelle des
damines vertreten und bald dampfte Herr Glaser
n heiterer Laune wieder davon. — Immer muß
man sich zu helfen wissen.
— Vor einigen Tagen kaufte ein Elsässer in
Schweigen Wein. Beim Nachhausefahren ging
der Knecht mit der Fuhte voraus, während der
Figenthümer in angetrunkenem Zustande dem Fuhr⸗
wert folgte. Als aber der Mann zurückblieb und
man ihn späler suchte, fand man denselden im
Thausseegraben ertrunken.
— Ludwigshafen, 20. März. „Die
Nachrichten über die Verwendung der eingegangenen
Beiträge für die Bismarch-Spende, welche nach
einigen Zeitungen dahin lauten, das Central⸗Comite
n Berlin beabsichtige, diese Beiträge zum Ankauf
»ines Gutes füt den Fürsten Reichskanzler zu ver
wenden, haben in vielen Theilen Deutschlands Miß⸗
dimmung erregk. Nach Beschluß der Neustadter
Bersammlung soll die in der Pfalz zusammenge⸗
oge Summe dem Fürsten Bismarck zur freien
Verfügung gestellt werden. An diesen Beschluß
wird fich das pfälzische Central-Comite halten
müssen. Der Vorsitzende, Herr Commercienrath
Dr. Karl Clemm, hat schon nach dem ersten im
Frankfurter Journal“ ⁊c. erschienenen Artikel ge⸗
glaubt, über die in der Provinz herrschende Stimm⸗
ung dem pfaälzischen Mitgliede des Berliner Central⸗
Comites, Herrn Reichstagabgeordneten Dr. Armand
Buhl benachrichtigen zu sollen und denselben ge⸗
heten, von dieser Stimmung den Mitgliedern des
genaumten Comites in Berlin Keuntniß zu geben.“
der Beschluß des Comites in Ludwigshafen, an
den Neuftadter Abmachungen festzuhalten, wird
ohne Zweifel die Billigung aller Geber aus der
Pfalz finden. Nach einer dis jetzt allerdings nicht
estätigten Mittheilung der „Pf. Pr.“ hätte die
Angelegenheit ihre Erledigung dadurch gefunden,
daß reiche Verehrer des Fuͤrsten Bismarck in Berlin
die Summe zum Ankaufe des Schonhauser Stamm⸗
qutes angeboten hätten. Die Abficht, die Samm—
jungen zu diesem Zwecke zu verwenden, soll dagegen
als aufgegeben zu betrachten sein.
Bermischtes.
4 Die „St. Joh. Zig.“ berichtet nach der
Erzählung eines alten Bergmannes, der zu der
jeringen Zahlder glücklich Geretteten gehört und fich
nit 61 Kameraden unter Führung des Steigers Bost
m der Arbeit in einer der vom Camphauser Förder⸗
chaft entferntesten Strecken befand, über dessen
vetinna Folgendes: Als fie den furchtbaren Knall
der Explosion hörten, eilten sie im Glau—⸗
zen, ein größeres Felsstück sei abgesprengt
vorden und versperre vielleicht den Ausgang, diesem
u, mußten indessen vor den ihnen entgegenstroͤmeu⸗
den Gasen zurückweichen und irrken nun in der
Hrube umher, bis sie eine Wetterthüre erreichten.
dinter diese flüchtete sich alles, die Lücken wurden
nit Kleidungsstücken möglichst dicht verstopft, die
Zrubenlichter bis auf drei ausgelöscht, damit, wenn
iese ausgebraunt, die anderen bereit ständen, und
inige fürchterliche Stunden in dem düsteren Raum
er bracht. Hier war es auch, daß ein Bergmann
zuf einen Karren die letzten, von 8 Uhr Morgenb
zatirten Grüße an seine Familie schrieb. Endlich
wurde beschlossen, den Versuch zu maͤchen, oh man
nicht den Ausgang gewinnen könne. Auf dem
Leibe ktochen die 62 hinaus in die mit Gasen
zeschwängerten Raume, einer nach dem andern
rmottete und ertahmte und bvald iugen sie sämmt ⸗
ich stille, deiäubt durch die giftigen Dünste. So
anden sie nachmittags die Reiter; leider waren
hon 54 in ewigen Schlaf gesunken und nur vei
3 gelang die Wiederbelebung. Um 4 Uhr wurde
inser Gewährsmann an das Tageslicht befördert,
hm werden die Schreckensstunden, die er in der
Brube verbrachte, die entsetzlichste Erinnerung für
ein ganzes Leben sein.
F Ostern fällt heuer bekanntlich auf den 5.
April, also zu einer ziemlich mittleren Zeit, im
ächsten Jahre dagegen auf den 25. April, das ist
zer späteste Tag auf welchen es überhaupt fallen
ann. In diesem Jahrhundert hat sich das noch
nicht ereignet, sondern das letzte Mal war es im
Fahre 1734, und wird zunächst im Jahre 1943
vieder einmal vorkommen. Der früheste Tag, auf
velchen dieses Fest fallen kann, ist der 22. März,
»es Kaisers Geburtstag. In diesem Jahrhundert
am dies im Jahre 1818 vor, und wird erst im
Jahre 2285 wieder eintreten.
F Stuttgart. Die guten Bürger der Stadt
Backnang (ein württembergisches Städtchen, dessen
»auptindustrie die Lederbranche ist, haben dem
eichskanzler Fürften Biemarck zu feinem fiebzigsten
Zeburtstage noch eine besondere Spende zugedacht,
indem ihm die Gerber ein Paar Kürassierstiefel
»erehren wollen, wozu aus Kamerun und Zanzibar
tammendes Leder verwendet wird. Man hat den
deibschuster des Fürsten in Berlin ausfindig gemacht,
vodurch es gelang, das Maß zu den Stiefeln zu
erhalten. Jedenfalls ist das ein ganz originelles
—X
F München. Kommenden Samstag tritt in
München der Landesstiftungsrath der Wittelsbacher
dandesstiftung zusammen. Zur Vertheilung stehen
7503 M. zur Verfügung. Dazu sind 22 Gesuche
uim Zuwendung von Beiträgen aus dieser Summe
eindgelaufen. darunter zwei aus der Pfalz, nämlich
zines vom Gewerbeverein in Speyer um 8300 M.
für eine Lehrlingsarbeitenausstellung und eines do
Pfälz. Gewerbemuseum in Kaiserslautern um eine,
weiteren VBeitrag behufs Vervollständigung der Ein
richtungen des Museums. Selbstverftändlich teih
»bige Summe nicht aus, um alle Gesuche berip
fichtigen zu können.
fHagen, 18. März. Ein am vergangene—
Freitag in einer Wirthschaft geführter Streit ühn
das Krankenkassengesetz erhitzte zwei Commis derat
daß der Eine den Anderen mit Schimpfreden requ
irte und dieser Jenem auf der Straße auflauerth,
uud ihn mit sieben Dolchstößen ermordete. Da
Thäter wurde aus dem Bette in's Gefängniß gehoölt
F Unter den Frauen Berlins gährt's. Don
versammelu wöchentlich Frau Guillaume Schad—
Frau Cantius, Frau Bayer und Fräulein Wabn
Frauen aus dem Arbeiterstande um sich und pu
zigen Emauzipation. Ihr Thema ist. die Frauey
nuͤssen sich um die öffentlichen Angelegen heiten he—
ümmern, sie müssen durch Streiks höhere Loͤhr,
erzielen und das aktive und passive Wahlrecht a.
ämpfen. Ernstes und Heiteres läuft dabei wun
»erlich durcheinander. Frau Cantius verlang
Fortbildungsschulen für die weibliche Jugend, dam
ie geistige Nacht aufhöre. Fräulein Wabniß
„Wir müfsen das Wahlrecht haben. Wenn Frauen
m Reichstage sitzen, dann werden sie dafür sorgen
daß die Kriege aufhören und die Frauen in Franl⸗
eich werden uns dabei unterstützen.“ Frau Vaher
stur alleinstehenden Mädchen und Wittwen dan
»as Arbeiten gegen Lohn gestattet sein, nicht du
Bürgeefrauen, die nur arbeiten, um sich Puß p
kaufen oder dem Mann ein Geburtstagsgeschenl
Eine Streiksumme muß gesammelt werden. Fru
Guillaume⸗Schack: Wir müssen für das Wahlrehh
agitiren. Ich habe alle Achtung vor den Män—
nern, die im Reichstage fitzen, allein ich habe Reder
mit angehört, bei denen ich mir sagte: wenn ein
intelligente Frau hier säße, die würde noch beden—
end desser sprechen. (Stürm. Beifall.) Ich könnt
im Reichstage meinen Platz ebenso gut ausfüllen
wie jeder Abgeordnete. (Stürm. Beifall.) Abß
Bock redet den Frauen zu, sich zusammen zu thun
caih aber, fich auf die Einrichtung von Kranken—
und Unterstützungskassen zu beschränken.
düur die Rebaktisn verantwertlich: F. X Demesß
„Was rennt das Volk?“
Was wälzt sich dort, die langen Gañie
brausend fort?
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Bismarok-PFoieorl
Diejenigen unserer Mitbürger, welche sich an der Feier des 50jahrigen
Jubiläums uncor⸗n Meichskanzlers
2582
ZRismar
beiheiligen wollen, werden freundlichst ersucht, heute, Montag Abend 8 Ubr
bei Soiteor zur Besprechung zu erscheinen
2
An die Berufsgenossen der Bau—
handwerker.
Die am 18. März in Kaiserslautern stattgehabte Versammlung
deschloß die sämmtlichen Berufsgenossen zu einer
Haupt-Versammlung — N
auf Dienstag, den 24. Maärz, Mittags 2 Uhr
in's Gasthaus zur Post in Kaiferslautern zu einer Besprechung
dringend einzuladen.
Gegensiand der Berathung ist: Die nöthigen Schritte zu thun, zur,
Wahrung der Interessen bei Bildung der Unfallberufsgenossenschaft.
Bii der Wichtigkeit der Sache erwartet man zahlreiches Erscheinen.
Das prop. Comité.
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peeksfsundern 3.50
Aachsheringe 360
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lal en Gelee 6.20
dischroulade 3.80
Cronsardinen 22.80
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