nir steden, sie muß jedoch auf meinem Pulte liegen
zeblieben sein. Bitte, schicken Sie jemanden mit
Hit, der das Geld gleich in Empfang nimmt.“
der Uhrmacher verneigte sich und ließ die Sache
och etwas hinzögern, bis er von dem Kutscher
Fes Cabs erfahren hatte, der Herr sei wirklich beim
heschafte So⸗ und so eingestiegen. Dennoch traute
ührmacher dem Fremden nicht recht; er beauf⸗
ragte deß halb seinen zuverlässigsten Commis, die
ihr erst im Geschäft So und so gegen die
5o Pfund zu verabfolgen. Käufer und Commis
siegen ins Cab und fuhren nach dem Eisenwaaren⸗
geschäft. Dort eingetreten, sagte der feine Herr zu
mem der Verläufer nachlässig: „Holen Sie doch
ben einmal für den Mann hier den Fünkfzig-
pfünder, den ich vorhin hier liegen ließ und ver⸗
ofolgen ihm denselben.“ — „Sehr wohl,“ ant⸗
vortteie der Verkäufet und ging nach dem Hinter⸗
—W Ladens. Der Uhrmacher⸗ Commis nahm
yt keinen Anstand mehr, dem Herrn, welcher
emerkte, Eile zu haben, die Uhr auszuhändigen,
»er Gentlemann sprang dann wieder in's Cab
und fuhr davon. Der Eisenwaaren⸗Commis kam
nit einem schweren Packet zurück und bot dasselbe
em Uhrmacher an. „Was ist das?“ rief dieser
erstaunt, „das soll doch keine FünfzigPfund-Note
ein?“ — „Nicht doch,“ war die Antwort, „es
st eine Fünfzig ⸗Pfund ˖ Hantel, die Ihr Herr vor
iner halben Stunde gekauft hat, und die ich Ihnen
zegen Baarzahlung verabfolgen soll.“
Bad von geschmolzenem Asphalt gezogen und über
einen Dorn von der Dicke der Rohrweite gerollt.
dierauf wird das Rohr unter einer hydraulischen
Zresse in die verlangte Form gepreßt und in kaltem
Wasser abgekühlt. Endlich wird der Dorn heraus—
gezogen und das Innere des Rohres mit wasser⸗
dichter Masse getränkt. Große Leichtigkeit, Festig⸗
keit und Billigkeit werden diesen Rohren nachge—«
rühmt, welche bei 8 mm Wandstärke einem Drucke
von 15 Atmosphären widerstehen sollen. Schließ⸗
lich ist noch auszuführen, daß in Breslau unlängst
ein Schornstein von 15 m Höhe aus Papiermasse
errichtet wurde. (Bayr. Ind.⸗ u. Gew.)
F(us der Schule der Ehe. „Du
veißt, — so erzählt ein amerikanischer Ehemann
einem anderen — Martha hat die schlechte Ange⸗
vohnheit, immer auf mich zu warten, bis ich nach
hause komme, und mag es noch so spät werden.
Sie läßt sich niemals überreden, zu Bett zu gehen
und so sinne ich denn darüber nach, wie ich sie
bon dieser Krankheit heilen könnte. Wir wohnen
mitten in einem Geviert von gleich hohen Häusern,
die sämmtlich Dachlucken haben. Nun bat ich Mr.
Hreenup, meinen Nachbar, mich um 1 Uhr des
Nachts — wir kneipen nämlich immer zusammen —
zei sich einzulassen, kletterte durch seine Dachlucke,
yon da in die meine und gelangte so unbemerkt
n unser Schlafzimmer. Ich konnte Martha beob⸗
ichten, die in der Vorderstube saß und die Zeiger
»er Uhr mit einem Blick verfolgte, der nichts Gutes
derkündete. Rasch kleidete ich mich aus und legte
mich nieder, harrend der Dinge, die da kommen
sollten. Von Zeit zu Zeit hörte ich Martha un⸗
geduldig husten, dann stand sie auf, wanderte hin
und her und rüttelte an den Jalousien. Hierauf
zing sie hinaus vor die Thür, blieb fünf Minuten
draußen, verschloß das Haus wieder, kam zurück
ind stieg langsam die Treppe hinauf, während sie
bei jeder Stufe schalt: „Der schlechte Kerl! Aber
er soll's abkriegen! Laß den Bummler nur erst
kommen! Ich weiß recht gut wo er sitzt und das
hdiele Geld vertrinkt. Mir kann er kein X für ein
U machen.“ Jetzt war sie oben und mußte den
Lichtschimmer sehen, denn ich hatte das Gas brennen
assen und die Thür zum Schlafzimmer nur ange—
ehnt. Sofort begann ich aus Leibeskräften zu
chnarchen. Endlich war sie oben und bemerkte
nich. Das Gesicht hättest Du sehen sollen! Aber
ch schnarchte weiter wie ein Holzsäger in voller
Arbeit, bis sie in ihrer Wuth und ihrem Erstaunen
inen Stuhl umstieß. „Gehst Du nun endlich zu
Bett, Marthchen?“ flüsterte ich. „Wann bist Du
jeimgekommen, Tim?“ fragte sie feierlich, die Arme
in die Hüfte gestemmt. „Nun, es muß so an die
pier bis fünf Stunden her sein. Erinnerst Du Dich
denn nicht, als ich Dir sagte, Du solltest nicht
vieder einnicken in Deinem Wiegestuhl und Dich
ieber schlafen legen?“ Kein Wort erwiderte sie
iud ich glaube, sie hat sich Stunden lang umher⸗
gewälzt, ehe Morpheus sie in seine Arme nahm.
Den ganzen nächsten Morgen betrachtete sie mich
deimlich und die Wolke des Verdachtes schwand
anicht von ihrem Antlitz. Ich habe das Mannöver
jeitdem ein paar Mal wiederholt und stets mit dem
aämlichen Erfolge. —
F Am Wirthshaustisch. Bürger:
Sie scheinen sich zu irren, junger Mann. Das
Sonnenlicht hat keine so große Schuelligkeit. Vor
a5 Jahren habe' ich in der Schule gelernt, daß
das Licht der Sonne nicht mehr als 30,000 Km.
in der Sekunde zurücklegt. — Student: Und
ich habe in der Schule gelernt, daß es 300,000
eilometer sind. — Bürger: Wann haben Sie
dies gelernt? — Student: Im vorigen Jahre.
— Bürger: Daunn mögen Sie Recht haben;
die Verkehrsverhältnisse haben sich in den letzten
25 Jahren stark gebessert!
—
Dienstesnachrichten.
Ernannt wurden: Schulvberweser Friedrich
Bühler in Hochspeyer zum Schulverweser in Zwei⸗
zrücken, der interim. Verweser Viktor Schuwer zu
Münchweiler zum Schulverweser daselbst, Lehrer
darl Seegmüller in Dörrmoschel zum Lehrer in
Wörth, der interim. Verweser Jakob Henkel in
Bruchweiler zum Lehrer daselbst, der Schuldienst⸗
xspetktant Georg Kochenburger zu Friesenheim zum
Lehrer daselbst, Lehrer Reinhard Reiß in Wals—
‚ausen zum Lehrer in Kottweiler-Schwanden,
Zchulverweser Emil Leibrecht in Landstuhl zum
dehrer daselbst, Schulverweser Rudolf Gillmann in
Alsenz zum Lehrer in Dunzweiler, Schulverweser
Johann Becht in Hanhofen zum Lehrer in Schweig⸗
zofen, Schulverweser Heinrich Hofstadt in Kottweiler⸗
Schwanden zum Lehrer in Höringen, Schulverweser
Friedrich Thomas in Grünstadt zum Lehrer daselbst,
S„chulverweser Jakob Sieber in Kandel zum Lehrer
n Minderslachen, die protest. Schulverweser Valen⸗
in Breßler und Peter Herzog, dann der kath.
ZSchulverweser Adam Dinzler in Pirmasens zu
dehrern, die protest. Lehrer Heinrich Anthes in
dürkheim. Hermann Julius Eisenhofer in Kirch—
seimbolanden und der protest. Schulverweser Philipp
5ponheim in Rehborn, dann die kath. Schulver⸗
veser Michael Day in Bellheim und Franz Eimer
in Ludwigshafen, sämmtlich zu Lehrern in Lud⸗
vigshafen. — In den bleibenden Ruhestand versetzt:
Lehrer Wilhelm Salm in Freimersheim, Lehrer
Johannes Schäfer in Dannstadt, Lehrer Andreas
Flocken in Rhodt vom 1. Mai 1885 an. Lehrer
Jakob Wollenweber in Niederhornbach wurde auf
die Dauer eines halben Jahres in den Ruhestand
versetzt.
x*ür die Redaktion verantwortlich‘ * X. Demeßz.
—Die Verwendung von Papier—
tkoff zu technischen Zwecken ist in neuerer Zeit
eine sehr mannigfaltige geworden. Nachdem man
in Amerika begonnen hatte, aus genanntem Ma—⸗
terial Radscheiben für Eisenbahnräder herzustellen,
welche sich sehr gur bewährt haben, laufen nun
auch auf mehreren deutschen Bahnen derartige
Räder mit gleich gutem Erfolg. So haben auf
er Bergisch · Märkischen Bahn Radsätze mit Papier⸗
mreifen bis jetzt 54,000 km zurückgelegt, ohne ab⸗
zedreht werden zu müssen. Die Chikago⸗ und
Milwauker⸗Eisen bahn beabsichtigt demnächst versuchs⸗
weise Eisenbahnschienen aus Papiermasse statt der
Stahlschienen in Gebrauch zu nehmen. Bei Her⸗
jellung der Schienen wird die Papiermasse einem
seht hohen Drucke unterworfen und soll sie da⸗
zurch eine solche Härte und Unveränderlichkeit er
iangen, daß die schwersten Lokomotiven darüber
fehren könneu, ohne einen Eindruck zu hinterlassen,
und ohne daß irgend ein nachtheiliger Einfluß der
Aimosphäre wahrgenommen werden kann. Weiter
sat man in Amerika mehrfach Kuppeln für astro⸗
jiomische Observatorien aus kompriemirtem Papier
sergestellt. Die vierte Kuppel dieser Art wurde
vor kurzem für das Oberservatorium das Columbia⸗
dollege in New⸗NYork aufjgestellt; dieselbe hat 6 m
Durchmesser bei 8,38 mm Höhe, besteht aus 24
cheilen und ist so leicht, daß sie mit der Hand
jedreht werden kann. Gleichfalls in Amerika
ttigt man Gasrohre von Papier in folgender
Beise an: Endloses Hanfpapier von der Breite
der Länge der einzelnen Rohre wird durch ein
Für's Land.
Es kann nicht dringend genug Allen, welche auf dem
dande wohnen, empfohlen werden, stets eine Schachtel
Apotheker R. Vrandt's Schweizerpillen im Hause zu haben,
um bei plötzlich eintretenden Störungen (Verstopfuug,
Blähungen, Blutandrang, Leber⸗ und Gallenleiden ꝛc) dieses
ichere und schmerzlose Haus- und Heilmittel (erhältlich à
Schachtel M. 1 in den Apotheken) anzuwenden. Man achte
zenau darauf, daß jede Schachtel als Etiquett ein weißes
dreuz in rothem Grund und den Namenszuag R. Brandts
trägt.
Ohne jeden
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Gewinnziehung unserer
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unter notarieller Leitung statt.
.Titthing, 14. Mätz 1885.
die kath. Kirthenvermallung.
M. Muggenthaler. Pfr.u. Vord.
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