Full text: St. Ingberter Anzeiger

ẽ * 2 5 eaeheepee U — de dea , F 9— —4 
— *. —J r —* * k 3 * * 
—F ent 43— — ⸗ Ab gand 
euα xö J * 
—* — d — * J — * 
—A — — ———— ge — 
An J 3* ——— — 
5 
1 224 
* St. Jugberter Auzeiger“ erscheint wbchentlich funfmalz Am ontag, Dien ( , onunerstag, Camsotag und Sonutag; 2mal wöochentlich mit Unterhalturgk⸗ 
lau und Sonntagt mit Sseitiger illustrirter Seilage. Das Blatt kostet vierteljührlich 14 60 einschließlich Tragerlohn; durch die Post bezogen 1.4 75 4, einichließlu 
d A Zustellungsgebührr. Die Einruckungsgebühr fur die 4gespaltene Sarmondzeile oder deren Naum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 4, bei außerpfälzischen und solche 
auf welche die Expedilion Auskunft ertheilt, 18 4, Neclamen 30 . Bei 4maliger Einrüdung wird nur dreimalige berechnet. 
Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. J 
—8 69. 4—2— 
Donnerstag, 9. April 188s.88s8. 
20. Jahrg. 
Politische Uebersicht. 
Nan kundigt für Ende Mai den Zusammen ⸗ 
ritt eines deutschen Innungstages in 
gerlin an und erwartet davon sehr große Er⸗ 
olge für die Forderung des Innungswesens, man 
rhofft die Forderung von Handwerkerkammern, ja 
nan erwartet, daß man ein Reichs⸗Innungsamt 
eantragen möchte. 2* 
VAuslaud. 
Paris, 7. April⸗In der Deputirlenlammer 
etlas Brisson unter stellenweisem Veifall das 
hrogramm des neuen Kabinets und schlug vor, 
inen Kredit von 150 Millionen für Tongking zu 
ewilligen. Derselbe wurde mit 378 gegen 92 
ztimmen eröffneit. 
Paris, 7. April.“ Die Bildung des neuen 
dabineis ist nunmehr erfolgt und ist dasselbe fol⸗ 
endermaßen zusammengesetzt: Brisson Präsidium 
ind Justiz, Freycinet Auswärtiges, Allain⸗Targé 
zuneres, Sadi Carnot Arbeiten, Clamageran Fi⸗ 
anzen, Campenon Krieg, Pierre Lagrand Ackerbau, 
)ervemangon Handel, Goblet Unterricht, Sarrien 
zosten und Telegraphen, Galiber Marine. — Das 
dabinet Brisson⸗Freycinet macht einen günstigen 
tindruc. Auch die Opportunisten erklären, daß sie 
ꝛafselbe unterstützen werden. Die Majorität ist 
emselben also sicher. Bezüglich Tongking wird 
as Ministerium erklaͤren, daß es die nöthige Energie 
ntwideln und China zu einem gerechten Frieden 
wingen werde. Um die äußerste Linke zu befrie⸗ 
igen, wird eine politische Amnestie erwartet. 
Paris, 8. April. Eine Depesche von Pa⸗ 
enoͤtre bestätigt, daß China die am 3. d. Mts. in 
daris durch Billot und Campbell unterzeichneten 
friedenspräliminarien gutgeheißen habe. J 
London, 7. Aprii. Eine Meldung der 
Times“ aus Peling bestätigt die Friedensvermitte⸗ 
ungen zwischen China und Frankreich auf Grund 
es Verirags von Tientsin, und daß keine Kriegs⸗ 
ntschaädigung durch China zu leisten sei. 
röhlichen Klängen der mitgebrachten Kapellen ihrem 
deimathsdorfe zu. — Nachdem sämmitliche Vereine 
hon längst abmarschiert waren, entstand in einer 
Birthschaft ein Streit, wobei auch das Messer 
pieder einmal mitspielte und ein junger Bursche 
von Sulzbach einen gefährlichen Stich in den Rücken 
rhielt. Sämmtliche an diesem Streit Betheiligten 
haren jedoch nicht von Schnappach, und kann der⸗ 
elbe auch nicht mit der Anwesenheit der Knappen⸗ 
ereine in Verbindung gebracht werden. 
X. Von der Blies, 8. April. Der vorige 
Voche spurlos verschwundene Casimir Ginz aus 
Volfersheim wurde von einem Breitfurter Bauers⸗ 
nanne in Saargemünd gesehen 'und der Familie 
esselben wieder zur Spur verholfen. Diese fand 
hn im Spitale zu Saargemünd. Ginz hatte naͤm⸗ 
ich in Saargemünd einen Selbstmordversuch ge⸗ 
nacht, der toial mißlang. Er versuchte sich in 
krmangelung einer Schießwaffe wahrscheinlich aus⸗ 
inanderzusprengen, indem er eine Portion Schieß⸗ 
zulver in Papier gewickelt in den Mund nahm 
ind anzündete. Der Knallefelt war aber so schwach, 
aß ihm nur die Zunge beschädigt wurde. Ein 
jerade des Weges kommender Schiffer sah sich nach 
er Richtung des gehörten schwachen Knalles um 
ind sah einen Mann am Boden sitzen, der aus 
em Munde blutete. Ein hinzugetretener Schutz⸗ 
nann verbrachte ihn aufs Polizeibüreau zur Fest⸗ 
lellung seiner Person und Heimath, was aber nicht 
elang, da derselbe alle Fragen mit Kopfschütteln 
eantwortet haben soll. Hierauf wurde er ins 
zpital verbracht, woselbst ihn die später einge⸗ 
roffenen Familienglieder fanden. Am Samstag 
un sollte er wieder nachhause verbracht werden, 
voran er aber keinen besonderen Gefallen haben 
nochte, denn noch vor dem Wiedereintreffen seiner 
ramilienangehörigen gelang ihm sein 2ter Selbst⸗ 
nordversuch. Er erhenkie sich mittelst seines Hals⸗ 
uches im Aborte des Saargemünder Spitals. Ob 
Zeistesstörung oder Ueberlegung die Motive des 
Zelbstmordes war, wer mag's feststellen? 
Das Gesetz- und Verordnungsblatt Nr. 14 
nlhalt den Landrathsabschied für die Pfalz. Der 
Boranschlag der Ausgaben und Einnahmen wird 
enehmigt. Der Antrag des Landraths; die Mo⸗ 
iliarfeuerversicherungs · Gesellschaften in viel aus⸗ 
iebigerer Weise als seither, mit mindestens 400 
hres Reinertrages zur theilweisen Deckung der Kosten 
es lokalen Feuerloschwesens heranzuziehen und diese 
geträge an die einzelnen Gemeinden nach Maßgabe 
etß auf sie treffenden Versicherungskapitales zu ver⸗ 
heilen, wird der Erwägung unierstellt. Bezüglich 
er Bedingungen, unter welchen der Landrath die 
—RXE—— 
iehende Dammfläche, sowie die mit Geleisen belegte 
dammkrone an die pfäalzische Eisenbahngesellschaft 
om 1. Januar ds. Irs. auf 5 Jahre pachtweise 
u Uüberlassen beschlossen hat, ist der Landrath zur 
rneuten Wuürdigung aller hier in Betracht kommen⸗ 
en Fragen und zur erneuten Beschlußfafsung zu 
eranlassen. Die Kreisregierung erhält den Auftrag, 
ie Reorganisation der Waisenhausstiftung im Hom⸗ 
zurg im Sinne der diesbezüglichen Beschlüsse in 
Insiruktion zu nehmen. 
— Am 5. d. M. starb in Kusel hochbetagt 
Zerr Dekan Schaͤzler im Alter von 74 Jahren. 
— Pirmasens, 7. April. Hente durcheilt 
as Gerücht unsere Stadt, daß zwei hiesige Lehrer, die 
herren Hamm und Reich, gemeinschaftlich und ohne 
ich zu verabschieden, eine etwas lange Ferienreise 
maoeireten haben. nach Mmoerika oder nielleicht auch 
aach Neudeutschland, zu unseren neuen schwarzen 
ꝛdandsleuten in Afrika oder der Südsee. Von Ant⸗ 
verpen aus sollen sie einem hiesigen Freunde letzte 
Nachricht haben zukommen lassen. Diverse hiefige 
Zeschäftsleute weinen ihnen nach. 6(P. A.) 
— Kaiserslautern, 7. April.“ Die 
jestern statigehabte Versammlung der Volkspartei, 
n welcher auch Herr Reichstags ⸗-Abgeordneter 
Brohéᷣ erschien, war von 300 — 400 Personen besucht. 
— Erlenbach, 7. April. Am Ostersonn⸗ 
ag gingen zwei Mädchen von 9 und 12 Jahren 
nus Kandel nach Steinweiler, um ihren Osterhaas 
u holen. Auf dem Rückwege wurden sie von 
inem Manne angepackt. Das jüngere Mädchen 
ntfloh; das andere wurde von dem Unmenschen 
n den Wald geschleppt und vergewaltigt. Durch 
zie sofort eingeleiteten Recherchen der Kandeler 
hendarmerie gelang es, den Thaͤter in der Person 
ines hier verheiratheten Bürgers zu entdecken. Der⸗ 
elbe, aus Klingenmünster gebürtig, wurde gestern 
Dorgen verhaftet. — —— — (C. T.) 
— Neustadt, 3. April. (Pfälzer Wein 
ür den Kanzler,) Die größeren Weingutsbesitzer 
‚on Dürkheim, Deidesheim, Forst und Wachenheim 
jaben, der „N. Zig.“ zufolge, an den Reichskanzler 
ine Sendung von 100 Flaschen der edelsten Weine, 
velche überhaupt nicht käuflich zu erwerben sind, 
ibgehen lassen und zwar mit folgender Widmung: 
„Ew. Durchlaucht bringen die Unterzeichneten die 
hrerbietigsten Glückwünsche dar und weihen in 
dankbarkeit für die Beschirmung deutscher Reben 
gegen den Feind und fortdauernden Schutz fried⸗ 
— Arbeit die heute abgehende Kiste ihrer edelsten 
Weine.“ 
— Frankenthal, 5. April. Heute ge⸗ 
angte die Nachricht hierher, daß sich der bei der 
iesigen Postexpedition bedienstete Postdienstadspirant 
Böhring aus Biedesheim in der verflossenen Nacht 
n der Nähe von Oggersheim erschossen habe. Ueber 
zie Motive ist Näberes nicht bekannt. (F. 3.) 
ermißcetes. 
F Neunkirchen, 8. April. Heute Nachmit⸗ 
ag wurden die des Mordes an dem Bergmann 
S„chuth angeklagten beiden jungen Leute Jung und 
Fabri geschlossen nach Saarbrücken abgeführt, und 
vird das nächste Schwurgericht sich wohl bereits 
nit der Aburtheilung derselben zu befassen haben. 
Uls Ursache des Todes soll ein Schlag mit einem 
WBagenreidel und ein Wurf mit einem schweren 
Zteine konstatirt sein. (S. u. Bl.Itg.) 
F Saarbrücken, 7. April. Fürst Bismardk 
jußerte sich über das Grubenunglück zu Camphausen 
hei Ueberreichung des Saarbrücker Ehrenbürger⸗ 
zriefes: „Sie haben neuerdings das große Un⸗ 
zlück auf Grube Camphausen gehabt und ich kann 
nir vorstellen, wie schmerzlich das für Sie sein 
nuß; aber die traurigen Folgen für die Hinter⸗ 
liebenen sollen nach Kräften gelindert werden, der 
S„taat wird für sie eintreten! Mein Kollege May⸗ 
zach hat mir mitgetheilt, daß der Staat für die 
Wittwen und Waisen der unglücklichen Bergleute 
nach Maßgabe der Bestimmungen des Unfallver⸗ 
icherungsgesetzes sorgen werde!“ — Ueber das Ge⸗ 
ammtergebniß der Sammlungen für Camphausen 
zjört die „Sbr. Zig.“, daß his jetzt weit über 
30,000 Mk. hier eingegangen find. 
F Ars a. d. M. 6. April. Dieser Tage 
jatte Herr Amard das Glück, bei einer Treibjagd 
n der Umgegend von Remilly ein Nest mit 6 
ungen Maösften anfzuünden und auszuuhebhen: di—e 
e un erichten. 
—Der Staatszuschuß fur die Pfälzischen 
sisenbahnen im Jahre 1884 belauft sich auf 
.003,628 M., gegen 1888 um 127,634 M. we⸗ 
igetr. Der Staatszuschuß, der aus der Lauter⸗ 
halbahn erwächt, ist in jener Summe enthalten 
nit 111,214 M., so daß ohne diese Bahn der 
zinszuschuß des Stauis blos 892,409 wäre. 
ISchnappach, 8. April. Am Oster⸗ 
nontage wurde in Suͤlzbach die neue Fahne des 
ath. Bergmannsbereine⸗ eingeweiht. Zu dieser 
jeier waren noch zehn andere Knappenvereine ein⸗ 
eladen und auch erschienen. Nach der kirchlichen 
Feier sollte sich der Feigug durch Sulzbach bewegen, 
ind die einzelnen Vereine bei den Wirthen in Sulz⸗ 
ach untergebracht werden Doch die polizeiuche 
itlaubniß hiezu wurde seitens des Herrn Kom⸗ 
nissarz nicht gegeben. Nach Beendigung der kirch⸗ 
chen Feier gingen die Festtheilnehmer in aufge⸗ 
yster Ordnung bis uber die Grenze, wo sie sich 
ann im Festzuge aufstellten und nach Schnappach 
narschierten. Die Schnappacher Wirihe nahmen 
e Festgaste bereiiwidigst auf, und machten diefe 
w Backer und Megger sehr gute Geschäfte. Die 
tzne unterhielten sich auf das schönste. und es 
8 bei diesen alles in befier Ordnung. Bei 
nbruch des Abends srennten sie sich unter einem 
eqeisterten Glud ane ae 2ngen unte⸗r dhen