Full text: St. Ingberter Anzeiger

jerzog als der verstorbene Herzog Wilhelm hätten 
von der Existenz dieser Verwandten gewußt und 
Ersterer sei nur durch einen Betrug seines franzö⸗ 
ischen Kammerdieners abgehalten worden, diesen 
Verwandten die später der Stadt Geuf zugefallene 
Summe zu vermachen! Wir müssen natürlich dem 
Wiener Blatte die Verantwortung für diese Mit— 
cheilungen überlassen. 
Berlin, 8. Januar. (Walten des Zu⸗ 
jalls.) Am Sonntag Abend wollte an der Muͤnz- 
und Weinmeisterstraße ein etwa siebenjähriges 
Mädchen den Straßendamm passiren, hatie aber 
dabei das Unglück zu fallen und wäre um ein 
Haar überfahren worden, wenn nicht ein älterer 
Herr mit eigener Gefahr die Kleine bei Seite ge⸗ 
jzogen und emporgehoben hätte. Das heftig wei— 
ztende Kind vermochte vor Schluchzen nicht zu 
sprechen und deutete, auf die Frage nach seinem 
Namen und seiner Wohnung, nur nach der Gegend 
der Münzstraße, wohin sie zu gelangen wünschte. 
Dort bezeichnete sie nunmehr das Haus, in dem 
hre Mutter wohnte. Der alte Herr begleitete das 
inmer noch weinende Kind bis in die drei Treppen 
hoch gelegene Wohnung, klingelte und übergab es 
der öffnenden jungen Mutter, mit kurzen Worten 
en Unfall berichtend. Im Dämmerlicht vermochte 
die junge Frau die Gesichtszüge des Fremden nich— 
zu erkennen, aber schon die ersten Töne erweckten 
»eine Erinnerung an langst vergangene glückliche 
Zeiten in ihr. Der dringenden Bitie der Muite 
einzutreten, konnte der alte Herr nicht widerstehen 
ind er folgte ihr in das erleuchtete Zimmer. Welche 
Szene sich da abgespielt, das brauchen wir unseren 
resern nicht zu schildern, wenn wir ihnen die That— 
ache mittheilen, daß der Großvater sein einziges 
enkelkind gerettet hatte. Er war seit neun Jahren 
non seiner Frau geschieden und hatte diese Zeit 
iber in Lübeck gelebt, und daselbst weder von der 
Frau noch von der Tochter und deren Kinde ein 
Lebenszeichen erhalten. Eine Geschäftsreise hat ihn 
etzt nach Berlin geführt.— Eine Stunde später 
tanden die beiden geschiedenen Ehegatten mit 
Thränen in den Augen sich gegenüber, Groll und 
Bitterkeit schwanden aus ihren Herzen und die 
Lersöhnung war eine so aufrichtige, daß daß Paar 
rür seinen Lebensabend wohl treu vereint bleiben 
dürfte. 
FBasel, 8. Januar. Wie die „Allgem. 
Schweizer-Zeitung“ meldet, ist heute früh um 7 Uhr 
bei dem an der Station Oerlikon (Zu9rich) stattge⸗ 
Jabten Zusammenstoß zweier Eisenbahnzüge Niemand 
jetödtet, aber mehrere verwundet worden. Ein 
Schaffner wurde lebensgefährlich verletzt, eine Loko— 
motibve und 6 Wagen ganz oder theilweife zer⸗ 
srümmert. Der Zusammenstoß soll durch unrichtige 
Weichenstellung herbeigeführt worden sein. 
FParis, 9. Januar. Das Schwurgericht 
sprach Frau Clovis Hugues von der Anklage der 
Ermordung Morins frei, verurtheilte sie jedoch mit 
Rücksicht auf den Zivilklager zu einer Entschädig 
ungssumme von 2000 Franks mit Zinsen sowie in 
Kosten. 
Madred, 9. Januar. In den Provinzen 
Malaga und Granada sollen in Folge der fort⸗ 
dauernden Erderschütterungen gegen 40,000 Per— 
onen ihre Wohnsitze verlassen haben und nach an—⸗ 
deren Provinzen ausgewandert sein. 
Sterbefälle. 
Gestorben: in Landau Gustav Wolff, Rent— 
ner, früher k. Steuer⸗ und Gemeinde⸗Einnehmer; 
in Rülzheim Franz Peter Wünstel, 88 J. a.; 
n Westheim Franz Kuhm, Löwenwirth, 49. J. a. 
an Hirnschlag); in Wachenheim Georg Peter 
Schmitt, Gutsverwalter; in Speier Gotthard 
Dohrr, Gärtner, 67 J. a.; ebendaselbst Ludwig 
Sohn, 29 J. a.; ferner Frau Sofie Bunger, 
geb. Wingenfelder, 58 J. a.; in Oberhausen a 
Appel Friedrich Mühlberaer. 74 J. a. 
Fur di⸗ Redaktisn verantwortlich: F. X. Deme z. 
—— ———— 
50OMn. 
Licitation. 
und Zubehör, gelegen zu St. 
Ingbert in der Schaafgasse 5 
— Die Arbeiten und Lieferungen für den 
33 und Johann Joseph Ausbau der katholischen Kirche zu Spiesen, 
Elgenthümer sind: veranschlagt im Ganzen zu 532000 tk., sollen im Wege der Submission 
1. Fran Wagner Maschinenwärter vergeben wetden. Pläne, Kostenanschlg und Bedingungen liegen bei dem Unter. 
zuf der Anlage Dechen in Rheinpreußen, zeichneten zur Einsicht offen. Offerten sind bis zum 23. Januar d. J. 
roßjähriger Sohn des in St. Ingberi bei demselben versiegelt einzureichen. 
vohnhaft gewesenen und berlebten 
ergmannes Johann Wagner III., 
zus dessen erster Ehe mit der verlebten! 
Nargaretha Steinfeld; 2. die Kinder 
und Erben zweiter Ehe des Verlebten —A 
nit der gleichfalls verstorbenen Katha— Das Büreau des Unterzeichneten ist vom 1. ds. Mts. in die 
cina Paul, als: a. Katharina Wageih: 8— 
er gewerblose Ehefrau n Joham Risch bach bei St. Ingbert verlegt. Dortselbst werden von jetzt ab 
Joseph Schmitt, Bergmann; b. Zein· (an den Wochentagen) auch die an die Knappschaftskasse geschuldeten 
ich Wagner, Arbeiter; diese groß· Kapitalzinsen im ehemaligen Krankenhause erhoben. 
ährig; c. Anna, d. Maria, e. Mar Der Hauptknappschafsrechner: 
jar tha, fF. Johann und g. Katharina E Zimmernanu 
Wagner; diese fünf noch minderjährig — 
velche genannten Franz Wagner zun 33 34 
dauptvormunde und Johann Joseph Kantonal-⸗Hilfsverein der Kaiser⸗Wilhelm-Stiftung. 
dißling, Bergmann zum dn Die ordentliche 
wpe — AÄlle in St. Ingbert wohn⸗ * Generalversammlung J 
. z findet Montag den 12. Januar nachmittags 3 Uhr im Stadthaus⸗ 
sSt. daghe Jan. 1885 jaale statt, und werden die Mitglieder hiczu eingeladen. 
eee Der Ausschuß. 
„Mein Büreau Lohn-Spinnerei Schornreute in Ravensburg. 
38— seit dem — Wir übernehmen jederzeit: 
der Wohnung meines ellvertreters. 
herrn Keck hier, (Unterstadt.) Flachs. Hanf ur /d Abwerg 
EFAss Pßùnder, um Spinnen und Weben. Länge des Schneliers 1288 Meter. Bahn⸗ 
k. Gerichtsvollzieher. racht hieher und zurück auf unsere Kosten. Bedienung ganz reell. Billigste 
ä—— AXLLE.. Preise. Garn und Leinwand bon bester Qualität. Unsere Herrn Agenten 
Fine Gastwirthschaftn nähere Auskunft: in St. Ingbert J. Friedrien. 
(verbunden mit Herberge) e Für weitere Orte werden Agenten gesucht. Offerte erwünscht. — 
nit 7 Betten und sonstigem Mobiliar — 
st zu vermieten zu höchst beschei⸗ 
enem Preise. 
Näheres in der Expedition des Bl. 
Witze und Anekdoten 
Todtlachen. Neue, reichhaltige 9— 
„oten Sammlung. Zur Unterhaltung 
ür lachlustige Leute. Sechszehn 3 
Breis für alle 16 Hefte 80 Pf., gegen, 
30 Pf. in Briefmarken. Franko⸗Zu— 
endung von der Körner'schen Buch— 
andlung in Erfurt. 
— — — — 
Schöne Tauben 
erkauft 
Montag, den 26. Januar 1885, 
Morgens 11 Uhr, zu —— 
in der Wirthschaft der Wittwe von 
Julius Grewenig, werden durch den 
unterzeichneten, gerichtlich hiezu beauf⸗ 
ragten kgl. Notar der Abtheilung 
vegen auf Eigenthum versteigert: 
Steuergemeinde St. Ingbert: 
Plan Nr. 2818, 14 a Fläche 
worauf ein Wohnhaus mit Hof-⸗ 
raum, und Plan Nr. 281812 
31 a 40 qm Acker dabei, das 
Ganze gelegen zu St. Inghert 
auf der Meß neben Eigenthümern 
selbst und Ludwig Vogelsang, — 
in 2 Parzellen; 
Plan Nr. 2819, 6 a 80 4n 
Acker allda; 
Eigenthümer sind: Die Wittwe, 
Ktinder und Erben des zu St. Ing 
bert wohnhaft gewesenen und verlebten 
Rentners Karl Michael Laur, als: J— 
dessen Wittwe Louise Lindemann, ohne 
Gewerbe; II. dessen Kinder und Erben, 
nämlich: 1. Heinrich Laur, Weinhänd⸗ 
ier; 2. Henriette Elisabetha Woll eige— 
nen Namens und als einzige Erbin 
ihrer verlebten vollbürtigen Schwester 
Maria Louise Woll, minderjähriges 
Zind der zu St. Ingbect veriebten 
Kaufmannseheleute Johann Woll und 
Maria Laur, vertreten durch obigen 
Heinrich Laur, als Hauptvormund,, 
und durch Franz Woll, Kaufmann 
und Organift, als Nebenvormund; 3. 
Hermann Laur, Gerber; — diese alle in 
St. Ingbert wohnend; — 4. Leonie 
Felicie Drappier, ledig, grebjährig, 
ohne Gewerbe, in Tirlemom in Bel— 
gien wohnhaft, einziges Kind und Erbe 
der verlebten Tochter Anna Laur, er— 
zeugt mit ihrem hinterbliebenen in Tir⸗ 
emont wohnenden Wittwer Ludwic 
Drappier, Kaufmann. 
St. Inabert, den 10. Jan. 1885 
kemmer, 
k. Notar. 
* * * 
Licitation. 
wir 
Gr 
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393 
Brust⸗n.Lungenleidende 
——— 
und solche Personen, welche an 
Husten, Katarrh, Heiserkeit, Ver 
schleimung Ke. leiden, seien hier⸗ 
mit wiederholt auf die seit 18 Jah- 
ren bewährte Vorzüglichkeit des 
ächten rheinischen 
Trauben-Brust⸗Honig 
als das reinste, edelste und natür— 
lichste, für Erwachsene wie Kinder 
77 gleich angenehmste 
) n zuneest 
iel, weles hober⸗ 
* 5haupt geboten werden 
A tann, aufmerksam ge— 
macht. Zu haben in 
3 Flaschenfüllungen mit neb. Ver— 
Hlußmarke in St. Ingbert bei 
J. Friedrich in 8t. Johann bei 
F. P. Dudenhoffer und N. Magi⸗ 
iot; in Blieskastel bei Apotheker 
Diedenhofer. 
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Montag, den 26. Januar 18885, 
Morgens 2211 Uhr, in der Wirth⸗ 
schaft von Philipp Emrich dahier, wird 
durch den unterzeichneten, gerichtlich 
hiezu beauftragten k. Notar öffentlich 
nuf Eigenthum, der Abtheilung halber, 
ersteigert: 
Steuergemeinde St. Ingbert: 
Plan Nr. 1440110 2 à 70 qm 
Acker im Schaafweiher, jetzt 
Wohnhaus, Hofraum, Gärichen lverkauft 
Emsor Pastillon 
(aent in plombirten Schachteln) 
ein bewahrtes Mittel gegon IIus- 
tem, Heiserkeit, ver— 
sehleimnng, —X 
sehwücehe und Verdanm— 
Ungsstörimg. 
Emser Victoriaquelle. 
Vorräthig in St. Inghert boei 
Peter Fery u. AlIbr. Zorm. 
Apotheker. 
xsanid Wilhelms-Folsenquelle in Ems. 
Klköchh dßg 
7— 
3. 
— eerx 
Kartoffeln 
Michel Fries. 
—2 — 52m———4⸗— 
* 
11 
115 
Tar194 
XE 
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24 
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