Full text: St. Ingberter Anzeiger

neisters Gustab Magnus Tornerhjelm 
Hrams · Gumerstorp bei enhen adn un 
cgehen lassen· — Nachdem die Jagdpartie beendet 
ind ein darauf folgendes gutes Diner eingenommen 
aden, machten es sich der junge Bismarck und 
eefsen Wirth im Rauchzimmer auf zwei Polster⸗ 
bans bequem. Bei einer Havanna entwicelte 
ch ein Gespräch, das bald auf Deutschland und 
zutsche Zustände gelenst wurde. Da gab 
zigmarck seinem Schmerz darüber Ausdruck —* 
ain herrliches Vaterland, weiches mit feinen in· 
clligentea, kräftigen und ruhig denkenden Bewohne 
e erste Macht in Europa, wenn nicht der gan 
helt zu bilden berufen sei, in —— 
Anderchen zersplittert, geradezu zur Bedeutu e 
vfigkeit herabgesunken sei. — Während er so s 5 
ragerte sich seine Lebhaftigleit zur inn 
iz er zuletzt aufsprang und, mit großen ——* 
m Zimmer auf und niederschreitend, in die W 
uebrach: „Aber ich werde meines Wlrg 
dener werden; ich werde die zersplitterten Theile zu 
nem Ganzen vereinigen, so daß eines T 
)eutschland als ein großes, mächtiges Reich —* 
ehen soll.“ .... Der Gastgeber hatte dam 
iese, nunmehr als prophetisch erwiesenen — 
ut als das genommen, was sie wohl auch dI 
aren — als das Uebersprudeln jugendlichen S o 
ewußtseins und Uebermuths. Jetzt aber 
zismarck jene Versprechungen in so wu * * 
Weise erfüllt hat, erinnert sich der —— —* 
reise (im 71. Lebensalter stehende) ehemali * 
erselben genau jener Begebenheit, die gegeenpd 
aanche audere aus des großen Siaatdmaunes dene 
n Wr ee entrissen zu werden. 
i ühren), i 
leht seit gestern Wy * 55 F Sur 
ind total niedergebrannt. An Reilun 48 
u deuien. Zahlreiche Uuglücksfälle n nitt 
ianet. (Die Stadt hat 6000 hee ch er 
Einen scharf kritisi dee 
xn Deuts 3 vitzen den 453— ntn 
eiter des „Sonntagsboten vom —* en 8 
em satirisch⸗humoristischen Brief: „Die * 
Rinde (Weiber) oder Kone, Tige Fuuu e 
deiden sich ganz gewaltig —* unseren * 35 
e 3 und eeie 3— 
e rothe iss * 
uffinirten Verstellung ed i —e 
znen spricht. verzerren sie nicht in * —* d 
en ihr Gesicht, sondern es bleibt ruhi e 
ind wahr Sie lachen wicht —S— 
— wird dabei —868 
enschheit. i i i 
as auf ihre e ah oe ane 
Jliehen läßt. Auch kennt man hier s me 
9 Modethorheiten. Hier finden Li 
e Popo), sondern es ist hinten hübsch 
e meisten Damen tragen dunkle Kleid Ie 
ird mit Vorliebe getra gen, die Ma h nn 
us schwarzem Sammt. In An 0 Dee 
arf man wohl nicht zu groß 3 epe 
— zu große Ansprüche an sie 
doch gereicht ihnen dieses nicht vi 
issm F „gelehrten“ deutschen —* —* 
se re Etwas haben sie mit den duͤdsken 
gemein, sie heirathen natürlich auch 
das ist nun grade kein Fehler. Di 7 
eute sind eben auch anders bachaffen on 
Rier siudet man keinen so ausgeprägt v d 
t gewöhnliche Mann gilt da ee Ax 
ond nicht lange bedacht, soll man * * 
iehen vor dem oder jcnem sond 
— —— pn w dern man thut ihn 
uter Menschen und 7s 8 f der i e ne 
cden n — aogende ein Beweis 
— nn x3 nische Soldaten auf 
—— und sprechen. Es 
din einen Zivilisten gegangen, 
r hußzen en schlugen im Tempo an, der Offi 
mnetee —— 858— seinen Hut mit 
R Kerle kanibalisg aeeee ge 
eihtenschen behandelt hatte. Leidet etwa bg 
en darunter? Nein! Denn sah ich d 
reß. daß die Soldaten ebenso 
mmando hörten als bei *5 
unden i hot als bei uns, wie hingepappt 
ug —E nicht da, aber wer von so 
cuhr en der von einem nervigen Arme 
anrn 3 werden sollte. dem dürften 
W urt? erscheinen. 
une Sttohwattwen derbritischen 
wishen En ie drohenden Kriegsverwickl 
gi ungen 
larsn bau und Rußland werden viel Herz⸗ 
enql. Soldatenfrauen hervorrufen, 
ind in manchen Waschzuber mögen bald heiße 
zähren des Trennungsschmerzes fließen. Wenn 
ämlich ein britischer Romeo im Waffenrock eine 
zulia gefunden hat, die ihn heirathen will, so 
andelt es sich zunächst darum, ob die Zahl der 
tatsmäßigen Waschfrauen bei dem betr. Regiment 
mplet ist oder nicht. Fehlt Einiges an der vor⸗ 
hriftsmäßigen Ziffer von 9 Waschfrauen per 
sompagnie, und ist auch die Zahl der 15 Reserve⸗ 
Vascherinnen per Regiment voll, so wird der Ehe⸗ 
onsens versagt und der Soldat oder Unteroffizier, 
velcher dennoch heirathet, in Arrest geschickt. Es 
ibt aber viele, die eine kurze Arreststrafe dem Zwange 
orziehen, ihre Gattin den Regiments⸗ oder Com 
agnie⸗Waschfrauen einzureihen. Marschirt das 
tegiment aus, so bleiben die Frauen fast ohne 
lusnahme zurück und es entsteht dann in der betr. 
zarnisonsstadt ein Ueberfluß an Wäscherinnen und 
5trohwitiwen. Dieser Zustand soll namentlich in 
er canadischen Hafen und Garnisonsstadt Halifar 
u einem bedenklichen Grade eingetreten sein. Vielleicht 
häte England gut, aus den Strohwittwen von 
dalifax eine Amazonengarde zu bilden, welche bei 
)em angekündigten Fenierkrieg gute Dienste leisten 
vürde. 
f',Unter den Amazonen von Afrika“ 
st der neueste Bericht Zoller's in der „K. Zig.“ 
iderschrieben. Er ist aus „Godome im November 
1884 datirt und handelt vornehmlich von den 
driegerinnen des Kömgs von Dahome, im Beson⸗ 
deren von der Aufführung eines Kriegstanzes von 
echzig dieser Amazonen, dem er mit seinen Be—⸗ 
zleitern im Hofe des Chacha's von Weida, des 
Mischlings Juliano de Souza, beiwohnen konnte. 
zöller schreibt: „Meines Wissens ist Dahome zur 
Zeit das einzige Land auf der Erde, wo es ein 
veibliches Kriegsheer giebt. Die Amazonen von 
Ubome, deren Zahl' höchst verschieden angegeben 
vird und jedenfalls nicht höher als 60 ist, gelten 
»em Namen nach als Frauen des Königs und bil⸗ 
en eine Leibgarde, die durch Muth, Disciplin und 
inhänglichkeit den männlichen Soldaten überlegen 
ein sollen. Obwohl die Amazonen den König auf 
slen Kriegszügen begleiten, so glaube ich doch, daß 
ie mehr als Staatstruppe, denn als Feldtruppe 
»erwendet werden. Bei allen wilden und halb⸗ 
vilden Völkerschaften werden Gesang und Tanz 
als eben so unumgängliche Hilfsmittel zu kriege⸗ 
ischer Schulung angesehen, wie bei uns Exerciren 
ind Trommelwirbel. Da aber die Amazonen von 
rühester Kindheit an zu Kriegerinnen, Tän⸗ 
erinnen und Sängerinnen erzogen werden, so ist 
s natürlich, daß sie in Bezug auf Drill und Exer⸗ 
stium den männlichen Soldaten eben so sehr über⸗ 
egen sind, wie ein Garde⸗Regiment der Landwehr. 
Ddie Amazonen des Cacha, die früher sämmilich in 
d»er Armee von Abome gedient haben, sind Frauen 
zon 18 bis 25 Jahren und werden, da ja der 
Thacha keine Kriege führt, selbstverständlich blos zum 
Pomp unterhalten. Sie besitzen keine gemeinschaft⸗ 
iche Kaserne, sondern wohnen, ebenso wie die 
nännlichen Soldaten Juliano's, in verschiedenen 
Ztadtvierteln, wo sie jedesmal, wenn der Chacha 
ein Fest giebt, herbeigerufen werden. Schon als 
ie, in langem Zuge aufmarschirend, ihren Herrn 
ind Gatten begrüßt, setzte mich die Exactheit ihrer 
in unsere eigenen Militär⸗Gebräuche erinneruden 
Zewegungen in Erstaunen. Man denke sich sechzig 
unge schlanke und ausgesucht kräftige Frauen, die. 
hne unweiblich zu werden, dennoch einen unbe⸗ 
weifelt kriegerischen Eindruck herborrufen. Man 
nauß sich die Amazonen ungefähr vorstellen, als ob 
ie erwachsenen Zöglinge eines deutschen Mädchen⸗ 
zensionats turnten oder kriegerische Spiele veran⸗ 
dalteten. Die Behauptung, daß bei den Krieger⸗ 
nnen von Dahome eben so wie bei den mytho⸗ 
ogischen Amazonen der alten Griechen eine Brust 
bgeschnitten werde, ist unrichtig. Eine eingehende 
Schilderung verdient die auffallend hübsche Uni⸗ 
ormirung, die unsere Theater⸗Directoren behufs 
waiger Ballet⸗Aufführungen zum Muster nehmen 
önnten. Unter einer weißen, schirmlosen, mit 
chwarzgestickten Thierbildern (Eidechsen, Vögel 
1. s. w.) geschmückten Jokeykappe lugen die frischen 
ugendlichen Gesichter recht freundlich hervor. Die 
Füße sind nackt. aber die Beine mit kurzen, bis 
berhalb der Kniee reichenden grünen. gelben oder 
othen Höschen bekleidet. Eine in allen Farben des Re— 
enbogens gestreifte, die Arme und den Hals unbe⸗ 
ꝛeckt lassende Tunica von Seide oder Sammet um⸗ 
hließt den von einem Corset (einheimisches Fabrikat) 
estütßten Oberkörpber Der schlanke Wuchs wird 
noch ganz besonders durch einen ebenfalls vielfarbig 
gestreiften Gurtel hervorge hoben, in dem au der 
inlen Seite das Schwert steckt und an dem vorn 
die schwarzlederne Patronta sche befestigt ist. Eine 
veißseidene oder hellgrüne, jedenfalls hellfarbige 
Schärpe wird in ähnlicher Weise getragen, wie von 
inserer Infanterie, dafür zeigte eines der kurzen 
an die bekannte römische Form erinnernden Schwerter 
und eine Streitaxt. Die letztere war eigentlich blos 
eine aus hartem Holz gefertigte Keule, in die man 
einen spitzen Eisenstift eingefügt hatte. Ich bin 
fest überzeugt, daß der unternehmende Impressario, 
der zuerst einen Trupp Amazonen nach Europa 
drächte, damit auf jeder Bühne Furore machen 
würde. Abgesehen davon, daß Gesang und Tanz 
hier zusammenwirkten, waren die Leistungen. die 
uns Stunde um Stunde lang in ununterbrochener 
Reihenfolge vor Augen geführt wurden, ganz im 
A 
uinderes Corps de ballet so exact. Voran eine 
sochgewachsene, etwas ältere Gestalt. Das war die 
Oberstin, betreffs deren mir der Sohn des Chacha 
ie mein Gefühl verletzenden Worte ins Ohr flüsterte? 
Sehen Sie blos, wie gut meine Mutter tanzt.“ 
Dahinter folgten mit geschwungener Streitart die 
uugeren Lieutenants und die noch jüngeren Mann⸗— 
haften, bald in nachgeahmtem Angriff auf uns 
zuschauende losstürzend, bald abschwenkend, sich zer⸗ 
treuend und sich wieder vereinigend. Und das 
Alles mit rythmischen, halb kriegerischen, halb kokelt- 
zraziösen, jedenfalls nicht unschönen Bewegungen, 
ei denen das anmuthige Spiel der nacklen gerun⸗ 
»eten Arme an die klassischen Statuen des Alter⸗ 
hums hätte erinnern können. Alle Tänze, die ich 
isher bei wilden und halhbwilden Bölkerschaften 
Jesehen hatte, waren eigenartig, grotesk und bis 
u gewissem Grade unzüchtig gewesen. Hier zum 
ersten Male führte man ein Schauspiel auf, das 
ruch vor einer ernsteren Kritik und einem ernsteren 
Schonheitsfinn Stand gehalten haben würde. Die 
Besänge, die mit auffallender Reinheit der Kehlen 
»orgetragen wurden, besaßen, wenn auch vielleicht 
eine complicirte Melodie. so doch verschiedene auf⸗ 
cegende und an die Marseillaise erinnernde Rhythe 
men. Ihr einziger Inhalt war die Verherrlichung 
des Vaterlandes und der Tapferkeit seiner Krieger⸗ 
nnen. Bei jedem Scheinangriff,. bei dem die 
Tänzerinnen, dicht vor uns auf den Fußspitzen 
ich aufrichtend, ihre Streitäxte über unsere Kopfe 
»mporhoben, wurde mit außerster Betonung das 
Wort „Dahoma“ gesungen. Trotz der nach un⸗ 
eren Begriffen ungeheueren Anstrengung schienen 
»och selbst nach mehreren Stunden weder die Mus— 
eln zu ermüden. noch die Kehlen heiser zu werden.“ 
Fe Ueber den Aufenthalt des Kaͤnonenboots 
„Hyane“ in der Südsee wird in einem Privat- 
zriese erzählt: „Cooktown (Australien), 30. Januar. 
Die Weihnochts⸗Feiertage verlebten wir unterhalb 
der Anachoreten ⸗ Inseln und nahmen Eingeborene 
ieser Inseln zu Protokoll; denn die Hermits⸗ 
Insulaner, ein kriegerischer Stamm, welche schon 
»inmal vor zwei Jahren hart von uns gestraft 
vorden waren, sollten wiederum zwei Schiffe, einen 
Zwei- und einen Dreimastschoner, überfallen, ge⸗ 
plündert und dann verbrannt haben; die Mann⸗ 
chaften sollten demnächst getödtet uͤnd von den 
dannibalen verzehrt worden sein. Diese Nachricht 
jatte ein Anachorets-Eingeborener, welcher als 
dnabe und Kriegsgefangener nach den Hermits· 
Inseln mitgeschleppt, jeßt aber von dort entwischt 
ind nach den Anachorets entkommen war, einem 
Nanilla⸗Eingeborenen, der auf der Station Matupi 
ebt, erzählt und dieser dem Konsul Hernsheim 
sievon Anzeige erstattet. Die Untersuchung hat 
eider die volle Wahrheit dieser Angaben in ihrem 
janzen Umfange bestätigt. Unter den Gegenständen 
ind Sachen der beiden verbrannten Schiffe, welche 
zie Kannibalen zurückbehalten hatten, befand sich 
zuch ein Frauenhemd, gezeichnet: A. P.; ferner 
vurde festgestellt, daß auf dem Dreimastschoner 
n der That eine weiße Frau gewesen ist mit 
samen Annie Pagels. Ob und in welcher Weise 
ie Besatzung der „Hyäne“ die Eingeborenen zur 
sechenschaft gezogen oder bestraft hat, darüber 
vird nichts berichtet.“ 
dur die on veranworiuch· z. x D— 
Eine kleine Ausgabe, 
iber ein großer Gewinn ist allen Denjenigen sicher, welche 
zurch Anwendung der Apotheker R.VBranuditis Schweizer⸗ 
illen (erhältlich aä Schachtel M. J in den Apotheken) ihren 
dörper reinigen und hierdurch neu beleben, siärlen und 
räftigen. Man achte genau darauf, daß jede Schachtel als 
Ftiquett ein weißes Kreuz in rothein Grund und den Na- 
nenszug M. Brandt's träßt