Full text: St. Ingberter Anzeiger

Millionärin den italienischen Boden und wanderte 
nach Amerika aus, wo fsie aber schon im Jahre 
1803 starb. Da ihre Ehe mit Herrn Josua Levy 
inderlos war, wurden jetzt in mehreren größeren 
Zeitungen die Angehörigen und Verwandten der 
verstorbenen Frau Rosalia aufgefordert, ihre Erb— 
ansprüche auf deren Nachlaß geltend zu machen 
Aber sei es, daß in der damaligen politisch hoch 
bewegien Zeit die Zivilstandsakten nicht so genau 
geführt wurden oder auch, daß das damals wenig 
calwickelte Zeitungswesen die Nachricht nicht bis 
zu uns brachte, kurz, jener Aufruf dlieb ohne Er⸗ 
folg, worauf denn das Vermögen bei einer eng 
üschen Baak in London hinterlegt wurde. Das 
selbe ist nun unterdessen auf 60 Millionen Dollars 
angewachsen. Einem neueren Aufrufe zufolge ist 
abet die obengenannte, im Jahre 1803 in Amerika 
herstorbene Hoeillionaärin „Rosalia“. verwittwete 
Frau Josua Levy, die Schwester des im Jahre 
1788 dahier geborenen Lob Hirsch“, der im 
Jahre 1808 unter der Herrschaft Napoleons J. 
den Familiennamen ,Weil“ annahm und bei seinem 
Tode 4 Söohne hinterließ, die als die alleinigen 
Erben des ungeheuren Vermögens von 60 Mil—⸗ 
onen Dollars — 240 Millionen Mark zu gelten 
häͤtten. Drei dieser Söhne, Samuel, Michael und 
qjllexander Weil. befinden sich zur Zeit in Amerika. 
waͤhrend der vierte Sohn, Kron Weil, dahier 
wohnhaft ist und das Makler⸗Geschäft betreibt. 
— Landau, 23. April. Frau Oberamts. 
richter König von Zweibrücken, deren verstorbenen 
Galle auf dem hiesigen Friedhof beerdigt ist, kam 
gestern zu Besuch hierher und legte bei dieser Ge— 
egenheit einen werthvollen Kranz auf das Grab 
ihtes Gatten nieder. Eine gewisse Wittwe Porth 
geb. Klug von hier. die man schon längst im Ver 
dacht haite, daß sie mit den Verübern ähnlicher 
Debstãhle identisch sei, ließ sich beigehen fraalichen 
Bekanntmachung 
Kranz von diesem Grabe wegzunehmen und wird 
derselden in einer längeren Strafe wohl Gelegenhei 
geboten, über die Begriffe von „Mein“ und „Dein“ 
nachzudenken. 
vor einiger Zeit einen Reisenden zwischen Parie 
und Bruͤssel auf der Eisenbahn ermordete um 
beraubte. 
FParis, 23. April. Gestern Morgen 
brannte die große Spinnerei von Toulemonde— 
Descombes vollständig nieder. 
GWerschönerung der Niagara 
Wasserfälle.) Der bereits seit Langem be 
iprochene Plan, um die Niagora-Wasserfälle herum 
einen Park anzulegen. soll jetzt endlich zur Aus. 
führung gelaugen. Man projektirte seit geraume— 
Zeit, den diese Wasserfälle rundum begrenzender 
Foden anzukaufen, den Privatbesiz er desselben bis 
her einzäunten und sich die Vergünstigung, die Fäll 
näher beschauen zu dürfen, bezahlen ließen. Da 
imposante Schauspiel wurde aber durch allerlei in 
die Augen springende Plakate und Gebäude seh 
beeinträchtigt. Nach langwierigen Unterhandlungen 
hat die eingesetzte Spezial⸗Kommission die Forde 
ung der Grundbesitzer auf 340,000 Lst. zurüd— 
sebracht, und die New⸗ Yorker Gesetzgebung soll so 
sort darum angegangen, die nöthigen Mittel ver— 
jügbar zu stellen, um die besagten Grundstücke zun 
Sidatseigenthum zu machen, Alles, was die Wasser 
fälle bisher verunziert hat, wegzuräumen und si 
dem Publikum zugänglich zu machen. 
Sterbefälle. 
Gestorben: in Kaiserslautern Frl. Luise Acker 
mann; in Winzingen Fräulein Lieberich, be 
J. a.; in Neustadi Friedrich Zimmermann 
28 JJ a.; in Ebertsheim Frl. Babetta Schäfer 
22 J. a.; in Landau Ferd. Hermann 513 
alt; in Geinsheim Josef Adam, 67 J. a.; i 
Büchelberg Frau Maria Anna Niederer, geb 
Nickola, 68 J. a.; ia Pirmasens Wilhelm Adol 
658 J. a.; in Zweibrücken Irl. Ida Wolfi 
18 J. a. — F 
Fur die Redaktion verantwortlich: F. X. Demeß 
li 
Vermischtes. 
Si. Johann, 25. April. In der Saar 
wurden gestern und vorgestern zwei weibliche Leichen 
geländet, von denen die eine nach der „Sbr. Ztg.“ 
als diejenige der vermißten 18jährigen Maric 
Reichert von Saarbrücken und die andere als die⸗ 
jenige der 18iährigen Tochter eines hierselbsl 
wohnenden Tagelöhners rekognoszirt worden ist. 
pGambsheim (GElsaß), 21. April. Un⸗ 
längst starb dahier eine kinderlose Wittwe, welcht 
jeitlebens ein äußerst kümmerliches Dasein führte. 
Obwohl dieselbe ein Vermögen von etwa 30,000 
Mark besaß. so unterließ es dieselde doch, sich auch 
nur die allernothwendigsten Lebensbedürfnisse zu 
beschaffen. Lachende Erben haben nach dem Tode 
bis zur gerichtlichen Versiegelung 9000 Mark in 
Gold in der Asche und in gußeisernen Töpfen ge— 
funden und hoffen noch mehr zu finden. 
Mainz. Ein in der Krauße'schen Fabril 
vbeschaftigter Tagelshner erhielt dieser Tage die 
erfriuliche Nachricht, daß er von einem verstorbenen 
Verwandten zum Universalerben eines über 200,000 
Mark betragenden Vermögens eingesetzt worden sei. 
München, 22. April. Ein ichwerer Reiter 
ftürzte während des Exerzierens am Kugelfang vom 
Pferde und die ganze Kolonne ging über ihn hin⸗ 
weg. Der Soldat wurde anscheinend schwer verletz 
sofort in das Militär⸗Krankenhaus gebracht. 
fBern, 24. April. Die Ortschaft Mülliger 
bei Baden (Kanton Aargau), etwa 400 Einwohner 
zähleud, ist fast gänzlich abgebrannt. 
FParis. 22. April. Der Mörder Mar⸗ 
hondon hat eingestanden, daß er es auch war, der 
Zwangs⸗Versteigerung 
In unterzeichneter Verlagsbuchhandlung ist erschienen und sowohl 
direkt, als durch alle Buchhandlungen zu beziehen: 
— 39 
Geib's Handbuch 
für die 
Gemeinde-Behörden der Pfalz. 
2. gänzlich umgearbeitete Auflage. 
Bearbeitet von Regierungsassessor Graef u. Bezirksamtsassessor Gresbeck. 
2 Bände. Brosch. Mk. 16,40. In eleganten und dauerhaften Halb⸗ 
franzband gebunden Mk. 18.80. 
Wenn in einer kürzlich eingesandten Besprechung des obigen 
Werkes gesagt wurde, daß der Titel desselben ein viel zu bescheidener 
sei, so wird gewiß Jeder, dessen Beruf eine mehr oder minder ein⸗ 
gehende Kenntniß unserer pfälzischen offentlichen Einrichtungen erfordert 
Ind der den „Geib'“ als vortrefflichen Berather schätzen gelerni hat, 
beistimmen. Das Werk gibt in gemein verstandlicher Weise und über⸗ 
fichtlicher Zusammenstellung sichere Auskunft über alle Fragen des 
offentlichen Rechts und macht daher die Anschaffung meist kostspieliger 
Einzel⸗Ausgaben überflüssig. Es sei deshalb nicht nur dem Fach⸗ 
mann, sondern jedem am öffentlichen Leben Interesse nehmenden 
Pfälzer angelegentlichst empfohlen. 
uͤm die Anschaffung zu erleichtern, hat die Ver⸗ 
lagshandlung auch eine 
Igcieferungs⸗Ausgabe 
veranstaltet und kann das Werk in 17 monatlichen 
Lieferungen 3 1Mtk. durch jede Buchhandlung be— 
zogen werden. 
Kaiserslautern. J 
EBMr rusius- 
Zur Anfortigung 
von billigen u.sauberen aller 
in Buchdruck und Litho- 
graphie vorkommenden 
GLuszug.) 
Montag, den 8. Juni 18865, 
Rachmittags 3 Uhr, 
zu St. Ingbert in der Wirthschaf 
bon Johann Mehsexr, Wittwe, 
waden durch Philipp Kemmer, 
kgl. bayr. Notar im Amtssitze zu 
St. Ingbert, als gerichtlich ernannten 
Versteigerungsbeamten, 
gegen 
Philipp Paulus und dessen Ehefrau 
Maria Berndt, Wirthsleute, bei⸗ 
sammen in St. Ingbert wohnhaft, 
als Solidarschuldner, die nachbeschrie⸗ 
denen Liegenschaften dffentlich zwangs. 
weise auf Eigenthum versteigert, nämlich: 
Steuergemeinde und Amisgerich 
St. Ingbert, Rentamt Blieskastel: 
Plan Nr. 1227. 1 a 80 qm 
Fläche, Wohnhaus mit Hof, 
Schoppen und Abtritt, gelegen 
zu St. Ingbert ober der Kapelle. 
Plan Nr. 23972, 2 2 90 qm 
Fläche, Wohn haus mit Keller und 
Hof und Plan Nr. 23976, 182 10 
qm Garten und Wiese an der 
—ohlenstraße zu St. Ingbert 
neben Georg Seibel und Nikolauẽ 
Kimmel. 
Die Versteigerungsbedingungen kön· 
nen bei dem Versteigerungsbeamten 
eingesehen werden. 
Die Liegenschaften kommen einzeln 
um Ausgebote und es erfolgt zugleich 
bei der Versteigerung der Zuschlag. 
St. Ingbert, den 20. Marz 1885 
Der Bersteigerungsbeamte: 
Kemmer, 
k. Notar. 
9 i⸗ 
Druckarboiten 
empfiehlt sich dio 
Buch- 
und Steindruckerei 
F. X. Domotz 
CVerlag desst.Ingbertor Anzeigor 
8t Ingbert. 
zièe 
zub 
— 
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Auflage 331,000; das verbreitetste all 
deutschen Blaätter überhaupt; außerdem et 
scheinen Uebersetzungen in zwölf fremde 
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calene Aulle 11 50 
eine Nummer, —X 
tteljohrich M. 1252 
7 ar Jahruch erschein 
21Numnmern mit do 
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ganze Gebiet der Garderobe und veibwst 
sur Damen, Madchen und Knaben, wie s 
das zartere Kindesalter umfassen, benso d 
Leibwãsche fur Herren und die Bett⸗ in 
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ganzen Umfange. 
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füt alle Gegenstände der Garderobe und —7 
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Bantilickerei, Namens⸗Chiffren ꝛc. 
Ab onnements werden jederzeit angenonm · 
bei allen Buchhandlungen und Possanstant 
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