dülsenfrüchte hinter der Magermilch, dem guten
RKoggenbrode und nähern sich dem Magerkäse. Am
— X— sodann die Erbsen
und diesen folgen dic Linsen. Vor wenig Jahren
zing die Kunde von der Einführung einer neuen
Hüssenfrucht, der Soja, durch die landwirthschaft⸗
schaftlichen Kreise; doch drang ihre prattische Be
nitzung bis jetzt nicht über die Versuchsgärten der
Ackerbauschulen hinaus, obwohl dieselbe berufer
wäre, die bisherigen Hulsenfrüchte theilweise zi
berdrüngen, denn ihr Gehalt an blut· und fleisch⸗
bildenden Stoffen. das ist an Eiweiß, ist mit über
35 00 erhoben, wäbrend er bei den Erbsen und
Bohnen ca. 23, bei den Linsen 24 80 beträgt.
Wir stellen gleich auch das Rindfleich daneben, in
welchem diese Stoffe nur 10 oo betragen, woraus
hie Nohrhaftigkeit und der hohe Werth der Hülsen⸗
früchte am Deutlichsten hervorgeht.
Die deutsche Hausfrau sagt scherzweise: „Erbsen
Bohnen, Linsen, da leben wir. wie die Prinzen;“
die französische Hausfrau, die größ te Sparmeisterin
sagt: „Die Bohne ist meines Herzens Krone“ und
jso hat das poetische Schatzkästlein der Haushaltung
noch manchen, die Hülsenfrüchte feiernden Spruch
aufzuweisen. Volksnaͤhrung in ausgedehn!em Sinn⸗
ist die Bohne in Frankreich, aber wohl ouch in
der einfachsien Form. Der französische Atbeiter
nimmt sich eine Tasche voll in Salzwasser gekochten
Bohnen mit in die Arbeit und die Zwischenmalzeit
ist fertig; geht vielleicht noch ein Stück weißet
Weizendrot mit, dann ist das bereits ein Essen
und er kann es auch aushalten dabei. In manchen
Ländern wird auch Bohnenmehl in's Brot gemischt,
ja in Württemberg wird selbst das dunkle Mehl
der Saubohne häufig mit Roggenmehl zu Brol
herbacken.
Popularer noch ist die Erbse, obwohl noch
lange nicht genug ins Volk gedtungen, daher man
fie um jeden Preis mehr zu Ehren bringen sollte.
Als vor Jahren einmal wieder ein Nothjahr das
Erz⸗ und Riesengebirge heimsuchte, ventilirte man
in behördlichen Kreisen, im Landessanitätsrathe auch
die Frage wegen aröterer Verbreitunq des Hülsen⸗
fruchtkonsums in den Gehirgsgegenden. Leider
steht demselben entgegen, daß fich VBoden und Klime
nicht für die Kultur von Hülsenfrüchten eignen,
daher als zugeführte Konsumtibilien sich schon per⸗
heuern und so den Armen unzugänglicher sind, als
die meist selbstgebauten Kartoffeln. Für Arbeiter
sitzender Lebensweise paßt die Erbse weniger, wenn
man ihrer Verdauung nicht durch geistige Getränke
zu Hülfe kommen will oder kann Sehr zweck
dienuich ist sie jedoch für Kinder und Heranwach ·
sende, nämlich als Suppe und in Form von Brei
ohne Hülse, indem sie sehr viel kuochenbildendes
Materal (phosphorsauren Kalk) enthält Sowi
die Bohne dem sparsamen franzöfischen Arbeiter
so ist die Erbse dem geizigen italienischen Arbeiter
ein kräftiges Nahrungsmiitel, freilich in der pri—
mitivsten Form. Die Erbsen werden in Töpfen
überm Feuer mit Sand geröstet, worauf man sie
kalt werden läßt, durch Sieben vom Sande reinigt
nd an einem irockenen Orte zum beliebigen Ge—
brauche aufbewahrt. Dafür würden sich nun selbs
unsere Bettler bedanken.
hin, sowie es auch wissenschaftliche Unkersuchunge
uͤnd viele Volksarzte bestätigen.
Marktbere chte.
e Ensheim, 30. April. (Viktualienmarkt.) Buite
per 2/5 Kils 1M. 10 Pf, Fier per Dutzend 60 f
Kartoffeln per 50 Kilo 4 M. 80 Pf.
Zweibrücken, 30. April. (Fruchtmittelpreis und Vi.
uclienmarti) Weizen O M. — Pf., Korn 8M. 48 9
derste zweireihige ß M. — Pf., vierreihige O M. — 9
Spelz oͤ M. — Pf. Spelziern — M. — Vf., Dinke—
. — Pf. Wischtrucht O. M. J. Af „Lafer 7335
94 Pf., Erbsen dO M. — Pi Wichen O M. — p.
heu 8 M. — pf., Stroh J Qual. 2 M. 40 Pf., II. Qual
TH. 80 Ppf., Kartoffeln 1M 70Pf., Weißbrod 1/ Kil
51 Pf., Kornbrod 8 Kilo 683 Pf., Gemischtbrod 3 gil
78 Ppf., paar Weck 90 Gr. 6 Pf., Rindfleisch J. Qual
60 Pf., II. Qual 56 Pf., Kalbfleisch 50 Pf. Hammel
fleisch 60 Pf., Schweinefleisch 80 Pf., Wein 1 Liter 80 Pf
ier oüler 21 Pf. Butter /3 Kilogr. 1M. 10 p.
Homburg, 29. April. (Fruchtmittelpreis und Viktue
iemnartt. Weizen 9 M. 61 pf., Korn 8 M. 20 pf
Spelzkern — M. — Pf. Spelz 0 M. — Pf., Gerß
Zreihige O M. — Pf. Gecste 4Areihige O M. — pj
dafer7 M. 80 Ppf. Mischfrucht O M. — Pf., Erbse
Dn. — pf., Widen — M. — Pf. Bohnen 09
— Pf., Kleesamen — M. — Pf., Kornbrod 6 Pfun
63 Pf., Gemischtbrod 6 Pfund 75 Pf., Ochsenfleisch 9f
Rindfleisch 30 Pf., Kalbfleisch 50 Pf. Hammelfleisch 60 Pi
Schweinefleisch 50 Pf., Butter 1 Pfund 1 M. — pi.
startoffeln per Zentner 1 M. 80 Pf.
Kaiserslautern, 28. April. (Fruchtmittelpreis un
Vittualienmarkt) Weizen 9 Mt. 80 Pf., Korn 89
28 Ppf., Spelzlern — M. — Pf. Spelz 6 M. 86 9
Gerste dO M. — Pf. DHafer 7 M. 98 Pf., Erbsen 09
pf., Wicken O M. — Pf., Linsen — M. — Pf. Kle
samen — M. — Pf., Schwarzbrod 6 Pfund 66 P.
z ppfd. 83 Pf., Gemischtbrod 3 Pfund 38 Pf., Butter pr—
Pfo. 1 M. Os Pf. Eier per Dyd. 60 Pf., Karioffeln pe
Zentner 1 M. 85 Pf, Stroh J. Qual. 2 M. 78 9f
A Sual. 2 M. 50 Pf, Heu pro Ctr. 8 M. — M
leeheu 0O M. — Vf.
So nahrhaft die Linse ist, so ist sie doch die
unpopulärste Hülsenfrucht und hat ihrer umständ⸗
licheren Zubereitung wegen als Volksnahrungsmittel
auch die geringste Verbreitung gefunden. Nur mit
deringen als Zuspeise spielt sie in einigen
degenden Deutschlands eine Rolle; ebenso mit Essie
und Salz; sie ist jedoch eines der kräftigsten Nah
rungsmittel.
.Den Schluß unserer Revue machen wir mil
einem Nahrungsmittel, das leider noch nicht Volks—
nahru. gsmittel ist, es jedoch seiner günstigen Be⸗
chaffenheit, seiner Billigkeit wegen sein sollte, näm⸗
lich der Reis. Daß Reis zu den gefündesten
Nahrungsmitteln gehört, bedarf eigentlich keines
VBeweises mehr. Wie könnte er sonst die Haupt—-
nahrung der halben Menschheit sein? Unter den
dem Pflanzenreich entnommenen Stoffen, von denen
der Mensch lebt, steht er bei Weitem oben an;
darauf deutet der immer noch zunehmende Kreis
teines regelmäßigen und massenhaften Verbrauches
Sterbefaͤlle.
Gestorben: in Annweiler Susanne Schlon
stein. geb. Künkele, 48 J. a. in Mußbach Fra
Annka Maria Wanger, geb. Lambert, 61 J.
Fur die Redaktion verantwortlich: F. X. Demeß.
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