Zersplitierung und Auflösung bewahren und einen
esteren Zusammenschluß herbeiführen soll.
— Zweibrücken. Für die 2. Schwurge⸗
richtsperiode des Schwurgerichts am kal. Landge⸗
ichte Zweibrücken, beginnend am 8. Juni, sind
'olgende Geschworene ausgelost: 1) Joh. Wendel
Bernhard, Adj. und Ackerer. Arzheim 2) Val.
HJilabel I., Sohn von Joh., Gutsbesitzer, Hainfeld.
5) Daniel Catoir, Gerbereibesitzer, Dürkheim. 4)
Friedrich Cullmann, Kaufmann, Zweibrücken. 5)
Georg Erbel XII... Bürgermeister. Neuburg. 6)
Michael Geimer IIl, Kaufmann uund Bürgermeister.
Schifferstadt. 7) Philipp Gros Il., Müller, Oden⸗
ach. 8) Jos. Heid. Kaufmann. Neupfotz. 9)
Dagob. Herget, Reniner, Bissersheim. 10) August
Heydweiler, Gutsbesitzer. Erpolzheim. 11) Nikol.
dinscherff i11., Ackerer und Bürgermeister, Duden⸗
hofen. 12) Phil. König. Kaufmann, Pirmasens.
13) Wilh. Wendel Lischer, Ackerer und Adjunkt,
Iberhausen bei Bergzabern. 14) Jak. Martin,
Aderer und Bürgermeister, Standenbühl. 15)
Jak. Mechtersheimer, Holzhändler, Germersheim.
16) Anton Nagel II., Acderer, Roxheim. 17)
Zacl Ohler, Buͤrgermeister, Lachen. 18) Joh. Ad.
Portz, Ackerer und Adjunkt, Ruppertsecken. 19)
Joh Sand, Ackerer und Bürgermeister, Herbitzheim.
20) Karl Schäfer, Gutsbefihßer, Dürkheim. 21)
dudw. Aug. Scheidt, Müller, Schweixermühle bei
Faulbach. 22) Theodor Scherer. Adjunkt und
Ackerer, Weitersweiler. 28) Balth. Schleppi,
Ackerer, Frohnhofen. 24) Heinrich Schlimk, Dr.
Rem. und Fabrikant, Ludwigshafen. 25) August
Schneider, Bürgermeister, Obernheim. 26) Paul
Schneider, Rentner, Duchroth⸗ Oberhausen. 27)
Phil. Seyl, jun., Müller, Streitmühle, Gde. Alten⸗
glan. 28) Joh. Georg Steiger II., Ziegler, Hart—
hausen. 29) Christ. Würz, Hekonom, Wartenberg.
30) Nil. Zöller, Landwirih, Großbockenheim.
— Kaiserstautern, 28. Mai. Seit
lebernahme der städtischen Verwaltung durch den
reuen Stadtrath bezw. Herrn Büurgermeister Hohle
vestehen Zwistigkeiten zwischen diesem und dem J1.
dommandanten der slädtischen Feuerwehr Herrn
Fugen Bumiller. Das Bürgermeisteramt hatte
nämlich geglaubt, dem Korpstommando das ihm
hisher unbestrittene Verfügungsrecht über die zu
döschzwecken aus der städischen Kasse bewilligten
Mitiel bestreiten zur sollen, was Herr Bumiller als
ein persöhnliches Mißtrauensbotum auffaßte. Nach
nannichfachen Verhandlungen zwischen dem k. Be⸗
irksamte, dem Bürgermeisteramte und dem Korps⸗
ommando faßte nun der Stadtrath einen Beschluß,
delcher dem Feuerwehrkommando das freie Ver⸗
ügungsrecht im Sinne des Bürgermeisters voll⸗
fandig entzieht, und als Antwort auf diesen Be⸗
chluß haben die Chargirten der Feuerwehr eine
Fingabe an das Bürgermeisteramt gerichtet, worin
sie erklären, daß fie ihre Aemter niederhegen.
Inierzeichnet sind sämmtliche Chargirtten, mit Aus⸗
rahme von dreien und von diefen letzeren hat einer
seinen Austritt aus der Feuerwehr erklärt.
—Die vorläufige Tagesordnung flͤr den am
(8. und 19. d. M in Edenkoben statifindenden
19. Verbandstag der pfälhzischen Kre
dit⸗Genossenschaften ist folgendermaßen
festgestelt: J. Für die Vorversammlung: 1) Fest⸗
tellung der Praͤsenzliste; 2) Wahle des Butaus
sr die Haupwersammlung 8) Wahl der Revisoren
für die Verbandstechnung; 4) Feststellung der de⸗
initiven Tagesordnung. II. Für die Hauptver⸗
oammlung: 1) Erg inzung der Präsenzliste; 2)
Bericht des Verbands⸗Direktors; 8) Berichte aus
den einzelnen Vereinen; 4) die Alters⸗ und In⸗
daliditäis⸗Versorgung der Vorstandsmitglieder (Re⸗
ferent Dr. Knecht); 5) Berathung und Beschluß
fassung über ein neues Verbandsstatut (Refetent
hebhard); 6) Neur⸗gulirung der Verbandsbeiträge
Referent Etiling); 7) Prüfung und Genehmigung
der Verbandsrechnung; 8) Wahl des Ortes, an
velchem der nächste Verbandstag stattfinden soll;
) Wahl des Verbands⸗Direktors und seines Stell⸗
dertreters; 10) Wahl der Abgeordneten zum allge⸗
geineinen Vereinstag in Karlsruhe. B
— Sypeyer, 30. Mai. Am Sonntag den
7. Juni findet in Neustadt die 19. Jahresversamm ⸗
sung des Vereins pfalzischer Gymnafial · und Studien ⸗
lehrer statt. Gegenstand der Verhandlung sind 3
Anträge des Lehrerkollegiums von Durkheim, der⸗
treten durch Subreltor Sucro: a) „Es erscheint
aAs dringendes Bedürfniß, daß den Lehrern an
den Kreislateinschulen im Erkrankungsfalle Ent⸗
schädigung für Stellvertretung aus Kreis- oder
Zentralfonds gewährt werde“. b) „Die Versamm⸗
uͤnd wird ersucht sich auszusprechen über die
Dringlichkteit, die Wohnungseutschadigung zunächft
er kSubrektoren zu regeln und eventuell einen
diesbezüglichen Antrag zum Beschluß zu erheben“.
2) „Es ist wünschenswerth,“ daß die Gehalte der
Studienlehrer an sämmtlichen isolirten Lateinschulen
ihnlich wie die Gehalte der Kommunalforstbeamten
ucht durch die betreffenden Einnehmereien, sondern
durch die hetreffenden k. Rentämter ausbezahlt
verden. .— Ferner sollen die Reformvorschläge für
den lateinischen⸗ Unterricht voa Hermann Perthes
zesprochen werden; alsdann wird Dr. Mohr aus
Zweibrucken über die Bedeutuag· von· Zueignung“,
Prolog“ und „Vorspiet“ in Goethe's Faust und
ventueii Rektor Müller von Neustadt über den
Betrieb der freien Vorträge auf dem Gymnasium
inen Vortrag halten.
Speyer, 30. Mai. Der österreichische
dandelsminister hat an die Verwaltungen sämmt⸗
icher österreichischer Eisenbahnen einen Erlaß gerichtet,
n'dem mit Rücksicht auf die herannahende Som⸗
nersaison dringend empohlen wird, die Wagen⸗
decken von Personenwagen, welche der längeren
Finwirkung der Sonnenhitze ausgesetzt sind, mit
altem Wasser zu begießen und die Coupé's durch
Deffnen der Fenster und Thüren gehörig zu lüften.
da die in den bisher verschlossenen Coupé's ent⸗
tandene heiße und dicke Luft für das Publikum
nicht nur in hohem Grade lästig, sondern auch ge—
ignet sei, Erkrankungen der Reisenden zu veranlossen.
Wir wissen nicht, ob auch für die die deutschen
risenbahnen diese oder ähnliche Anordnungen
ristiren. deren Zweckmäßigkeit auf der Hand liegt
ind deren Einfuͤhtung daher, wo sie noch nicht
zestehen sollten, nur dringend anzuempfehlen wäre.
— Ludwigshafen, 30. Mai. Der pen⸗
ionirte Ingenieur der pfälzischen Eisenbahnen,
Beorg Diehl, hat heute Mittag in feiner Wohn⸗
ang feinem Leben durch einen Revolverschuß ein
Ende gemacht. Ein unheilbares Leides hat den
Anglüglichen, welcher keine Familie hinterläßt, zur
raurigen That getrieben.
W q
Verinischtes.
7 Dudweiler, 80. Mai. Tod durch
Frtrinken. Der 18jährige Rektoratschüler
Thull von Neuweiler Hof, der einzige Sohn
einer Eltern, wurde gestern Nachmittag plötzlich
ermißt. Nachforschungen ergaben, daß der hoff⸗
mngsvolle junge Mann sich in dem Weiher der
Zulzbacher Blaufabrik gebadet und darin ertrunken
ei. Abends 11 Uhr wurde der Leichnam aufqge⸗
unden und in die Wohnung der tiefbetrübten Eltern
jebracht. — Der dbetreffende Weiher ist sehr tief
ind des Schwimmens Unkundige sollten sich sehn
süten, in demselben zu baden.—
p Mannheim,28. Mai. Wie man hört,
vurde mit Hrn. Hofopernsänger Knapp, ein neuet
dontrakt vereinbart, wonach derselbe fich bis zum
Jahre 1890 für die hiesige Büͤhne verpflichtete.
Mannheim, 30. Mai. In dem Bier—
antscherprozeß wurde um drei Uhr Nachmittage
»as Urtheil verkündigt, wonach die achtzehn ange⸗
lagten Bierbrauer in Geldstrafen von 40 bis 165
Mark und der Verkäufer in eine solche von zwei⸗
jundert Mark genommen wurde. Ein Bierbrauer
rhielt außerdem 4Wochen Gefängniß.
FMünchen, 28. Mai. Im Landiage ist wie⸗
derholt die Einführung eines neuen kathohischen
teligionsHandbuches an den Gym⸗
zasien gewünscht worden. Im Jahre 1882 erklärte
er kgl Staatsminister Dr. w. Lutz, daß mit den
irchlichen Oberbehöörden Verhandlungeneingeleitel
vorden seien, welche ein günstiges Resultat in Aus—
icht stellten. Dieses Resultat scheint nun zur That⸗
iche geworden zu sein. Es verlautet, daß die Ab⸗
assung eines solchen Religions Handbuches zum
rẽrsatze des dermalen im Gedbrauche befindlichen
„tadelbauer'schen Handbuches unter Aufsicht des
herrn Erzbischofs Dr. v. Steichele im Einvernehmen
nit vem übtigen Episkopat erfolgte und die Ein⸗
ührung des Buches nach erlangter ministerieller
Ipprobation mit Beginn des nächsten Studien⸗
ahres zu gewärtigen ist.
München. Die lkgl. Generaldirektion der
Verkehrsanstalten hat für die Theilnehmer an dem
11. ordentlichen Delegirteniag des bayerischen
Keteranen⸗ Krieger- und Kampfge⸗«
rossen⸗Bundes eine achttägige Verlangerung
der Retourbillete (26. Juni bis 3. Juli), die
Direktion der pfälzischen Eisenbahnen eine solcqh—
von sieben Tagen gewährt.
rMünchen 29. Mai. Geheimrath Pro
fessor Dr. Gerhardt in Würzburg hat, wie di
N. N.“ dem ‚Würzb. Telegr.“ entnehmen, der
höchst ehrenvollen Ruf, als Nachfolger Frerich's der
ersten klinischen Lehrstuhl an der Unviversität Berli
zu besteigen, angenommen. Die Hochschule Würz
burg erleidet damit einen äußerst schmerzlichen Ver
lust; denn Gerhardt, der am 5. Mai 1833 ir
Speyer geboren, seit 1872 dort wirkte, gehört zu
den glänzendsten Sternen in der medizinischer
Wissenschaft.
rT. München. 80. Mai Die Vorlage einer
auf die Errichtung eiuer bayerischen Mobiliar—
verfsicherungsanstalt unter staatlicher Leitung
abzielenden Gesetzentwurfes an den Ende Septembet
zusammentretenden Landtag steht nach anscheinend
zuverläffigen Mittheilgungen in sicherer Aussicht.
Muünchen. (Eine Reise zu Wagen.) In
„Bayherischen Hofe“ traf am 26. Mai ein Eng—
ander in Begleitung seiner Tochtet, Dienerschef
ind eines arabischen Kutschers ein, welcher vor
Algier kommend, nachdem er in Marseille gelandet
die Reise per Wagen“ durch die Riviera.:Italier
und die Schweiz machte. Derselbe führt 5 ächt
Araberpferde mit sich.
7 Erlangen, 27. Mai. Der Stud. mod
Aug. Brückner wurde von seinem Reitpferde, wel⸗
hes vor einem bellend an ihm aufspringenden Köter
cheute, so unglücklich mit dem Schläfeknochen aus
»jnen Stein geschleudert, daß er augenblicklich tod
war. —
Nürnberg. Ein seit Jahten spielen
der Prozeß erregt hier vieles Aufsehen, zume
etzt auch das Leipziger Reichsgericht in der Sacht
zesprochen hat. Fabrikbesitzer Frhr. Lothar v Fader
in Stein, der Besitzer der bekannten Bleistift⸗ Fabri
A. W. Faber, will seinem Bruder Johann Faber
der früher mit ihm associrt war und unter der
Firma Johann Faber eine Bleistift-Fabrik dahier
richtet hat, das Recht zur Führung der Firmoe
Faber heftreiten. Nachdem sein desfallsiger Antrag
jon den hiesigen Gerichten in zwei Instanzen ab⸗
Jewiesen worden war, hat er sich an das Reich⸗
zericht gewandt. welches ebenfalls zu Gunsten Jo
hann Fabers entschied.
Nürnberg, 27. Mai. Eine gemuthlich
Familie. Die Frau eines hiesigen Beamten, der
Hie Feiettage zu einer kleinen Urlaubsreise benüßz
atte, ließ die beiden Kinder in der Ohhut ihret
dienstmädchens und machte in Begleitung rimner be—
reundeten Familie ebenfalls einen Ausflug in dit
iränkische Schweiz. Als fie am Dienstag Abend
urücktehrte, hatte die Magd die Kinder einer in
der Siadt wohnenden Verwandten übergeben und
in Begleitung ihres Liebhabers ebenfalls einen
Pfingstausflug unteriommen.—
FBayreuth, 29. Mai. Gegen den Bis
mard · Altenläter Kulmann, der im hiefigen Zucht
hause seine Strafe verbüßzt, wird nächste Woche
herhandlung wegen Berufsbeleidigung und Ver
eumdung des bayerischen Ministeriums stattfinden
pSchweinfurt, 26. Mai. CGine Nach
in Todesängsten) Gestern Nachmittag bestiegen
ein jungerer Geselle und ein Lehrling des Schneider⸗
neisiers Bauz zu Bergrheinfeld einen am Main⸗
ifer angehaugten Kahn, bauden denselben los und
ießen sich auf dem Wasser ireiben. Allein der
stahn hatie ein Leck, sank alsbald, und die armer
hucsche mußten, da ihr Hilfegeschrei nicht gehör
wurde, die ganze Nacht im Wasser zubringen.
Heute früh 7 Uhr fand man sie endlich nadh
angerem Suchen ganz geschwollen mit blauer Ge⸗
ichisfarbe und brachte sie ins Krankenhaus zu
Berneck. Sie waren Beide in Folge ausgestandener
Todesangst wahnsinnig geworden.
pWürzburg. Herrt Dt. Pöhlmann
angjähriger Redalteut desPfälz. Kur.“ in Lud
vigshafen, hat die Redaktion der Würzburge
Presse“ übernommen.
7Ein guter Schutzherr. Auf einen
gaum in der Dammvorstadt in Frankfurt a. g
nistet ein Storchpaar, das bereits für junge Bru
zu sorgen hat. Unhterhalb des Nestes hat ein
Sperlingspaat sich eingerichtet. Das erschaute en
datze und kletterte den Baum hinauf, die jung
Sperlingsbrut als willkommene Beute zu cinnen
derr Slorch, auf einem Bein im RPeste sehen
ah diesem Beginnen ruhig aber aufmerksam
Als die Katze auf dem obersten Ast war, bog
der Storch aus dem Nest, faßte die Katze mit der