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3
Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
Der St. Jugberter Anzeiger“ erscheint woöchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerotag, Samstag und Sonntag; 2mal wöchentlich mit Unterhaltungs⸗
tlatt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blat koftet vierteljährlich 14 60 — einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1 75 , einschließlich
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ont wrelche die Ervedition Auskunft ertdeilt, 18 A, Neclamen 30 . Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet.
W III.
Poliische Uebersicht.
Der neulniche Aufenthalt des Kron—
prinzen von Deutschland und Preußen
nebst dem Prinzen Wilhelm in der alten
preußischen Krönungsstadi Königsberg anläßlich des
25jährigen Gedenktages des Regimentes Kronprinz
hat deutlich gezeigt, welcher Liebe und Anhänglich⸗
keit der Erbe der Krone-von Deutschland und
Preußen sich in der alten Provinz, von der die
qonige von Preußen ihren Titel herleiten, zu er—
freuen hat. Die Huldigungen der Bevölkerung
der Stadt Königsberg und der Vertreter aus der
Provinz Osipreußen für den Kronprinzen und
seinen ältesten Sohn war eine so imposante: und
herzliche, daß sie kaum übertroffen werden konnte.
Dem Reichskanzler sind wiederholt und
us verschiedenen Landestheilen als begründet nach—⸗
gewiesene Klagen zugegangen, daß das cursirende
dleingeld für die Bedürfnisse des Verkehrs nicht
genügt und namentlich auf dem Lande die Be—
chaffung von Kleingeld auf Schwierigkeiten stößt
odaß dort zum Theil für die kleineren Münzsorten
Aufgeld bezahlt und der Bedarf durch Abkommen
nit kaufmännischen Unternehmern wochenweise sicher⸗
zestellt werden muß. Der Herr Reichskanzler hat,
vie wir hören, diesen Uebelstand den Bundesxegier⸗
ingen mit dem Bemerken zur Kenntniß gebracht,
aß eine wesentliche Ursache des Mangels an Klein⸗
jeld im Verkehr in der Abneigung der unteren
zahlstellen, in Kleingeld Zahlungen JZu leisten, liege.
Ubhilfe in dieser Beziehung könne in der Weise
geschaffen werden, daß die an den Zahlstellen be—
indlichen Vorräthe an Scheidemünzen den Lokal⸗
»ehörden mit der Verpflichtung überwiesen werden,
ie dis in die unmittelbare Berührung mit dem
ßublikum zu verausgaben. Die Kassen würden
arauf Bedacht zu nehmen haben, die auszuzahlenden
zummen stets in dem genauen Betrage, auf welchen
ie lanten, direkt auszuzahlen, so daß jedes Heraus⸗
eben des Zahlungsempfängers in Scheidemünzen
uuf die größeren Appoints, welche von der Kasse
jergegeben werden vermieden wird. — Wir hoffen,
aß durch solche Maßregeln den vlelfach lautge⸗
vordenen Beschwerden wegen Mangels an Scheide⸗
münzen im Kleinverkehr abgeholfen wird,
Bezüglich der politischen Lage
iann man so ziemlich sagen: Unter allen Wipfeln
Ruh. — Von inneren Fragen bleiben in
Deutschland für den Augenblick nur die braun
dweig'jche Erbfolgefrage, und die der Besehung
des Posener Erzbischofstuhles in Sicht.
Als ein deutlicher Beweisfürdie
duhe auf dem politischen Gebiefe
darf auch der Kuraufenthalt des Fürsten Bismarck
in Kissingen aufgefaßt werden,“ benn die J.Nordd.
Allgem. Zig.“ meldet, daß während der Dauer
des Fursten in Kissingen, demselben weder amtliche,
noch nichtamtliche Schriftstucte nochgesondt werden
dürfen, die Geschäfte des Reichslamers ruhen also
ur Zeit ganz in den Handen der Vertrelen
desselben. *7
——
T.
Die Verhandlungen zwischen der Reichsregier
ug und dem Nordbauischen Llidh über
ie Ddampfersfübben tion werden, wie wir
—A nachsten Mittwoch oder
donnerftag zum Abschluß gelangen.
— 4
Montag, 8. Juni 1885.
Aus Dresden wird mitgetheilt, daß am
Donnerstag dort eine Sittzung des Gesammt—
ninisteriums unter dem Vorsitz des Königs
tattgefunden hat, in welcher der Antrag Preußens
iber die braunschweigische Thronfolge und die
Stellung Sachsens zu dieser Frage zur Erörterung
gelangte.
Von den 21 Anarchisten, welche, wie
bereits gemeldet, die eidgenössische Regierung vor
einigen Tagen aus der Schweiz ausgewiesen,
ind die folgenden Deutsche: Kaspar und Rem—
iger aus Württemberg, Jacob Brenner aus Elsaß,
Ddaschner, Wackenreuter und Heilmann aus Bayern,
Leonhard aus Schwerin,. Schultze aus Preußen,
Petersen aus Lauenburg. Die Uebrigen sind
Desterreicher und ein Franzose. Ausgewiesen
purden nur: diejenigen, gegenwelche nicht die
trafrechtliche Verfolgung erhoben wird.
Dem Ausgang der kleinen Ver—
vichelung Deurschlands mit dem
Zultan von Zanzibar sieht man mit
»egreiflichem Interesse entgegen, man glaubt indessen
n. Berliner maßgebenden Kreisen nicht, daß die
Sache sich zu einem großen Konflikt verschärfen
verde. Von dem Erscheinen des deutschen Ge⸗
chwaders erwartet man eine sehr heilsame Wirk⸗
ing auf den Sultan, falls er nicht schsön vorher
uu einem Ausgleich die Hand geboten hat. Man
laubt sich sogar der Hoffnung hingeben zu können,
»ie Verwickelung werde zur Abtretung eines Hafen⸗
platzes an der zanzibarischen Küste führen, womit
den ostafrikanischen Erwerbungen, die bisher der
inmittelbaren Verbindungen“ mit dem Meere ent⸗
hehrten, erst der rechte Werth. berliehen wecden
würde.
Deutjches Reich.
Muünchen, 5. Juni. Dem Vernehmen nach
wird in den nächsten Tagen eine Entschließung
des Kultusminsteriums ersolgen, laut
velcher an „humanistischen und technischen Mittel⸗
ichulen,sowie an , Lehrer⸗ und Lehrerinnen Bil
dungsquistalten“ der Schluß des Schuljahres von
nun an mit dem 81. Juli eintritt; nur noch die
nündliche Prüfung mit den Abiturienten wird in
die erste Woche des Monats August fallen. Be—
üglich drs Beginnes des Schuljahres bleibt es bei
den bisherigen Bestimmungen. Was dies, Volks⸗
chulen“ anbelangt, so wird es den Kreisregierungen
mheimgegeben, an dett Orten, an ‚welchen diese
Schalen disher am 84 Auguf endigten, die Ferien
benfalls mit dem 31. Juli beginnen zu lassen. (K.)
Berlin, 6. Juni. Der Kaiser nahm am
jeutigen Vormittage mehrere Vorträge entgegen
ind empfing gegen Mittag die Besuche der Frau
kronprinzessin nebst deren zur Zeit hier anwesen⸗
Töchtern und des Prinzen Wilhelm. Ueber das
Befinden des Kaisers wird gemeldet, daß der er⸗
auchte hohe Herr sich wieder völlig wohl und her⸗
jestellt fühlt und deßhalb am heutigen Nachmittage,
obald die starke Hitze des Tages nachgelassen, zum
ersten Male wieder eine Ausfahrt zu unternehmen.
dedachte. 7
Berlin, 6. Juni. Die Kaiserin beabsichtigt
nich in diesem Sommet' in Wiesbaden und zwar
uuf längere Zeit Aufenthalt zu nehmen; der Zeit⸗
ountt des Aufenthaltes dort ist noch nicht festge⸗
stell, dürfte jedoch, wie der „Taunusbote“ meldet,
wenn keine Zwischenfälle eintreten, etwa Mitte Juli
20. Jahrg.
zu erwarten sein. Im dortigen königlichen Schlosse
ind bereits die Vorbereitungen angeordnet und im
»ollen Gange. Ein Anzahl von Gemächern erhält
ganz neue Herrichtung.
Berlin, 6. Juni. Der Reichsanzeiger ver⸗
öffentlicht eine Bekanntmachung, betreffend die An—⸗
neldung der unfallversicherungspflichtigen Betriebe,
benso das Gesetz betreffend die Ausdehnung der
Anfall⸗ und Krankenversicherung.
Ausland. J
London, 6. Juni. Nach einem soeben ver⸗
„ffentlichten offiziellen Ausweise standen Ende 1884
n den Büchern der englischen Postsparbanken zu—
zunsten der Depositäre 859 Miill. 475,460 Mart
eingetragen. Die Verwaltungskosten beliefen sich
auf 4 Millionen 972,340 Mtk
Newyork, 8. Juni. Die Truppen haben
die feindseligen Appache-Indianer in New
Mexiko und Arizona so energisch verfolgt, daß sie
das Gros der Bande gefangen nahmen. Ungefähr
50 Indianer entkamen, indem sie die Grenze nach
Mexiko überschritten, wahrend einige sich in die
Berge flüchteten. Der Feldzug wird als beendigt
angesehen. *Die Truppen sind längs der ganzen
Brenze auf der Hut und weitere Ausschreitungen
ind nicht gemeldet worden.
Lokale und pfälzische RNachrichten.
*St. Jugbert, 8. Juni. Den gestrigen
Rachmittag benutzten verschiedene hiesige Vereine
die Geduldigen“ der Jünglingsverein, der Turn⸗
ꝛerein), um den üblichen Frühjahrsausflug zu
mnachen. Später, nach Rückehr der „Geduldigen“,
'and im Garten der Becker'schen Brauerei in der
Unterstadt ein sehr besuchtes Conzert statt. —
—Bei der Frohnleichnamsprozession in Z wei⸗
brücken gerieth die Draperie eines Altars und
dieser selbst in Brand. Der Schaden an ver—
»rannten Gegenständen und? verdorbenen“ Topf⸗
pflanzen ist nach der ‚Zw. Z.“ kein unbedeutender.
—.In Erstweiler hat sich beim gleichen Anlaß
ein Postbote beim Völlerschießen derart verletzt, daß
seine Verbringung nach der Kliuik in Heidelberg
nothwendig wurde. J
3weibrücken, 6. Juni. In der
Dingler'schen Maschinenfabrik gerieth heute früh
der 19Jahre; alte Tagner Daniel Kuntz von
Bechhofen mit seinem xechten Arm in die Zahnräder
iner ⸗Vochmaschine und verletzte sich dabei in
ebensgefährlicher Weijse.
— Zweitzrücken, 6. Juni. Bei der am
Montäg, den 8.4. Juni beginnenden bis Donnerstag,
den 18. Juni dauernden II. Schwurgerichts—
deriode pro 1885 werden folgende 14 Fälle
zur Verhandlung kommen: 1) Ludwig Walter,
Zostbote in Niederlirchen, wegen Verbrechen im
Imt. 2) Joh. Wagner, Diensttnecht von Kaisers-
autern, wegen Nothzucht. 3) Heinrich Rausch.
Ackerer von Brenchelbach, wegen Straßenraub. 9
Karl Brenner, Schuster von Pirmasens, wegen
Zörperverletzung. 5) Ludwig Liedy, Schuster von
Iggelheim, wegen Meineid. 185): Fa Brell, Sohlen⸗
zäher von Pirmasens, wegen? Mordversuch.327)
Martin Drach, Kesselschmied von Frankenthal,, wegen
Straßenraut. 8) Brochart,. Kesselschimed don
daiserslautern, wegen Munzverbrechen, 9) Chriftine
Steitz ⸗ Ehefrau Euter von Kriegsfeld wegen Kinds-
nord. 10) Martin Deutsch von Herxheim. wegen
Dteineid. *11) Daniel Schneider, von Gunders⸗
ofen, wegen Sittlichkeitsverbrechen. 12) Wilhelm
„offel von Odenbach, wegen Verbrechen im Amt.