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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
Der ‚St. Jugberter Anzeiger“ erscheint wbchentlich funfmalz: Am Montag, Dienstag, Donuerstag, Samstag und Sonntag; 2mal wöͤchentlich mit Unterhauumgb
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Ae 12
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Politische Uebersicht.
Der Reichstag berieth in seiner Sitzung
hom Mittwoch die auf Erlaß von Arbeiterschutz-
vorschriften gerichteten Anträge Hertling, Lohren,
Buhl und Korpatscheck, die von den Antragstellern
notivirt werden. Lohren befürchtete von dem gänz⸗
liichen Verbot der Kinderarbeit ein Sinken des Ar—⸗
beiterwohlstandes, hofft aber von der Beseitigung
zer Frauennachtärbeit eine wirksame Bekämpfung
der Sozialdemokratie. Buhl führte aus: Keine
der angeregten Fragen sei ohne Weiteres spruchfrei,
ür alle srien Enqueten erforderlich. Die Sonn⸗
agsarbeit sei für den kleinen Landwirthschaftsbetrieb
ientbehrlich; gänzliches Verbot der Frauennacht-
arbeit hieße Beseitigung der Frauenarbeit für viele
Industrien; den unbedingten Normalarbeitstag ver—
virft er wie Lohren; auch hier sei eine Enquete
erforderlich, die sich darauf richten müsse, ob durch
Arbeitszeitverkürzung eine Herabsetzung der Arbeits⸗
eistung bewirkt werde. Cegielski befürwortete den
Antrag Hertling. Schumacher (GSozialdemokrat)
rat für den Normalarbeitstag ein, den er auch
hne internationale Konventionen, wie das Beispiel
der Schweiz zeige, für möalich hält—
Das Tabaksmonopol in Sicht? Die
„Ross. Ztg.“ bringt folgende eigenthümliche Nach⸗
icht aus Elsaß-Lothringen: „Der Statthalter v.
Manteuffel dankt in einem vom 6. d. M. datirten
Schreiben dem Staatssekretär v. Hofmann für
leberreichung eines Berichts betreffend die Lage der
Landwirthschaft in Elsaß-Lothringen, und erklärt
iich „vollkommen damit einverstanden, daßk aus dent
RKesultat der Untersuchung Veranlassung genommen
wird, den Wunsch auf Einführung des Tabaks—
monopols und Erhöhung der Getreidezölle erneuert
an den Herrn Reichskanzler gelangen zu lassen.““
Die Reichssregierung ist mit der öster⸗
reichisch ungarischen Regierung dahin übereingekom⸗
men, daß sie in allen denjenigen Gebieten Afrikas
»der der Südseeinseln, woselbst die Interessen der
etzteren zu wahren sind und keine eigenen Konsu—⸗
larbeamten akkreditirt sind, dieselben übernimmt
und den Schutz der österreichisch- ungarischen Staats—
angehörigen sich in gleicher Weise, wie denjenigen
hrer Landsleute angelegen sein läßt
Aus Paris kommt die wichtige Nachricht, daß
ine vollständige Verständigung Bissmarcks mit
Ferry bezüglich der beiderseitigen Colonial⸗
olitik stattgefunden habe. Frankreich verpflichtet
ich, in allen seinen Colonien den deutschen Handel
u beschützen; Deutschland werde dagegen Frank—-
eich am Congo. in Eavpten und in China unter⸗
küten
Nachrichten aus Mad rid zufolge hat die Theil⸗
zahme, welche sich des deutschen Volkes für die
purch wiederholte Erdbeben ˖ Katastrophen so schwer
jeimgesuchten Südprovinzen des Landes bemächtigt
jat, auf das Angenehmste berührt; die Madrider
Zeitungen sprechen für die dieseits verlautbarten
Sympathien und die im Gange befindliche Hilfs⸗
rganisation ihren Dank aus. Die Deputirtenkammer
at einstimmig den Vorschlag Senor Canovas ge—
iehmigt, die Provinzen Granada und Malaga zur
Uufnahme eines vom Staat garantirten Anlehens
on zwei Millionen Pesetas zu ermächtigen, um
zie Opfer des Erdbebens zu untersfüken.
Samstag, 17. Januar 1885. 20. Jahrg.
Deutsches Reich.
Berliu, 15. Januar. Die „Nordd. Allg.
ztg.“ sagt anläßlich der heutigen Eröffnung des
andtags: Voraussichtlich wird die Staatsregierung,
ls sie über die Landtagsvorkagen sich schlüssig
jachte, ebenso deren Dringlichkeit ins Auge gefaßt
aben, wie die immer wiederkehrende, aus dem
debeneinandertagen des Landtags und des Reichs-
igs entspringende Nothlage. Im Interesse beider
egt es, daß diese Unzuträglichkeit nicht zur Uner⸗
aglichkeit wird. Eine wechselseitige Rücksichtnahme
uf die jeweilige Geschäftslage sei unerläßlich. Das
cherste Auskunftsmittel liegt aber vornehmlich in
iner exponirten Geschäftsbehandlung. Man hat
n Deutschland offenbar die Periode glücklich über⸗
vunden, wo man sich über politische Abstraktionen
rhitzte; je mehr der politische Gesichtskreis sich er⸗
beiterte, desto scharfer erwägt man die wirklichen
zorbedingungen einer gedeihlichen nationalen Ent-
vickelung, desto feinfühliger ist man gegen die Hemm⸗
nisse geworden, die ihr feindselig in den Weg treten,
o daß — wie die Bewegung der jüngsten Zeit
elehrt — auch die hergebrachten Parteischeidungen
or der Erkenntniß dessen zurücktreten, was dem
ffentlichen Leben wahrhaft frommt. Wenn diese
zeichen nicht trügen, so werden sie von den Land⸗
agsabgeordneten ganz besonders zu beachten sein,
enn dieselben werden, da die letzte Session der
egislaturperiode beginnt in nicht allzu ferner Zeit
hren Wählern Rechenschaft zu geben haben, in
velchem Sinne sie deren Vertrauen aufgefaßt und
erwerthet haben. Wir glauben, die Wähler werden
ielmehr fragen, was Positives geleistet worden ist,
ils nach dem Partei⸗Katechismus. Möge der
Zartei, welche das Wort „Fortschritt“ auf ihre
Fahne geschrieben hat, allein die Aufgabe bleiben
u beweisen, daß die Negation der Fortschritt und
die Unfruchtbarkeit die beste Politik sei.
Straßburg, 14. Januar. Gelegentlich der
festiafel zu Ehren des Landesausschusses kam der
Zztatthalter in längerer Rede auf seine früheren
steden zurück, wobei er wiederholt hervorhob, daß
jas Reich dem Lande die vollen Verfassungsrechte
licht geben könne, bis es die Sicherheit habe, daß
ym selbst keine Schwierigkeiten daraus erwachsen.
der erste Schritt, dem Reiche diese Sicherheit zu
ewähren, sei, daß ElsaßLothringen seine definitive
zusammengehörigkeit mit Deutschland offen, rück
altlos anerkenne und sich von dem Einfluß frei
nache, den die französische Presse noch ausübe.
der Statthalter hob ferner hervor, wie auch ihn
iur das Gebot der Selbsterhaltung gegen das
—XV
chluß an einzelne Protest⸗Agitationen im Lande
u Maßnahmen gezwungen hätten, die ihm schwer
zeworden, die aber nicht seiner von Anfang an be—
olgten Politik wiedersprachen. Sollten die veral⸗
eten Protestphrasen und Hetzereien gegen das Deutsch⸗
hum nicht nach und nach abnehmen, sollte die
Ruhe des Landes dadurch gefährdet sein, seine
Iflichterfüllung gegen das Reich dabei in Frage
ommen, so schrecke er auch vor keinem Extrem
urück. Abgesehen aber von diesem Zwange, den
die Agitationen Einzelner ihm auferlegen, halte er
inverbrüchlich an seiner Politik fest, dem Lande die
debergangsperiode möglichst zu erleichtern. (In
einer Rede sprach sich der Statthalter auch für eine
seue Kundgebung des Landesausschusses für den
Fanal Ludwidabhafen-Straßburq aus.)
Ausland.
Wien, 15. Januar. Das „Fremdenblatt“
sieht in dem Frankfurter Mord einen offenbaren
Act des Terrorismus. Die menschliche Gesellschaft
nüfse sich schützen gegen diese Gefahr, Staat und
zesellschaft müßten den Kampf aufnehmen. Die
Bleichartigkeit der Bewegung in Oesterreich, Deutsch⸗
and, Rußland und anderen Reichen Eurspas legt
ie Idee einer gleichartigen Vertheidigung nahe.
Da die anarchistische Bewegung einen internationalen
Fharakter trägt, würde eine internationale Vereinig-
ing zur Abwehr entsprechen. — Die „pPresse“
agt: Der Frankfurter Mord mahne aufs eindring⸗
ichste, sich nicht lediglich auf die Verfolgung der
ver That Schuldigen zu beschränken, vielmehr durch
rnstes Erfassen der socialen Fragen der Anarchie
»en Boden zu entziehen. Die Versuche der Regier⸗
ingen, namentlich derjenigen Deutschlands, zur
heilweisen Lösung derselben, führten bereits zum
r7rfolge, die Sozialisten und Anarchisten schärfer zu
cheiden. Das Frankfurter Attenthat sei eine neue
Mahnung an den deutschen Reichstag, nicht taub
u bleiben gegenüber den warnenden Stimmen des
Zaisers und Reichskanzlers, sich nicht ablehnend zu
erhalten zu sozialpolitischen Reformvorschlägen.
dDie „Neue Freie Presse“ erblickt im Attentat zweifel⸗
os anarchistische Hände und gleichzeitig den Beweis,
aß eine dauernde Abhilfe nur geschaffen werden kann,
venn die Regierungen jene Elemente zur Abwehr
‚usammenfassen, welche mit ihnen ein gemeinsames
Interesse haben, die Gesellschaft vor der Anarchie zu
ewahren. Als solches staatserhaltendes Element
zezeichnet das Blatt das liberale Bürgerthum.
Die „Deutsche Zeitung“ äußert: Das Frankfurter
Ittentat verzeichne den Weg der deutschen Gesetz⸗
jebung. Fürst Bismarck habe recht, wenn er durch
»en Schutz der nationalen Arbeit und durch sociale
Borbeugungsmaßregeln die Entlastung der kleinen
Steuerzahler und durch coloniale Unternehmungen
zie Volkswohlfahrt zu heben sucht. Auf dieser
Bahn sollte ihm der Reichstag mit arößerem Eifer
olgen.
Paris, 14. Januar. Nach einem Tele⸗
rramm des „Temps“ aus Kairo hätte der Mahdi
ie Bedingungen Welseley's angenommen. Die
kEnagländer marschiren ungehindert auf Khartum.
Lokale und pfälzische Rachrichten.
* St. Ingbert, 16. Januar. Gutem Ver—⸗
iehmen nach wurde Herr Lehrer Franz Hagen⸗
»uch er dahier von der kgl. Kreisregierung mit
»er Funktion eines Hauptlehrers und damit
nit der Leitung der allgemeinen und besonderen
rortbildungskonferenzen des Lehrerpersonals an den
Zolksschulen der beiden Kantone St. Ingbert und
zlieskastel betraut. Die genannten Kantone bilden
n Zukunft einen eigenen, von Zweibrücken ge⸗
rennten Konferenzbezirk. (Wegen eines sinnent⸗
tellenden Druckfehlers in vor. Nummer — beim
„etzen des Manuscriptes wurde eine Zeile desselben
ibersehen — wiederholt.)
* St. Ingbert, 16. Januar. Der Forst⸗
„ssistent Sch mid in Speyer wurde zum Forfjt⸗
issessor dahier ernannt.
*— Gestern wurde in unserer Nachbargemeinde
sohrbach ein Saal im neuen Schulhause als
BZetsaal eingeweiht. In demselben wird von
etzt ab regelmäßig jeden Sonntag und außerdem
in zwei andern Wochentagen durch einen Herrn
Keistlichen von hier Gotftesdienst abgebalten
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