waͤhrend der Schlacht bei Sedan dori auf dem
Schlachtfelde von einer Marketenderin des Bataillons
geboren worden ist. Der kleine, unter so seltsamen
Umständen und mitten im ärgsten Schlachtgetümmel
zur Welt gekommene Knabe erhielt als Vornamen
den Namen „Sedan“, er heißt Sedan Böhme.
Der deutsche Kronprinz hat als Pathe fungirt und
sich seitdem wiederholt für ihn interessirt, während
gleichzeitig das Jager bataillon und ein Offizierkorpe
die Erziehung und das Gedeihen des jungen
„Sedan“ sorgsam überwachten. Durch den Kron
prinzen ist jetzt nach einem Vorschlage des Batail⸗
lons · Kommandeurs angeordnet worden, daß der
senabe in die Militärschule in Weilburg aufgenom⸗
men werde.
F Für das Schulze⸗DelitzschDenkmal
find nach einer Mittheilung des Anwaltes der Ge⸗
nofsenschaften auf dem Vereinstage in München be⸗
reits 78,000 M. gesammelt und sollen demnächst
die nothigen Einleitungen zur Ausführung desselben
getroffen werden.
f. Danzig, 23. Juli. Die auf hiesiger
Marinewerft zum Ersatz für die, Medusa? erbaute
Glatidedskorvette erhielt bei dem heutigen Stapel⸗
lauf den Namen „Nixe“. Die Taufe vollzog der
Kontre⸗Admiral Pirner. Die „Nire“ ist als Schul⸗
schiff fur die Kadeiten und Schiffsjungen bestimmt.
r Ein entsetzlicher Vorfall ereignete
sich dor einigen Tagen im Zoologischen Garten zu
Antwerpen. Das Nashorn, das schon seit einigen
Tagen eine ungewöhnliche Wildheit gezeigt hatte,
stürzte sich plötzlich auf den eintretenden Wärter,
welchet ihm das Futter brachte, und riß ihn mit
großer Gewalt zu Boden. Der Waͤrter hatte kaum
Zeit, um Hülfe zu rufen. Ehe man sich's versah,
hatte ihm das wüthende Thier zwei furchtbare
Wunden an der Brust mit seinem Horne beige⸗
bracht, und als es sah, daß die außenstehenden
Personen bestrebl waren, den Körper des Unglück⸗
lichen aus dem Kafig hervorzuziehen, nahm es ihn
in den Rachen, trug ihn in einen Winlel und zer⸗
fleischte ihn buchstäblich vor den Augen der Zuschauer.
Nachdem es seine Wuth gekühlt, ließ das Nashorn
den Leichnam liegen. Der Unglückliche hinterläßt
eine Wittwe mit vier lleinen Kindern. 9*
F Pest, 23. Juli. In der Gemeinde Ocsova
im Sohler Komitat sind 160 Häuser niedergebrannt,
der Schaden beziffert sich auf 200,000 fl.
f Madrid, 283. Juli. Gestern kamen ir
Spanien 1278 Erkrankungen und 780 Todesfälle
an Cholera und von den letztern 8 in Madrid
174 in der Provinz Valencia, 81 in Badajoz und
2 in Barcelona vor. Die Seuche beginnt sich nach
Norden auszudehnen. J
Eine Riesenbrücke) Sizilianisch-
Blätier berichten von dem Projekt einer Riesenbrück
wischen Sizilien und dem italienischen Festlande,
welches bereits dem Ministerium der öffentlichen
Arbeiten unterbreitet sein soll. Die über die
Meerenge von Messina zu werfende Brücke würde
zwischen Ganzivi und der Punta del Pizzo kon⸗
druirt werden, wo das Meer eine Breite von 4
dilometern und eine Tiefe von 100 Metern hat
Nach dem Plan soll die Brücke aus Stahl herge⸗
ttellt werden und aus 3 mittleren Bogen von je
1000 Metern Länge und zwei Endbogen von je
500 Metern Länge bestehen. In der Mitte sollen
2.Eisenbahngeleise gelegt werden. Das bis aus
20 Meter Entfernung an das Meeresniveau reichende
Fundament will man aus Granitmassen herftellen.
Auf dieser Basis sollen sich dann die Pfeiler auf⸗
bauen, welche aus durch hydraulischen Mörtel ver⸗
bundenen Granitsteinen konstruirt werden und 10
Meter über den Meeresspiegel hervorragen sollen.
Die Mauerarbeit unter dem Wasser muß unter
Benutzung von Senkkästen geschehen, in welche
omprimirte Luft gepumpt wird. Die mittleren
Bogen werden eine freie Weite von 940 Metern
und eine Scheitelhöhe von 100 Metern haben.
Die Breite der Brücke soll an den Pfeilern 60
Meter und in der Mitte zwischen 2 Pfeilern 20
Meter betragen. Nach dieser Beschreibung würde
das neue Riesenbauwerk alle bis jetzt existirenden
Bogenbrücken an Großartigkeit übertreffen.
4Plymouth, 22. Juli. Das Torpedo⸗
schiff „Hekla“ ist mit mehreren Passagieren des
Dampfers „Cheerful“ aus Liverpool hier einge—
aufen, mit welchem das Torpedoschiff im Bristol⸗
stanale einen Zusammenstoß hatte. Der Dampfer
„Cheerful“ hatte eine große Anzahl Passagiere,
wvelche von hier nach Liverpool zu fahren gedachten.
Wahrend eines dicken Nebels stieß das Torpedoschif
mit solcher Heftigkeit in die Seite des Dampfers,
daß das Schiff nahezu in zwei Theile zerschnitten
wurde. Die Kollision war so stark, daß die Passa⸗
giere aus den Betten geworfen wurden und zwei
derselben sofort den Tod fanden. Nach
Minuten sank das Schiff und riß 13 —*
mit fich in die Tiefe, wrotz der Anflrengune
Mannschaft des Torpedobootes. *
fNew-⸗York, 20. Juli. Wahrend de
letzten vier Tage hat längst der atlantischen S
küste eine schreckliche Hitze geherrscht; dicl *
von Sounenstich waren die Folge dabon, in *
Jork ereigneten fich gestern deren funf, einer
Brooklyn und vier in Philadelphia. Der Nane
an Regen macht die Unbehaglichkeit noch *
und die Vegetation ist verdorrt. Während 9
Monate Juni und Juli hat es östlich bom Alleghand
Gebirge sehr wenig geregnee. —
Das Heidelberger-Faß übertroffen) De
St. Louiser Küfer Rudolph Stechers will d
zroße Faß von Heidelberg übertreffen; er bau y
an einem Faß, das 580,000 Gallonen enthalten l
Dasselbe hat 28 Fuß im Durchmesser, ist 22 vi
hoch und groß genug, daß eine aus sechs Persom
bestehende Familie bequem darin wohnen kbnnir
Das nächste Ziel des Kiefers wird jetzt wohl sein
ein Faß herzustellen, wie es sich der deutsche Shn
diosus träumt, „ein Faß so groß, als wie die Welt
Briefkasten der Redakiion.
Herrn N. N. hier. Sie haben recht. In vor. 3.
muß im zweilten Artikel unter lokalen u. pfälzischen Vath·
richten in der Zahl, welche den Prozenisatz der außereheli
zeborenen Kinder im deutschen Reiche pro 1888 angih
wischen der zweiten und dritten Ziffer ein Kommann
zeschaltet werden. Der betr. Satz hat also zu lautn
Im deutschen Reiche kamen im Jahre 1883 auf 100 6.
zurten 9,22 außer der Ehe geborene Kinder.
·. Demerß
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2. Cassenbericht.
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