den einzelnen Gewerben verschieden. Es sind deß⸗
halb den Formularien zu den Steuererklaͤrungen
erläuternde Bestimmungen vorgedruckt, welche ge⸗
nauestens zu heachten sind. Bei den gewoͤhnlichen
dandwerkern und Danbelstreibenden ist die Anzahl
der Gehilfen anzugeben; 3. B. 1888 — 8 Ge⸗
hilfen, 1884 2 ehilfen. Bierwirthe haben
Biewerbrauchsquantum anzugeben z. B. 1883
z00 Hektoliter, 1884 — 900 Hektoliter ꝛtc. ꝛtc
Jenen n beireihendemn deren Betriebsanlag
nach Art. 7. des Gesehzes p.A nach dem Ge⸗
chaftseruicagnisse berechnet wird, steht es frei.
das Erträgniß auf der Fassion, ausgeschieden. Nach
den Jahren 1888 und 1884. anzugeben, verpflichtet
find sie hiezu jedoch Richt. Bei fast allen Gewerbe
reibenden liegen der Einsieuerungsbehötde genügende
Anhattspunkte · zur Bemessung der Vollständigkeif
und Richtigkeit der Fassionen vor, weßhalb eine
bersuchte Hinterziehung taum ungeahndet bleiben
durfte.
* St. Ingbert 81, Juli. Soeben erhalten
wir die fur die hiesige tkatholische: Kirchengemeinde
höchst erfreuliche gtachticht, daß dem Gesuche des
Fabrikraihes um Bewiligung zur Veranftaltung
ne Geldgewinnlotterie behufs Aufbring⸗
ung der Mittel zur Erbauung einéèr zwei—
ren kath. Karche dahier die ministerielle
Gaͤnehmigung mit der Befugniß zum Loosabsatz
im ganzen Konigreich zu theil wurde. Zu gleichem
Zwecke wurde —XWX Fabrikrath Eden⸗
Toben eine Geldgewinnlotterie bewilligt.
7St.Ind bert, 31. Juli. Das gestern
im Becker'schen Garten stattgehabte Konzert der
Dreißiger aus Saarlouis unier Leitung ihres Kapell
meisters Herrn Redzeh war, wie bei dem Renom⸗
mee der konzertierenden Kapelle nicht anders zu
warten, techt gut besucht. Sammtliche Nummern
des seht gut gewaͤhlten und reichhaltigen Programms
wurden mit außerordentlicher Feinheit und Präzision
um Vortrage gebracht und fanden den lebhaftesten
Beifall der Zuhörerschaft. Besonders angesprochen
haben die Nr. 4,In trauter Stunde“ von Rec—
zeh, sowie die Diͤdermre zur Oper „Die lustigen
Weiber“ von Nikolai, die Paraphrase üͤber Wagners
Preislied, Jung Werner's Abschiedslied aus der
Oper Der Trompeter von Saͤdingen“ und eine
Fantasie aus der Oper „Die Hugenoikenꝰ. Bis
zur Schlubpiece hielten die vortrefflichen Klaͤnge der
meisterhaft geschulten Kapelle die Zuhodrer in
Spannung und die meisten schieden in der Hoff ·
nung, daß der gelungene Veriauf des gestrigen
Konzgertes Herrn Weirich Veranlafsung sein möge
uns die Kapelle Reckzeh im Laufe des Sommere
noch öfters hören zu rassen.
ASt. Ingbe e zu. Juli. Das Pro⸗
aramum für das kommenden Sonntag nachmit ·
ags 4 Uhr in der prot. Kirche stattfindende
— 1. Gemeinde ·
desang: Jehovah ete. 2. Orgelfantasie zu vier
Handen von A, Hesse 3. „Mein glaäubig Herze,
opranfolo aus der Pfingsteantate von Joh. Seb.
Bach (Fil. Müller), 4. Atie; „Et weidet seine
Heerde“ aus dent Messias von Händel für zwei
Hiolinen und Orgel; 8. Kirchenchor: Trostet.
röstet mein Volte36. Fesipruͤludium zu dem
Thoral· Dit. vit, Jehovat von Fr. Baake; 7.
Ich weiß, daß ein Erloͤser lebt“. Sopransolo
aus dem Messiab, von Haͤndel Grl. Müller); 8.
Ansprache; 9. Otgelfantasie aber Pf. 116 von Or.
W. Volkmar; 10. Kirtpchor Wie heilig ist diese
Siaite“ von Silchet . Vruchstuch aus der G dur ·
Romanze, von L, d, Beethoven für 2 Violinen u.
Orgel; 12, Eñgel, ewig licht und tlar“, Sopran⸗
die aus Theodora von Handel (GIrl. Müller)
13. Orgelfantafie Uber Eine feste Burg“ don
Thalberg; 14. Gemeindegefaug: Eine feste Burg.
nen Thaͤren werden frewillige Gaben ent
gegengenommen. dle fur einen guten Zweck Ver⸗
Dendung sinden sollen·5 9
1Sh. Ingbert 31. Juli. Wie wir ver⸗
nehmen. wird Herr Lehrer Schlaudeder mi
seinen Musikschllleru om Somnag über 8 LTage.
also am 9. August, Nuachmittags. ein Lonzert
deranstalten. Es ist nicht das erstemal, daß Herr
Schlaudeder mit seinen Musitichürrn vor die
Saffenllichkeit tritt; ahnliche Konzerte von früher
stehen noch bel vieien in angenehmer Erinnerung.
Wir zweifeln darum nicht, daß auch sein naͤchstes
tonzert ein zahlreiches Publikum angiehen wird.
3 Beleidigt ein Dienstbote seine Herrschaft
durch Schimpfworte oder Thatlichkeiten, oder begehl
I. I woelcb der Herrschaft
das Recht zur sofortigen Dienstentlassung gibt, so
tann die Herrschaft mit der sofortigen Dienstent⸗
lassung die Aufforderung verbinden, daß sich der
diensibote aus ihrer Wohnung entferne. Leistet der
ntlassene Dienstbote dieser Aufforderung keine Folge,
so ist er nach einem Eckenniniß des Reichsgerichts
vegen Hausfriedensbruchs zu bestrafen. Selbst das
Berweilen des Dienstboten auf der an die Herr⸗
chaftswohnung anstoßenden Treppe, bezw. Hausflur,
in welcher die Herrschaft zugleich mit anderen
hausbewohnern ein⸗ Pilbenugungorecht hat. is
inbefugt und strafbar, wenn die Aufforderung der
Hertschaft zur· Entfernung · auch darauf sich ersire ar
8 Rohrbach, B0. Juͤli.“ (Anglücksfall.)
der Fuhrinann Peter Allmannsberger von
hdier gerieth gestern im benachbarten Elversberg
inter seinen Wagen und wurde lo unglücklich
berfahren, daß er nach wenigen Minuten rine
deihe wat.“ ..
In der iehten Strafkammersitzung des kgl.
dandgerichts Zweibrücken wurde der 24 Jahre
heschäftsmann Ludwig Schmitt von Pirmasens
vegen je eines Vergehens des Betrugs und der
Anlerschlagung zu einer Gefängnißftrafe von 6
Monaten verurtheilt.
— pirmasens, 20. Juli. Mit der im
Zeptember d, J. gele gentlich des Landwirthschaft⸗
ichen Bezirksfestes stattfindenden Aussteltbung
andwirthschaftl. Geräthe und Produkte wird auch
ine Verloosung von Rindvieh und landwirthschaftl.
Naschinen und Geräthen verbunden. Es werden
ju diesem Zwecke 6000 Loose à 50 Pfg. aus
caeben. KAuf ie 20 Loose fällt ein Treffer.
G. A.)
— Kirchheimbolanden. Ein hiesiger
unger und kräftiger Mann, der ein sehr eifriges
Milglied des Turn Vereins ist, glaudte, verlodt
don den in verschiedenen Zeitungen aufgetauchten
Nachrichten, wonach junge Leute für nach Kamerun
ils Polizeisoldaten fich melden könnten, daß auch
vielleicht dazu berufen sei, seinen schwarzen
Brüdern an der Westküste Afrika's Mores zu lehren.
Doch von Kirchheimbolanden bis nach dorten ist ein
weiter, weiter Weg. Die Schwierigkeiten, welche
sich einem solch' Wanderlustigen entgegenstellen, sind
chon von hier aus sehr groß, dies beweist die von
hen verschiedenen Aemtern und hochgestellten Per⸗
sonen auf dessen diesbezügliches Ansuchen ertheilte
Antwort. Zuerst wurde eine Eingabe an das
Rteichstanzleramt vom 26. des Monats Juni do.
Is. an denselben dahin zurückbeantwortet, daß sein
Hesuch um freie Hinbefoörderung und Einsetzung in
Amt und Würden an den Staatssekretär des aus⸗
partigen Amtes, kgl. Staatsministet Herrn Grafen
datzfeld · Wildenbutg zur ressortmäßigen Verfügung
ibersandt worden sei. Davon mache ihm das be⸗
reffende Amt Mittheilung. Einige Tage nachher,
im 11. Juli d. J., erxhielt derselbe vom auswär⸗
igen Amt folgendes Schreiben, welches auf der
datuon v. Bl, wie auch die anderen diesbezüug⸗
ichen Schriftstücke. eingesehen werden kann: Aus⸗
partiges Amt Auf die Eingabe voni 26 vor. M.
id haen eroffnet, daß Ihtem Gesuch um loflen⸗
reie Beforderung nach Kamerun und eventuelle
gerwendung daselbst von hier aus —X
reten werden kann, Ihnen vielmehr überlassen
derden muß, sich an das Syndikat für Weftafrika
in Hamburg oder andere Kolonialvereine zu wenden.
etlin, 10. Juli 1883.“ Nun wandte sich unser
Turndruder an ein in der letzten Zeit vielgenann⸗
A. im fernen Afrika längst vertretenes Haus, per⸗
onlich an den Reichstagsabgeordneten für Hamburg,
Herrn C. Woermann. Von diesem wurde ihm am
Fi da. Mis. folgende Antwort zu Theil: „Ham⸗
butg 1888. In Erwiderung auf Ihr Schreiben
heule ich Ihnen mit, daß ich Ihnen nicht rathen
nn. nach der Westküste Afrika's auszuwandern,
Zeil die dortigen Verhalinisse in jeder Hinsicht für
Auswanderer ungeeignet finb. Ergebenst C. Woer—⸗
nann. Ich befördere überhaupt keine Auswanderer
aach Afrila. Niemand aber kostenfrei. D. O.“
Nach solch' bitteren Erfahrungen, weiche für Man⸗
hen als Warnung dienen moͤgen, rufen wir unserm
iich so seht nach Afrika's Küste sehnenden Lands ⸗
nanne das alte Sprichwort zu: Bleibe im Lande
ind — — —*. J Mordpf. B.)
— Dürkheim, 27. Juli. Der Geschafts-
nann Ingermann wurde heute auf Antrag der kgl.
Slaatsbehoͤrde wegen Urkundenfälschung und Unter⸗
chlagung durch die Gendarmerie verhaftet und in
I nanit noch Frankenthal transportirt Die
zei Ingermann hinterlegten Bücher und Akten wur.
den unter Gerichtssiegel genommen.
—Aus Speier, 28. Juli, theilt man der
„Pf. Pr.“ folgende haarsträubende Geschichte mit
Reun Lateinschüler der 8. Klafse der hiesgen
Studienanstalt, fast sammtlich besserer Leute Kind
Jatten sich zu einem Komplot verschworen, ihten
mißliebigen Klassenlehrer — zu ermorden! Der
gestrige Abend war zur Ausführung des Attentatß
zestimmt. Ein scharf mit 6 Schussen geladener
ebolber“ und zwei Dolche waren beschafft, die
dollen waren vertheilt und gestern Abend, wo der
zlassenordinarius gewöhnlich seinen Spaziergang im
Domgarten zu machen pflegte, sollte das ausfuͤht.
lich besprochene Attentat verübt werden. In der
Iflen Slunde bekam ein jugendlicher Attentäter
Reue und brachte den beabsichtigten Mord zur An⸗
seige. Zwei Schüler traten sofort aus, ein Haupt⸗
adelsfuührer wurde demittirt und die übrigen sechs
jammt dem Kronzeugen kamen mit dem consilium
abeundi davon.“
Speyer, 29. Juli.. Dem Jahresbericht
der k. b. Lehre rbildungsanstalt Speyer und der ihr
zugetheilten k. Praparandenschulen Blieskastel und
dirchheimbolanden für das Schuljahr 188483
entnehmen wir folgendes: Die 5 Kurse umfassende
Anstalt in Speher zählt am Schlufse des Schul⸗
jahtes 126 Zöglinge (58 Präparanden und 78
Saminaristen; der oberste (5. Kurs hatte 30 Zög⸗
inge. Die k. Praparandenschule Blieskastel zahlt
mn' Schluß des Schuljahres im 1. Kurs 9, im2
1 imb im 3. 16, zusammen 39 Zöglinge, diel
Praparandenschule Kirchheimbolanden im 1. Kurs
8 im 2. 8 und im 3.7, zusammen 33 Zoglinge.
SDem Jahresbericht ist eine höchst lesenswerthe
Abhandlung angehängt über „Gebotene —X
in Geltendmachung des eigenen Standpunkltes
den austretenden Zöglingen zur Erwägung und
Zeachtung), verfaßt von Hrn. k. Seminarinspekior
Dr. August Kittel.
Vermißchtesß.
St. Johann, 28. Juli. Der sogenannte
Riesendamenplatz wird jetzi endlich die Haupistraße
inserer Stadt nicht mehr langer verunzieren. Herr
gauunternehmer Mertz hat denselben angelauft
ind will große Gebaͤude hinstellen. Aeber den
Preis des Bodens am hiesigen Plaztz ist es interes⸗
ant zu erfahren, daß nach der hiesigen „Vitg.
ur die 82 Quadrat⸗Ruthen an der Straße je
000 Mi. für das dinterliegende Terrain, ca. 120
Mk. pro Ruthe bezahlt wurden. —
7Für das Jahr 1884 betrug die Zahl der
Bewerbeanmeldungen in Buayern 46214.
sene der Niederlegungen 35,394, so daß sich ein
Ueberschuß don 10,820 Anmeldungen ergibt. Im
Jahre 18883 betrug dagegen der Ueberschuß bei
17,305 Amnmeldungen ‚und 46,129 Niederlegungen
1176. Die weitaus größte Zahl der Anmeldungen
—VVBe 20.060
der 48 Prozent, sohin mehr als ein Drittel der
desammtanmeldungen. — Im Jahre 1884 waren
Bahern Gast. und Schankwirthschaften im Ve⸗
riebe: Pfalz: 4413, Oberbahern: 6017, Riede
hahern: 4108, Oberpfalz: 8446 Obecfrankens
3486, Mittelfranken: 8288 Unterfranken: 3667
ee hon in Summa: 34 10.5
almißmaßig meisten Gaft und —
Daften bestehen in Mittelfranken dann folgen:
Zderpfalz, Riederbahern, Pfalz. Oberbayern, Ober ·
ranken, Schwaben und Unterfranken.
7 Bvei den kgl. Rentämtern in Bahern
inden sich gegewartig uber 200 —
tanten, so daß der Bedarf auf lange Jahte 84
ist. was Interessenten zur Darnadachtuna dien
noge. —
FAugs2burg, 28. Juli. In aenin
Berheigerung wurde gestern die igl Gesch
Jießerei um den Preis hon gi doo M. n
Herra Malzfabritanten Zint in Hetsburs αα
voch bedarf der Abschluß noch der Genebmig
der Regierung. ne zaen
Frre burg, 28. Jut. Em
humliches Ereigniß erhalt seit einigen Zagen
esige Bevolkerung in bedeutender Aufte ung
janz kurzer Zeit haben namlich —— ie
zie zu Tausenden die Domt hürme bevduternn *
iben mit einem Schlage verlassen. af⸗
vedenlt, daß dieselbe Erscheinung im Jaht iheß
jor Eintritt der Cholera eintrat, ist dieh eint.
mng feht erllarlich. Auqh in Munqen nsdeir
n ck nicht io arasse, doch ahnliche