der Wittwe Scherr Jlaufgefunden worden und bald
derbreitete sich die Nachricht, daß der eigene Sohn
derselben den Mord begangen hatte. Ueber den
Thatverhalt erfuhr ich Folgendes: Die Wittwe
Scherr war mit einigen anderen Personen in ihrem
Wingert beschaftigt; um die Mittagszeit gingen
die letzteren nach Hause und Frau Scherr blieb
allein dort zurück. Bald fand sich ihr Sohn, der
seit längerer Zeit mit seiner Mutter nicht gut steht,
dort ein und es entspann sich ein Wortwechsel, der
schließlich in Thätlichkeiten überging. Scherr schlug
mit einer Breithaue auf· seine ·Mutter los und
brachte ihr damit. sowie mit einem Sesel schwere
Hieb⸗ und Schnitiwunden so lange bei, bis die
Frau todt war. Hierauf derfügte fich Scherr in
sein Kosthaus und erzählte, daß er soeben seine
Mutter umgebracht habe; dann zog er sich bessere
Kleider an und verfügte sich nach Landau, um sich
selbst dem Gerichte zu stellen. Scherr ist ein
ziemlich brutaler Mensch; er hat früher schon den
Grabstein seines eigenen Vaters demolitt. Ob er
vollständig zurechnungsfähig ist, werden die Gerichtt
zu untersuchen haben. Zur Aufnahme des That⸗
bestandes war gestern das Untersuchungsgericht von
Annweiler hier. Mach einer Mittheilung der
„Pf. Pr.“ über das gräßliche Verbrechen habe sich
der Morder dem Gerichte in Landau unter Vor⸗
zeigung seiner von ihm selbst geschriebenen Biographie
die die Ueberschrift truge „eine Seltenheit aber
Thatfache“, gestellt.)
— Dem „L. A.“ wird geschrieben:“ Nur noch
eine Spanne Zeit und der Termin für die Anmel⸗
dung zur Pfälzer Kriegersterbekasse ohne ärzt⸗
liche Untersuchung, sowie ohne hohe Eintrittsgebühr
und ein bestimmies Alter ist vorüber. Mit dem
15. August ist eine Aufnahmegebühr von 3 bis
10 Mte. festgesetzt und können Krieger von mehr
als 45 Jahren nicht mehr Aufnahme finden. Da
jedoch der Aufzunehmende dem Verband der Pfaäͤlzer
Zampfgenossenschaft angehören muß, so wäre zru
wünschen, daß sich die noch im Rücstande befind⸗
lichen Vereine dem großen Ganzen anschließen mögen
damit den betreffenden Mitgliedern der Beitritt zur
Sterbekasse ermoͤglicht ist und bei Todesfallen manche
Thräne getrocknet werden kann.
— Reustadt, 8. August. Infolge Miß⸗
helligkeiten, welche nach dem Schießhausbrande ent—
ttanden sind, haben der Kommandant und die übrigen
Fuͤhrer der hiesigen Feuerwehr ihre Stellen nieder
gelegt.
— Speyer, 6. Augufi. Sonntag, 16
August ertheilen Seine Bischöfliche Gnaden folgen⸗
den Herren Diakonen des Klerikalseminars dahier
im Dom die hl. Priesterweihe: 1. Johannes Boh'
nert aus Stockborn, 2. Jakob Didion aus Contwig
3. Heinrich Endres aus Speyer, 4. Leopold Her—
mann aus Studernheim, 5. Nikolaus Jung
aus St. Ingbert, 6. Franz Xaver Keßler aus
harsberg, 7. Jalob Peter aus Landstuhl, 8. Au⸗
Iustin⸗Schn ei der aus St. Ju gbert,ns
Fridolin Schuler aus Boruheim, 10.. Johannes
Stutzinger us Landfluhl .·.
Speyer, 7. August. Der Herr Bischos
b. Ehrler ist gestern in bestem Wohlsein wieder
hier eingetroffen.
Bermischtes.
FSaarbrücken, 7. August. In der
heutigen vierten Ferien ⸗Sitzung der Strafkammer
bes hiesigen Königl. Landgerichts wurde gegen 1)
den“ penionirten Bergmann Nikolaus Hs, jetzt Kol⸗
horteur zu Elversberg. 2) den Redakteur der Saar⸗
jeitung Jakob Knzu Saarlouis und 3) den Re—
hdakteut des Neunkircher Tageblatis, Johann Wr
ju Neunkirchen, verhandelt, wegen der Beschuldigung,
jegen Hs, daß er den ca. 3 Wochen nach dem
ramphaufener Gruben ⸗Unglück in der Saarzeitung
nthalienen Korrespondenz⸗ Artilel verfaßt habe
vorin er Beamte und Verwaltung in Betreff des
Brubenbetriebs angriff und schwer beleidigte durch
den Vorwurf, daß sie nach einem falschen System
den Betrieb leiteten, daß der Lohn der Bergleute
ich auf täglich 180 Mi. bei 10stündiger Arbeit
herechne, daß dieselben verhindert würden, ihre Be⸗
chwerden höheren Beamten vorzutragen, und der—⸗
sleichen mehr; gegen Kn, daß er wissentlich diesen
aufregenden Artikel in dem von ihm aeleiteter
Blatte als verantwortlicher Redalteur aufgenomm
und gegen Wr, daß er ebenso denselben
Neunlircher Tageblatt übernommen habe. —*
7stündiger Verhandlung erklärte der Geri— an
ammtliche Angellagte dieser ihnen zur Last gele
dandlungen für überführt, den ersteren jedoch n
seine Verhältnisse am wenigsten strafbar, und un
urtheilte ꝛc. Hs zu 6 Wochen, ꝛc. Kn. *
Monaten und ꝛc. Wr zu 2 Monaten Gefaängniß
und gab den angegriffenen Veamten die Befuann
den-Tenor des Urtheils nach eingetretener Rechn
kraft in der Saarbrücer- und Saar⸗ Zeitung song
im Neunkircher Tageblatt publiziren zu lassen
7 München, 6. August. (Gofdienst.)gh
Stelle des Herrn Hofsekretär Greßer soll S. Moa
jestat den Schloßberwalter vom Schloß Herten.
CThiemsee! hereits designirt haben, wie uns dis
guter Quelle mitgetheilt wir.
f* Die Cholera -Epidem ie in Spanien
trägt einen ungemein heftigen Charakter, wovon di
Jahl der taglichen Erkrankungen und Todesfall
ein leider nur zu beredtes Zeugniß ablegt. S—
wurden beispielsweise am 5. August 41183 Gr.
krankungen und 1668 Todesfälle an Cholera offi⸗
ziell gemeldet; diese Ziffern umfassen aber nur 17
Probinzen, da aber die Epidemie fast das ganz
Zönigreich ergriffen hat, fo stellt sich die Zahi de
räglichen Erkrankungen und Todesfälle an der
Tholera jedenfalls noch weit höher. Namentli
chwer heimgesucht wird gegenwärtig die Provin,
Harcelona, während in den Vrovinzen Murcia und
Balengia die Seuche nahezu erloschen ist.
Belgrad, 7. August. Der serbische De—
putirte Jacowlevitz ist am 5. August in Berine
Kreis Rudnik) von Räubern in bosnischer und mon
enegrinischer Tracht überfallen und ermordet worden
F GWirbelsturm.) Aus Newyork, 5. Auguf
wird berichtet: Der durch den Wirbelsturm am
Montag in Philadelphia und Camden angerichtet—
A
Sechs Personen kamen dabei um's Leben und 9
wurden verletzt.
Axr Nedaktion verantwortlich: F. X. Demeß
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St. Ingbert.
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Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unser liebes Kind.
Peterr
2 Jahre alt, heute Abend 11 Uhr zu sich abzurufen.
St. Ingbert, den 8. August 1888.
Die tieftrauerude Familie:
P. Zimmermanm,- stüfer, J
Maria Zimmermmamnamn, geb. Weis.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 11. Auaust, Mittags
3 Uhr statt.
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