derselben bei Verfolgung d er Spuren des Diebes
an der Holländer⸗Schleuße vorfand.
— Im Stumm'schen Walde, unweit der zur
Gemeinde Bruch muͤhlbach gehoͤrigen „Tausend⸗
mühle“ hat sich der ‚Landst. Z.“ zufolge der
1133 jahrige Sohn Hermann des Mühlenbesitzers
Aug. Heintz erhängt. Der Junge war mit seinem
jüngeren Bruder in den Wald gegangen, um Holz
zu holen. Es wird angenommen, daß der Un⸗
glüdliche nicht die Absicht hatte, sich zu tödten,
sondern daß er nur seinem Bruder Angst einflößen
wollte. — Am Montag hat sich in der Nähe des
FErnstweiler Hofes der 19jährige Karl Denzler,
genannt Schmelz, von Ernstweiler erschossen.
SIn Olterberg zerstörte ein großes
Schadenfeuer die Oekonomiegebäude des Landwirthes
sraus; auch die Nachbargebäude wurden noch be⸗
schädigi; doch verhütete das rasche Eingreifen der
Feuerwehr ein weiteres Umsichgreifen des Feuers.
Fraus soll nicht versichert haben.
— Landau, 10. August. Dieser Tage er⸗
zing in der öffentlichen Sizung der Zivilkammer
des“t. Landgerichts dahier eine für Bürgermeister
resp. Standesbeamte wichtige Entscheidung. Es
wurde nämlich ein Standesbeamter des Bezirks
Landau wegen Zuwiderhandlung gegen das Per⸗
sonenstandsgesetz, weil er durch seinen Gemeinde⸗
schreiber außer seiner Gegenwart Standesakten auf⸗
nehmen ließ, zu einer Geldstrafe von 30 Mk. ver⸗
uriheilt, welche in die dortige Gemeindekasse zu
ließen hat.
Lagen Burbach an acht verschiedenen Stellen an⸗
vünden werde. Sehr wahrscheinlich laufen diese
Zriefe auf einen dummen und schlechten Scherz
zinaus, denn Gründe für ein solch frevelhaftes
Beginnen lassen sich nicht finden. Man lasse fich
zaher nicht unnöthig ängstigen, lasse aber aucd
richt alle Vorsicht bei Seite. CGM. B. 3.)
F Ein bemerkenswerther Rechisfall liegt jetzt
dem Gerichte zur Entscheidung vor: Ein in
Frankfurt a. M. kürzlich verstorbener reicher
derr hat sein Vermögen testamentarisch verschiedenen
Stiftungen und Gesellschaften hinterlassen; u. A.
wuch 100,000 Mark der Sozialdemokratie, zu
dänden eines bekannten Berliner Führers dieser
Zartei. Derselbe ist auch zur Empfangnahme des
Heldes nach Frankfurt gereist, hat es aber nicht
exhalten, weil die Geschwister des Erblassers das
Testament angegriffen und Einspruch gegen dasselbe
erhoben haben. Der Verstorbene war nämlich
aaluralisirter Schweizer Bürger und nach Schweizer
Recht sind die Geschwister zu einem gewissen Theile
erbberechtigt. Es fragt sich nun, ob das in
Preußen ausgefertigte Testament des in Preußen
Zerstorbenen, oder das Schweizer Recht des dortigen
Bürgers zur Geltung kommen wird. In den be⸗
reffenden Kreisen ist man natürlich gespannt auf die
kntscheidung.
FGuristisches Staatsexamen.) In
WVürzburg haben von 18 Rechtskandidaten 16,
mn München von 79 Rechtskandidaten 67 die
Prüfung bestanden.
FReuwied, 10. August. Ein Bravour⸗
tück der Schwimmkunst lieferte der Gymnasiast J.
5. von hier, welcher die Strede von Koblenz bis
steuwied ohne Unterbrechung in einer Tour herunter⸗
chwamm.
F Ueber die muthmaßlichen Verüber des
Raubes in der Reichsbank zu Hamburg weiß
ein New⸗NYorker Blatt folgendes zu berichten: der
zexüchtigte Bankräuber James Bowen, alias Boyle,
llias Burns, alias Ashton, welcher vor etwa zwei
Jahren vom Pulte des Brooklyner Hilfspostmeisters
Morton eine Rolle Geldscheine im Betrage von
3000 Dollars stahl und deswegen verhaftet wurde,
iber später aus dem Naymondstreetgefängnisse ent⸗
loh, hat seitdem viele der größeren Städte Eng⸗
ands, Frankreichs, der Schweiz und Deutschlands
zeimgesucht. In Loadon traf er seine „Collegen“
Wmin. Backer, alias „Tom“ Langford, und W
Flynn, aiias „Jim“ Conolly, die fich ihm
chlossen. In Paris, wo sie als Tischdn
perirten, wurden sie zweimal verhaftet, 8*
edoch mangelnder Beweise halber wieder frei
jeben werden. In der Schweiz saßen sie
Nonate ab und erkoren darauf Deutschland x
den Schauplatz ihrer ruchlosen Thätigkeit. Qut
nach ihrer Ankunft in Hamburg verübten sie —*
jenen ausnehmend frechen Bankraub, über den bereit⸗
mehrfach- ausführlich berichtet wurde und welcher
überall kolossales Aufsehen erregte. Waähren
nämlich Backer und Flynn den Direltor der Reichs.
hank in Hamburg in ein Gespräch verwickelten
var es vermuthlich Bowen, der den kühnen un
erfolgreichen „Zug“ that und etwa 200,000 Mi
rbeutete. Der deutsche Konsul in Boston. Ha
—AD—
Mackellar von Brooklyn die Einzelheiten des Raubes
nit. Der vorliegenden Beschreibung nach scheinm
aum ein Zweifel darüber obzuwalten, daß Bowen
)er Thäter war. Es ist eine Belohnung von 2500
Doslars für seine Verhaftung ausgesetzt worden
zoch dürfte er sich in diesem Lande vorerst schwerlich
vieder blicken lassen, da die Anzahl seiner Bekannten
vierselbst doch eine gar zu große ist.
F Ein grobßbes Grubenunglüch er
ignete fich am Montag in dem belgischen Kohlen⸗
zergwerk Paturages. Das Waosserbassin strömte
iber und überschwemmte alle Gruben; 150 Arbeitet
vurden aus dem Wasser gezogen, 13 werden dher⸗
nißt und sind offenbar ertrunken.
tMadrid, 11. August. Der Erzbischos
von Sevilla ist an der Cholera gestorben.
r London, 11. August. Der „Times“ zu⸗
'olge ist das Hotel Montezuma in Las Vegat
Neu Mexiko) niedergebrannt, wobei 8 Gäste den
Tod in den Flammen fanden. Der Schaden wird
uuf 300,000 Dollars geschätt.
Vermischtes.
4 Der Zusatz von Bierkouleur zu
fertigem Bier behufs Verbesserung der Farbe des⸗
selben, ohne dadurch das Bier zu verschlechtern, ist
nach einem Urtheil des Reichsgerichts, 3. Straf⸗
senats, vom 11. Juni 1885, als Nahrungsmittel⸗
Verfälschung zu bestrafen, wenn im Publikum die
Annahme besteht, unter dem Namen „Bier“ ein
lediglich aus Malz. Hopfen, Hefe und Wasser zu⸗
sammengesetztes Getraͤnk zu erhalten.
Burbach, 12. August. Unsere Ein wohner⸗
schaft befindet sich seit gestern Mittag in nicht ge⸗
ringer Aufregung. Eine Anzahl Hausbefitzer,
hauptsächlich Wirthe, erhielten nämlich geftern
Griefe des Inhalts zugesandt, daß eine aus acht
Mitaͤliedern bestehende Bande binnen wenigen
Fur die Redaktion verantwortlich: F. X. Demeß.
—B
Schiffsbericht der Red Star Line.
Mitgetheilt von dem Agenten Hermann Laur, St. Ingben.
Der kgl. Postdampfer „Westernland“, Kapitän
standle, welcher am 1. August von Antwerpen ab⸗
ning, ist am 11. August wohlbehalten in New⸗dork
angekommen.
Ann-
Für die vielfachen Beweise inniger
Theilnahme, welche uns bei der Beer⸗
digung unserer unvergeßlichen beiden
sinder
von allen Seiten entgegengebracht wor⸗
den find, sowie für die zahlreichen
Blumenspenden, sagen wir hiermit
unsern tiefgefühltesten Dank.
St. Ingbert, den 18. August 1885
—A
Für Turner.
Turnschuhe
35
Bierbrauerei Gebr. Becker
(Guen ter st a di.)
Samstag, Maria Himmelfahrtstag.
— bei guͤnstiger Witterung —
von Nachmittags 5 Uhr
Grosses
Garten-Concert,
ausgeführt von der vollständigen, a4d Mann starken
Kapelle des 30. Infanterie⸗Regiments
aus Saarlouis, unter persönlicher Leitung des Kapellmeisters
Herrn Reckzeh.
Entree 50 Pfg.
Zu zahlreichem Besuche ladet höflichst ein F
Aoh. WVeiĩrich.
. Ingbert, den 13. August 1885.
Zur Anfertigung
von billigen u. sauberon aller
n Buchdruck und Litho-
zraphie vorxommenden
R
DrueKarbeiten
empfiehlt sieh dio
Buch-
und Steindruckerei
F. X. Domotæ
Vorlag deaßt. Ingbortor Anselgor
8t. Inæbert.
mit Gummisohle,
das Paar zu 2,80 Mark
bei —EXL
Turnorschuhoe
Ui,
Am
2Mk. 50 Pfg.
dei Georga Liun.
—LXILLE
Scheine
für die Gemeindekrankenver
ficherung
ind zu haben in der Zruderei
des „FSt. lnahertor Anzeider.
»—*— —
Landwehr-Verein.
1000 Mark
zahlen wir dem, doer beim
Gebraueh von
BFoldmaunus aiser⸗Zuwasser
FI. G0O Pf. und 100 Pf.
jemals wieder Zahnschmerzen
bekommt. S. Goldmann *
Fie, Dres d e n. — Zu haben
in ft. Ingbert bei P. Fery,
Droguenhandlung.
Sonntag, den 16. ds., von Dittags 3 Uhr ab
findet in ECIGEFSSChEM GFAPIGnBP (J. Weirich) ein
—
4äortoules mit VOonoCOoEä
-Des Maria Himmelsahrn
estes wegen fällt die Sonnias⸗
minmer aus, das illustr. ———
Aatt wird mit der Sanfiagsnunmei
nsgegeben.
Dis Expedition-
tatt.
wozu die Mitglieder und deren Angehörigen freundl. eingeladen werden.
Nichtmitglieder zahlen à Person 20 Pfg.
Abmarsch Mittags 23 Uhr von der Wohnung des J. Vorstandes aus
Der Vorstand.
Drud und Verlag don F. X. Demetz in St. Inabert.