ʒSt Iugherter Azriger.
Aumtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
der St. Ingberter Anzeiger“ erscheint wbchenilich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2mal wöchentlich mit Unterhaltungs⸗
zlanu und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich 1.4 60 à einschließlich Tragerlohn; durch die Post bezogen LAA 75 4, einschließli,
d A Zustellungzgebahr. Die Einrückungsgebühr faur die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 Z, bei außerpfälzischen und solchen
auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, 15 d, Neclamen 830 . Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet.
M 1599. Samstag, 15. August 1885.
20. Jahrg.
Die freisinnigen, reichstreuen Wahlmänner des Wablkréises
Zweibrũücken Pirmasens
verden freundlichst ersucht, sih Mittwoch den 19. d. Mts., Abends 8 Uhr, zu einer Vorbesprechung über die Abgeordnetenwahl, und Donnerstag
ꝛen . d. Mis., Morgens 7 Uhr, zur endgiltigen Aufstellung eines Abgeordneten unseres Wahlkreises in dem Tivoli⸗Saale dahier gefl. einfinden
u wollen.
Zweibrücken, den 13. August 1885. W va
— * —
Die 17 Wahlmänner der Stadt Zweibrücken:
Christian Ambos, Geschäftsmann. Johann Baptist Wolff, Fabrikant. Luzian Gugenheim, Reniner. ——
sarl Froölich, Banquier. Theodor Märcker, Bürgermeiste. Eduard Rofenberger, k. Rechtsanwalt.
douis Brünisholz, Kaufmann. Ludwig Pasquay, k. Notar. 23 Max v. Hofenfels, Rentner. —
Adam Kuhn, Fabrilant. n Dr. Johann Erbelding, prakt. Artz. Friedrich Gugel, k. Landgerichtsrath.
Johann Jakob Heck, Fabrikant. F Julius Dingler, Fabrikant. Jakob Bender, Kaufmann.
Heinrich Kohl. Geschäftsmann. Heinrich Joseph Henigst, Kenine.
üßen, 2836 Tonnen Deplacement, 2500 e. und
104 Mann Besatzung, der etwas größeren Kreuzer⸗
regatte „Prinz Adalbert“ mit 12 Geschützen, 8925
Tonneun Deplacemeut, 4800 e. und 482 Mann
zesatzung und der kleinsten Kreuzerfregatte „Elisa⸗
eth“ mit 19 Geschützen, 2508 Tonnen Deplace⸗
nent, 2400 e. und 386 Mann, denen no⸗ der
gzremer Dampfer Ehrenfels“ zugetheilt rden
st. Der Chef des Geschwaders, Commodore Paschen,
nerfügt also, wie bereits in vor. Nummer erwähnt,
ber 63 Geschütze und 1626 Mann; er hat seine
Flagge an Bord der Kreuzerfregatte „Stosch“ ge⸗
ißt, die schon als Flaggschiff auf der afiatischen
ind später auf der australischen Station gedient
at. Ob die von verschiedenen Zeitungen verbreitete
dachricht, das Geschwader würde noch durch 4
kreuzer und einen Tender verftärkt, sich bestätigen
vird, ist noch nicht bessimmt. Das Erscheinen
iner deutschen Kriegsmacht vor Zanzibar hat keines
oegs den sofortigen Ausbruch von Feindseligleiten
ur Folge. Vielmehr wird es sich zunächst darum
jandeln, dem Sultan von Zanzibar klar zu machen,
aß Deutschland unter Umständen nicht nur den
Willen, sondern auch die Macht hat, die Anerkenn⸗
ing seiner berechtigten Interessen zu erzwingen.
die toloniale Politik des Fürsten Bismardist zu
ocsichtig und besonnen, als daß fie fich ohne
wingende Gründe in ein Abenteuer stürzte, dessen
Ausgang zum mindesten von zweifelhaftem Werthe
für das Deutsche Reich wäre.
Politische Ueberficht.
Einer anderweitig nicht bestätigten Pester
MNeldung zufolge soll in den nächsten Tagen König
zudwig von Bayern inkognito zur Besich⸗
igung der ungarischen Landesausstellung in Pe st
intreffen.
„Aiach unserer Ansicht ist die irische Auswanderung
ausgeartet zu einer blinden Flucht. Die Leute der—
'afsen in Hast ihre bisherigen Gründe und eilen
)en neuen zu, die aus weiter Ferne als grüne
Befilde erscheinen. Aber näher gekommen fuͤnden
ie nur Noth und Hunger und wären glüdlich,
vieder heimzukehren. So steht es in Wahrheit
nit der i rischen Auswanderung nach Amerika. Es
jibt jetzt thatsächlich mehr Leule in den Vereinigten
Staaten, als Gelegenheit zu lohnender Beschäftig⸗
uing und wir wissen dem Bischof O'Connor Dank
ür seine freimüthigen Darlegungen, durch welche
er die Irländer zum Bleiben in ihrer schönen—
jesunden Heimath zu bestimmen suchte..
Die „Chicago Tribüune“ pflichtei diesen Bemer⸗
ungen des ‚Citizen“ bei. „die amerikanischen
Stadte“, sagte sie, „sind bis auf den letzten Piatz
hesetzt. Die Fabriken sind überfüllt. Ver Eisen—
Hahnbau ist ins Stocken gerathen und damit ein
roßes Arbeitsfeld geschlossen. Alle Aemter und
A Die Mitbewerbung billig
arbeitender Italiener hat die Irläander vielfach
»on der gewöhnlichen Straßenarbeit verdrängt.
Für die einfachen Handarbeiter unter ihnen gibt es
uchstäblich nichts zu thun. Unter diesen Umstän⸗
xen kann den Irländern in Irland nur der eine
Kath ertheilt werden. daheim zu bleiben. Für
Millionen ist noch Platz in Irland, und es laßt
ich nicht absehen, warum nicht die Fluth der Aus⸗
vanderer schnell wieder nach Irland zurücströmen
'ollte, um an einer Wiederbefreiung Theil zu
jaben. Wir wollen nicht untersuchen, inwieweit
die Verhältnisse in Itland schon jetzt gümstiger
liegen, als in Amerika. Bemerkenswerth und für
den Ernst der VLage bezeichnend ist es jedenfalls,
daß amerilanische Blätter nicht davor zurüdscheuen,
den gegenwärtigen Verhältnissen in europäischen
dandern vor denen in der neuen Welt den Vorzug
‚ju geben. Die Auswanderungslustigen in Deutsch-
and aber mögen aus den angeführten Thatsachen
eine um so dringendere Warnung entnehmen, als
der deutsche Auswanderer in der Regel nicht ein⸗
mal die Landessprache der neuen Weli versteht und
demgemaß dem Irlander gegenüber noch im Nach⸗
theil ist·.
Auf der Berliner Admiralität theilt man die
zesorgnisse nicht, die aus Anlaß der jüngsten Mit⸗
heilung im „Reichs⸗Anzeiger“ über das Schichsal
er Kreuzerkorvette „Augusta“ vielfach
ettschen. Man nimmt dort mit Bestimmtheit an,
aß die „Augusta“, die nur einen geringen Kohlen⸗
orrath mit sich führte, schon die Insel Perim unter
sintfaltung der Segel verlassen habe, und fügt
inzu, daß unter diesen Umständen eine zwei⸗ bis
reimonatliche Fahrt durch den weiten Indischen
)zean durchaus nicht zu den Seltenheiten gehöre,
Abst wenn besonders widrige Zwischenfälle nicht
mtreten.
Behufs Ausbildung der englischindischen
rruppen soll, wie das Reuter'sche Büreau mel⸗
et, ein zur Unterbringung von eiwa 50,000 Mann
eeignetes Lager voraussichtlich gegen Ende Dezem⸗
er bei Lahore gebildet werden. Die englische
lrmee in Indien soll um etwa 6000 Mann ver⸗
järkt werden. Die Regierung beschäftigt sich üher⸗
aupt eifrig mit der Frage wegen der Reorgani⸗
ation der eingeborenen Truppen. Der Londoner
Dailh News? wird aus Mesched telegraphiert:
zin persischer Lieferant sagt aus, daß zwei Perser
n rusfischen Diensten in Begleitung derschiedener
Ufghanen sich nach Herat begeben haben. um
nit den Anhängern Ejub Khan's zu verhandeln
ind über die Lage des Landes zu berichten.
heneral Komarow macht hänfige Reisen zwischen
herw und Pendjdeh und die militärischen Rust
agen werden ununterbrochen und eifrig betrieben.
dach einem Telegramm des Standarde aus Me—
hed haben die Äfghanen alle Gärten und Dörfer
a der Umgebung von Herat, welche einer angrei.
nden Macht Schutz gewähren könnten, zersört.
die englische Regieruͤng entschädigt die Eigenthuͤmer
üt die durch die Zersiörung erluͤtenen Verluffe,
—
Der Nothstand der arbeitenden Be—
»ölkerung in den Bereinigten Staaten
zat, wie alle zuverlässigen Berichte übereinstimmend
estätigen, bisher eine Besserung nicht erfahren.
zielmehr erheben sich, nachdem bereits der Erlaß
ines allgemeinen Einwanderungsverbots in Anreg⸗
ing gebracht worden ist, in der amerilanischen
Zresse nunmehr auch Stimmen, welche nur noch
on einer Massenrückwanderung nach Europa eine
zesserung der Lage erhoffen. In dieser Beziehung
rhält die „Chicago Tribüne“ vom 15. v. Mis.
inen beachtenswerthen Artikel, welcher fich speziell
nit der Auswanderung von Irländern nach den
gereinigten Staaten beschäftgt. Das Blatt beruft
ich auf Aeußerungen des Erzbischofs Croke und des
Bischofs O'Connor von Nebrasca, welche fich mit
stücksicht auf die in Irland eingeleiteten Reformen
jegen jede fernere Auswanderung von Irländern
zussprechen, und citirt dazu eine zutreffende Aeußer⸗
ing des in Chicago erscheinenden „Citizen“. In
»em betreffenden Citat heißt es unter Anderem
Deutsches Reich.
Berlin, 12. August. Der General v.
Stülpnagel, früher kommandierender General des
13. (württembergischen) Armeekorps, ist gestern in
storderney gestorben.
Has jetzt vor Zanzibar ankernde deutsche
eschwader unter Vefehl von Commodore Paschen
eneht aus den beiden Kreuzerfregatten der Bismarck⸗
Alasse „Stosch, und „Gneisenau⸗ mi je 16 Ge.