Full text: St. Ingberter Anzeiger

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Patriotismus rücksichtlich des Zwischenfalls mit den 
darolinen⸗ Insenn. 
FKonftanz., Die bekannte Mildthätigkeit 
inseres Großherzogs illustrirt sich durch folgenden 
Vorfall.“ Der Großherzog traf auf einer Ausfahrt 
im Walde einen an Krücken gehenden Mann und 
fragte denselben, wohin er wollte. Nach der Mainau 
war die Antwort, er möchte sich gern eine Spiel⸗ 
orgel kaufen und hoffe, dort einen Beitrag dazu zu 
erhalten. Der Großherzog gab dem Manne 20 
Mark, mit dem Bemerken, er solle in das Wirths⸗ 
jaus nach Lützelftetten gehen und· dort warten. 
RNtach Umfluß einiger Stunden erschien ein Hoflakai 
und überbrachte dem Staunenden ein sehr schönes 
Spielwerk. 
Der Gelentrheumatismus, welcher 
jo viele im besten Alter stehende Leute nicht nur 
auf das Krankenlager wirft, sondern häusig für 
debenszeit verkrüppeln läßt, ist von einem Fuhr 
herrn in München auf vesondere Weise geheilt 
vorden.“ Der Mann haite die berühmtesten Aerzte 
gehabt, Ameisen⸗ Lohbäder, Salizylsäure, kurz 
alles gebraucht, aber ohne Erfolg. Er lag sechs 
Monale entsetzlich geschwollen und verkrümmt auf 
einer Stelle. Da wandte seine Frau auf den Rath 
einer Bekannten hin als Umschlag erwärmtes Koch⸗ 
jalz in großen Massen an. Rach acht Tagen fiel 
die Geschwulst, nach drei Tagen konnte der Mann 
äch rühren, und heute ist er ganz gesund. Der 
Bersuch mit dem angegebenen Mittel kann auf alle 
Fälle wenigstens nichts schaden. 
— Ein außergewoͤhnliches Jagdergebniß ist aus 
dem Gräfl. Stolberg-Wernigerode' 
schen Jagdreviere'“ zu verzeichnen. Vom 1. Mai 
1884 bis 30. April 1885 wurden erlegt: 
22 jagdbare Hirsche, 71 geringe Hirsche, 139 St. 
Altthiere, 101 St. Jungwild, 21 St. Schaufler, 
25 St. Hirsche, 106 St. Damthiere. 85 St. Jung ⸗ 
wild, 28 St. Hauptschweine, 114 St. sonstige 
grobe Sauen, 186 Si. Ueberläufer und Frischlinge, 
i31 St. Rehwild, 1 St. Auerwild, 24 St. 
girkgeflügel,/ 7 St.“ Haselhühner, 8037 St 
Hasen, 286 St. Kaninchen, 1295 St. Rebhühner, 
— — — — 2 
.8. St. Wachteln, 116 St. Enten, 71 S 
Schnepfen, J St. Bekassinen, 150 St. Füchse, 
3 St. Wildkatzen, 10 Stück Kazen u. Hunde, 4 
St. Fischotter, 25 St. Marder, 34 St. Altisse 
ind Wiesel, 8 St. Eichhörnchen, 16 St. Reiher, 
bSt. Eisvögel. 3 St. Adler u. Uhu, 208 St 
Falken u. Habichte, 140 St. Krähen und Elster. 
F(Ein Geschenk für König Dido.,) 
zm Schaufenster des Geschäftslokales der Neusilber⸗ 
vaaren⸗ Firma J. H. Peters u. Co. in Berlin ist 
ein Szepterausgestellt, welches die genannte Firma 
uuf Bestellung des Hauses C. Woermann hat an⸗ 
eriigen lassen. Dieses Szepter ist ein langer 
Stab aus farblosem, canellirtem Glase, dessen Spitze 
nit einem Beschlag aus Neusilber versehen ist, 
vährend das obere Ende einen aus gleichem Metall 
mgefertigten Knauf trägt, in welchen der Name 
des zukünftigen Besitzers, König Dido, eingravirt 
ist. Das Szepter ähnelt in seiner Totalität sehr 
vem Stabe unserer Regiments⸗Tambours. 
F Einer Berliner Heirathsvermittlerin ist 
üczlich durch die Mutter einer ihrer Klientinnen 
ein nicht übler Streich gespielt worden. Die 22 
Jahre alte Tochter einer wohlhabenden Baumeisters⸗ 
Winwe in der B.⸗Straße, dem Weften Berlins, 
vollte in den heiligen Stand der Ehe treten und 
var zu diesem Behufe mit einer Heirathsvermittlerin 
n Beziehung getreten. Dieser Frau war es auch 
jelungen, für die heirathslustige junge Dame eine 
passende Partie“ jin der Person eines allerdings 
chhon älteren Fabrikanten zu finden, nachdem die 
unge Dame der Heirathsvermittlerin einen Provi⸗ 
ionsrevers in ansehnlicher Höhe ausgefertigt hatte. 
das von der Heirathsvermittlerin eingeleitete 
stendez⸗ vous der beiden Vermittelten, verlief zur 
ollen Zufriedenheit und schon dachte man an die 
Borbereitungen zur standesamtlichen Trauung. da 
ernte der Bräutigam die mit einem größeren Ver⸗ 
nbgen ausgestattete Mutter der jungen Dame 
ennen, eine noch hübsche, üppige Frau, und — 
zerliebte sich in fie derartig, daß er auf die Hand 
)er Tochter derzichtete und nun mit vollen Segeln 
in den Hafen der Ehe mit der Muttier steuert. Die 
— — — —— 
—— sucht einen braven 
Jungen(V IIl IElIIID 
uim das Polster⸗ und Tapezier⸗Geschaͤft 8 It 77* 
zu erlernen. ze 
triedyr. Stukmanu. oyno— 
neen für die Gemeindekrankenver 
er —* sicheruns 
e sazebina- Tocbairer sind zu haben in der Druckerei 
AEID Anfaahme: inee 
— ——— des „St. Ingherter Anzeiger. 
Tochter ist um ihren Bräutigam und die Heirath 
dermittlerin um ihre schöne Provision —** 
Newyork, 285. August. Einer Depesch 
uus Charlestown. Süd⸗Carolina, zufoige, hatt 
ꝛin schredlicher Wirbelsturm gehaust, durch d 
deftigkeit der vierte Theil der Häuser in der —*— 
ntdacht wurde. Der Schaden wird auf 1 Miln 
Dollars veranschlagt, doch gingen keine Menschen. 
leben verloren. 
4 Anwetter in den Vereinigten 
Staaten. Ein furchtbarer Sturm, der in seinet 
derheerenden Macht einem Cyclon glich, hat über 
einen weiten Flachenraum der Vereinigten Staun 
ürchterliche Vernichtung verursacht. Am Montag 
vurde eine intenside Hitze verspürt, und die Hitze 
voge dehnte sich auf alle östlichen und füdüchen 
Staaten aus. Der Hitze folgte ein rascher Fah 
des Quedsilbers, und am Dienstag brach der Sturm 
in voller Wuth aus. Von allen Stationen längẽ 
der atlantischen Küste liegen Berichte über meht 
oder weniger erheblichen Schaden vor, aber di 
Telegramme aus Süd⸗Karolina, Georgia und 
Florida lassen ersehen, daß der Sturm am det. 
jeerendsten in dieser Richtung war. Eine Menge 
Schiffe wurden ans Gestade getrieben und haba 
pollständigen Schiffbruch erlitten, wobei viele Men. 
schenleben verloren gingen. Am Ufer wurden 
große hölzerne Hotels und Häuser in bloßgestellien 
Lagen völlig niedergeweht. Selbst die bis jeßl 
vorliegenden unvollständigen Berichte lassen ersehen 
daß Mafsen von Menschen umgekommen sind. Rad 
Meldungen aus Connecticut sind auch in diesen 
Staate ernste Verheerungen angerichtel worden 
Der der Tabaksernte zugefügte Schaden wird au 
Lij Millonen Dollars veranschlagt. Es ist ein 
kuriose Thatsache, daß, während in den Vereinigten 
Staaten die Hitze am Montag unerträglich war 
in Manitoba ein scharfer Frost herrschte. 
20Des⸗Anʒeige. 
Nach Gottes heiligem Willen entschlief sanft und ruhig nach kurzem 
Leiden gestern Abend JUhr, versehen mit den Troͤstungen unserer hl. 
Religion, unser innigstgeliebter Vater, Großvater, Schwiegervater, 
Schwager un Prbi 
e æ 
ranz Röhl,— 
in seinem 73. Lebensjahre 
Um stille Theilnahme bitten 
St. Ingbert, Oberbexbach und Siegen, den 31. August 1885. 
zeng Im Namen der tieftrauernd Hinterbliebenen: 
NKöohl, Lehrer. 
Die Beerdiauma findet Mittwoch, den 2. ds. Vormittaas 9 Uhr fiatt. 
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Einladung 20m Abonnement auf: 
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