umdungen vorkamen, im hiesigen Bahnhofe
nan namlich einige Damen und dede d
denen Gesichtern und Händen.
GBo m bayerischen Wald.) Der
moampf der Czechen meldet auch an der baher⸗
en Grenze sich an und ruft muthwillig Erbitter⸗
hewor. Wer moͤchte es glauben: in Böhmisch⸗
sustein, wo eine deutsche Schule für 80 Kinder
—* beantragt ein Zollaufseher, der mit noch
Hiar Familien vier Schullinder zusammenbringt,
fufstelung eines eigenen böhmischen Lehrers.
Zffa hat der Alpenverein vergebens eine Tafel
aret; die feindseligen Nachbarn zerschlugen sie
ae. Am Arber mußte das Fremdenbuch
ahezogen werden, weil übermüthige Czechen,
Hsen höchsten Punkt des Baherwaldes bestiegen,
zin Invectiben gegen die Deutschen, insbesondere
— ———
hen Haus hier herum reich begütert ist. Das-—
geschah im Zwiesel-Waldhaus, in der Mein⸗
von den zahlreichen Sommergästen verstehe
Deutscher slavisch; aber die eingetragenen In⸗
nuen wurden sofort übersetzt, und um Reibungen
den übermüthigen Gästen zu vermeiden, wurde
a aufliegende Buch gleichfalls entfernt. Und
ch finden viele hundert Czechen auf bayerischem
Aben Arbeit und Unterhalt. Man wundert sich
her die Ohnmacht der Nachbar ˖ Regierung, solchen
zindseligkeiten zu steuern, aber in Oesterreich re⸗
ett eben der Niemand; man hat den deutsch⸗
indlichen Nationen gegenüber alle Macht zur
miyrache aus der Hand gegeben.
I
GODas Ferkel in der Wiege.) Ja,
‚die Saksen sein helle!“ Das hat kürzlich
jeder einmal ein biedres Bäuerlein an der sächfisch-
ohmischen Grenze bewiesen. Der Mann hatte
drüben“ zwei Ferkel gekauft, aber nur für eines
en gesetzlichen Eingangszoll bezahlt. Da meldet
m ein guter Freund, die Zollbeamten kämen auf
in Haus zu, um aller Wahrscheinlichkeit nach da⸗
hst eine Durchsuchung vorzunehmen. Unser Mann
ue natürlich, wem der Besuch galt und war in
ht geringer Verlegenheit, wohin er in aller Eile
z eine Ferkel verstecken solle. Doch die Noth
ucht erfinderisch. Rasch entschlossen nimmt er
ien der kleinen Grunzer, legt ihn in die Wiege
nd zieht die Gardinen vor. Als die Zollbeamten
ireten, finden sie den Bauer die Wiege
haukelnd und ein Ammenliedchen dazu brummend.
zie sordern ihn auf bei der Haussuchung zu
gen zu sein, er aber schaukelt fort und jammert
tx sein armes krankes Kleines das er
uht verlassen dürfe. Da erbietet fich denn
mer der ZJollbeamten gutmüthig dazu, seine Stelle
nwverlreten. Der Bauer ist damit einverstanden,
daber dem menschenfreundlichen Mann dringend
acz Herz, ja recht leise zu schauleln und vor allen
üngen nicht die Gardinen zurüchkzuziehen, denn
yenn das kranke Kleine ein fremdes Gesicht sähe,
a bönne sein Tod sein. Der Zollbeamte beruhigt
en aͤngstlichen Vater, setzt sich an die Wiege,
saukell leise und singt dazu die alte Weise „chlaf'
sudchen schlaf', dein Vater hüt' die Schaf',waäh ⸗
und seine Kollegen eifrig — natürlich vergebens
das Haus durchsuchen. Der Bauer hat sich
ier, wie „Schorers Fmm.Bl.“ weiter mittheilt, er⸗
antlich erwiesen, indem er dem humanen Zollbe⸗
ien ein paar Tage darauf eine Wurst von dem
liebreich in Schlaf gelullten Kleinen“ sandte.
tsleuten,
2 arsa men Geschäf
e saden 8 Gden gehörig vhen
sen, weiß die Magdeburger ; —
chahlen. Ein talentvoller Regen⸗ r Ie
irmfabrllant der Vorstadt hat folgende
in Fenster gehangft /· hus
Verkauf von —— an—
Fin noch sparsamerer Weinhändler kündig
mal blos an
I Jane.
Diesen beiden Beispielen gewerblicher Syeem
aus Magdeburg können wir noch ein drittes a
ntlin hinzufügen, das nicht minder interessan
d treffend ist. Ein steller⸗Industrieller⸗ im
tndosten der Stadt, welcher allerhand vedteg
bfuͤr sogenannte kleine Leute feilhält, empfiehl
gjeinem Firmaschiide u. Mgute
Fur. toffeln.
Berlin,. 9. Sept. Die Hoffnung, daß
die „Augusta“ noch erhalten sein könne, wird schwächer
und schwächer, schon durch die sich täglich mehrenden
Unfälle, welche aus dem rothen Meere gemeldet
werden. Der Dampfer „Donar,, Kapitän Kuhn,
welcher den furchtbaren Cyhclon, der vom 2. zum 8.
Juni am Eingange des rothen Meeres wüthete,
überstanden hat, hat verschiedene Nachrichten gesam⸗
melt. Danach muͤß in jener Schreckensnacht eine
sroße Anzahl von Schiffen, darunter auch mehrere
Ddampfer, untergegangen sein. Der Kapitaän des
Dampfers „Duke of Devonhhire“ berichtet ebenfalls
iber den entsetzlichen Otkan, daß er unterwegs ein
inderes Schiff gesprochen habe, welches ihm mit⸗
heilte, daß es eine Menge Wrackstücke aufgefischt.
Der Kapitän des „Duke“ hat zwei große Dampfer
inken sehen. Von den Offizieren an Bord der
„Auqufta“ ist nur ein einziger verheirathet.
Berlin, 9. Sept. Laut einer Meldung
nus Kiel ist das Torpedoboot Nr. 3 in Folge
dollision mit dem Torpedoboot Nr. 8 im Lange⸗
and Belt gesunken und der Maschinistenmaat Dor⸗
zitz errunken. „Blücher“ und „Ulan“ find mit
Praehmen von Kiel abgegangen, um Hebeversuche
vorzunehmen.
Berlin, 9. Sept. Die Deuzer Firma
hander Zypen und Charlier hat in
Rumänien bei der Konkurrenz mit deutschen, belgi—
schen, österreichischen, französischen und Schweizer
Fabriken den Sieg davongetragen und die Lieferung
bon 212 diversen Personen- und Güterwaggons
erhalten.
Wie der Zar reist! Nach und nach
verden über die Route, welche der rusfische Kaiser
auf der Neise nach Kremsier genommen hat, sowie
über die zu seiner Sicherheit getroffenen Vorsichts⸗
naßregeln immer mehr Einzelnheiten bekannt. Der
Zar benutzte auf der Reise durch Polen sechs ver—
chiedene Bahnen; Warschau wurde von dem Hof—⸗
zuge nicht berührt. Die Züge, welche dem Hofzuge
Jälten begegnen können, wurden auf den Zwischen⸗
tationen oder sogar auf freiem Felde stundenlang
uufgehalten; so hielt ein Zug bei Brzesc 2 Stun⸗
den, bei Jedlnia 8 Stunden, bei Kielce sogar 5*/2
Stunden. Die Reisenden durften die Koupes nich
zerlassen; bei Jedlnia wurde der Zug sogar aul
zas entlegenste Geleise überführt und ringsum von
Militär besetzt, so daß vor jedem Fenster ein Posten
tand. Selbst einem russischen General in Uniform
wurde auf freiem Felde bei Brzesc nicht gestattet,
den Wagen zu verlassen. — Der offizielle Tele⸗
zraph berichtet dabei in einem fort über enthusiasti⸗
schen Empfang des Zaren von Seiten seiner ge⸗
liebten Unterthanen.“
Paris. Mr. Waterford, Sohn des Par⸗
lamentsmitgliedes gleichen Namens, kehrte vor
einigen Tagen im „Hotel Continental“ ein. Um
z Uhr Morgens erhob er sich aus seinem Bette
ind die wenigen Leute, die noch auf der Straße
varen, sahen zu ihrem Entsetzen einen Mann im
demde, ein brennendes Licht in der Hand, auf den
Fenster Gerüsten in das zweite Stockwerk hinauf⸗
lettern und dort bedächtig von einer Höhe von
15 Fuß herabspringen. Der Fall hatte dem
Manne nicht den geringsten Schaden zugefügt;
»as noch immer brennende Licht in der Hand,
chritt er langsam durch die Straßen, bis er von
einer Polizei⸗Patrouille auf die Wachtstube gebracht
wurde. Bei der mangelhaften Toilette war es un⸗
nöglich, irgend ein Kennzeichen für die Persönlich-
keit des immer in tieferen Schlaf versinkenden jungen
Mannes zu konstatiren; im Hotel machte man je⸗
doch am frühen Morgen die Anzeige, da Mr.
Waterford daselbst eine prächtige Uhr sammt einer
dette und eine größere Summe Geldes zurückge—-
assen hatte.
7 Waterfreuden.) In Marseille sind vor
inigen Tagen vier Söhne des Königs von Siam,
Znaben im Alter pon fünf und zehn Jahren,
unter der Aufsicht des Hofwürdenträgers Mon⸗
Tschau Form und des Hofarztes Doktor Jowan
eingetroffen, um in Paris erzogen zu werden. Aber
rozdem, daß vier Söhne von ihm jetzt in der
Fremde weilen, dürfte eß dem Könige von Siam
in seinem Palaste nicht langweilig werden, da ihm
noch an zweihundertundfünfzig Knaben und Mäd—
hen, von denen sich vierzig noch an der Brus—
hefinden, zucückgeblieben sind.
Thiers war während seiner ganzen Stu⸗
dienzeit in Aix, im Alter von 20 Jahren, in eine
unge Dame verliebt, in deren Familie ex gast⸗
reundliche Aufnahme fand. Liebesschwüre wurden
uusgetauscht und ein förmliches Heirathsversprechen
vurde gegeben. Thiers ging dann nach Paris,
aber sein Ehrgeiz verscheuchte bald alle Liebesträume,
außerdem entdedte er durch die Korrespondenz viele
unangenehmen Seiten im Charakter seiner Ge⸗
iebten. Er schrieb seiner schönen Provencalin
zdald nur noch kurze kalte Zeilen, dann gar nicht
mehr. Aber der Vater seiner Schönen ließ ihn
nicht so ohne Weiteres fahren — eines schönen
Morgens sprech er mit einem ganzen Arsenal
Waffen bei Thiers vor und ließ ihm die Wahl
wischen seiner Tochter oder einem Kampf auf
Pistolen. „Gut,“ sagte Thiers, ich ziehe vor, ein
»aar Minuten lang einer Waffe gegenüberzustehen,
die ich nicht kenne, als ein ganzes langes Leben
einer Frau gegenüber, die ich nur zu gut kenne.“
Das Duell fand statt — Mignot, der bekannte
historiker der großen Revolution, war Thiers' Se⸗
undant — er feuerte in die Luft. Aber der ver⸗
hmãhte Schwiegervater spielte um Kopf und Kragen.
Die Kugel ging durch Thiers hohen Cylinderhut
— Thiers besah sich den Hut kaltblütig und setzte
ihn wieder auf. Dann schoß er zum zweiten Mal
in die Luft, während der Provencale wüthend seine
weite und letzte Kugel noch einmal durch seines
Begners hohen Hut schoß, dicht über den Rand
traf sie. Thiers zog artig den Hut, als er sich
entfernte. Dieser Hut hing lang über seinem Bett
und verschwand erst vor seiner Hochzeit. Prud⸗
homme bemerkt dazu. „Wäre Thiers nicht so klein
zewesen — so wäre er nicht dazu gekommen, so
zroß zu werden.“
7Newyork, 10. Sept. In einigen Di⸗
trikten des Staates Ohio richtete ein heftiger
Syclon große Verheerungen an. Das Dorf
Bloomingburg ist zerstört, ebenso 400 Gebäude in
Washington und Courthouse, eine Stadt von 4000
rinwohnern. Bisher sind 5 Todte und 300 Ver⸗
vundete aufgefunden. Der Gesammischaden wird
auf 1,000,000 Doll. geschätzt.
fFWarnung für Eltern. Der Unfitte
des Verschluckens von Pflaumenkernern ist am Sams⸗
ag das Kind eines Arztes in der Friedrichsstraße
nn Berlin zum Opfer gefallen. Dasselbe starb an
Unterleibsentzündung.
F Nach dem Schnürschen. „Haben Sie
einen postlagernden Brief für Herrn M...?“
— „Haben Sie eine Bescheinigung von Herrn M.,
daß Sie einen Brief für ihn in Empfang nehmen
können?“ — „Nein.“ — „So holen Sie sich
erst eine. — MMach einer Stunde) „Hier ist
die Bescheinigung.“ — „Gut. Zeigen Sie sie mir.
Sieht nach.) Nein, für Ihren Herrn ist kein
Brief eingelaufen“
Marktberichte.
327
Homburg, 9. Septbr. (Fruchtmittelpreis und Viktua⸗
ienmarkt., Weizen 8 M. 39 Pf., Korn 7 M. 15 Pf.,
Spelzlern — M. — Pf. Speiz o M. — Pf., Gerfie
dreihige O M. — Pf., Gecste 4reihige d M. — Pf.,
Hafer 6 M. 07 Pf. Mischfrucht 7 M. 31 ppf., Erbsen
— M. — Pf., Wicden 0 M. — Pf. Bohnen 0 M.
— pPf., Kleesamen — M. — Pf., Kornbrod 6 Pfund
60 Pf., Gemischtbrod 6 Pfund 72 Pf., Ochsenfleisch — Pf.
Rindfleisch 56 Pf., Kalbfleisch 50 Pf. Hammelfteisch 60 Pf.
Schweinefleisch 50 Pf., VButter 1 Pfund 0O M. 86 Pf.,
Zartoffeln per Zentner 8 M. — Pi.
Kaiserslautern, 8. Septbr. (Frucktmittelpreis und
Bittualienmartt.) Weizen 7 Mk. 983 Pf., Korn 7 M.
23 Pf., Spelzlern — M. — Pf., Speli 5 M. 86 pf.
Bersie 7 M. 78 Pf., Hafer 6 M. 27 Pf. Erbsen O M.
— Pf. Wicken O M. — Pf., Linsen — M. — Pf. Klee⸗
samen — M. — Pf., Schwarzbrod 6 Pfund 66 Pf.,
z Pfd. 38 Pf., Gemischtbrod 83 Pfund 88 Pf., Butter pro
Bfo. O M. 95 Pf., Eier per Dtzd. 78 Pf., Kartoffeln per
Zentner 2 M. 60 Pf., Stroh J. Qual. 2 M. 78 Ppf.,
J. Qual. 2 M. 50 Pf., Heu pro Ctr. 3 M. — pf.
dleeheu 0 M. — Pf.
Fur die Redaktion verantwortlich: F. X. Deme z.
Lotterien. Die Ziehung der Lotterie für
Wittwen und Waisen des Bayer. Veteran⸗Krieger⸗
und Kampfgenossenbundes ist auf 15. Oktober end⸗
zültig verlegt worden. — Gleichzeitig vernehmen
wir, daß dem Verein zur Förderung der Pferde⸗
ucht in Bayern die allerhöchste Bewilligung zur
Abhaltung des IV. internationalen Pferdemarties
und der damit vorbundenen Lotterie ertheilt wurde,
»eren Loose à 1 Mt. im Laufe des kunftigen Mo—
tats durch die General ⸗Agentur Alb; Roesläzur
AJusqabe gelangen werden