Full text: St. Ingberter Anzeiger

reich sehr weitgehenden Staatsaufsicht hat Gewissen⸗ 
lofigkeit und schlechte Aufsicht es dahin gebracht, 
diese große Kompagnie vollig zu ruiniren. Die Re— 
erben, welche 25 Millihnen Franken betragen 
sollen, stehen rein auf dem Papier, da baare 
Mittel durchaus nicht verhanden sind. Tausende 
don kleinen Rentnern, Wittwen und Waisen kommen 
im ihre Ersparnisse; der segensreichen Einrichtung 
der Lebensversicheruiig wird durch dieses Vortomm⸗ 
niß in Frankreich eine unheilbare Wunde ge— 
schlagen. Glücklicherweise ist diese Gesellschaft in 
Deutjchland nicht vertreten gewesen; der Vorfall 
jjt aber eine Mahnung, ausländischen Gesellschaften 
fern zu bleiben, deren Verhältnisse hier kein Mensch 
mit Sicherheit zu beurtheilen vermnag. 
7 Daß die Krinoline, die sich jetzt in so 
drobender Weise entfaltet, bereits gegen Ende der 
ünfziger Jahre ihre Tyrannis ausübte, ist bekannt 
— schreibt man doch sogar der Kaiserin Eugenie 
die Erfindung dieses Ungethüms zu. Wie irrig 
diese Anschauung aber ist, beweist, daß bereits im 
Jahre 1619 die Behörden von Aix in der Provence 
fich veranlaßt sahen, ein Verbot gegen die allzu 
umfangreich gewardenen Reifröcke zu erlassen. Auch 
dei den Bauern einzelner Gegenden sollen Reifröcke 
zur ortsüblichen Tracht gehören. Wenn ich heute 
uübrigens die Männerwelt ebenso energisch gegen 
die Krinoline erklärt, wie vor 25 Jahren, so ist 
das nach einer Aeußerung, die eine geistreiche Dame 
kürzlich in einer Gesellschaft that, leicht zu erklären 
Die Manner wollen eben — so meinte sie — stets 
nach Kräften verhindern, daß die Frauen in der 
Welt — mehr Plaß einnehmen, als sie. 
Gie Cholecatin Spanien.), Die 
panischen? Medizinischen Blätter, bringen eine 
iffernmäßige Darstellung über die Verheerungen, 
welsche die Cholera in Spanien angerichtet hat. 
Die Epidemie, welche im Monat Juni zum Aus— 
pruch kam. raffte bereits im ersten Monate nahezu 
sechstausend Menschen hin. Waährend des Juli 
war in dem Fortgange der Seuche eine fortwäh⸗ 
tende Zunahme der Sterblichkeit zu bemerklen. Bis 
gegen das Ende des Monates waren, nachdem die 
Zahl der täglichen Todesfälle: Tausend weit über⸗ 
schritien hatte, nach der offiziellen Statistikefünf 
undzwanzigtaufend Menschenleben der verhee renden 
Zrankheit zum Opfer gefallen. Im Monate August, 
der durch seine sengende Hitze der Verbreitung der 
Krankheit Vorschub leistete, exreichte die Epidemie 
ihren Höhepunkt. Bis zum 22. August starben in 
— J 
Knochenmeh 
peru⸗Guano 
ESubperphosphat 
empfiehlt Vgacob Fries. 
J einem hies. Manufaktur⸗, 
Nutrz⸗ K Spezerei⸗WMaaren⸗ 
Beschaãft ist füt einen jungen Mann 
mit guter Schulbildung einie 
ehrlinagsstelle 
offen. 3 
Bei wem sagi die Ervp. d. Bl.. 
ener Zeit fiebzehn⸗ bis neunzehnhundert Personen 
äglich. Hierauf erfolgte die Abnahme der Epi⸗ 
demie. In ganz Spanien starben während des 
Monats August fünfzigtausend Menschen an der 
Tholera. Während der drei Monate sind also im 
hanzen nach den offiziellen Berichten 81,000 
Nenschen der Seuche eriegen und leider ist man 
erechtigt, anzunehmen, daß diese Ziffer noch nicht 
»en wahren Verlust an Menschen ausdrückt. — 
Begenwärtig ist die tägliche Todtenziffer bereits 
vieder ziemlich unter 100 herabgesunken, eine 
Zesserung, die hoffentlich auhalten wird. Am 8. 
Zeptember starben in ganz Spanien 630 Personen. 
7 Ueber den Bau dex strategischen Bahn in 
Mittelasien wird gemeldet: Bei dem Bau 
der Eisenbahn vom Kaspischen Meere nach Osten 
segen Sarrakhs und Merw hin wird plötzlich 
rößere Thätigkeit entwickelt. 3000 Arbeiter sind 
ereits in Kizil Arvat angekommen, d. h. bei dem 
Junkte, wo die eigentliche Wüstenreise vom Kaspi⸗ 
chen Meere endet, und die verhältnißmäßig furcht⸗ 
aren Ländereien der Akhal⸗ und Tekke-Turkmenen 
»eginnen. Von Kizil Arvat östlich ist die Strecke 
auf eine Entfernung von 7 Werst gelegt, und dar⸗ 
äber hinaus wird sie in Sektionen bis nach Bami 
zebaut. 
Ueber das Mississippi-Wasser, 
velches die New⸗Orleanser gegenwärtig zu trinken 
ekommen, schreibt die dortige, Deutsche Zeitung“: 
Der Sioff, den die Wasserwerk⸗Kompanie seit mehr 
Als vierzehn Tagen liefert, ist die niederträchtigste 
Zrühe, die je einem menschlichen Wesen, den Eng⸗ 
ändern im Sudan ausgenommen, zum Trinken 
ingeboten worden ist; das Zeug stinkt, als ob 
inige Meilen oberhalb zehntausend Nigger im 
ylusse ersäuft worden wären — ein richtiges Drei⸗ 
nänner-Wasser — Einer trinkt und die beiden 
Undern halten ihm die Nase zu. “ 
F Die Mormonen, denen es in den Ver. 
Staaten nachgerade doch zu ungemüthlich zu wer⸗ 
en scheint, haben, wie jetzt mit Bestimmtheit ge⸗ 
neldet wird, in den mexikanischen Staaten Sonora 
ind Chihuahua einen großen Landbezirk angekauft, 
der sich der amerikanischen Grenze bis auf 50 
Neilen aähert und etwa eine Million Acres um⸗ 
aßt. Er liegt zum Theil in derjenigen Abtheil⸗ 
ing der Sierra Madre, die so lange den schlimmsten 
zer Apaches zu Schlupfwinkeln gedient haben. 
7 Galantes und ungalantes Echo. 
Wie lange bleibt iuns ein Frauenzimmer? Echo: 
Immer. Welches ist das wirksamste Mittel 
diebeawehe A Echo: Ehe . Wodurch so inen 
Frav Liebe erproben? Echo: Roben. Echo qb 
heine Anmworien Ironie d Echo Onie ! vo, find 
fAuch eine Beschäftigung. In daß 
Fremdenbuch eines Hotels schreibt dieser Tagen 
Fräulein unter die Rubrik ,Beschäftigung! 
Wort — „Braut.“ Lae 
Gemeinnütziges. 
Anm der Butter den Beigeschmack zu benehmen 
wvelchen sie leicht annimmt, wenn die Kühe siari 
nit Rüben, Kohl oder dergleichen gefüttert werden 
oll es genügen, wenn man dreißig Gramm Sol.— 
deter in einem Liter Brunnenwasser auflöst und 
diese Mischung über die Milch gießt. Dazu sollen 
30 Gramm Salpeter für 300 Liter Müch aus 
reichen. 
Borsäure als Mittel gegen das Sauerwer— 
den der Milch. Milch, welche mit Borsäure ver— 
etzt wird — 1 Gramm auf 2 Liter frische Misch 
Angestellte Proben zeigten nach 20 Tagen noch 
eine Gerinnung der Milch, während die mu 
»oppeltkohlsaurem Natron versetzten Milchsorten ge⸗ 
ronnen waren, einen Geruch nach Milch- und 
Buttersäure besaßen und mit Schimmelpilzen sid 
redeckt hatten. 
Sterbefãlle. 
Gestorben: in Neustadt Frau Katharinq 
Förster, geb. Knochel; in Einsiedlerhof Adam 
Müller, 54 J. alt; in Kaiserslautern Freau 
Wittwe Hellriegel, 82 J. alt; in Landuv 
Ernst, Z3 J. alt, Sohn von Albert Sarodnich 
n Kirchheimbolanden Karoline Mart, 23J.alt 
n Hermersberg Fräulein Marie Kettering. 
fur die Redaltivn deranwenus F x. Demez. 
— 
Eine Untersftützung für Unbemittelte 
Wie häufig bringen Krankheiten Sorgen und Noth in 
die Familie derjenigen, dte mit ihrer Hande⸗Arbeit ihrer 
äglichen Unterhalt herbeischaffen müssen. Es ist daher 
gzewiß anerkennenswerih, daß Herr Apoiheker R. Brandt 
in Zürich schon seit Jahren an Unbemittelte, welche an 
Magen⸗, Leber⸗ Gallenleiden, Hämorrhoiden etc. leider, 
eine rühmlichst bekannten Schweizerpillen gratis überläß 
und wolle man sich behufs Erlangung derselben nur direh 
an den Genannten wenden. 
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