— Otterstadt, 14. Sept. Heute fruh
wurde im Rheine am sog. Otterstadter Durchstich
die Leiche einer bis jetzt noch unbekannten Mannes-
person geländet. Dieselbe ist bekleidet mit blauem
Arbeitsanzug und Rohrstiefeln .
erftadt, 168. Sepi. Durch ein
grausiges Ereigniß wurde unsere Einwohnerschaft
in keine geringe Aufregung versetzt. Gestern Vor⸗
mittag gegen 10 Uhr wurde der 66 Jahre alte
Bäcket Sirohmayer von hier am Rheinufer, etwa
eine Stunde von dem Orte entfernt als Leiche —
erstochen — aufgefunden. Heute ist deshalb das
Amtsgericht von Speyer und das Unlersuchungs·
gericht von Frankenthal hier anwesend. Dem Thater
soll man auf der Spur sein.
Ludwigshafen a. Rh.. 14. Sept.
In einer Wirthschaft. in der Nähe. der Kunstwoll
fabrik dahier war heute Nachmittag eine großt
Schlägerei, bei welcher zwei Männer infolge Messer⸗
stiches erheblich verwunden und mehrere andere der
anwesenden Gäste, welche theils zur Abwehr her⸗
beigeeilt waren, mit wuchtigen Schlägen traktiert
wurden. Der Gastwirih hatte sich nach mehr
maliger Warnung allen Ernstes die Streiterei ver
heten, worauf die beiden etwas angetruntenen Gäste
den Wirth hinter der Einschenke hervorzogen. auf
einen Tisch warfen und trotz aller Gegenwehr
schandlich herrichteten. Der entstandene Larm hatk
hald die Nachbarschaft aufmerksam gemacht, worau
Hilfe herbeieilte, aber nur um die noch hefliger
Jewordene Schlagerei anstatt erdrücken zu können
noch vermehren zu helfen, und selbst mit Prügeln
allet Art bedacht zu werden. Die schließlich her⸗
beigerufene Polizei konnte nur sobiel bezwecken,
daß die Sache von ihr zu Protokoll genommen
Purde und die Schuldigen dem Arme der strafen⸗
den Gerechtigkeit übermittelt werden.
Neunkirchen, 18. Sept. Gestern Vor
mittag verunglückte auf der Grube Dechen der
25jahrige unverheirathete Bergmann Neuß von
Tholey. Derselbe erlitt einen schweren Schädel ⸗
bruch und blieb sofort todt.
F Mainz, 185. Sept. Ein Raubanfall um
30 Pfennige. Zwischen Castel und Erbenheim
wurde in der verflossenen Nacht ein älterer Arbeiter
aus Bretzenheim von einem unbekannten jungen
Manne überfallen und so furchtbar mißhandelt,
daß derselbe besinnungslos auf der Straße liegen
blieb; in diesem Zustande wurde der Mißhandelte
seiner geringen Baarschaft von 80 Pfg. beraubt
Der Unglüdliche, der gegen Morgen aus feiner
Ohnmacht erwachte, schleppte sich mühsam nach
Castel, woselbst er verbunden und dann in das
Hhospital nach Mainz gebracht wurde. J
fOberhausen, 9. Sept. Heute Vormit⸗
tag hatte die Frau eines hiesigen Metzgermeisters
veim Reinigen. des Spiegels das Unglüch, vom
Stuhle und über einen Eimer zu fallen. Der
Spiegel folgte nach und während des Sturzes
drang der armen Frau ein großer Splitter desselben
so in den Leib, daß sie an dieser Verletzung inner
halb 10 Minuten starb.
Kreuznach, 14. Sept. Hinne fescht!
Auf dem Wege nach Bretzenheim, unterhalb der
Roihley, bemerkten vorgestern Nachmittag zwei Feld⸗
deamte, daß ein fein aufgetakeltes Fräulein dami—
deschäftigt war, Aepfel und Birnen, welche auf
der Chaussee unter den Bäumen lagen, aufzulesen
und in einer großen, hinten angebrachten Kleider⸗
tasche verschwinden zu lassen, so daß die Takellage
mmer größere Dimensionen annahm. Auf Ersuchen
der Becinten, welche das Fräulein anhielten, mußte
dieselbe zum größten Gaudium der Vorübergehenden
die Riesentournüre wieder leeren.
fStuttgart, 13. Sept. Der auch im
westlichen Europa vorgestern herrschende Sturm iß
hier zu Lande mit andauernder Gewalt fast den
ganzen Tag über aufgetreten. Unsere eingehegte
Thalstadt hat weniger darunter zu leiden gehabi
als das flache, höhere Landgebiet. Besonders in
Oberschwaben scheint er schlimm gehaust zu haben
Er hat überall Bäume entwurzelt und stellenweist
fast alles Obst zu Boden geschüttelt. Man dar—
in der nächsten Woche einem starken Angebo
billigen Obstes auf den Marlkten entgegensehen
Hhier waren über die Dauer des Siurmwindes die
oniglichen Anlagen gesperrt. Ueber Unglücdsfälle
in Menschen hört man zum Glüch bis jetzt aus
den Berichten nichts.
Lüttich, 12. Sept. Heute Morgen ent
prang aus der seit kurzem dahier befindlichen
Menagerie ein großer Panther, ohne daß das
Menageriepersonal etwas davon gemerkt hatte. Die
vilde Bestie erschien ploͤtzlich in einer der belebtesten
Straßen Lüttichs, in der gerade zahlreiche Menschen
sich befanden. Alles stob in wilder Flucht aus—
einander. Der Panther stürzte sich auf ein Brauer⸗
knecht, der ahnungslos aus einem Laden herausge—
treten war, und zerriß denselben. Ein achtjähriges
ind theilte? dasselbe Schickjal. Ein allgemeiner
Schrei des Entsetzens folgte dieser Schreckensszene.
dierdurch offenbar erschreckt, flüchtete der Panther
auf das Dach eines Hauses, auf dem er eine halbe
Stunde lang herumklenterte, ehe es gelang, ihm
durch einen wohlgezielten Schuß den Garaus zu
machen. Hier herrscht ob des schredlichen Ereig⸗
nisses die großte Aufregung.
F Paris, 18. Sept. Ueber den fürchterlichen
Zturm, welcher vor zwei Tagen in Westfrankreich
wüthete, reffen don allen Punkten der Kuste uber
zinstimmende Hiobsbotschaften ein. Namentlich am
stanal erreichte er eine Heftigkeit. wie man sich seit
dielen Jahren keiner ähnlichen erinnert. In Trou⸗
dille, Deanville und den anderen Badeorten riß die
Brandung die verschiedenen Badeanstalten und was
mn leichteren Bauten in ihrem Bereiche lag, mil
sich fort; in Havre wurden mehrere Schiffe zer—
chmettert, Matrosen von den Verdeden wegge⸗
chwemmt und Quaibauten zerstört. Im Innern
»es Landes richtete der Sturmwind auf andert
Weise Schaden an, indem er das Obst von den
Bäumen und Spalieren schüttelte und die Hoff⸗
aungen der Bauern der Normandie und Bretagne
auf ein gutes Apfelwein ⸗Jahr dereitelte.
f London, 10. Sept. Ein schreckliches
Unglück wird aus Lisdoonvarna (Grafschaft Clare)
gemeldet. Dort waren zwei junge Mädchen, die
Schwestern Anna und Mary Conell, mit dem
Finsammeln von Seegras beschäftigt. Um einiges
entfernter stehendes Gras zu erreichen, ließ eines
der Mädchen das andere an einer um deren Körper
vefstigten Leine über den Klippenabhang wobei
bald das Gewicht des unten hängenden Müdchen—
für das oben gebliebene zu schwer wurde; lezteres
wurde gleichfalls über den Rand der Klippe ge—
zogen, und am Fukße derselben fand man später
die verstümmelten Leichen der beiden Schwestern.
PRew-HYork, 18. Sept. Zahlreiche Eisen—
werke Vennsylvaniens, die eine lange Zeit gefeier
hatten, nahmen ihre Arbeit wieder auf.
Fr die Redaktion verantwortlich: æ X Demeb
Vermischtes.
Das in Anwerpen zusammengetretene Preis⸗
gericht hat die von Ihrer Maj. der Kaiserin und
Konigin ausgeseßten und durch die 3. internationale
Konferenz der Gesellschaften vom Rothen Kreuz in
Genf für die besten Modelle einer trans⸗
portablen Lazarettbarackhe bestimmten
Preise nach zehntaͤgiger Berathung in folgender
Weise vertheilt. Es erhielt den 1. Preis (goldene
Mabaille und 5000 Fr.) Christoph u. Unmack in
stopenhagen, den 8. Preis (goldene Medaille)
Societs de conatructions in Paris, den 3 Preis
(silberne Medaille) erhielten * Bewerber. darunter
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