z Ingherter Amziger.
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Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert..
a St. Jugberter Anzeiger· erscheint wbchentlich funfmal: Am Mountag, Dienstag, Donnerstag, Tamstag und Sonntag; 2mal wochentlich it Unterhaltungt⸗
zu und Sonmags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt koftet vierteljahrlich 1.n 60 A einschließlich Tragerlohn; durch die Post bezogen 1A 78 4, eiuschließli4
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auf welche die Erpedition Auskunft ertheilt, 13 4, Neeclamen 30 . Vei 4maliger Einrackung wird nur dreimalige berechnet.
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Sonntag, 20. September 1888. 20. Jahrg.
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Deutsches Reich. 7
München, 17. Sept. Prinz Luitpold wird
te 11 Uhr Nachts aus der Rheinpfalz über
uͤrzbuurg in Nürnberg eintreffen, Freitag dort
Metallarbeiten⸗Ausstellung besuchen und dann
diesen Tage um 4 Uhr Nachmittags die Rück-
ise nach München antreten.
Berlin, 18. Sept. Der Herzog von
umberland erhebt Anspruch auf die Kunst⸗
he des Museums in Braunschweig: er weigert
die Erbschaftssteuer zu zahlen, weil er souveräner
rt in Braunschweig sei. Das Ministerium hat
zhalb 280,000 Mark aus dem Rachlaß des
etzogs von Braunschweig, welche dem Herzog von
umberland gehörig sind, mit Beschlag belegt.
Rach der „Kreuzztg.“ verlieh der Kaiser dem
eneral Obernitz den Schwarzen Adlerorden, Prinz
gilhelm ist zum Obersten und stommandeur des
ude⸗Husaren · Regimenis, General Heuduck (an
elle Manteuffels) zum kommandirenden General
fünfzehnten Armeekorps ernannt, General
ꝛitbberg erhielt die Kavallerie⸗Division des fünf⸗
uten Armeeckorps und Oberst Schlieffen die acht⸗
ute Kavalleriebrigade. Letzterer wurde gleichzeitig
mn General à la suito des Kaisers ernannt. Der
mmandeur der Garde⸗Husaren, Below, erhielt
Garde ⸗du ⸗Korps⸗Regiment.
dem „Berl. Tagebl.“ zufolge erhielt die
vxbdette „Olga“ Befehl, sich sogleich für eine
maere Epedition nach Kamerun bereit zu halten.
die Fristen für Einsendung der Ergebnisse der
wwittelungen üher die Beschäftigung gewerblicher
iheiter an Sonn⸗ und Feiertagen find
on den preußischen Ministern für Handel und des
gnern bis zum Ablauf dieses Jahres verlangert
iorden, weil auf Vollständigkeit und Gründlichkeit
er Ermittelungen besonderer Werth gelegt wird.
n Preußen ist eine Neuordnung betreffs
et Heranziehung der Konsum⸗, der Vorschuß⸗ und
reditbereine, der Volksbanken und sonstigen Kre⸗
genofssenschaften zur Gewerbesteuer geschaffen
uꝛden, welche mit dem 1. Aprilek. J. ins Leben
ten soll. Die „Konsumvereine“,“ welche eine
inn auch angeblich nur für die Mitglieder offene
eclaufsstätte unterhalten, sind fortan regelmäßig
i Gewerbesteuer in der dem Geschäftsumfange
sdrechenden Handelssteuerklasse heranzuziehen,
öhleichen wird, wenn mehrere solche Verkaufs⸗
ten · von demselben Verein unterhalten werden,
Steuer von jeder einzelnen erhoben. Der bis⸗
erforderten vorgängigen Beweisführung, daß in
n hetreffenden Raum auch Waaren Nichtmitglie⸗
ã verabfolgt werden, bedarf es nicht mehr.
ynigen Konsumvereine, welche nach ihren Ver—
nissen nur den niedrigsten Steuersatz der Klasse
entrichten, loͤnnen wie andere Gewerbetreibende
r Klasse von der Steuer befreit werden: Des ⸗
ichen find die andern genannten Vereine und
ossenschaften fortan regelmäßig gewerbesteuer ⸗
nchtig. Die Befreiung von der Sieuerpflicht ist
solchen Kreditgenossenschaften zuzugestehen,
iche ihrerseits den Nachweis führen, daß der
det des Gewerbs bei ihrem Geschaftsbetriebe un⸗
dingt ausgeschlossen dleibt. Dies wird insbeson⸗
e dann anzunehmen sein, wenn der Verein sich
auf beschränktt, seinen Mitgliedern die ihrem
icditbedurfnisse entsprechenden Mittel zuzuführen
dden etgielten Gefchafisubers huß ausschliehüch
unigen, welche die Kreditgewäͤhrung in Auspruch
onmen haben, nach Maßgabe dieses Anspruchs
er zumendet NMi- Mranfsanneeahehörhen sind
anach mit Anweisung zu versehen, damit überall
leichmäßig verfahren werde. Von der nachträg⸗
ichen Heranziehung der nach vorstehenden Bestim⸗
nungen steuerpflichtigen, aber nicht veranlagten
Bereine u. s. w. ist für das laufende Jahr abzu⸗
ehen, mit dem Anfange des nächsten Rechnungs⸗
ahres jedoch die Veranlagung allgemein vorzu⸗
rehmen.
Karlsruhe, 18. Sept. Der Kaiser,
zer Kronprinz und die Prinzen reisten um
11 Uhr nach Stuttgart ab. Die Stadt ist festlich
jeschmückt; die Schulen und Vereine bildeten
zpalier; eine riesige Menschenmenge begrüßte die
derrschaften enthusiastisch. Auf dem Bahnhof fand
ie Verabschiedung von den großherzoglich badischen
ind schwedischen Fürstlichkeiten, der Generalität, den
dofstaaten, Ministern und Behörden slatt.
Stuttgart, 18. Sept. Soeben sind der
eutsche Kaiser, der deutsche Kronprinz und Prinz
PBilhelm unter dem tausendstimmigen Jubel der
Zevölkerung ins Residenzschloß eingefahren; auf
dem Bahnhof erfolgte die Begrüßung durch den
dönig Karl und die württembergischen Prinzen,
m Schlosse durch die Konigin. Die Bevölkerung
tand Spalier vom Bahnhof bis zum Schlosse.
Auf dem Bahnhof und im Schloßhofe waren
xͤbrenkompagnien aufgestellt. —
Ausland.
Sehr bemerkenswerth ist, daß sich in maßgeben⸗
»en Kreisen in Madrid immer mehr die Meinung
zefestigt — sorgfältige Nachforschungen geben dazu
inen guten Grund — daß ein großer Theil der
Straßenkundgebungen auf Rechnung der in Spa⸗
nien befindlichn Franzosen zu setzen ist.
„chon bei der ersten Madrider Kundgebung vom
6. August sind Franzosen betheiligt gewesen, welche.
venn auch gering an Zahl, doch desto mehr Lärm
nachten; auch lassen die eingeholten Erkundigungen
arauf schließen, daß zu den Ausschreitungen vor
er deuischen Gesandtschaft von den Franzosen auf-
ereizt wurde, welche in dem Cafͤ Suizo ver⸗
ammelt waren. Sie haben sich selbst vorsichtiger⸗
Veise von dem Schauplatz, des Tumultes fernge⸗
jalten, so daß Niemand von ihnen gefaßt werden
onnte. In Barcelona ist es ganz unzweifelhaft,
aß die Hauptanstifter aller Unruhen Franzosen
ewesen sind. Dieser Einfluß der franzoͤsischen
Zresse und Kolonie hat denn auch nicht verfehlt,
zie Spanier glauben zu machen, daß sie in Frank⸗
eich eine kräftige Unterstützung finden werden, und
Z„agasta selbst hat fich dahin ausgesprochen, daß
r mit Bestimmtheit auf die Hilfe Franlkreichs ge
echnet habe. Nun die Enttäuschung: wird nicht
wusbleiben.
Am Freitag — den 17. ds. — sollte wieder
in Ministerrath unter Vorsiß des Königs
tattfinden. Wegen Unwohlseins Alfonsos mußte
ieselbe indessen auf heute verschoben werden. —
der Dampfer „San Quintin“ ist mit dem Militär⸗
ouverneur von Yap, Capriles, an Bord in
Nanisla eingetroffen.
brüden an 10 U. 46 M. Die Raucfahrt erfolgt
mit den fahrplanmäßigen Zügen. Weitere Er⸗
tra zünge gehen an demselben Tage und aus
derselben Veranlafsung von Neunkirchen
nach Zweibrüscken (Meunkirchen ab 9 Uhr
Vormittags, Zweibrücken an 10 Uhr.); von
Zweibrücken nach Neunkirchen
Zweibrücken ab 8 U. 45 M. Abends, Neunkirchen
an 9 U. 44 M., Saarbrücken an 10u. 22 M.),
von Zweibrücken nach Saargemünd
Zweibrücken ab 9 U. Abends. Saargemünd an
id U. 26 M); von Homburg nmnach
daiserzshautern (Zweibrücken ab 8 Uhr
145 M. Abends, Homburg an 9 U. 6 M., Hom⸗
hurg ab 9 U. 40 M., Kaiserslautern an 10 Uhr
10 M) — dDie Extrazüge halten auf allen
Zzwischenstationen an. —
* St. Ingbert, 19. Sept. Heute Abend
findet im Saale des Café Oberhauser ein Tan z⸗
schüler⸗Ball statt. Nur Eingeladene haben
Zutritt. — Morgen Abend hält der Krieger⸗
perein in demselben Lokale zur Feier seineß
elfijährigen Stiftungsfestes ebenfalls einen Ball ab.
— Kaiserlautern, 15. Sept. Ihre
Majestät die Deutsche Kaiserin? hatte sich an der
letzten Lotterie des hiesigen Kirchenbauvereins durch
Abnahme von 150 Loosen huldvollst betheiligt.
Nun hat Ihre Majestät dem Zwede des Keirchen⸗
»auvereins eine neue Anerkennung zu Theil werden
assen, indem Allerhöchstdieselbe auch die auf jene Loose
entfallenen 11 Gewinne dem Vereine geschenkt hat.
— Bayerfeld, 14. Sept. Vor Kurzem wurde
zu Bayherfeld der „Koͤnig der Steine“ zu Tage gefoör⸗
dert. Im dortigen Steinbruch wurde ein Stein von
A
Straßburg bestimmt ist. Um das Monstrum aus
einem langjaährigen Lager hervorzuholen, wurde ein
zroßer Wagen von 300 Zir. Tragkraft aus Lauter⸗
ecken geholt. Der Stein hat die Form eines Kata⸗
'alks und erregte bei der hiefigen Bevollerung un⸗
gemeines Aufsehen. Der Steinbruchbefitzer Franz
Stauder hat bereits neue Aufträge für ähnliche
Steinkolosse erhalen.
— Landau, 18. Sept. Bel der gestern
latigehabten Versteigerung wurde die in der Ost⸗
ahnstraße gelegene Bierhalle der Altienbrauerei
Annweiler nicht zugeschlagen, weil nur 15.000
Mark darauf geboten wurden.
-· Das den Erben von M. L. Clauß in
Ldandau gehoöͤrige Wohnhaus in der unteren
Marktstraße wurde um 32,500 Mark an Hercn
Maler Jakob Schmidt daselbst verlauft.
— Zur Kichenbau⸗Lotterie der kath.
Bemeinde Edenkoben ist, nach der „Gegenw.“
ine höchste Entscheidung eingetroffen, welche ge⸗
tattet, daß die bewilligte Lotterie von 800,000
doosen in zwei Theile zerlegt und die Pramien
in zwei Ziehungen mit je 150.000 Loosen gezogen
verden.
— In Edenkoben sfindet vom 20. - 22.
September naͤchsthin eine Obstnusstellung statt.
— Eine Frau von Eßweiler, Wittwe
mit mehreren Kindern, hat sich am Sonntag er⸗
hängt. Was sie in den Tod geitrieben, ist uner⸗
tindlich, Nahrungssorgen waren es aber nicht. —
Im Gemeindewalde von Kandel wurde der
Banshirte erhaͤngt aufgefunden. J
— Speyer, 16. Sept. Heute früh ereignete
ich hier ein Unglücsfall. Ein etwa zwei Jahre
alies Knäblein stieg in einem unbewachten Augen⸗
hlick in der Scheuer eine Leiter hinauf; konnte 6*
Lokcle nad vfälzische Nachrichten.
*St. Ingbert, 19. Sept. Aus Anlaß
des in Zweibrüden statifindenden Pferdee⸗
sennens fährt am Sonntag, den 27. ds. Mts.
on hier nach Zweibzücken ein Extra⸗
ug. Derselbe geht ab hier 10 Uhr Vormittags.
dafssel 10 U. 10 M, Nie der würzbach
10 U. 18 M., Lautzkirchen 10U. 29 M.,
Ri- rbhbach 10 U 35 M und kommt in WWwei⸗
—