—— zufolge, gestern Abend von Paris bezw.“ Eminenz der Kardinal Hergenroöͤther, welcher feit
as hier an. Derselbe fuhr zum Kaiser nach längerer Zeit zu seiner Erholung hier weilt und
en⸗Baden. — Gestern Morgen berief der Di⸗ fich in der That jetzt des besten Besindens erfreute,
sior des Lyceums die Schüler der Klassen so daß auf den 29. d. M. seine Rückreise nach
Tertia aufwärts in den als Aula dem Lyceum Rom festgesetzt war, wurde gestern Vormittag aber-
enden Musiksaal, am denselben die Mittheilung mals von einem Schlaganfalle gerührt.“ — Die
machen, daß der Abitnrient Otto Fisscher vom uüngst abgehaltene Prüfung für Postadjunkten⸗
iser wegen der am Neujahrstage dieses Jahres Adspiranten haben von 82 Theilnehmern 81 be⸗
uf dem Eise mit eigener Lebensgefahr vorgenom⸗ tanden. F VV —
nen Lebensrettung eines Mitschülers mit der (Freundliches Anerbieten.) Die
stungsmedaille am Bande ausgezeichnet worden Empfehlungskarte des Dampfmühlenbesitzers B. in
Dnueo Fischer, der Sohn des Direktors der N. lautet: „Den geehrten Ackerbürgern und den
dtischen höheren Töchterschule, ist am 22. Mai herumliegenden Landleuten empfehle ich als
z66 geboren und wird demnächst Jura studiren. vorzügliches Düngemittel aus meiner neu eingerich⸗
Von der Stuttgarter Kaiserparade er -· eten Dampfknochenmühle feinstes Knochenmehl.
hit die „Str. P.“ einen hübschen Zwischenfall. Auch bin ich gegen eine geringe Vergütung bereit,
hr Berichterstatter schreibt: Einen xrührenden ↄen Herrn Landwirthen, falls diesen es lieber ist,
zindruck machte es, als der Kaiser in den Reihen ihreeigenen Knochen zu mahlen.“
er Kriegervbereine einen 92jährigen Helden aus F Für die Hiuterbliebenen der auf der ver—
m Befreiungskriege bemerkte, einen weißbärtigen schollenen Kriegskorvette „Augusta“ S befindlichen
eltembergischen Major a. D., der, die Brust voll Hannschaften wird über die Vorsorge hinaus, die
iden, das Haupt mit einer breitschirmigen Militär- das Gesez jetzt schon für solche Fälle gewährleistet,
utze bededt, in einem Wagen saß. Der Kaiser dem Vernehmen nach noch besonders gesorgt werden
j sofort halten, stieg aus und näherte sich dem ind zwar sollen dazu schon die einleitenden Schritte
denhaften Urgreife, der, von Freude fast über- zeschehen sein. Man erwartet außerdem im Reichs
annt, aus dem Wagen steigen wollte, um seinen age eine Darlegung über die ganze Angelegenheit.
iserlichen Herrn zu begrüßen. Der Kaiser aber Venn auch Unglücksfälle auf hoher See nicht zu
emerkte huldreich: „Bitte, bleiben Sie nur ruhig »ermeiden sind, so hat doch die Volksvertretung die
zen, Sie sind ja viel älter als ich!“ und unter⸗ Uflicht, sich darüber zu vergewissern, ob von Seiten
uelt sich dann einige Zeit lebhaft und bewegt mit der Verwaltung alles geschehen ist, was geeigne
em alten Herra, der diese Erinnerung an die rscheint, derartige Unglücksfälle zu vermindern.
uld seines Kaisers wohl als den letzten goldenen Jedenfalls wird die Admiralität selbst ein Interesse
onnenstrahl in seinem vielbewegten Leben hegen daran haben. niemanden darüber im Unklaren zu
ud pflegen wird. assen, daß die Marineverwaltung sich von jeder
fWürzburg, 25. Sept. Bekanntlich fand Verschuldung frei weiß.
ar einiger Zeit zwischen zwei hiesigen Studenten F(Gremdenbücher.) An besuchten Orten
Pikolen⸗Duell statt, das einen sehr unglücklichen Fremdenbücher auszulegen, so schreibt Schorer's
usgang nahm, in dem der Eine der Kämpfer Fam.Blatt“, ist ein schon lange bestehender
odt auf dem Platze blieb. Der Ueberlebende nahm Brauch, und jedenfalls ist es eine ganz amüsante
ch die Sache so zu Herzen. daß er sich gestern in Inierhaltung, nach einem anstrengenden Marsch
irich, wo er sich seit längerer Zeit aufhielt (er iuszuruhen, fich ein Glas Bier munden zu lassen
var nach der Schiveiz geflohen) erschossen hat. “ ind in dem dicken Buch umherzublättern und zu
Augsburg, 26. September. (Unschuldig.) uchen, ob man nicht bekannte Namen unter den
et Metgergefelle · Werner Gum von Westheim ingetragenen findel. Nicht minder interessant is
uͤrde an 10. Juli 1888 wegen Jagdfrevels ver⸗ 8— die vielen poetischen Niederschriften. oder noch
dei und trog der Betheuerung seiner Unschuld esser die Erganzungen zu poetischen Niederschriften
der Voruntersuchung nicht mů dem angeblichen u lesen. Bekannt, aber auch witzig ist die Be⸗
atzeugen konfromirt? Die heute vor dem Land. nerkung, welche sich im Fremdenbuch des Kuhstalls
nchte gegen denselben gepflogene Verhandlung »er sachsischen Schweiz findt::
wnun ergeben, daß Gum nicht die entfernteste „Ich hab' ihn gesehen, ich hab' ihn geseh'n,
hulichkeit mit dem Jagdfrebler habe; nach dieser Ich habe den göttlichen Kuhstall geseh'n.“
nstatirung wurde Gum natürlich sofort aus der Darunter finden sich die Worte:.
aft entlassen, nachdem er über, 22 Monate Ich hab' es gelesen, ich hab' es gelesen,
mlich schuldlos verhaftet warx. Es ist ein Ochs im Kuhstall gewesen.“
fMünchen, 23. Sept. Anläßlich einer In einem andern Fremdenbuche stand von
ewrachtung über“ die Stutigarter Kaifermanover Damenhand geschrieben:
ot Dr. Sigl's „Baherisches Vaterland“ folgende „Unter diesen schatt'gen Baumen
aralteristische Probe seines Patriotismus zum Möcht' mein Dasein ich verträumen.“
esten: Prinz Arnulf, der sich bereits fast vier J Auguste.
hochen in Preußen und bezw. im Gefolge des Ein Anderer hatte darunter geschtieben:
zaisers befindet, hat sich im kaiserlichen Gefolge J Unsinn Augustet
on Baden nun auch nach Stuttgart begeben. Der Heirathen mußt del sc·..
inz kann übrigens bei der Gelegenheit durch Weiter fanden sich in einem Fremdeuduche des
gene Anschauung die Ausdauer und den Eifer Inselberges in Thüringen die Zeien.
es 88jährigen Kaisers in Erfüllung dessen, was „Hier oben ist Fräulein Amalie gewesen
wfür seine Fürstenpflicht hält, dennen lernen. Und hat verbot'ne Romane gelesen.“
denn die Witlelsbacher früherer Jahrhunderte Von der Hand eines lustigen Berliners ver⸗
venso fleißig und arbeitsam gewesen wären wie aßt, fanden sich folgende riginelle Worte dar—
e Hohenzoüern. so wären die Hohenzollern wohl unter vor: ,3
»ute noch nicht biel mehr als kaiserliche Burg⸗ Warum thut se denn det so koch?
afen von Nürnberg und die Wittelsbacher deutsche Det konnte se doch unten ooch“!“!
aiser und hätten auch Brandenburg noch, das F Die Tournüren! Ein Mitglied der
faule Weiberjäger Ludwig, Kaiser Ludwig's Wiener Finanzwache, an einer sehr frequenten Zoll⸗
es Bayern liederlicher Herr Sohn, so schmählich inie dationirt, plaudert arg aus der Schule, indem
derloren hat. Es wär' recht schön gewesen, r einem Wiener Blatte schreibt: „Schon lange
wer — es hat nicht sollen sein!“ J ah ich mit Mißtrauen solche Damen an, die, wie
xMünchen, 28. Sept. In Sachen „Auf- s jetzt Mode ist, unterhalb der Taille, eückwärts,
ebung der Klosterbrauereien“ bringt der „Bayr. dis ins Ungeheure umfangreich erscheinen.“ Und
kut.“ folgende Erklärung: „Da sich in der Presse vie gerechtfertigt dieses Mißtrauen war, hatte ich
och gegenwärtig die Debatte über die Anschuldig- viederholt erfahren müssen. Es war bei Regen⸗
ag fortspinnt, als ob der Hochwürdigste Herr vetter pergangenen Sonnabend. Eine recht
ischof dvon Regensburg durch seine Einwirkung dübsche, noch junge, sonst diftinguirt ausfehende
e Schuld trage an der vom letzten Provinzial- Dame, welche ich schon oft wegen ihres riesigen
pitel dekretierten Schließung der Braustätten der Amfanges an der genannten Stelle bewunderte,
herischen Franziskanerprovinz, so sieht sich der geht durch die Zoll Linie herein und hälk mit beiden
aterzeichnete zut Erklarung veranlaßt, daß Se. dänden (ihrer Meinung nach) ihr Kleid nach rüch⸗
ischöflichen Gnaden sich nie in unsere internen därts in die Höhe — in Wirklichkeit aber nur
ngelegenheiten gemischt und auch - dem besagten den faltenreichen Stoff, welchen die Damen noch
eschlusse durchaus fern gestanden sei. München, über dem Kleide rückwärts angehängt tragen, mit,
en 24. Sept. 1885. P. Leo Seidl, Franzis- wie es mir schien, noch einem schweren Gegenstand
nerprovinzial.“ — Der „Allg. Ztg.“ wird aus nn die Höhe. Bei dieser Gelegenheit gewahrte ich
ibling vom 24. Septeniber geschtieben: „Se. imnterhalb des erwähnten Faltenwurfes einen Stof
von anderer Farbe als das Kleid, der eben der
schweren Gegenstand enthielt. Ich trat auf die
Dame zu mit der höflichen Frage, was sie denn
da hinten in dem einem Faltensack ähnlichen Beutel
trage?“ — Fast sprachlos und, entrüstet gab fie
zur Antwort: „Was geht sie unsere Mode an?“
Nach längerem Beharren meinerseits auf Lösung
dieser Frage und einem Entrüstetthun von Seiten
der Dame machte ich einen raschen Griff nach dem
Beutel, und hierbei— fühlte ich Federn und den
Kopf und den Schnabel eines Vogels. — Nun
nützte kein Wiederstrebenz —die Dame, die sich als
die Gattin eines höheren Beamten auswies, mußte
ins Inspektionszimmer. Das Resultat waren drei
Paar Rebhühner. Seit jenem Augenblicke sind an
unserer Zoll⸗Limie bis Sonntag Abend nicht weniger
als 48 Damen in dieser Weise angehalten worden
und fanden sich hievon bei fünf Damen noch eben⸗
falls Rebhühner, bei sieben Damen junge Tauben
und anderes Geflügel und bei-acht Damen andere
Viktualien ꝛc. Bei Vielen waren es auch nur mit
deu. alten Kleidungs oder Wäscheftücken gefüllte
Beutel; bei noch anderen wieder ein einem Vogel⸗
haus ähnliches Draähtgeflecht. “
F(efangenerHaifisch.! Auf eine
ebenso originelle wie zufällige Weise wurde bei
Triest ein riesiger Haifisch gefangen. In der
Nähe von Santa Croce waren einige Fischer mit
Thunfischfang beschäftigt. Die Jagd auf diesen
iußerst scheuen und listigen Fisch geschieht in der
Art, daß ein großes Netz in der Nähe des Ufers
am Meeresgrunde ausgebreitet wird; am Ufer liegt
auf einem eiwa zwei Meter hohen, aus drei Stangen
und einer kleinen Platitform gebildeten Gerüste ein
Peann ausgestreckt am Bauche, der das Herannahen
zes Fisches beobachtet, und wenn er eine genügende
Anzahl derselben im Bereiche des Netzes sieht, durch
einen Ruf das Schließen desselben anordnet. Der
nit diesem Geschäfte betraute Mann erblickte plötz-
lich einen riesigen Fisch, den er für einen kolos⸗
jalen Thun ansah. Die Fischer waren nicht wenig
erstaunt, als sie im Netze einen Haifisch erblickten,
der wüthend um sich schlug; es kostete keine geringe
Mühe, das Ungeheuer an's Land zu ziehen und
zu tödten. Das gefangene Unthier, ein Weibchen,
hat eine Länge von 5 Metern, einen Leibesumpfang
von 2,5 Metern, sein Gewicht beträgt 8,5 Zentner;
bei der Ausweidung wurde außer der ungewöhnlich
entwickelten Leber, die allein 150 Kilogramm wiegt,
nichts Bemeckenswerthes gefunden.
7 Eine solch humoristisch⸗poetische Polizei, wie
sie der Kanton Luzerm besitzt, dürfte kaum irgend⸗
wo existiren. Sie erläßt nämlich im Kontonsblatt
Vaterland“ folgende amtliche Anzeige:
„Ein Telephon ist nagelneu — Nun auf der Kan⸗
. tonspolizei
Zur Benützung hergestellt — Jetzo alles angemeld,
Was da in der Leuchtenstadt — Neues sich begeben
hat!
Wird betrogen und gestohlen — Rufe man uns auf
— 7. die Sohien.
Nur nie, wo sich Weiber zanken — Doch in Hotels
und auf Banten
Machen wir zum guten Fang — Gerne einen
8 — —rraͤschen Gang
Und auch sonst zu jeder Zeit — Ist zu Diensten
gern bereit: Die Kantonspolizei
f Als Zeichen der Zeit wird der, Eisf. Ztg.“
mitgetheilt, daß zur Fahnenweihe in Schwarzen⸗
brunn »die Ehrenstelle als Festjungfrau an die
Meistgebende vergeben worden sei und das Meist⸗
aebot 13 Mark 30 Pfennig betragen habe.
— — — — — —
Fur die Redaktion veraniwortlich: 3
3—
—
emeß.
—XX
Eine Broschüre, welche in allen Kreisen der Be⸗
völkerung gewiß die größte Aufmerksamkeit findet, hat der
Apotheker R. Brandt in Zurich veroffentlicht. Dieselbe
enthalt auf 24 Seiten die Gutachten der ersten medizini—
schen Autoritäten Europa's, einer großen Anzahl praktischer
Aerzte ꝛe. über die bekannten Schweizerpillen und darf es
nicht Wunder nehmen, daß auf Grund solcher Empfehl—
ungen das Praparat eine so große Verbreitung und An—
wendung gefunden hat. Die Broschüre kann gratis von
den Apotheken oder Apotheler R. Brandt in Zurich bezogen
werden und dürfte Jedem, welcher noch Zweifel Uber die
Bute und Wirksamkeit der Schweizelpillen (erhältlich M. 1
in den Apotheken) bei Verstopfung, Blutandrang, Kopf—
chmergen, Herzklopfen, Leber⸗ und Gallenleiden elc. gehabt
zum Lesen empfohlen werden