Full text: St. Ingberter Anzeiger

— In Albisheim a. Pfr. verunglückte am 
Sonntag der 26 Jahre alte Ludwig Göhring, der 
bei seinem Vater im Geschaft ist, beim Schießen nach 
einer Scheibe mittelst eines Rebolvers, daß die Kugel 
zurückprallte und ihm in die Schläfe drang. 
A Sleinfeld, 5. Oktober. Kürzlich wurde 
dem Kaufmann Hundemer eine Summe von einigen 
Hundert Mark gestohlen. Als die Diebe wurden 
einige Schulknaben ermittelt, bei denen der ganze 
Geldͤbetrag sich vorfand. Der Bestohlene hat na⸗— 
türlich sein Eigenthum sofort zurückerhalten. 
— Dem Dürkheimer Wurstmarkt fielen 2 
Ochsen, 8 Fassel, 5 Stiere, 7 Kühe, 34 Rinder, 
53 Galher und 114 Schweine, zusammen 218 
Stück zum Opfer. Dazu kommen ungezählte 
Enten, Gänse, Hahnen, Hühner, Fische u. s. w. 
Fetrunken sollen sein 3900 Liter Federweißen, 
23.437 Liter alten Weins und 45.168 Tasffen 
Kaffee. 
— Marximiliansau, 4. Oklober. Heute 
wurde in der Nähe des benachbarten badischen 
Städtchens Mühlburg der Polytechniker Ernft 
Vogler todt aufgefunden. Am Kopfe befand sich 
eine Schußwunde. Die Arme waren zusammen⸗ 
gebunden und die Taschen leer. 
— Ludwigshafen, 5. Oktober. Heute 
Abend kurz nach Eintritt der Dunkelheit ereignete 
sich ein schwerer Unglücksfall. Einige Jungen 
spielten in der Mundenheimerstraße in der Nähe 
des Eisenbahnviaduktes, als eine Chaise des Weges 
kam und einen der Jungen überfuhr und zwar so 
unglücklich, daß derselbe starb, noch ehe er ins 
Krankenhaus verbracht werden konnte. Wie ich 
vernehme, heißt der bedauernswerthe Junge Altig, 
ist 9 Jahre alt und erst seit einigen Tagen hier 
bei seiner Mutter, um in hiesiger Stadt die Schule 
zu besuchen, während sein Vater sich auswärts 
aufhält. Die Chaise, Lohnkutsche Nr. 36 des 
Herrn Lenz aus Mannheim, fuhr in der Richtung 
don Mundenheim nach Maunheim und hatte 8 
Insassen. Ob den Kutscher eine direkte Schuld 
I vem Unalück trifft. konnte ich noch nicht erfahren. 
Ver mischtes. 
Saarbrücken, 5. Oktober. Gestern 
Nachmittag hatte ein auf dem alten Hahnen woh⸗ 
ender Maͤschinenführer eines hiesigen Geschäfts 
inen kleinen Disput mit seiner Frau und entfernte 
iich in sehr aufgeregtem Zustande aus dem Hause. 
Die Frau, schlimmes ahnend, schickte die Kinder 
aus, den Vater zu suchen. Sie fanden ihn auch 
im Garten an einem Baume hängend. Nach Hause 
eilend, erzählten sie es der Mutter und diese machte 
sich auf den Weg und schnitt ihren Maun, der noch 
Zebenszeichen von sich gab, ab. Sofort wurden 
Rettungsversuche gemacht und konstatirt, daß der 
debensmüde schwer betrunken war und in einem 
Anfall des Diliriums die That begangen hatte. Er 
iegt jetzt nach dem „St. Joh.Sbr. Anz.“ schwer 
trank darnieder. 
f Trier, 5. Oktober. Der Schweinedieb 
dessen Spur von Niedermendig bei Conz bis Si. 
garbara verfolgt wurde, ist nach „S. u. M. Ztg.“ 
der Nähe des Dorfes Gilzem bei Bittburg, als 
r eben die gestohlenen Thiere für einen Spottpreis 
deräußern wollte, festgenommen worden. Derselbe 
ammt aus Mannebach und heißt Markus Wenzel. 
Wegen Kuhdiebstahls wurde er bereits früher mit 
2 Jahren Gefaängniß bestraft. 
p'Bochum, 2. Oltober. Unsere Stadt ist 
vorgestern der Schauplatz eines furchtbaren Ver⸗ 
brechens gewesen. Zwei zwölfjährige Jungen haben 
inen neunjahrigen Knaben in einen dortigen Neu⸗ 
hau hineingelockt, ihm Hände und Füße mit 
Stricken verschnürt, Nase, Mund und Ohren mil 
Frde und Steinen verstopft und dem armen, völlig 
wehrlosen Kinde mit einem Messer einen Stich 
heim Ohre beigebracht, so daß die Klinge am 
Munde wieder herauskam. Das arme Opfer wurde 
erst nach mehreren Stunden zufällig aufgefunden 
und ist bereits gestern Nachmitkag an den Folgen 
der erhaltenen Verletzungen gestorben. 
p Ein sonderbares Vergnügen hat sich ein 
Müller in Meisenheim gemacht. In die Mühle 
desselben kam öfters ein 15jaͤhriger Junge, der sich 
durch einen unreinen Kopf auszeichnete. Unter 
— — S — — — — 
Geschau fich A — —- Neuer —XXWd᷑tAL! 
Einem geehrten Publikum hiermit zur gefälligen Nachricht, daß ich von! Weil aus meinem großen Patienten⸗ 
Donnerstag ab in meinem Hause an der Kohlenstraße die kreise mmer eph v F oene 
2* — 15334 z Sorten Gesundheitskaffee ger 
Raderei mit Mehl- und Kleienverkau' n 
betreihe Schwager J. Pafen in Saarbrücken 
Hochachtungsvollst! (St. Johann, Bickelmanns⸗Mühle) 
6. 8 O N M. ubernommen, einen neuen, unüber— 
— — — — — troffenen reinen 
8* rwerbeserten 
4 —Xx homöopathifien Gesundheitskaffte. 
n f 9J n 0 unter meiner speziellen Aufsicht und 
ĩ qur aus den allerbesten Fruchtsorten 
4 (nach meinem Recxpte) billig zu be⸗ 
st TeF jeden Freitag V o, und bittet um gefl. Benutzun 7— de enen Suie und 
* rkraft ich jederzeit garantire. 
—— Da es keine besseren Zuchaten gibt, 
53 60 000000000 als wie sie hier verwandt werden, so 
—e— 0 0 —* es auch keinen besseren Gesund⸗ 
234 J heitskaffee geben, als diesen, weil nur 
Panne's illustrirter ee its gunstuiches, nichi⸗ 
Chemisches, nichts Verdorbenes) dazu 
Jenommen wird. 
So kann ich demnach diesen „ver—⸗ 
hesserten homöopathischen Gesundheits. 
kaffee“ mit bestem Gewissen empfehlen 
und hat ihn für St. Ingbert und 
mgegend Herr Franz Jacob 
denrich in St. Ingbert 
Kohlenstraße) immer vorräthig, worau⸗ 
ich hiermit Alle, Gesunde und Kranke 
uͤfmerksam mache. 
Saarbrücken, den 30. Sept. 1886 
J. P. Moser. 
Alleestraße Nr. 2. 
Assistenz einer anderen Person faßte ihn der Mülle 
neulich, seifte ihm den Kopf gründlich ein * 
rasirte ihn vollstandig glatt. Diese Verunzierung 
ihres Sprößlings ging aber den Eltern doch übe 
den Spaß, sie reichten Klage gegen den Müller ein 
nnd wurde letzterer vom Schöffengericht Meisenheim 
wegen „Mißhandsung“ zu einer Woche Gefängniß 
herurtheilt. Der Muͤller legte gegen dieses Urtheil 
Berufung ein, die in der letzten Sitzung der Straf. 
ammer des königl. Landgerichts zu Koblenz am 8. 
. Mts. verhandelt wurde. Die Strafkammer faßte 
denn auch die Sache milder auf und verfügte über 
‚en Angeklagten nur eine Geldstrafe von 15 Mt 
Jedenfaus wird der Müller sobald Kopfe nicht 
vieder rasiren. — In der letzten hiesigen Schöffen⸗ 
gerichtssitzung wurde ein Händler aus St. Johann 
der Bröschüren über das Kamphausener Gruͤben. 
unglück verkaufte, wegen Betrugs zu 1 Mona 
Zefängniß verurtheilt, da er fälschlich vorgab, ein 
Theil des Erlöses sei zum Besten der Hinterbliebener 
zestimmt. Außerdem traf ihn noch eine Gewerbe— 
teuer⸗ Kontravention, da er zum Verkauf vor 
druckschriften im Regierungsbezirk Koblenz die be— 
zördliche Genehmigung nicht besaß. 
Chemnißtz,7. Oktober. Im Sozialisten 
Prozeß ist heute das Urtheil verkündet. Sämmtlich 
Angeklagte sind freigesprochen. Die Kosten sinr 
auf die Staatskasse übernommen. 
Sedan, 6. Oktober. Gestern fand au⸗ 
der belgischen Grenze ein Duell auf Degen stat 
wischen einem franzoösischen Kavallerie Offizier und 
inem Herrn aus Chäteaurour. Das Motiv zr 
dem Zweikampf war ein höchst delikater Liebes 
handei. Beim zweiten Gange erhielt der Civilis 
ine Brustwunde, welche den sofortigen Tod zu 
Folge hatte. Als Zeugen fungirten einige Offiziert 
Zeamte und ein Deputirter. 
paAthen, 6. Oktober. Auf der jüngst er 
öffneten Eisenbahnstrecke Corinth Liata hat sich eit 
schweres Unglück ereignet. Etwa 50 Personer 
wurden getödtet und verletzt. 
Fur die Redaktion verantwortlich: F. X. Demeß 
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Scheine 
für die Gemeindekrankenv⸗ 
sicherung 
sind zu haben in der Srudere 
des „St. lnaberter Anzoiget 
— 
Wasserdichte 
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meziehẽ ich mit einem Rabatt. der es 
ecmöglicht, dieselben zu Fabrikpreisen 
vieder zu verkaufen. 
I L. J. Fiack jr. 
N SAnahoeri