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Anmtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert.
a St. Ingberter Auzeiger“ erscheint ubqenilich fünfmale Am sAntag, Dienstag, Donnerstag, amstag und Sonntag; 2mal wochentlich mit Unterhaltungs⸗
IXVR Beilage. Das Blatt kostet vierteljahrlich 1 A 60 A einschließlich Tragerlohn; durch die Post bezogen 1M 75 H, einschließli
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November und Dezember
ehmen fortwährend an die Postanstalten, die Posi⸗
oten, die Austräger und
Die Expedition.
Deutsches Reich.
München, 27. Oktober. In der gestrigen
ibendsitzung des Finanzausschusses wurde der Ar⸗
tel 1des Malzaufschlag⸗Gesetzentwurfes mit 8
egen 6 Stimmen abgelehnt. Die Minorität be⸗
and aus den Liberalen und Dr. Rittler. Der
ntrag auf Fortbestand des Provisoriums wurde
ngenommen. Rittler hielt eine heftige Rede gegen
je Lebensmittelfälscher. Man solle nicht nur gegen
ie Brauer. sondern auch gegen jene christlichen
mmilien strengstens vorgehen. die Morgens zur
ommunion gehen, vorher aber noch Milch pantschen.
jeim Ostbahnhof stehe eine Fabrik (Kunstbutter),
zelche er (Redner) am liebsten in die Luft sprengen
ndchte. (Heiterkeit.) Die Lebensmittelfälscher
urden früher lebendig begraben, ihnen die Ohren
bgeschnitten, heute müsse man alle Strenge des Gesetzes
nwenden und sollte Dynamit unter gewisse Fa⸗
rilen legen. Der Abg. Geiger weist Rittler zu⸗
iick. Das Schicksal der Malzaufschlag⸗Vorlage im
lenum der Kammer ist nicht vorauszusehen. Der
jnanzminister ließ eine Aeußerung von einem
rachfolger fallen, die allgemeines Aufsehen erregte.
ltramontane Blätter glossiren bereits diese An⸗
rutung. Pf. Pr)
München, 27. Oktober. Der dem Land⸗
ige zugegangene Geseßentwurf wegen Ausführung
3 Reichsgesetzes über die Ausdehnung der Unfall⸗
ind Krankenversicherung anf die Betriebe der Post⸗,
elegraphen · und Eisenbahnverwaltungen ⁊c, sowie
je Transportgewerbe bestimmt, daß bezüglich der
rankenversicherung hier das bayerische Ausführungs⸗
setz zur Reichskrankenversicherung der Arbeiter vom
5. Juni 1883 Anwendung finden soll. — In
er Abgeordneten ⸗Kammer ist u. A. eingelaufen:
zitte des Präsidiums des bayerischen Handwerker⸗
undes um Abänderung der Subhastationsordnung
ezüglich des Vorzugsrechts der Bauhandwerker für
sre Forderungen an Neubauten vor den Hypotheken.
Berlin, 28. Oltober. Der „Reichsanzeiger“
uüblizirt die Berufung des Reichstags auf den 19.
ovember.
Berlin, 28. Oktober. Der Etat der Eisen⸗
ahnverwaltung des Reiches pro 188687 weist
uf: 47,891,700 Mt. Einnahme, 29.544,300
Nark Ausgabe, mithin 17,847,400 Mark Ueber⸗
huß. Die Einnahme ist um 918,000 Mk. höher,
»e Ausgabe um 173,900 Mke, der Ueberschuß
endlich um 774,100 Mt. höher, als im Etat des
aufenden Jahres veranschlagt. Die Erwerbskosten
t Reichsbahnen verzinsen sich mit 3,6 pCt., die
Inlagekosten mit 44 pei.
Wie wir hoören, wird der Einzug des
inzregenten Albrecht in Braunschweig
mm nächsten Sonutag stattfinden.
Erzbischof Kremen tz wicd am 4. November
aller Stille in Köln eintreffen. Auch wird keine
fentuiche Feier, sondern nur die herkömmliche In⸗
ronisation im Dom stattfinden.
Donnerstag, 29. Oktober 18883. 20. Jahrg.
Berlin, 27. Okltober. General Sala⸗.n
manca ist aus der Liste der Ritter des rothenei
Adlerordens gestrichen worden. ð
Der Badische Landtag, in welchem jetzt 48
Piitglieder unter 63 nationalliberal sind, während
die übrigen Stimmen unter Klerikalen und Demo⸗
traten sich theilen, wird am 12. November von
dem Großherzog persönlich eröffnet werden.
Wien, 28. Oktober. Den Belgrader Zeit⸗
ungen zufolge versicherte Serbien auf die Kollektiv⸗
zote der Botschafter, daß es den Berliner Vertrag
jeilig halte und alles zur Wahrung des Friedens
iufbieten werde. Serbien hoffe, daß die Groß⸗
nächte seiner loyalen Haltung Rechnung trügen.
Nisch, 27. Oktober. Hier betrachtet man die
donferenz bereits als resultatlos, denn wenn
Alexander selbst Rumelien verlassen sollte, so wür—
den die Bulgaren, unterstützt von dem russisch⸗
zanslavistischen Komité, dies nicht ohne verzweifel⸗
en Widerstand thun. Die russischen Offiziere
assen die bulgarische Freiwilligen⸗Korps einreihen.
dier hält man den status quo ante für unaus-
ührbar und darum rücken die Serben der bulga⸗
ischen Grenze näher.
In Paris wird für die Wiederwahl Grevy'k
zeworben. Seine Freunde rechnen auf eine große
Mehrheit der Stimmen im Kongresse, da unter
den 584 Stimmen der Deputirtenkammer 382,
uinter den 300 des Senats 230 republikanische
Stimmen seien, welchen nur 275 konservative gegen⸗
überständen. Es fragt fich nur, wie viele von den
312 republikanischen Stimmen für Grevy abge—
zeben werden. Auf jeden Fall ist seine etwaige
Wiederwahl nur ein Verlegenheitsresultat.
seinem Leben durch einen Schuß in den Kopf ein
Ende gemacht.
— Dürkheim, 27. Oktober. Heute früh
warde der Tuchfabrikant Adam Kimmel, 68
Jahre alt, von Lambrecht auf einem Acker unweit
Fallstadt bewußtlos aufgefunden und nach letzterem
Orte verbracht, woselbst er alsbald seinen Geist
ufgab. Verletzungen, die auf ein Verbrechen
deuten könnten, trug der Verlebie nicht an sich,
ind da er auch noch im Besitze seiner Uhr und
Baarschaft war, scheint nur ein Unglücksfall vor⸗
zuliegen.
— Ludwigshafen, 27. Oktober. Das
kgl. Staatsministeriun des Innern hat unterm
Bestrigen mit den Kammern ein Nachtragspostulat
im Gesammtbetrage von jährlich 13,1658 Mark für
die Errichtung eines Bezirksamtes in Ludwigshafen
eingebracht. In den Motiven wird ausgeführt,
daß das Bezirksamt Speyer mit einer Bevölkerung
don etwa 80,000 Seelen den Anforderungen des
Dienstes nicht mehr gerecht zu werden dermag.
Die Geschäftsüberbürdung dortselbst sei nachgerade
zu einem Nothstand geworden und insbesondere
eien die Verhältnisse der Stadt Ludwigshafen ganz
abnorm; Ludwigshafen, das nach der Boikszählung
don 1867 erst 4849 Einwohner zählt. habe heute
deren 20,000 und in seiner unmittelbaren Nahe
hefänden sich die Ortschaften Oggersheim, Friesen⸗
jeim und Mundenheim mit im Ganzen wohl 12,000
kinwohnern. Bei der großen Entfernung von Speyer
eien in der Verwaltung und in der Polizei Verzöger⸗
ungen unumgaͤnglich, welche zu vielfachen Unzukͤmm⸗
ich keiten führen. Das Bezirksamt soll besetzt werden
mit einem Bezirksamtmann, einem Assessor, drei
Amisschreibern und einem Amtsdiener. An die
Bemeinde Ludwigshafen, welche für die Amislokali—
äten nebst Dienstwohnung zu sorgen hätte, wären
pro Jahr 2000 Mark Miethe zu bezahlen.
6G. A.)
Lokale und pfälzische Nachrichten.
9 Erfweiler, 27. Oktober. Ein Unglücks⸗
all versetzte die hiesige Gemeinde in nicht geringen
Schreden. Herr Maurermeister Braun, Fab⸗
rikrathspräsident hier, wollte mit seiner Familie
aach Blieskastel fahren. Schon in Erfweiler wur⸗
den die Pferde scheu, schleuderten den Knecht zur
Seite. und im schnellsten Tempo sausten sie nach
Ehlingen, wo an der Brücke der Wagen stürzte
ind Herr Braun mit Frau und zwei Töchtern auf
zie Straßenböschung geworfen ward. H. Braun
rug bedeutende Verletzungen davon, ebenso die eine
Tochter, während die anderen mit dem Schrecken
»avon kamen. Eine Frau. die mit einer Kuh
nuuf die Seite gehen wollte, brach den Arm. Aerzi⸗
liche Hilfe war alsbald zur Stelle.
Erfweiler, 27. Oktober. Herr Schul⸗
»erweser Allgeier von Niederwürzbach wurde
»om hiesigen Gemeinderate einstimmig H. K. Re⸗
zierung zum Schulverweser der hiesigen Vorbereit⸗
ingsschule in Vorschlag gebracht.
sa Kaiserslautern, 28. Oktober. Som⸗
mer und Winter haben sich von gestern Abend auf
jeute Morgen die Hand gereicht, vielleicht für
mmer in diesem Jahre. Während wir nämlich
jestern Abend um zirka 8 Uhr ein Gewitter hatten,
ielen heute Morgen die ersten Schneeflocken, mit
Regen vermischt.
— Landau, 27. Oktober. Gestern Vor⸗
nittag gegen 11 Uhr hat der 48 Jahre alte ledige
Friß Stephan von hier, früher Buchhalter in
inem Bantkgeschäft, der sich öfter lebensüberdrüssig
zeäußert hat, auf einer Bank in den Anlagen
Bermischtes.
f'In Püftlhingen Cothringen) ftieß ein
sunger Mann in einem Wirthshause beim Aufstehen
an eine Hungelampe; dieselbe wurde zertrümmert,
die Kleider des jungen Mannes fingen Feuer, und
derselbe wurde derart derbrannt, daß er bald den
Heist aufgab. J
fKsln, 27. Oltober. Das Veloziped ist
etzt anch für die städtische Verwaltung dienstbar
jemacht worden. Der Rivisionsbeamte der städt⸗
schen Feuerwehr benutzt für die zwei Mal wöchent⸗
ich erfolgende Kontrolle der 58 Feuer⸗Meldestellen
eit kurzem ein Dreirad und kann vamit in sechs
Ztunde seine Aufgabe vollständig vollführen.
F Duüren, 23. Oktober. Gestern feierte ein
dehrer der hiesigen Volksschule den Tag, an wel⸗
hem er vor 25 Jahren sein hiesiges Lehramt an⸗
rat. Eine schöne Schulfeier wurde ihm veran⸗
taltet. Als Ehrengabe wurde ihm die Summe
don 15,000 Mark überreicht und außerdem wurde
hm eine Erhöhung seines Gehaltes zu Theil.
.Ruhrort, 26. Oktober. In der Nacht
von Freitag auf Samstag ereignete sich auf dem
A —— gräß⸗
iches Unglück. Es war an dem Deckel des Kon—
derters etwas nicht in Ordnung, infolge dessen
wei Arbeiter hinaufstiegen, um eine Schraube in
demselben anzutreiben. Leider hatten sich aber noch
nehrere Schrauben gelöst, so daß der glühende
5„tahl hinausfloß und sich über die beiden Arbeilet