Full text: St. Ingberter Anzeiger

hat, auch wirklich zu erreichen, zahlt sie diese Ge⸗ 
winne nicht sofort aus, sondern deponiri sie bei 
einer oöͤffentiichen Sparkasse mit Zins und Zinses⸗ 
zins, dis die Person, welche den Gewinn gemacht 
at, sich verheirathet oder das 40. Lebensjahr er⸗ 
reicht. Es können also alle Unverheirathete, welche 
noch nicht 40 Jahre alt find, an der Anstali 
Theil nehmen. Die Verloosung der Gewinne 
findet an Weihnachten statt. 
— Ludwigshafen.-28. Oktobek. Das 
hiefige Schöffengericht verurtheilte ein hepaar 
wegen Funddiebstahls zu 1 Tag Haft. Ein aus⸗ 
värtiger Mezgermeister hatte hier sein Cigarrenetui 
derloren und solches in dem hiesigen Lokalblatt 
ceklamirt. Trotzdem gaben die Verurtheilten den 
Fund nicht heraus. Die Strafe wurde wegen 
quten Leumunds so nieder bemessen .. 
— Ludwigswinkel, 29. Oktober. Heute 
früh fuhr der Wirth und Spezereihändler Herr 
Hatzfeid nach Dahn, woselbst er sich als Beisitzender 
im Steuerausschuß zu beiheiligen hatte. Jedoch 
zei seiner Rückfahrt verspürte er in Rumbach Un⸗ 
wohlsein, das immer heftiger wurde, und als er 
am sogen. Brettelhof zwischen Rumbach und Fisch⸗ 
zach ankam, fiel er todt vom Wagen. Man ver⸗ 
muthet einen Schlaganfall. 
und Dienstbotenarbeit vorgebildet. Dieselben neh⸗ 
nen jederzeit gut empfohlene Mädchen im Alter 
»on 14418 Jahren auf und ist zur Meldung 
erforderlich: 1. ein Zeugniß des Orisgeistlichen 
ind Schullehrers; 2. Konfirmationsschein; 3. 
irztliches Zeugniß. Die Entschadigung ist billig 
erechnet. Meldungen“ erwünscht.“ Nätzeeres bei 
pfarrer Walter in Karlsruhe. 
Aus Karlsruhe wird der „N. B. 3.“ 
bexichtet: —Einige Wirthe hier haben beschlosfen, 
zaß⸗ wer 80 Pfennige bezahlt, eins Stunde lang 
ieuen Wein trinken darf und zwar so viel er will. 
stun· ist uber einer der Wirthe insoferne — reinge⸗ 
allen“, als ein Schuhmachermeister, Herr St. hier, 
5 Viertel Liter“ neuen Wein in einer Stunde 
mertilgte.“ Bemerkt muß werden, daß das Viertel 
iter Neuen zu 10 Pfennige verzapft wird. 
-Aus Bayhyern, 27. Oktober. Der Lehrer⸗ 
nangel dürfte nunmehr in ganz Bayern mehr als 
ededt · seinꝭ an dexdiesjãhrigen Anse· llur⸗·sprufung 
theiligten sich in München 111 Schuldienst⸗ 
xẽxspektanten (männlich und weiblich), in Lands⸗ 
qut deren 70, Speyer 102, Regensburg 75, Bay⸗ 
euth 64, Ansbach 92, Würzburg 90, Augsburg 
38, zusammen nahezu 700, eine Zahl, die bisher 
noch niemals erreicht wurde. Da ein jährlicher 
Zugang von 50 Kandidaten wohl für jeden Kreis 
iusreichen möchte, wird sich binnen weniger Jahre 
m Volksschulfache eine fühlbare Stockung im 
Avancement zum wirklichen Lehrer, wie in der Er⸗ 
angung einer Verwendung überhaupt geltend machen. 
München. Eine hiesige Gesellschafl hatte 
zei der letzten Veteranen⸗Lotterie nicht weniger wie 
210 Loose gekauft, mit dieser großen Anzahl aber 
nicht einen einzigen Treffer gemacht. a— 
München, 30. Oktober. Die am 8B. 
Dezember vor. Irs. stattgehabte Gemeinderathswahl 
u Eppenbrunn wurde angefochten, die Anfechtung 
ndeß sowohl vom Bezirksamt Pirmasens, als vom 
k. Verwaltungs⸗Gerichtshof verworfen. 
f Pest, 30. Oktober. Eine amtliche Depesche 
meldet, daß eine Explofion schlagender Weiter in 
ꝛer Reschitzaer Kohlengrube der österreichischen 
Staatsbahn stattgefunden hat. 13 Personen sind 
odt, 12 Personen verbrannt und beschädigt, dar⸗ 
unter 2 ftark verbrannt. Auf dem Schauplatze 
des Ungluͤcks spielten sich herzzereißende Scenen ab, 
als die Todten und Merwundeten emvor gebracht 
ind von ihren Familien in Empfang genommen 
wurden. — W 
r Amsterdam, 27. Oktober. Heuie Nach 
brannte in der Warmoes ⸗Straat ein Haus. worin 
ein Kurzwaarengeschäft war, gänzlich ab. Dag 
Feuer griff in kurzer Zeit so schnell um sich, daß 
es der Hausfrau mit ihren drei Kindern unmöglich 
var, sich zu retten.- Der Herr des Hauses war 
ibwesend. Auch die schleunigst herbeigeeilte Feuer⸗ 
vehr war nicht mehr im Stande den Unglücklichen 
zilfe zu leisten. Ein Unbelaunter drang durch die 
Menge in's Haus und kehrte nicht mehr zurüc. 
Nachdem das Feuer durch Dampf ˖ und Hausspritzen 
endlich gelöscht war, fand man *die Leichen. det 
Mutter mit ihren drei Kindern und den Leichnam 
hvon dem nicht wieder Ju erlennenden hilfsbereiten 
Anbekannten.“ Nur das Dienstmädchen soll gerettet 
rein, ist aber bis jetzt noch nicht aufgefunden. Von 
»en benachbarten Häusern wurden mehrere gleichfalls 
»eschädig. 245 
Franzoͤsische Blälter, welche nicht der Oppo⸗ 
ition angehören, erzählen folgende kaum glaubliche 
Heschichte: Die französische Regierung ⸗miethete einen 
Transportdampfer, der von Brest aus Algier an⸗ 
aufen. sollte, unm 600 Mann. nach Tonkin zu 
»ringen: Man hatte ' nun aber dergessen, die 
Truppen in Algier zu benachrichtigen, so daß der 
Ddampfer daselbsi Niemand antraf und deßhalb ohne 
zie 600 Mann seine Reise um die halbe Welt 
intrat. Da für den Mann auf 400 Mk. Trans⸗ 
vortkosten akkordirt war, so kostete die Vergnüqungs⸗ 
eise der Bo OàXοο αα 
erboeelle. 
Gestorben: in Wachenheim a Pf. Frau M. 
sRupprecht Wittwe, geb. Hellwig, in Aldbisheim 
Jakob Gräßer, 84 J. a., in Edenkoben Johann 
Böckler, 78 J. a., in Frankenthal Frau Barbara 
Süß. geb. Nagel, 60 J. a., in Neustadt Elise 
öbert, 26 J. a., ebendaselbst C. J. Weyland 
11 J. a., in Zweibrücken Frau Jettchen Wenz. 
jeb. Emich, 23 J. 9 M. a. 
D VT ——— 2 Demes 
Schisssbericht der Red Star Line. 
MNitgetheill von dem Agenten Hermann La ur, St. Ingbert 
Der kgl. Postdampfer „Waesland“, Kapitär 
lleberweg, welcher am 17. Oltober von Antwerpen 
abging, ist am 29. Oktober wohlbebalten in New⸗ 
Nork angekommen. 
Jermikchtes. 
F Straßburg i. E. 30. Oktober. In 
Sachen der Tabakmanufaktur gegen Schaller und 
Bergmann ist der Klage der ersteren auf Nichtge⸗ 
brauch der schwarzen Hand stattgegeben worden. 
Die Entscheidungsgründe führen aus, daß das 
Recht der Manufaktur allerdings auf Grund des 
Markenschutzgesetzes erloschen sei, daß aber auf 
Brund des Ärtikels 1832 des Code ecivil, welcher 
neben dem Markenschutzgesetz bestehe, der deloyalen 
onkurrenz wirksam entgegen getreten werden kann. 
kFine solche delohale Konkurrenz läge aber vor, da 
die Beklagten wußten, daß die schwarze Hand seit 
änger als 10 Jahre Schutzmarke der Klagerin sei. 
Das ergangene Urtheil erregt in juristischen Kreisen 
allgemeines Aufsehen. Vorausfichtlich wird Beruf⸗ 
ung gegen dasselbe eingelegt werden. 2 
FKarlsruhe. 28. Oktober. Die beiden 
unter Leitung der Evang. Diakonissenanstalt stehen⸗ 
den Marthaschulen haben im Laufe des letzten 
Jahres mehr denn 30 Mädchen zur Hausbaltund 
Versteigerung. 
vorschuss-Verein St. Ing 
. eisgoetragene Genossenschaft. W 
ACFIVA... Bilanz? am 31. Oldober 1885. PASSIVA. 
er 
In 8 Tagen 
Zgiehung 
der II. Collecte 
des Renten- und Unter— 
stützungs-Vereines 
kür bedürftige Zrauen und 
Mädchen. 
10. November 
unwiderruflich. 
Jaupttreffer 25.000 M. 
Montag, den 23. Rorenber 1885. 
Nachmittags 2 Uhr, 
zu St. Ingbert in der Wirthschaft 
bon Daniel Baumann (Café Ober⸗ 
hauser) lassen die Kinder und Erben 
der daselbst verlebten Eheleute Frauz 
Jacob Ehrhardt, lebend zuerst 
Zaufmann, zuletzt Privatier, und Ka⸗ 
harina Jochum zu Eigen ver⸗ 
eigern: 
Steuergemeinde St. Ingbert: 
Plan Nr. 1516, (8510 Dez.) 
29 a Fläche, worauf eine Glas⸗ 
hütte, Streckhütte, Waaren⸗ 
Magazin, Erdhaus, Comptioir und 
dofraum, Plan Nr. 1517, (78 
Dez.) 26 a 60 qm Pflanzgarten 
und Acker, Plan Nr. 1518, (33 
Dez.) 11 4 20 qm Ader, und 
Plan Nr. 15154, (9610 Dez.) 
32 a 80 qm Acker auf'm großen 
Flur, gelegen zu St. Ingbert an 
der Neuweilerstraße (alten Glas⸗ 
hütterweg.) 
St. Inqbert, den 2. November 1885. 
NKemmer, k. Notar. 
Donto-Corrent-Conto 784855 700 Sparkassen-Conto 54474945 
Wechsel Conto 51763 37 Stammantheil-Conto 286727 04 
darlehen⸗Conto 15956 62 Tratten-Conto 6788751 
assa⸗Conto 14003 39 Delecredere-Conto 267464 
sobilien-Conto. 294 67 Dividenden-Conto 8223 
fecton·Conto. 3546024 Reservefond-Conto 37210 
mmobilien-Conto —*& Banken- u. Vereine-Conto 1444371 
— 4 aewinn- u. Verlust·Conto 694216 
777575 2 
— 4 
** aar e 77 —— 
c— 
fanea. 
Loose à 1 Mark zu haben bei der 
Beneral · AgenturA. &eB.Schuler 
München, sowie bei der Hauptagen 
tur für die bayer. Pfalz: Peten 
Rixius in Ludwigshafen am Rh. 
und bei dessen Agenten: Joh 
Weirich, Frz. Woll und Gg 
Adt, alle in Si. Ingbert. 
JJeder maun— 
wird dringend erfucht, bei Ankauf von dem Illustrirten Bayerischen Fa⸗ 
nilien Kalender für 1886 darauf zu achten. daß für den Preis von 50 
Pfg. alle vier Beilagen, nämlich: a) ein Wandkalender, b) ein Portemon ⸗ 
aie⸗Kalender, und außerdem noch das Oeldruckbild c) „Mutterglück“ und 
i) ein Rhein⸗Panorama darin enthalten sind, da die Verlagshandlung zu 
edem Exemplar des so reich ausgestatteten Kalenders dieselben lieferi. 
Man lasse sich daher nicht bereden, einen minderwerthigen Kalender zu 
'aufen, da keiner auch nur annähernd das zu bieten im Stande ist, wie der 
Illustrirte Bayerische Familien⸗Kalender. 
— Zu beziehen durch die 
Eepedition des „St. Inaberter Anzeiger“. 
— 
Vicrgen (Dienstaa) Aben 
»n 9.7 Ubr ab 
Großes 
IVIDVILVt 
Kesselschmiede 
— — — — — — — — 
la. Pederweisser. 
Zu zahlreichem Besuche ladet freund 
ichst in Toh. Veirich⸗ 
—LX 
— gesucht * 
auf. dauerude Arbeit 
yon der 
Diĩnugler“schen 
Maschinenfabrik 
AWeoi DrũucCKRGn. 
ʒchutzwarl e „Globus ennæeichnet 
ede Dose ver anerkannt vorzüglicheten 
Aetall Jut Pomade 
von Fritz Schulz sun. Leipzis 
irkunq; überraschent. versuesi dedem anzurathoñ. 
— O 
in St. Inabert bei Joßbef Beer. 
e Lauswittel 
———— 
An 
V 
2 in Aoinom Hause fepien 
84 5 
dru I —7 
3 
FX. Pom⸗h Sft Angkö⸗rj