srejssen demnächst ein. Nachdem ihr vom Magistrate
u die Erlaubniß ertheilt worden ist, wird sie
achst die große Eschenheimerstraße auf ihre
osten elektrisch beleuchten, auch soll bexeits der
luschluß einzelner größerer Objelte vorgesehen sein.
Frankfurta. M. 15. Nov. In der
engen Lehranstalt wurden nach Mittheilung
8 Ink.Bl. während des Unterrichts mehrere
chüler beim Kartenspiel en abgefaßt. Das
Ffort angeflellte Verhör soll ergeben haben, daß
um Geld spielten, und daß einer der Schüler,
in Ausländer, bereits 270 Mt., ein anderer
7 Mt. Spielschulden hatte. Bei drei Schülern
hurden über 100 Mi. Geld vorgefunden. Zwei
on ihnen wollten das Geld angeblich gewonnen
aben, während der dritte eingestand, daß er es
einen Eltern entwendet hatie.
NMassau—, 12. Nov. Vor nicht sehr langer
zeit fand ein Bahnbediensteter dahier ein Porte⸗
nille mit etwa 14,000 Mark in Banknoten ꝛc.,
anzunehmen war, daß der Fund einem Herrn
us Ems gehbre, wurde dieser auf telegraphischem
Wege hiervon in Kenntniß gesetzt, woraufhin der⸗
elbe umgehend hierher kam und sich als den
zigenthümer des verlorenen Geldes legitimirte.
dem redlichen Finder soll seine Ehrlichkeit mit
inem Trinkgelde von — 20 Pfennig — belohnt
vorden sein.
7 Wegen professionsmäßige Bierpant-
chereii ist eine Wirthin — Gattin des Inhabers
mes größeren Konzert-und Tanzlokals — in
»alle a. S. zu 100 Mk. Geldbuße verurtheilt.
Auf daß nichts umkomme“, hatte die Biederfrau
emeint, und die von den Gästen des Lokals
briggelassenen Bierneigen zusammengeschüttet. Der
Natsch wurde dann auf Flaschen gefüllt und bei
achster Gelegenheit unter Zuschüttung von frischem
zier als gutes Bier verwendet.
—Marienfeld bei Much, 9. Nop. Eine
mjetzliche, fast unglaublich klingende Geschichte hat
J vorige Woche hierselbst zugetragen. Eine bei
ren Eltern lebende Frauensperson erkrankte plötz⸗
ch und starb nach kaum zweitägigem Leiden. Es
hien wenigssens, als wenn das Mädchen wirklich
estorben wäre. Demgemäß wurde der Leichnam
m Begräbnißtage in den Sarg gelegt und von
en trauernden Eltern und einer großen Menschen⸗
nenge nach dem Kirchhof begleitet. Der Geistliche
yerrichtete seine Funktionen, unterhrach sich jedoch
Aötzlich, von einem Geräusch gestört, welches aus
em Sarge zu kommen schien. Man achtete an⸗
angs nicht darauf, und schon war das Grab theil⸗
veise mit Erde gefüllt, da vernahm man wieder
mes eigenthümliche Geräusch. Entsetzen faßte die
Menge, schreckenerregend schaute man sich an: da
rmannten sich plößlich einige muthige Männer,
ruben das Grab wieder auf und erbrachen den
zarg. Es stellte sich nun heraus, daß das Mäd⸗
zen scheintodt gewesen, lebendig begraben wurde
ind erstickt war. Daß die Bedauernswerthe im
Hrabe wieder zu sich gekommen, geht daraus her⸗
yor, daß der Körper in anderer Stellung war, die
dände krampfhaft geballt waren und eine Haar⸗
lechte abgerissen war. Man mag sich den Schmerz
und das Entsetzen der armen Eltern vorstellen!
fKarlsruhe. In einex kleinen badischen
stadt nahe an der elsässischen Grenze, wo die
Weinlese ein überaus reichliches Resultat ergeben
jat, ist ein Wirth, wie dem „Els. Anz.“ aus St.
rudwig geschrieben wird, auf den originellen Ge⸗
vanken gekommen, sich die Zeit bezahlen zu lassen,
velche seine Gäste bei ihm zubringen, und zwar 1
Mark für die erste und 50 Pfg. für die zweite
„tunde. Wer sich giücklich durch die erste Stunde
hurchgetrunken hat und nüchtern geblieben ist, dem
vird auf Wunsch ein feines Ragout gratis servirt.
Der weitere Weinkonsum in der dritten und fer⸗
neren Stunde ist unentgeltlich. In den anderen
Lokalen kostet der Liter 50 Pfg. Bis die ersten
wei Stunden vorüber sind und man die ersten
Liter getrunken hat, dürfte wohl auch bei den
Meisten die Lust zum weiteren Zechen vergangen
ein. Vorläufig ist die Wirthschaft allabendlich
yon Neugierigen gedrüngt voll, und der Wirth
cheint dabei ein recht gutes Geschäft zu machen.
f Der Hauptausschuß des bayerischen
Bolksschullehrervereins hat sich an den Landtag mit
iner Petition um materielle Besserstellung der
ktiden und emeritirten Vollsschullehrer gewendet.
Hiese Petition bezweckt für die altiven Lehrer fol ⸗
sende Abstufung der Dienstalterszulagen: Nach
Ojahriger Dienstzeit 90 M., nach 18jähriger 180
Nark, nach 16jähriger 270 M., nach 20jähriger
360 M., nach 25jähriger 4350 M., nach 36jähriger
340 M.nach 88jähriger 630 M., nach 40jähriger
20 M., nach 45jähriger 810 M. nach 50jähriger
)00 M. Für die emeritirten Lehrer wird verlangt,
zaß, falls die Petitionen der oberpfälzischen Schul⸗
eteranen und des Lehrers Hochreiter um Belassung
ines Theiles der Dienstalterszulagen nicht stattge⸗
eben werden kann, mit billiger Rüchsichtnahme auf
ie Würdigkeit und Dürftigkeit der dienstunfähigen
dehrer zur Verbesserung ihrer trostlosen Lage der
ährliche Zuschuß aus Centralfonds an die Kreis⸗
onds jeden Pensionisten doch wenigstens von 540
uf 600 Mark erhöht werde. Der in lezterer
zeziehung erforderliche Mehraufwand wird auf
5 600 Mark berechnet. »35*
Eine wahre „Preisfragefüran⸗
rehende Jurist en“ enistand unlängst infolge
ines schnurrigen Vorfalls an der Gasthaustafel in
I. Ein Gutsbesitzer logirte dort im Hotel, und
vährend des Diners stand sein großer Hund neben
einem Sitz. Ein Herr, der dem Gutsbesitzer
egenüber Platz genommen, wollte zahlen und dem
dellner einen Fünfzig⸗Markschein reichen, ließ aber
as Werthpapier in eine Saucenschüssel fallen.
zin neben dem Gutsbefitzer sitzender Herr ergriff
en Schein, um ihn, mit Sauce überzogen, dem
dellner zu reichen zꝛin diesem Augenblick aber
prang der Hund herzu und verschluckte den Schein.
zine Tödtung des Hundes, um den Schein zu
etten, lehnte der Eigenthümer des Thieres ab, da
zer Hund sehr werthvolle war. Es entsteht nun
ie im Wege des Prozesses zu entscheidende Frage:
Wer hat den Schein zu erseßen?
*Braunschweig. 14. Nov. Der Prozeß
es hiefigen Waisenhauses gegen den Herzog von
Fumberland und den König von Sachsen
vegen des Gutes Hedwigsburg ist durch Vergleich
rledigt worden. Die genannten Fürsten zahlen
eder 75,000 M. an das Waisenhaus.
7 Eine Bilanz, wie sie einfacher nicht ge⸗
acht werden kann, wenn sie auch für die Aktionäre
nicht befriedigend sein mag, veröffentlicht die „Ber⸗
iner Baugesellschaft Cottage“. Auf der Seite der
Iktiva steht als einziger Posten; „Per Aktien⸗
dapital-Konto eingezahltes Aktien -Kapital
,500,000 Mk.“, auf der Seite der Passiva heißt
s ebenso kurz und büundig: „An Gewinn⸗ und
Herlust · Konto, Verlust 1,500.000 Mark.
4* Gfiffig.) Im belgischen Theater zu
Hand hat infolge stürmischer Auftritte die Polizei
as Auspfeifen der Schauspieler verboten. Was
hut das Publikum? Es hat kleine Kautschukblasen
inter den Absätzen der Stiefel angebracht und
zringt dadurch ausgiebige Pfiffe hervor.
F Paris. Ein Ehemann als Hauptgewinn.
Jus Lyon berichtet man folgende kuriose Geschichte:
Der Geldwechsler Mathieu kündigte seit Mo—⸗
zaten in allen Bläitern an, daß bei ihm eirt
zotterie deranstaltet werde, wobei dec Haupttreffer
rotorisch jährlich 6000 Fr. ins Haus bringe. Da
n Frankreich Lotteriespiele äußerst selten, gingen
ie Loose reißend ad. Am 27. v. M. fand die
Ziehung statt, die Gewinnerin war eines der
choͤnsten Mädchen der Stadt, Leonie Malot und
er Haupttreffer entpuppte sich als der — Neffe
»es Geldwechslers, ein junger schöner Mann,
stamens Stephen Bordonne, der bei ihm mit einem
Hehalt von 600 Fr. jährlich angestellt ist. Stephen
ubelte hoch auf, als er hörte, wem er zugefallen
ei, doch das junge Mädchen, welches durch
z3lummenmachen sein Brod verdient, erklärte kate⸗
jorisch, daß es einen Mann, welcher sich zu solchem
Spiele hergebe, nicht heirathen könne und verzichtete
nuf ihre Rechte zu Gunsten der alten, häßlichen
Portierin, die in demselben Hause wohnte.“
f Buchloe, 10. Nov. Der ‚„Lampelwirth“
Beiger zu Waal mußte auf obrigkeitlichen Befehl
ine baufällige Giebelmauer abbrechen. Hiebei
anden sich 3000 flnin Kronenthalern und zwei
Ibligationen im Werthe von 1000 fl. vermauert vor.
Eine Warnung dor der AUswanderung
jach Californien erläßt der Agent der „All⸗
emeinen Deutlschen Unterstützungs-Gesellschaft“ in
zan Franzisko. Es steht schlecht, sehr schlecht
m Leute, schreibt derselbe, die jetzt nach Californien
ommen in der Hoffnung, hier Arbeit zu finden
Seit Jahren ist nicht ein solcher Ueberfluß an
Arbeitern gewesen, und weiß Gott, was daraus
noch spaͤter im Winter werden wird. Es sind hier
u viele stellen⸗ und erwerbslose-Arbeiter, und die
Aussicht. daß sich die Nachfrage nach Arbeitern
teigern koönnte. ist nicht vorhanden. Ich halte es
ür einen unerhörten Leichtsinn von mittellosen
deuten, nach Californien zu lommen. in der Hoff⸗
ung, hier lohnende Arbeit zu finden. Leuten,
ie, von Mitteln eutblößt, für ihren Lebensunter⸗
jalt auf die Arbeit ihrer Hände angewiesen sind,
ist die Auswanderung nach Californien entschieden
abzurathen.“
fF(Die Behandlung des Saäuglings).
die Knochen kleiner Kinder sind weich und bieg⸗
am, und gerade sün haft ist es, solch ein armes
leines Ding aufrecht in ein Stühlchen zu setzen,
»der es sitzend auf dem Arme zu tragen, anflatt
es auf den Rücken auf einen im Zimmer ausge⸗
hreiteten Teppich zu legen, damit es die Glieder
träftigt, indem es mit den Beinchen stößt und um⸗
jer kriecht. Man will dem Kinde recht früh eine
aufrechte Haltung geben, bedenkt jedoch nicht, daß
krumme Beine, wenn nicht gar eine Verkrümmung
)es Rückgrats sehr häufig die Folge dieses thörich⸗
en Besirebens sind. Man lasse das Kind umher
riechen, und sobald es sich stark genug fühlt, wird
s aus eignem Antriebe sich an irgend einem
Begenstand festhalten und sich an demselben auf⸗
richten. Dies ist die einzige sichere und naturge-
näße Weise, ein Kind stehen zu lehren. Bald
vird es nun. durch ein Gefühl der Kraft ermu⸗
higt, den ersten Schritt wagen. — Man lasse
ilso das Kind umher kriechen, und wenn es laufen
nöchte und fallt bei diesen Versuchen hin, so
chadet dies nicht. Will man das Kind zu einem
inselbstständigen Idioten machen, so eile man hin⸗
zu und hebe es auf. Kinder find nicht spröde
ind zerbrechlich wie Glas; schon- in frühester
Jugend sollten sie lernen auf die eigene Kraft ver⸗
rauen, mit welcher die Nalur sie ausgerüstet hat.
Weimarische Loose,
dauptgewinn im Werthe von 20,000 Mark.
Ziehung schon am 10. Dezember,
ind, das Loos zu 1 Marl,
nn der Expedition des
„St. lnghertor Anzeiger“
uu haben.
Fur die Redaktion veranwortlich: F. X Demeß.
3
Nr. 163 des praktischen Wochenblattes für
alle Hausfrauen „Fürs Haus““ (vierteljährlich
aur 1 Markh) enthält:
Wochenspruch:
Grauer Himmel, kalter Wind,
Und die schwere Brust voll Sorgen!
Wohl den Herzen, die geborgen
An vertrauter Stätte sind.
Sonntagsheiligung. Erziehung eines boshaften
dindes. Der Hausgarten im November. Alte
Jungfern. Da mach' ich mir's lieber allein! Am
Schweidewege. Stickerin. Landwirtschaftliche Fort⸗
bildungsschulen. Chronischer Rachenkatarrh. Fett⸗
eibigkeit. Papierpuppen. Sprigarbeiten. Zeich⸗
aungen auf Papier, Holz u. s. w. zu übertragen.
steue Spiegelderzierung. Auffrischen von Gemälden.
Moos zu färben. Teppich aus Zeugstreifen. Reise-
der Schlafdecke. Strickschürze. Geflügel zu mästen.
Strumpfbander an der Seite zu befestigen. Klapp⸗
jüte für Damen. Der Selbflentwickler oder Liebig-
che Gaskrug. Bohnermasse. Kalkwasser. Vorzüg
icher Biscuit-Bund. Nicht ganz frische Eier
rauchbar zu machen. Chaud-froid von Fasanen.
dastanien · Gefrorenes. Wodhlfeiles nahrhaftes und
vohlschmeckendes Brot. Küchenzettel. Rätsel.
Fernsprecher. Echo. Briefkasten der Schriftleitung.
Unzeigen.
Die notariell beglaubigte Auflage dieser wirklich
mpfehlenswerten und dabei überaus billigen Wochen
chrift beträgt 100.000. Probenummetn versendet
ede Buchhandlung, sowie die Geschäftsstelle, Fürs
daus“ in Dresden gratis.